An diesem Wochenende hat die Stadt Leipzig zu einer Sonderaktion in der Arena im Rahmen des Kinder-Impftages aufgerufen. In Merseburg wurde derweil das kรผnftige Impfzentrum attackiert und in Cottbus ist eine Corona-Demo vรถllig eskaliert. AuรŸerdem: AfD-Politiker Karsten Hilse droht die Aufhebung seiner Immunitรคt. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, dem 18. und 19. Dezember 2021, in Leipzig, Sachsen und darรผber hinaus wichtig war.

Kinder-Impftag in Leipzig

Die Sรคchsische Impfkommission (Siko) hat Anfang Dezember die Corona-Impfung fรผr Kinder zwischen fรผnf und elf Jahren empfohlen. Diese Woche ist die Impfaktion angelaufen, an der sachsenweit fast 300 Kinderรคrzt/-innen und 20 Kinderkliniken beteiligt sind. Dresden, Chemnitz und Leipzig hatten ergรคnzend dazu zu Sonderangeboten im Rahmen des Kinder-Impftages aufgerufen. An diesem Samstag, 18. Dezember, organisierte das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Stadt-Leipzig, eine Impfaktion in der Arena Leipzig. Der Andrang war groรŸ. Zahlreiche Familien mit Kindern warteten teilweise mehrere Stunden auf eine der 200 bereitgestellten Dosen.

Impfstelle in Merseburg attackiert und Polizist bei Kontrolle verletzt

Am Wochenende wurde die kรผnftige Impfstelle im Merseburger Brรผhl-Center von Unbekannten beschรคdigt, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Die Tat soll sich zwischen Mitternacht und Samstagvormittag ereignet haben. Die Tรคter/-innen attackierten in dieser Zeit die Schaufenster. Es entstand ein Sachschaden von 500 Euro. Die Impfstelle soll am Mittwoch ihren Betrieb aufnehmen. Termine sind bereits jetzt auf der Seite des Saalekreises buchbar.

Bei der Corona-Kontrolle einer illegalen Feier in Annaberg-Buchholz ist ein Polizist verletzt worden. Der 60-jรคhrige Beamte wurde Samstagnacht von etwa 25 Menschen eingekesselt und niedergeschlagen.

Corona-Demo in Cottbus eskaliert

Zum dritten Mal hatte der Chef der Cottbuser AfD, Jean-Pascal Hohm, fรผr diesen Samstag, 18. Dezember, zum Abendspaziergang gegen die Corona-Beschrรคnkungen aufgerufen. Knapp 3.000 Menschen sind dem Aufruf gefolgt. Weit mehr als 1.000 Teilnehmende zogen spรคter durch die Cottbuser Innenstadt. Die Polizei versuchte, den Demonstrationszug mit einer StraรŸensperre aufzuhalten.

Daraufhin griffen einige Demonstrant/-innen die Beamten an. Die Lage eskalierte, mehrere Demonstrationszรผge bildeten sich und zogen durch die Innenstadt. Bรถller flogen durch die Luft, auch anwesende Journalist/-innen wurden belรคstigt und gejagt. Die Polizei sprach von zahlreichen Teilnehmer/-innen aus dem Cottbuser Hooligan- und Neonaziumfeld. 15 Personen, die der gewaltbereiten rechtsextremistischen Szene zuzuordnen sind, wurden in Gewahrsam genommen.

Wรคhrend der Veranstaltung wurde auรŸerdem dazu aufgerufen, den brandenburgischen Ministerprรคsidenten Dietmar Woidke (SPD) zu stรผrzen. โ€žWoidke muss wegโ€œ stand auf einem Banner. โ€žWas sich in Cottbus abgespielt hat, war eine vรถllige Enthemmung bei den Demonstranten โ€“ mit Corona hatte all das inhaltlich nichts zu tunโ€œ, schreibt das rbb-Team.

Hilse droht Aufhebung der Immunitรคt

Dem Bautzner AfD-Bundestagsabgeordneten Karsten Hilse droht derweil die Aufhebung der Immunitรคt. Wie die taz berichtet, geht es um ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Die Ermittler/-innen haben beim Bundestag beantragt, Strafverfolgung gegen den Politiker zu genehmigen.

Hilse soll bei einer Corona-Demonstration im November 2020 Widerstand gegen Polizist/-innen geleistet haben. Die Beamt/-innen hatten den Abgeordneten wegen seines fehlenden Mundschutzes angesprochen. Hilse zeigte daraufhin ein รคrztliches Attest vor. Die Polizei monierte jedoch, dass darin keine konkrete Krankheit aufgefรผhrt sei. Als Hilse dann ein Video machen wollte, soll es zu einer kรถrperlichen Auseinandersetzung gekommen sein.

Weihnachten bei der LZ und mehr Corona-News

Worรผber die LZ am Wochenende berichtet hat: Unser Redakteur Ralf Julke widmete sich dem Quartalsbericht III/2021 der Stadt Leipzig: darin geht es unter anderem um die rรผcklรคufigen Befรถrderungszahlen bei den Leipziger Verkehrsbetrieben, das GroรŸstadtwachstum und die Verbindung zum Mobilitรคtsverhalten sowie das Ausbleiben des erwarteten Corona-Schulden-Dramas.

Das Klinikum St. Georg reichte derweil einen Bauantrag fรผr den Zentralbau II ein. AuรŸerdem erklรคren wir, wie das Licht nach Leipzig kam. Und wir stellen die Bรผcher โ€žEnglands Brexit und der Abschied von der Weltโ€œ von Volker Berghahn sowie Markus Zabels Fotopirsch in โ€žVerlassene Orte in Sachsenโ€œ vor.

AuรŸerdem ist diese Woche die Weihnachtsausgabe der Leipziger Zeitung erschienen.

Was zudem wichtig war: London hat wegen der rapiden Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus am Samstag den Katastrophenfall ausgerufen, berichtet die Sรผddeutsche Zeitung.

Laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland wurde nun die bislang hรคrteste Strafe gegen einen Unterstรผtzer des damaligen Prรคsidenten Donald Trump verhรคngt. Knapp ein Jahr nach dem Angriff auf das US-Kapitol verurteilte das Gericht einen 54-jรคhrigen Mann zu fรผnf Jahren Gefรคngnis, wie US-Medien berichteten.

รœberdies darf der niederlรคndische Rechtspopulist Thierry Baudet nach einem Gerichtsurteil nicht lรคnger CoronamaรŸnahmen mit der Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg vergleichen, berichtet der Spiegel. Der Abgeordnete muss jetzt mehrere Posts aus den sozialen Medien entfernen.

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Es gibt 2 Kommentare

Es wird immer schlimmer. 3% Hohlbirnen spielen Demo in Cottbus (Cottbus hat rund 100000 Einwohner) und die Presse, besonders die lokale, schreibt zwar darรผber, aber alles fein hinter der Paywall. Sowas darf nicht versteckt werden! Solche Meldungen mรผssen jedermann zugรคnglich sein! Auch, wenn ein Virologe sich zu Nebenwirkungen und anderen Gerรผchten รผber die Impfungen รคuรŸert, darf das nicht hinter der Paywall versteckt werden. Das ist Aufklรคrung, und die muss jedem Bรผrger zugรคnglich sein! Das betrifft auch die lvz.

Wenn ich das immer wieder in den letzten Tagen lese, dass Polizisten (beide Geschlechter kommen vor, ganz wichtig, und natรผrlich auch alle anderen) eingekesselt und/oder geschlagen werden, mit Bรถllern beworfen und so weiter, da frage ich mich, wann denn eigentlich die Situation eintreten soll, dass die Dienstwaffe benutzt werden darf.
Sicher, wahllos in eine Menge schieรŸen dรผrfte sich nicht als Notwehr oder Verteidigung begrรผnden lassen, aber spรคtestens mit dem Einkesseln ist doch klar, wer einen konkret bedroht und gegenรผbersteht. Ich kann es echt nicht fassen, welcher Gewalt sich die Leute ausgesetzt sehen, wenn sie (auch) meine Interessen vertreten. Sich zusammenschlagen lassen mรผssen und im Grunde nichts wirksames dagegen tun zu dรผrfen muss unglaublich frustrierend fรผr die eigene Arbeitsmoral sein.

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