Die sogenannten Bedarfsampeln für Fußgänger und Radfahrer im Stadtgebiet waren schon mehrfach Thema. Zuletzt 2021 mit einem Antrag der Freibeuter im Stadtrat zu einer deutlichen Erhöhung der Nutzerfreundlichkeit dieser Ampeln, an denen Fußgänger und Radfahrer oft regelrecht im Stau stehen, weil sie minutenlang kein „Go!“ bekommen. Am Schleußiger Weg soll sich das jetzt bei zwei Bedarfsampeln ändern, teilt das Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) mit.

Um den Komfort und die Sicherheit für Radfahrerinnen und Fußgänger am Schleußiger Weg zu erhöhen, werden die Ampeln auf Höhe Nonnenweg und Beipertbrücke ab Montag, dem 4. März, erneuert. Beide Anlagen sind über 30 Jahre alt und bisher nicht behindertengerecht. Sie werden in den kommenden Wochen auf energiesparende LED-Signale umgerüstet, zudem erhalten sie Taster und Signale für Blinde und Sehbehinderte.

Maßnahme scheint überfällig

Es wurde längst Zeit. Denn über beide Ampeln laufen auch die wichtigsten Radrouten Richtung südlicher Auwald und Cospudener See. Die wartenden Radfahrer blockieren dabei, je mehr sich von ihnen stauen, auch regelmäßig die Radwege am Schleußiger Weg.

Und so stellt nun auch das VTA fest: „Weil nicht zuletzt der Nonnenweg von Fußgängerinnen und Radfahrern stark genutzt wird, soll die Ampelsteuerung beider Anlagen künftig darauf reagieren: Wenn mehr Fußgänger und Radfahrerinnen warten, verlängert sich ihre Grünphase. Radfahrerinnen und Radfahrer erhalten zudem auch mehr Platz: Hierfür wird die Breite des Überwegs jeweils auf vier Meter verdoppelt.“

Während der Umgestaltung müssen im Baubereich am Schleußiger Weg zwei Kfz-Fahrspuren reduziert werden. Die Bushaltestelle Nonnenweg wird zudem stadteinwärts etwas in westliche Richtung verlegt. Die Übergänge werden in dieser Zeit mit mobilen Ampeln geregelt.

Der Umbau entspreche den Zielen der vom Stadtrat verabschiedeten Mobilitätsstrategie 2030, den Fuß- und Radverkehr zu fördern. Die Arbeiten sollen bis zum 10. April abgeschlossen sein und kosten rund 215.000 Euro.

Endlich, sagt auch Die Linke

Die Linksfraktion begrüßt die überfällige Umstellung der beiden Ampeln.

„Wir freuen uns sehr über die Ankündigung der Verwaltung. An beiden Stellen, Nonnenweg und Beipertbrücke, herrscht reger Fuß- und Radverkehr. Dass die Ampelschaltung nun endlich auch so gestaltet wird, dass alle Personen die Straßen ohne Hast die Straße überqueren können, geht nicht zuletzt auf den Antrag unserer Fraktion für fußgängerfreundliche Ampeln zurück“, erklärt Franziska Riekewald, Sprecherin für Mobilität der Fraktion Die Linke im Leipziger Stadtrat.

„Es ist dringend nötig, die Straßenquerungen vor allem für Fußgänger/-innen freundlicher und sicherer zu gestalten. Sie treffen zu oft auf extrem kurze Grün-Schaltungen, sodass maximal die Hälfte der Straße geschafft ist, wenn es rot wird.

Für uns ist klar, dass die Fußgänger/-innen, insbesondere mobilitätseingeschränkte Personen und Senior/-innen die schwächsten Teilnehmer/-innen im Verkehr sind. Diese gilt es, zu stärken. In der Zukunft erwarten wir natürlich, dass Straßenüberwege noch an weiteren Stellen im Stadtgebiet erneuert werden.“

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Es gibt 3 Kommentare

Warum haben solche Bettelampeln überhaupt ein rot für Radler/Geher bzw. grün für den Querverkehr? Diese Ampeln sollten freiwillig zu benutzen und für Sicherheitsbedürftige einfach verfügbar sein. Für Radler/Geher reichen ein grün und sonst gelbes Blinklicht mit Drückquittierung vollkommen aus sowie nur Rot und Gelb für den Querverkehr. Evtl. gibts im Straßenverkehrs- und Tiefbauamt jemanden der L-IZ und diese Anregung liest.

Solche Pseudo-Radfahrer- oder Fußlaufende-Ampeln gibt es auch in der Prager Straße.
Bspw. an der Kreuzung Stephanstraße oder Gutenbergplatz drückt der Unwissende auf den Knopf, und kann dann fast immer bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten, bis dem gefolgt wird.
Die Folge wiederum ist: Alle davon Wissende fahren inzwischen zur nächsten sinnvollen Möglichkeit. Das muss kein Ampel sein.
Der verampelte Fahrbahnübergang wird dafür nicht mehr genutzt.
Man sucht sich dann andere Schleichwege, die vielleicht so nicht dafür gedacht waren…

Da können se gleich in der Käthe-Kollwitz-Straße/Klingerweg weitermachen! Dort steht man als Fußgänger/Radfahrer eine gefühlte Ewigkeit, während die Ampel (beide) “WARTE” anzeigt und die Autos aus allen Richtungen minutenlang an einem vorbeibrettern, meistens noch verlängert durch Straßenbahnen…

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