Sie sind wieder da: Mitglieder der Gruppierung „Letzte Generation“ halten in Leipzig erneut eine Kreuzung blockiert. Diesmal ist der Leipziger Norden betroffen, seit etwa 07:30 Uhr haben sich mehrere Personen auf der Kreuzung Maximilianallee/Theresienstraße festgeklebt. Mit Masken prominenter Politiker wird einmal mehr gegen die vorgeworfene Untätigkeit der Bundesregierung in Sachen Klimaschutz protestiert. Die LZ ist vor Ort.

09:23 Uhr: Straße wieder freigegeben

Die Reinigung der Straße wurde abgeschlossen und die Fahrbahn damit wieder vollständig durch die Polizei freigegeben.

09:20 Uhr: Spezialfahrzeug bei der Reinigung

Ein Spezialfahrzeug einer Firma ist schon seit kurz vor 09:00 Uhr vor Ort und reinigt die Straße von den Rückständen der Klebe-Aktion.

Reinigungsfahrzeug auf der Straße.
Ein Reinigungsfahrzeug einer Spezialfirma beseitigt die Rückstände der Aktion. Foto: LZ

09:00 Uhr: Proteste für Freitag in ganz Deutschland angekündigt

Laut einer Mitteilung der Letzten Generation sollen am Freitag in 26 deutschen Städten Blockaden und Protestaktionen stattfinden. Damit will die Letzte Generation (eine Anspielung darauf, dass man die letzte Generation sei, die einen völligen Klimakollaps noch aufhalten könne), nach eigenen Angaben ein Zeichen gegen die Untätigkeit der Regierung im Kampf gegen die Klimakrise setzen.

Auf der Website der Gruppe heißt es zum Selbstverständnis: „Die Regierung ignoriert alle Warnungen. Immer noch befeuert sie die Klimakrise und hat uns damit an den Rand eines Abgrunds gebracht. Wir sind nicht länger bereit, dieses Verbrechen an der Menschheit widerstandlos hinzunehmen. Wir werden nicht abwarten während ein Staat nach dem anderen kollabiert. Am Ende sind wir alle in Gefahr. Wir sind der Überlebenswille dieser Gesellschaft.“

Schon gestern war es an den Flughäfen Hamburg und Düsseldorf zu Störungen gekommen, nachdem Aktivistinnen und Aktivisten Rollfelder blockiert hatten. Aktuell wird auch in Berlin der Verkehr an mehreren Stellen aufgehalten. Was ein an der Blockade Beteiligter sagt, ist hier im Video anzusehen.

Video: LZ

08:35 Uhr: Reinigung könnte noch dauern

Die Reinigung der Straße könnte, so die eben wahrgenommene und unverbindliche Schätzung, durchaus noch auf sich warten lassen, von einer Stunde ist die Rede.

08:25 Uhr: Presse an die Seite verbannt

Die Polizei hat die anwesenden Medienvertreterinnen und -vertreter aus dem Maßnahmenbereich verwiesen. Zugeschaut, fotografiert und gefilmt werden darf jetzt nur noch von der Seite aus.

08:19 Uhr: Reinigungsfirma wird offenbar angefordert

Die Polizei versuchte zunächst mit einem Tuch, das Öl zu binden und zu entfernen. Danach wurde debattiert, ob man die Straße freigeben könnte, weil es immer noch rutschig ist. Die Entscheidung fiel darauf, weiter auf das Reinigungsfahrzeug einer Spezialfirma zu warten.

Unterdessen laufen weiterhin erkennungsdienstliche Maßnahmen der sechs an der Aktion beteiligten Personen. Sie wurden auch gefragt, ob sie Probleme an der Hand haben und ärztliche Hilfe benötigen. Teilweise wird nun sogar inhaltlich zwischen Polizei und Aktivisten diskutiert.

08:11 Uhr: Diesmal wohl nur eine kurze Aktion, Verkehrsspuren reduziert

Inzwischen sind laut Beobachtung unseres LZ-Reporters alle festgeklebten Personen mithilfe von Olivenöl und Spateln von der Straße entfernt worden, die Polizei scheint auf Situationen dieser Art routiniert zu reagieren. Erfahrungen mit den Klimablockaden konnten die Beamtinnen und Beamten in Leipzig seit letztem Jahr auch reichlich sammeln.

Zuletzt hatte es erst vor zehn Tagen eine Aktion im Leipziger Süden gegeben, unmittelbar, nachdem das Amtsgericht fünf wegen Nötigung angeklagte Aktivistinnen und Aktivisten freigesprochen hatte. Die Anklage bezog sich auf eine Straßenblockade auf dem Innenstadtring im Juni 2022.

Der Verkehr auf der Maximilianallee stadteinwärts ist indes aktuell auf zwei Spuren reduziert. Beamte der Kriminalpolizei sind vor Ort und fertigen Fotos an.

Unser Beobachter zur Stimmung: „Die Situation generell war überwiegend ruhig. Das Hitzigste, was passiert ist, dass immer wieder Auto- und Lkw-Fahrer vorbeifahren und mit teils wüsten Beschimpfungen ihren Unmut äußern, auch wenn sie gar nicht von der Maßnahme betroffen sind.

Dass es ungleich aggressiver zugehen kann und bei den Klimaprotesten längst nicht immer beim Verbalen bleibt, zeigte sich erst dieser Tage in Halle an der Saale, wo ein Aktivist durch einen Kleintransporter angefahren worden war.

08:05 Uhr: Räumung angekündigt

Die Polizei hat nach drei Aufforderungen, die Fahrbahn Richtung Grünstreifen zu verlassen, jetzt die Räumung angekündigt. Auch gegen zwei auf dem Gehweg bewachte Personen laufen Maßnahmen.

08:00 Uhr: Stimmung derzeit ruhig, Polizei vor Ort

Nach Beobachtung unseres Reporters vor Ort saßen bei seiner Ankunft gegen 07:30 Uhr sechs Personen auf der Maximilianallee, Ecke Theresienstraße in unmittelbarer Nähe des Nordfriedhofs.

Sie haben Masken von Robert Habeck, Volker Wissing und Olaf Scholz auf sowie Schilder mit den drei Parteilogos der Ampelparteien (SPD, Grüne, FDP) in der Hand. Bei Ankunft unseres Beobachters zogen zivile Personen bereits mehrere der Demonstrierenden zur Seite, nach ungefähr fünf Minuten traf der erste Streifenwagen ein. Kurzzeitig konnte der Verkehr über den Radweg weiterziehen.

Etwa 07:45 Uhr war eine Versammlung anerkannt, aber auf den Bürgersteig beauflagt worden. Zwei Personen wurden durch Polizeibeamte von der Straße entfernt. Vier Personen konnten sich rechtzeitig festkleben. Der Verkehr ist auf eine Spur reduziert.

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