Den Klimastreik am Freitag, dem 23. September, nutzte Greenpeace Leipzig dazu, um eigene Vorstellungen für die Zukunft des Leipziger Promenadenrings zu präsentieren. Die stecken alle in einer Petition, die jeder mitunterzeichnen kann, der sich einen Innenstadtring mit viel, viel weniger Autoverkehr und dafür mehr Grün wünscht.

Die nun abgeschlossene europäische Mobilitätswoche hat in diesem Jahr erneut gezeigt, wie viel Bedarf an einer autofreien Mobilität besteht und wo Chancen liegen, den Verkehr lebenswerter zu gestalten. Einen besonderen Eindruck hat dabei jedes Mal der autofreie Sonntag, der zeigt, dass der Innenstadtring nicht unbedingt die Asphaltwüste sein muss, die er heute ist, stellt Greenpeace Leipzig fest.

Umweltschützer/-innen der Gruppen Greenpeace Leipzig und Verkehrswende Leipzig wollen daher mit einer Petition die Notwendigkeit einer zukunftsfähigen Stadtgestaltung auch im unmittelbaren Stadtzentrum in die Kommunalpolitik tragen.

Menschen bei der Entwicklung mitnehmen

„Dabei werden die Anforderungen an eine sozialgerechte und klimafreundliche Mobilität mit der Problematik der Klimawandelanpassung durch Entsiegelung und die Veränderung hin zu einer Schwammstadt verbunden. Alternative Nutzungen für den Innenstadtring sollen erarbeitet und im Rahmen autofreier Sonntage vor Ort ausprobiert werden. Die Teilhabe an solchen Alternativen ist essenziell, um Menschen bei der Weiterentwicklung der Leipziger Innenstadt mitzunehmen und zu begeistern“, erklärt Erik Butter von Greenpeace Leipzig.

„Langfristig soll der Bedarf für Autoverkehr auf dem Innenstadtring so weit reduziert werden, dass der Verkehrsraum zugunsten von Parkanlagen und shared-space-Lösungen umgestaltet werden kann.“

Den ausführlichen Text der Petition für regelmäßige autofreie Sonntage auf dem Innenstadtring findet man unter: www.leipzig.greenpeace.de. Die Petition kann auch online auf der Website der Stadt Leipzig mitgezeichnet werden.

Die Kernpunkte aus der Petition von Greenpeace Leipzig

1. Auf dem Innenstadtring sollen mit zunehmender Häufigkeit regelmäßig autofreie Sonntage veranstaltet werden.
Beschlussvorschlag: Der Oberbürgermeister wird aufgefordert, zu prüfen, wie mit zunehmender Häufigkeit (z.B. einer in 2022 und 2023, halbjährlich in 2024, quartalsweise in 2025 ff.) regelmäßige autofreie Sonntage auf dem Innenstadtring durchgeführt werden können. Ein darauf basierendes Konzept zur Ermöglichung solcher autofreier Sonntage wird dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt.

2. Dabei sollen alternative Nutzungen für den Innenstadtring erarbeitet und ausprobiert werden.
Beschlussvorschlag: Der Oberbürgermeister wird aufgefordert, zu prüfen, wie die Fahrbahnen für Kraftfahrzeuge des Promenadenrings, insbesondere an autofreien Sonntagen oder in Zusammenhang mit Baumaßnahmen, die zu einer (abschnittsweisen) Sperrung des Innenstadtrings führen, für Ausstellungen, Messen, Sportveranstaltungen o.ä. genutzt werden. Diese Nutzungen werden im oben genannten Konzept nach Dialogen mit den betreffenden Akteuren der Zivilgesellschaft festgelegt.

3. Langfristig soll der Autoverkehr auf dem Innenstadtring so weit reduziert werden, dass der Verkehrsraum zugunsten von Parkanlagen und shared-space-Lösungen umgestaltet werden kann.

Beschlussvorschlag: Der Oberbürgermeister wird aufgefordert, kurz- und mittelfristige Maßnahmen zu prüfen, mit denen die Anzahl der Kraftfahrzeuge im motorisierten Individualverkehr und im nicht-lokalen Frachtverkehr auf dem Innenstadtring so weit reduziert werden kann, dass eine Umwandlung der Fahrbahnen desselben in Grünanlagen und Erholungsflächen sowie die gemeinsame Führung aller verbleibenden Verkehrsarten auf einer Fahrbahn mit je einem Richtungsfahrstreifen (z. B. als Fahrradstraße) neben einem separaten Gleisbett für die Straßenbahn und einer Ausweitung der Fuß- und Radwege in einer parkartigen Anlage möglich ist.

Der Oberbürgermeister wird aufgefordert, die Umwandlung der Fahrbahnen nach den oben genannten Kriterien, auch nach Kriterien der Steigerung der Aufenthaltsqualität, des Klimaschutzes und der stadtklimatischen Bedingungen zu prüfen und dem Stadtrat ein entsprechendes Konzept zur Beschlussfassung vorzulegen.

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