Am heutigen Montagmorgen entdeckten Passant/-innen im Elsterflutbecken im Westen von Leipzig eine leblose Person. Noch ist ungewiss, wie die aufgefundene Person ums Leben kam. Außerdem: In der Leipziger Innenstadt wollten Mitglieder der Querdenken-Bewegung heute mit Fackeln das Jubiläum ihrer Gruppierung zelebrieren. Gegen den angekündigten Marsch auf dem Leipziger Ring bildete sich auch dieses Mal Gegenprotest. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 7. November 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Leiche aus Elster geborgen

Heute Morgen gegen 10 Uhr machte eine Passantin, die am Elsterflutbecken im Westen Leipzigs unterwegs war, einen grausigen Fund: Der Frau war eine leblose Person aufgefallen, die in etwa auf der Höhe des Richard-Wagner-Hains trieb. Sie alarmierte die Polizei.

Einsatzkräfte der Feuerwehr bargen die Leiche. Noch laufen die Ermittlungen zur Identität der verstorbenen Person. Auch die Todesursache ist laut Polizei noch unklar.

Was am Grund der Elster schlummert …

Nicht wegen dieses traurigen Vorfalls aber wird seit heute in der Weißen Elster, im Elsterflutbett, Pleißeflutbett, Elstermühlgraben und im Karl-Heine-Kanal der Wasserspiegel abgesenkt. Diese Maßnahme liegt vielmehr an der jährlichen Funktionsprobe des Palmengartenwehrs durch die Landestalsperrenverwaltung (LTV) Sachsen. Die Wehranlage muss vollständig geöffnet werden, um die Walzen und die seitlichen Schützanlagen überprüfen zu können.

Noch bis Freitag, dem 11. November, bleibt der Pegel abgesenkt. Dadurch tritt auch zutage, was sich sonst unter der Wasseroberfläche befindet: Absperrbarken, Verkehrsschilder und nicht selten auch „Fahrradleichen“, Flaschen und Plastikmüll tummeln sich auf dem nun freigelegten Gewässergrund.

Das Palmgartenwehr spielt eine große Rolle für den Hochwasserschutz in Leipzig. Bei Hochwasser werden damit große Durchflussmengen in das Elsterbecken abgeleitet. Durch die Abstauung des Wassers in der Weißen Elster wird außerdem der Bootstourismus in der Stadt ermöglicht.

Montägliches Demo-Geschehen: Jubiläums-Crash

Es ist mal wieder Montag und wie sollte es auch anders sein: Für den Abend kündigten Gegner/-innen der aktuellen Politik (sei es im Umgang mit Corona, der Energiekrise oder dem Krieg in der Ukraine) eine Protestveranstaltung an.

Für noch mehr Kritik als ohnehin schon wöchentlich sorgte die Anmeldung eines Fackelmarsches vonseiten derer, die sich aus einem bunten Spektrum rechter Akteur/-innen, Anhänger/-innen der Querdenken-Szene und unzufriedener Bürger/-innen zusammensetzen.

Dieser wurde inzwischen zwar verboten, dennoch sorgte der Aufruf, zumal in der Woche um den Gedenktag an die Novemberpogrome, die ihren Beginn in der Nacht vom 9. Auf den 10. November 1938 (Reichskristallnacht) nahmen, für vehemente Kritik. „Erst auf öffentlichen Druck hin habe die Versammlungsbehörde die Fackeln beim rechten Aufmarsch verboten“, erklärte Irena Rudolph-Kokot vom Aktionsbündnis „Leipzig nimmt Platz“ (LnP).

„Allerdings darf die rechte Melange in der Gedenkwoche um den 9. November direkt an den Stolpersteinen auf dem Dittrichring laufen. Eine Versammlung des Aktionsnetzwerks wurde wegbeauflagt zugunsten des rechten Aufzugs, genau wie auch auf der Goethestraße am Mahnmal an ‚Porajmos‘. Die Rechtsblindheit der Behörde ist nahezu unerträglich.“

Angesichts des angekündigten Aufmarschs von rechter Seite, der außerdem das Jubiläum von Querdenken markieren soll, wurden nahezu alle „Kräfte“ des Gegenprotests, die sich in den vergangenen Wochen ebenfalls für Themenschwerpunkte wie einen Weg aus der Energiekrise starkgemacht hatten, darauf konzentriert, die Demo der Querdenker/-innen zu unterbinden.

Ab 18:30 Uhr fanden dafür verschiedene Veranstaltungen rund um den Leipziger Ring statt. Unsere Kolleg/-innen sind vor Ort und begleiten das Geschehen. Alle Entwicklungen gibt es im Liveticker hier.

Menschenrechtler warnen vor Hungertoten in der Ukraine

Noch immer ist die ukrainische Seehafentadt Cherson im Süden des Landes stark umkämpft. Medienberichten zufolge bereiten sich die russischen Besatzer auf einen Häuserkampf vor. Die Einwohner/-innen der Stadt waren zuvor mutmaßlich von russischer Seite zwangsevakuiert. Die Ukraine indes spricht von einer Verschleppung der Bürger/-innen auf russisches Gebiet. Eine zweifelsfreie Überprüfung dieser Angaben ist allerdings nicht möglich.

Schon seit längeren bombardiert Russland gezielt die ukrainische Infrastruktur. In weiten Teilen des Landes war die Stromversorgung bereits unterbrochen, vielerorts stellt man sich weiterhin auf die notdürftige Versorgung mit Strom ein. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) warnt davor, dass Menschen in der Ukraine durch die Zerstörung der Infrastruktur hungern könnten.

Radstellplätze, Beharrlichkeit und eine neue Quartiersschule

Worüber die LZ heute berichtet hat: Auf der LZ ging es heute zum einen

um die Fahrradstellplätze, die (irgendwann) am Leipziger Hauptbahnhof entstehen sollen. Eine Konzeption für ebendiese soll voraussichtlich Ende 2023 fertig sein.

Außerdem fällt der Leipziger Stadtverwaltung das Umdenken, wenn es um künftige Bauprojekte geht, hin zur artenschutzgerechten Entwicklung, noch ein wenig schwer.

Schon abgeschlossen hingegen ist der Bau der neuen DRK-Rettungswache in Markkleeberg. Dort wurde am 3. November der Betrieb aufgenommen.

Betriebsam wird es ebenso im Leipziger Osten: In der Ihmelsstraße entsteht eine neue Quartiersschule.

Was heute darüber hinaus wichtig war: Der Freistaat Sachsen hat jetzt eine eigene Engagement-Stiftung. Ziel ist es, noch mehr Menschen dafür zu gewinnen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Sie ist aus der JUST-Jugendstiftung Sachsen durch Namens- und Satzungsänderung hervorgegangen.

„Mit der Weiterentwicklung zur Engagement-Stiftung Sachsen stellen wir die Zusammenarbeit auf eine neue, dauerhafte Grundlage. Mit der Engagement-Stiftung schaffen wir ein wichtiges Bindeglied zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, den Verbänden und Vereinen sowie den Einrichtungen auf kommunaler und auf Landesebene. Damit wollen wir das bürgerschaftliche Engagement in Sachsen weiter voranbringen“, ließ Sozialministerin Petra Köpping (SPD) verlauten.

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