Ein Report der Deutschen Sporthochschule Köln und der Deutschen Krankenversicherung (DKV) gibt Aufschluss über die Gesundheit und Fitness der Deutschen. Darin wird klar festgestellt: Die Bundesbürger*innen verbringen immer mehr Zeit im Sitzen. Außerdem: Nach dem Spiel von Lok Leipzig gegen Eintracht Frankfurt am gestrigen Sonntag liest sich die Bilanz der Polizei alles andere als sportlich. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 14. August 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Haftbefehl nach blutigem Streit am Lindenauer Markt

Ein 34-jähriger Mann befindet sich nach einer blutigen Auseinandersetzung, die sich am Wochenende auf dem Lindenauer Markt im Westen Leipzigs abspielte, in Untersuchungshaft. Noch am gestrigen Sonntagabend teilte die Polizei mit, dass ein Haftbefehl gegen den Mann erlassen wurde. Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag ermittelt.

Ersten Ermittlungen nach hatte der 34-Jährige einen anderen Mann (32) bei einem Diebstahl beobachtet und war eingeschritten. Zwischen beiden entbrannte ein Streit, der schließlich damit endete, dass der 32-Jährige mit einem Gegenstand angegriffen und lebensbedrohlich verletzt wurde. Auch der inzwischen in U-Haft befindliche Tatverdächtige zog sich laut Polizei schwere Verletzungen zu.

Worum es bei dem Diebstahl ging und wie genau sich die Tat zugetragen hatte, ist noch Teil der Ermittlungen.

Die Bilanz eines Fußballspiels

Das gestrige Fußballspiel zwischen Lok Leipzig und Eintracht Frankfurt im Bruno-Plache-Stadion erregte bereits am Sonntag erhebliche Aufmerksamkeit. Allerdings nicht wegen des finalen Spielstandes, sondern vielmehr wegen Ausschreitungen mehrerer Personen von den Tribünen aus, darunter ein Böllerwurf aus dem Fanblock mitten in eine Gruppe Rollstuhlfahrer*innen. Die Polizei veröffentlichte jetzt die gesamte Bilanz des folgenreichen Spiels.

Liest man die letzten Absätze der von der Polizei herausgegebenen Mitteilung zum gestrigen Match, ist kaum zu glauben, dass es sich um die „Ergebnisse“ einer sportlichen Veranstaltung handelt. Dort heißt es: „Im Einsatzverlauf wurden über zwanzig Straftaten, unter anderem wegen mehrerer gefährlicher Körperverletzungen, Sachbeschädigungen, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, das Zeigen von verfassungswidrigen Symbolen und tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte registriert.“

Mehrere Tatverdächtige seien noch am Rande des Spiels festgestellt werden, so die Polizei weiter. Gegen einen 31-Jährigen wird wegen des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte ermittelt. Die Unruhe war auch nach dem Spiel weitergegangen: So versuchten einige Leipziger Fans den Anhänger*innen des rivalisierenden Vereins, die Heimreise zu erschweren, indem sie im Bereich Prager Straße/Connewitzer Straße eine Absperrung durchbrechen wollten. Das wurde durch die Polizei verhindert.

Im Bereich der Prager Straße wurden mehrmals Einsatzkräfte angegriffen, die Straße zudem vermüllt. Außerdem soll ein Vertreter der Presse nach dem Spiel mit einer Flasche beworfen worden sein. Loks Trainer Almedin Civa äußerte sich entrüstet nach den Vorfällen: „Einfach traurig und eine Frechheit“. Unser Redakteur Jan Kaefer hat hier ausführlich über das gestrige Spiel und die Geschehnisse am Rande berichtet.

Immer mehr Sitzfleisch

Laut einem am heutigen Montag veröffentlichten Bericht der Deutschen Sporthochschule Köln und der Deutschen Krankenversicherung (DKV) verbringen die deutschen Bundesbürger*innen immer mehr Zeit im Sitzen. Durchschnittlich 9,2 Stunden sind es, welche die Deutschen am Tag auf ihren vier Buchstaben verbringen. Dieser Wert übersteige sogar das Pandemie-Sitz-Niveau von 8,7 Stunden.

Auch die weiteren Ergebnisse der Erhebung klingen alarmierend: „[W]eniger als 4 von 10 der Befragten erreichen die kombinierten Bewegungsempfehlungen aus Ausdauer und Muskelaktivität und die Ergebnisse zum psychischen Wohlbefinden sind beunruhigend“, heißt es in dem Report. Zwar lebten im letzten Jahr im Vergleich zu 2021 mehr Menschen (17 Prozent) ein „rundum gesundes Leben“, dennoch bleibe es ein niedriges Niveau.

Bei der Erreichung der notwendigen Benchmarks (ausreichend Bewegung, ausgewogene Ernährung, Alkohol- und Nikotinverzicht, niedrige Stressbelastung) haben Frauen die Nase vorn: So meistere jede Fünfte die empfohlenen Benchmarks, während es bei den Männern nur jeder Siebente ist. Mit anteilig 29 Prozent erreichen Frauen allerdings häufiger ein niedrigeres subjektives Wohlbefinden als die männlichen Befragten mit 22 Prozent.

Für die Herausgeber*innen der Studie sind dies deutliche Signale zur nötigen Verbesserung. Clemens Muth, der Vorstandsvorsitzende der DKV fasst zusammen: „Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und ausreichend Regeneration sind neben Nichtrauchen und sozialen Kontakten, die besten Zutaten für ein gesundes Leben.“

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse des Reports kann hier eingesehen werden, hier geht es zur vollständigen Publikation.

Erderhitzung, Entlastung im Verkehrskollaps und Karl May im Kreuzfeuer

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Erderhitzung: Auch die Landmassen speichern immer mehr Wärmeenergie

Bauen unter Zeitdruck: Waldstraße zwischen Leutzscher Allee und Primavesistraße wird ein Stück teurer

Klares Ergebnis: Verkehrsberuhigungsmaßnahmen sorgen für Entlastung statt Verkehrskollaps

Karl May im Kreuzfeuer: Die kompetente Aufarbeitung einer völlig entgleisten Debatte

Verfolgungsjagd und Schüsse im Leipziger Süden: Angeklagter erhebt vor Gericht schwere Vorwürfe gegen die Polizei

Lindner in Kiew und Klimaaktivist*innen im VW-Werk

Was heute außerdem wichtig war: Während sich Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis90/Die Grünen) (wieder einmal) mit einer Flugzeugpanne während einer Auslandsreise herumärgerte, reiste ihr Kollege, Finanzminister Christian Lindner (FDP), heute nach Kiew. Bei dem Besuch in der Hauptstadt der Ukraine traf er seinen dortigen Amtskollegen. „Wir stehen an der Seite der Ukraine, Schulter an Schulter“, so Lindner. „[Wir] werden heute auch den Blick in die Zukunft richten [und w]ollen ganz konkret besprechen, wie das Bundesfinanzministerium die ukrainische Seite unterstützen kann.“

Aktivist*innen der Gruppe „Aktion autofrei“ in Wolfsburg haben heute versucht, die Produktion im VW-Werk zu stören. Sie wollten sich an ein Montageband kleben. Die Aktion wurde durch das Einschreiten von Mitarbeitenden verhindert. Fünf Personen waren mit einer Besuchergruppe in das Werk gelangt.

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