Auch so kann man Vollzug melden. Im Juli 2021 beschloss der Stadtrat, den Kohlrabizirkus zu kaufen und damit nicht nur den Eissport in der Messestadt zu sichern, sondern auch Voraussetzungen für weitere kulturelle Entwicklungen am Standort nahe der Alten Messe zu sichern. Seit dem 1. Januar ist die stadteigene LEVG tatsächlich offizielle Besitzerin der einstigen Großmarkthallen. Um jetzt freilich weitermachen zu können, braucht es einen Zuschuss von der Stadt.

Mit einem einmaligen, zusätzlichen Zuschuss an die Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungs GmbH & Co. Grundstücks-KG (LEVG KG) will die Stadt Leipzig jetzt den Eislaufbetrieb im „Kohlrabizirkus“ ab Herbst sichern. So entschied in dieser Woche die Dienstberatung des Oberbürgermeisters.

Mit zusätzlich 670.000 Euro sollen die Mehrkosten des Betriebes – insbesondere die gestiegenen Energiepreise – aufgefangen werden. Zudem hatte die Icefighters Leipzig GmbH als Betreiberin der Eisfläche infolge der Corona-Pandemie massive Einnahmeausfälle zu verzeichnen, was zu großen Lücken in der Budgetplanung geführt hatte. Über den Unterstützungsvorschlag der Verwaltungsspitze muss der Stadtrat in einer seiner nächsten Sitzungen entscheiden.

Größter „Kohlrabizirkus“-Nutzer ist der Leipziger Eissport-Club e. V. (LEC), welcher aus den Abteilungen Eishockey, Eiskunstlauf sowie Inline-Hockey besteht und Sportangebote auf Nachwuchs- und Breitensportebene organisiert. Der LEC befindet sich in den letzten Jahren in einem stetigen Wachstum, hat jedoch insbesondere nach der Entscheidung des Stadtrates hinsichtlich des Grundstückskaufes noch einmal erheblich an Mitgliedern gewonnen.

Aktuell verfügt der Verein über 414 Mitglieder, wobei es seit Mitte 2021 136 Neuaufnahmen gab, teilt die Stadt mit. In der Abteilung Eiskunstlauf gibt es aufgrund der begrenzten Hallenzeitkapazitäten aktuell sogar Wartelisten. Der Verein betreibt eine aktive Nachwuchsgewinnung, unter anderem mit Aktionen wie „Kids on IceDay“ oder „Girls on IceDay“.

In der Abteilung Eishockey sind die Sportler in einer Herren- und neun Nachwuchsmannschaften beim Verband gemeldet. Aktuell wird geprüft, ob der Verein auch eine Abteilung für Curling und eine für Para-Eishockey bilden kann. Die Gründung einer Abteilung für Para-Eishockey bedarf vorliegend eines höheren Aufwands. Hier gilt es, die notwendigen baulichen Voraussetzungen zu schaffen.

Für das künftige Betreiben der Eishalle will die LEVG KG eine Markterkundung durchführen, deren Ergebnis dem Stadtrat im 4. Quartal 2022 vorgelegt werden soll. Daraus ableitend könne dann eine Entscheidung getroffen werden, unter welchen Voraussetzungen die Eishalle betrieben werden kann .

Mit Ratsbeschluss vom 21. Juli 2021 hatte sich die Stadt Leipzig zur Entwicklung des architektonisch bedeutsamen Denkmals „Kohlrabizirkus“ zu einem zentralen Kultur-, Sport- und Freizeitzentrum von regionaler Bedeutung sowie zur Erweiterung des BIO CITY Campus Alte Messe bekannt.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar