Am 27. Februar beginnen die Bauarbeiten am Lindenauer Markt. Damit geht natürlich auch die Platzfläche für den beliebten Wochenmarkt verloren. Der Stadtbezirksbeirat Altwest hatte deshalb beantragt, den Wochenmarkt in der Bauzeit ganz in die Nähe vor die Nathanaelkirche zu verlegen. Aber das lässt sich auch wegen der ganzen Baustellenlogistik nicht machen, teilt das Marktamt mit. Deswegen zieht der Wochenmarkt aufs Kleinmessegelände um.

„Der Oberbürgermeister wird beauftragt, den Wochenmarkt auf dem Lindenauer Markt während des Umbaus auf den Platz vor der Nathanaelkirche, den Kreuzungsbereich Roßmarktstraße, Rietschelstraße und Nathanaelstraße sowie den angrenzenden Bereich der Roßmarktstraße vor den Lindenwerkstätten zu verlagern“, hatte der Stadtbezirksbeirat beantragt und auch die Vorteile dieser Platzwahl begründet.Doch die favorisierte Lösung in unmittelbarer Nähe des eigentlichen Marktes vor der Nathanaelkirche kam nach Prüfung durch Vertreter von Ordnungsamt und Verkehrs- und Tiefbauamt nicht infrage. Zu groß seien die Auswirkungen der komplexen Baustellen-Logistik bis weit in Nebenstraßen und angrenzende Bereiche. So sei die Rietschelstraße ebenso wie Demmering- und Roßmarktstraße direkte Baustellenzufahrt und wird bis Juli auch als eigenes Baufeld genutzt.

Baustellenflächen, Interim-Busshuttle zur Angerbrücke, notwendige Rettungs- und Feuerwehrzufahrten und der jetzt schon eingeschränkte Individualverkehr inklusive kaum noch nutzbarer PKW-Abstellflächen der Anwohner ließen zudem keine weitergehende Nutzung zu. Eine ausreichende Stromversorgung für die notwendige 50 KW/63 A Absicherung mit den notwendigen Unterverteilern sei ebenfalls nicht vorhanden.

Deswegen läge es näher, dass die Händler des Lindenauer Wochenmarktes während der Bauarbeiten der Stadt Leipzig und der L-Gruppe auf dem Lindenauer Markt, die voraussichtlich bis August andauern, das Kleinmessegelände am Cottaweg nutzen.

Der erste Markttag wird der 3. März sein. Die Öffnungszeiten bleiben gleich: Mittwoch und Freitag von 9 bis 16 Uhr.

Um den Kunden den längeren Anfahrtsweg zu erleichtern, hält ein Bus im Schienenersatzverkehr direkt an der Angerbrücke, betont das Marktamt. Und auf dem Kleinmessegelände würden die Händler gleich in der Nähe zur Jahnallee gruppiert.

„Wir wissen, dass das Interim auf dem Cottaweg nicht die absolut ideale Lösung ist, aber aus unserer Sicht die einzig machbare“, sagt Marktamtsleiter Walter Ebert. Er ist optimistisch, dass die Stammkundschaft der Händler und Besucher dem Markt auch in dieser schwierigen Zeit die Treue halten werden.

Und es gäbe noch einige Vorteile. Großzügige Flächen für coronakonforme Bebauung mit ausreichenden Abständen, komplette Erschließung mit Strom und Wasser, befestigte Zugangswege und ausreichend Parkflächen sprächen für den Cottaweg als Standort, der zudem wegen der geltenden Pandemiebestimmungen nicht wie üblich durch Kleinmesse, Zirkusgastspiele oder Trödelmärkte belegt werden kann.

Eine weitere Alternative wäre die bereits als privater Wochenmarkt genutzte Fläche vor der Festwiese an der Jahnallee gewesen. Jedoch war hier die Entfernung zum eigentlichen Markt noch größer, stellt das Marktamt fest. Damit blieb der Cottaweg als einziger Kompromiss für den nach dem Markt in der Innenstadt zweitgrößten Wochenmarkt Leipzigs.

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