An einer rechtsoffenen Demonstration um den Ring beteiligten sich am Montagabend, dem 3. April, knapp 200 Personen. Einige Antifaschist*innen versuchten den Aufzug zu blockieren, hatten damit allerdings keinen Erfolg. Besondere Vorkommnisse wurden nicht bekannt.

Zunächst versammelten sich knapp 150 Menschen vor dem Gewandhaus, wo Bernd Ringel die Demonstration von „Leipzig steht auf“ eröffnete. Er informierte die Anwesenden zunächst über ein Gespräch mit Volker Beiser. Der ehemalige NPD-Funktionär war vor allem 2021 selbst als regelmäßiger Demo-Organisator aktiv.

Szenestreit

Auch bei den Demonstrationen von Ringel ist Beiser immer wieder zu Besuch. Allerdings gibt es offenbar unterschiedliche Auffassungen, wie radikal sowohl Themen als auch Teilnehmer*innen sein dürfen. Beiser habe Ringel versichert, dass er keine Aggressionen aus seinem Umfeld heraus dulden werde, so die Auskunft an die Anwesenden.

Beiser und etwa 50 weitere Personen standen zunächst auf der Opernseite und schlossen sich dann dem Aufzug an.

Bevor dieser startete, gab es zwei kurze Redebeiträge. Einer Person, die als „Eddy aus Dessau“ vorgestellt wurde und offenbar den dortigen „Familien-Autokorso“ am 25. März organisierte – eine Veranstaltung, an der sich auch Rechtsradikale beteiligten –, folgte ein gläubiger Christ, der für Gott und Vergebung warb.

Rechtsradikale nehmen erneut teil

Rechtsradikale beteiligten sich auch diesmal wieder an der Leipziger „Montagsdemo“. Neben dem ehemaligen NPD-Stadtrat Enrico Böhm kamen diese vor allem aus dem Umfeld von Beiser, wo Fahnen des Deutschen Reiches und der Identitären Bewegung zu sehen waren.

Der Aufzug an sich verlief im Wesentlichen wie gewohnt. Auf der Straße vor der Runden Ecke nahmen etwa 25 Antifaschist*innen Platz. Die Polizei leitete den rechtsoffenen Aufzug über den Fußweg vor der Hochschule für Musik und Theater um.

Weitere Blockadeversuche vor dem Hauptbahnhof verhinderte die Polizei bereits im Ansatz, teils spielten sich Jagdszenen ab.

Durch einen Teilnehmer des Aufzugs gab es andauernde Einschüchterungsversuche gegenüber der Presse. Dieser verfolgte mehrere junge Journalist*innen und stellte sich permanent direkt vor die Kamera. Auf dem Augustusplatz sprachen ihn zwei Polizisten an.

Er gab sich ahnungslos und verschwand wenige Sekunden später von der Demonstration.

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