Tag: 5. März 2018

Schülerprotest 2012 in Leipzig. Genützt hat es wenig damals. Foto: Marko Hofmann
Politik·Sachsen

Kommentar: Lehrernotstand in Sachsen oder Wenn das Kind im Brunnen ertrunken ist

KommentarAls Brunhild Kurth (CDU) am 29. September 2017 von ihrem Amt der sächsischen Kultusministerin zurücktritt, begründet es die da 63-jährige Ex-Lehrerin mit persönlichen Motiven. Der Wunsch nach mehr Zeit für die Familie triebe sie nun quasi in Frührente. Ihr bildungspolitischer Vorgänger war da ehrlicher. Bereits 2012, also vor fast exakt sechs Jahren warf Roland Wöller (CDU) am 20. März das Handtuch, gab angesichts planloser Etatkürzungen im Schulbereich Sachsens medial lautstark auf. Nun, mit Christian Piwarz (CDU) kommt also die Schlussrechnung für einen neoliberalen Kurs, planloses Agieren seit zehn Jahren und Sparpolitik am „wichtigsten Rohstoff Deutschlands“: extremer Lehrermangel könnte nun zur Einsparung von Kunst, Musik und Sport an den sächsischen Schulen führen.

Spielfiguren als Symbolfoto.
Politik·Sachsen

Sachsens Ermittler tun sich noch immer schwer, „Reichsbürger“ als politisch Radikale zu begreifen

Reichsbürger sind keine skurrilen, etwas verschrobenen Gestalten. Auch wenn sich einige von ihnen als Reichspräsidenten oder andere närrische Reichsverweser verkleiden. Die meisten sind Menschen mit radikalen Ansichten, die der Bundesrepublik Deutschland schon deshalb das Existenzrecht absprechen, weil es eine Republik und eine Demokratie ist. Und etliche dieser radikal gesinnten Bürger scheuen auch vor echten Straftaten nicht zurück.

Dovchin D. (39) vor der Urteilsverkündung neben Rechtsanwalt Stefan Wirth. Foto: Lucas Böhme
Leben·Fälle & Unfälle

Zerstückelte Frauenleichen: Doppelmörder von Lindenau muss lebenslang in Haft

Ohne jede Regung nahm Dovchin D. um kurz nach neun sein Urteil entgegen: Wegen zweifachen, tatmehrheitlichen Mordes schickte ihn die 1. Strafkammer des Landgerichts am Montag lebenslang ins Gefängnis, erkannte zudem auf eine besondere Schwere der Schuld. Der Angeklagte hatte die Tötung zweier Frauen gestanden, deren Leichen er anschließend zerteilte. Die Reglosigkeit des 39-Jährigen Dovchin D. wich nicht, während der Vorsitzende Richter Hans Jagenlauf das Urteil begründete und dabei auch die beinahe tragische Vita des Angeklagten noch einmal Revue passieren ließ. Mit großen Erwartungen war Dovchin D. 1999 als knapp 20-Jähriger aus seiner mongolischen Heimat nach Deutschland gekommen.

Die Nordtribüne des ehemaligen Schwimmstadions. Foto: Ralf Julke
Sport·Weitere

Kulturdezernat würde gern die Bürger beteiligen bei der Suche nach einem Platz für das Leipziger Sportmuseum

Nein, vergessen ist das Sportmuseum nicht. Auch wenn der Stadtbezirksbeirat Leipzig-Mitte und die Linksfraktion so ein Gefühl gehabt haben sollten. Aber die Suche nach einem Standort scheint sich schwieriger zu gestalten als alle anderen Standortsuchen für Leipziger Museen. Seit 2007 geht das so, seit der Stadtrat beschlossen hat, das Sportmuseum dauerhaft unterzubringen.

Spielende Kinder im Treppenhaus des Neuen Rathauses. Foto: Ralf Julke
Leben·Familie & Kinder

Alleinerziehende sollen arbeiten gehen und uns nicht mit ihren Sorgen behelligen

Selbst die konservative F.A.Z. stellte am Sonntag, 4. März, die besorgte Frage: „Hat der Sozialstaat versagt?“ Anlass war die Debatte um die Entscheidung der Essener Tafel, nur noch Bedürftigen mit deutschem Pass Lebensmittel auszureichen. Was die einen als Affront gegen die Ausländer sahen, die hier ebenfalls Unterstützung suchten. Aber das eigentlich Frappierende für einige bürgerliche Medien war augenscheinlich die Erkenntnis, dass die Arbeit der Tafeln nicht weniger wird. Im Gegenteil: Die Schlange der Bedürftigen wächst.

Videoüberwachung - hier am Connewitzer Kreuz. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Wie das Leipziger Ordnungsamt die Freibeuter-Anfrage zur Videoüberwachung konsequent mit Verachtung straft

Wer fragt, bekommt Antwort. Wenn auch manchmal sehr seltsame. Die Freibeuter-Fraktion hatte gefragt, ob die Stadt Leipzig die Standorte von Überwachungskameras im Leipziger Themenstadtplan auch noch sichtbar machen könnte. Aber da bekam sie es mit der sächsischen Ordnungsmentalität zu tun. Das Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport hat geantwortet. Frei nach dem Motto: Geht uns nichts an. Abgelehnt.

Viktor Kalinke mit dem dicken "Zhuangzi. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Metropolregion

Warum Märchen, Sagen und Kinderbücher beim Pressegespräch des Börsenvereins in Leipzig so eine wichtige Rolle spielten

Am 27. Februar gab es im Haus des Buches wieder den eigentlichen Auftakt zur Leipziger Buchmesse. Dorthin lädt der Börsenverein jedes Jahr wenige Tage vor Messebeginn ein und Verleger aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt zeigen, was sie an besonderen Büchern im Frühjahr im Angebot haben. Meist war das ein Ereignis, an dem es Bücher zu den großen Jubiläen des Jahres gleich bergeweise gab. Diesmal nicht. Dafür gab’s traurige Nachrichten.

William S. Merwin: Der Schatten des Sirius. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

W.S. Merwins Gedichte über die frappierende Stärke einer erinnerten Vergangenheit

Für FreikäuferMan staunt eigentlich eher über die Nummer, die dieser Gedichtband aus dem Leipziger Literaturverlag bekommen hat: Es ist Band 84 der Reihe „Neue Lyrik“, die Verleger Viktor Kalinke einst selbst mit Band 1 eröffnete. Seither ist es aber eine richtige Bibliothek mit hochkarätiger Lyrik aus aller Welt geworden. Zweisprachig. Dem Leser wird auch bei William S. Merwin das Original nicht vorenthalten.

Melder vom 5.3.2018

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Wortmelder

Kirche Wiederitzsch: Erinnerungen einer Missionarsfrau

Am Freitag, dem 9. März 2018, liest Daniel Schad anlässlich des 150. Geburtstages von Susanna Schad aus den erst kürzlich veröffentlichten Erinnerungen seiner Urgroßmutter: „Susanna Schad (1867-1924) – Erinnerungen aus meinem Leben – Familienchronik der Leipziger und Basler Missionarsfrau in Indien“. Die Veranstaltung in der Kirche Wiederitzsch, Bahnhofstraße/Schulstraße, beginnt 19 Uhr. Sie wird musikalisch umrahmt mit vier Sätzen aus der Partita (BWV 1004) für Violine Solo von Johann Sebastian Bach.

Polizeifahrzeug. Foto: L-IZ
Polizeimelder

Polizeibericht, 5. März: Bargeld entrissen, Sprayer unterwegs, Jugendliche Räuber im Spätverkauf

In Plagwitz hob am Samstagabend eine 30-jährige Frau am SB-Terminal einen dreistelligen Bargeldbetrag ab, welcher ihr auf dem Gehweg vor der Bank von einem unbekannten Mann aus der Hand gerissen wurde +++ Am Leipziger Amtsgericht und im Schlosspark Brandis trieben Sprayer ihr Unwesen – In allen drei Fällen werden Zeugen gesucht +++ Ausgerüstet mit einem pistolenähnlichen Gegenstand und einem Messer suchten zwei Jugendliche in Stötteritz einen Spätverkauf auf.

Wortmelder

Am 19. März: Podiumsgespräch mit Markus Meckel und Christoph Dieckmann

Die Bedeutung der Begriffe Aufbruch, Verantwortung und Offenheit für die Friedliche Revolution im Herbst 1989 sowie für das politische Handeln heute steht im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion, zu der die Zeitzeugen Christoph Dieckmann und Markus Meckel am 19. März (19:00 Uhr) in Leipzigs Alter Handelsbörse erwartet werden. Moderator des Gesprächs, an dem auch der Berliner Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk teilnimmt, ist Bastian Wierzioch von MDR Kultur.

Martin Dulig, Landesvorsitzender der SPD Sachsen. Foto: Götz Schleser
Wortmelder

Dulig: Küchentischtour offenbart, was Sachsen sich wünschen

Aus einer Umfrage der Sächsischen Zeitung im Rahmen der Umfragereihe „Tu was, Sachsen“ geht hervor, dass die Sachsen sich mehr Gesprächsangebote und Bürgerdialoge mit der Politik wünschen. Dazu Martin Dulig, Landesvorsitzender der SPD Sachsen: „Die Sachsen machen sich Sorgen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt, und auch ich mache mir Gedanken um genau dieses Thema. Auch, dass laut Umfrage zwei Drittel der Sachsen angeben, Politikerinnen und Politikern nicht zu trauen, weil diese sowieso nur an die nächste Wahl denken würden, sollte uns zu denken geben.“

Juliane Nagel (Linke). Foto: DiG/trialon
Wortmelder

Juliane Nagel: Abschiebeversuch im Osterzgebirge verstieß gegen Schutz von Ehe und Familie

Der umstrittene Abschiebeversuch, über den die „Sächsische Zeitung“ am 02.03. berichtete, hat ein parlamentarisches Nachspiel: Juliane Nagel, Sprecherin für Flüchtlings- und Migrationspolitik der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, hat dazu jetzt eine Kleine Anfrage (Drucksache 6/12651) eingereicht und erklärt dazu: „Am vergangenen Mittwoch versuchte die Polizei, den Mann tunesischer Staatsbürgerschaft in der Gemeinschaftsunterkunft in Schmiedeberg abzuholen.“

Wortmelder

NABU startet Projekt Zukunftsgärtner(n) in Gnandorf

Die Natur braucht Freunde. Deshalb möchte der NABU Sachsen eine Gruppe von Aktiven gewinnen, die Lust haben mit anzupacken, um eine gewöhnliche Wiese in einen belebten, blühenden Stadtteiltreff zu verwandeln. Alle Bewohnerinnen und Bewohner Bornas sind herzlich eingeladen, das Projekt am 13.03.2018 kennenzulernen und sich nach Ihren Interessen einzubringen.

Antje Feiks (Linke). Foto: DiG/trialon
Wortmelder

Antje Feiks (Linke): Schweizer Bevölkerung verteidigt öffentlichen Rundfunk und erteilt rechtspopulistischer Attacke eine klare Abfuhr

Zu den Ergebnissen der gestrigen Volksabstimmung in der Schweiz zur „NO-BILLAG-Initiative“ erklärt die medienpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag Antje Feiks: „Zu den Hauptzielscheiben rechtspopulistischer Parteien und Bewegungen in ganz Europa gehören die regierungsunabhängigen, öffentlichen Medienunternehmen. Das ist durchaus nachvollziehbar, sichern doch öffentliche Medienunternehmen gewisse Grundstandards hinsichtlich seriöser Information, freier Meinungsbildung und politischer Kontroverse, aber auch bei niveauvoller Unterhaltung und kultureller Bildung in den europäischen Demokratien.“

Wortmelder

Grippe-Erkrankungen: BARMER verlängert Grippe-Hotline bis 9. März

Aufgrund der enormen Nachfrage verlängert die BARMER ihre kostenlose Grippe-Hotline um eine Woche. Bis zum 9. März können sich alle Interessierten unter der Rufnummer 0800/8484111 täglich von 9 bis 21 Uhr von qualifizierten Medizinern zu Erkältungskrankheiten und Grippe beraten lassen. Die Grippewelle hat aktuell ihren (vorläufigen) Höhepunkt erreicht und sorgt jedoch in vielen Betrieben für hohe Krankenstände. Wie das Robert Koch-Institut mitgeteilt hat, ist die Zahl der gemeldeten Grippefälle zuletzt deutlich angestiegen. Auch in Sachsen ist die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen insgesamt stark erhöht.

Prof. André Gries (links), Leiter der Zentralen Notfallaufnahme am UKL, und Mitarbeiter seines Teams versorgen einen Notfallpatienten. Foto: Stefan Straube/UKL
Wortmelder

Deutschlandweit erste Studie über Versorgung lebensbedrohlich erkrankter nicht-traumatologischer Patienten im Schockraum der Notaufnahme

Ärzte der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA) des UKL und anderer Fachbereiche haben in einer Studie erstmalig die Versorgung von nicht-traumatologischen lebensbedrohlich erkrankten Patienten im Schockraum einer universitären deutschen Notaufnahme systematisch untersucht. Sie fanden heraus, dass auch bei dieser Patientengruppe ein standardisiertes Vorgehen erarbeitet werden muss. Bisher richtete sich der Fokus beim so genannten Schockraum-Management auf die Versorgung von Traumapatienten.

Sanierter Wohnblock in der Uranusstraße in Grünau. Foto: Swenia Teichmann
Wortmelder

WG „Lipsia“ eG: Grünau wächst, wird jünger und braucht mehr Unterstützung

Von 50 auf 42 Jahre ist in nur zwei Jahren der Altersdurchschnitt der Menschen gefallen, die neu zur WG „Lipsia“ eG nach Grünau gezogen sind. „Es freut uns sehr, dass wir uns als Genossenschaft auch in Gründau verjüngen können“, so Dr. Kristina Fleischer, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG. Die Bevölkerungsstatistik der Stadt Leipzig bestätigt die Entwicklung für den gesamten Stadtteil: der Durchschnitts-Grünauer ist in den letzten 5 Jahren um gut anderthalb Jahre jünger geworden. Parallel steigt der Anteil der Jugendlichen um fast 6 % auf fast ein Viertel.

Eine weibliche Zauneidechse ist braun gefärbt, die Männchen haben zur Paarungszeit grüne Körperpartien. Foto: NABU/Jens Giehrisch
Wortmelder

Ein Zauneidechsengarten: NABU-Dia-Abend im Naturkundemuseum

Die Zauneidechse ist eine heimische Reptilienart, die jahrhundertelang in unmittelbarer Nachbarschaft des Menschen geeignete Lebensräume fand. Sie liebt es warm und abwechslungsreich, besiedelt Flächen mit offenen und dichter bewachsenen Bereichen, in denen es auch Totholz, Stauden und lange Gräser gibt. Dementsprechend findet man sie an Waldrändern, auf Dünen, in Steinbrüchen und Kiesgruben, an Bahndämmen und in Naturgärten.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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