Am Samstag, dem 3. Juni, ist Weltradfahrertag. Und den nimmt der ADFC Leipzig e. V. zum Anlass, wieder auf einige der eklatanten Lücken im Leipziger Radwegenetz hinzuweisen. In diesem Fall mit einem Pop-up-Radweg auf der Ostseite der Breiten Straße. Für Autos geht es hier wirklich breit von der Riebeckstraße Richtung Dresdner Straße. Aber Radfahrer gucken in die Röhre. Oder wursteln sich irgendwie im Mischverkehr durch, was in der langen Kurve zumindest sehr unbehaglich ist.

Auf der Westseite der Breiten Straße ist es im Grunde dasselbe. Aber der ADFC Leipzig konzentriert sich am Samstag erst einmal auf die Ostseite und richtet an der Breiten Straße einen temporären Radweg ein.

Der ADFC Leipzig demonstriert am Weltfahrradtag für mehr Zeit fürs Rad und setzt auf Pop-up-Radwege, die eine schnelle, unkomplizierte Umsetzung einer besseren Radinfrastruktur fordern.

„Das Hauptradnetz muss kommen!“, betont der Fahrradclub. „Aus diesem Grund haben wir von 9 bis 14 Uhr an der Breite Straße (diesmal an der Nord-Ostseite, von Nummer 1–25) einen Pop-up-Radweg angemeldet – diese Strecke steht im Hauptradnetz als wichtige Verbindung und muss unbedingt einen Fahrradstreifen bekommen!“

Die Breite Straße und die Riebeckstraße sind Hauptverbindungen für den Radverkehr im Leipziger Osten. Der Stadtrat hat im Jahr 2012 beschlossen, dass ein Hauptnetz Rad entwickelt und umgesetzt werden soll. Im Jahr 2019 wurde die Streckenführung dazu im Stadtrat beschlossen. Der ADFC fordert von der Stadtverwaltung, dass das HauptNetzRad ohne weitere Verzögerungen lückenlos und vollumfänglich erlebbar für alle wird.

HauptNetzRad: Schon 2012 gab es einen lautstarken Aufstand

Was zwar mit dem Beschluss zum HauptNetzRad 2012 schon in die Wege geleitet war. Aber wer ein längeres Gedächtnis hat, weiß, dass es damals einen ebenso lautstarken Aufstand gegen das beschlossene Radfahrstreifen-Programm gab wie aktuell zu den grünen Radstreifen auf dem Promenadenring, laut und heftig genug, dass dieses Programm dann praktisch völlig zum Erliegen kam.

Doch erst ein lückenloses und sicheres Radwegenetz schafft tatsächlich die Voraussetzung, dass auch Leipziger im Alltag aufs Rad umsteigen, die sich im teils sehr aggressiven Mischverkehr nicht wohlfühlen.

Rosalie Kreuijer, stellvertretende Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs in Leipzig, sagt dazu: „Die Leipziger/-innen wollen überall in ihrer Stadt zügig, sicher und bequem Rad fahren können. In Zeiten klammer Kassen und der Klimakrise ist Radfahren die günstige Lösung für den Stadtverkehr. Außerdem verringert eine Verlagerung von Kfz- auf den Radverkehr die Lärmbelastung für Anwohnende und verkleinert die beanspruchte Fläche für Parkplätze zugunsten von mehr Grün, Fußwegen und Freisitzen.“

Die Breite Straße soll deshalb unbedingt für mehr Übersichtlichkeit einen Fahrradstreifen bekommen. Dieser erhöhe das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden und entschleunige den motorisierten Verkehr.

Am Samstag, dem 3. Juni, betreut der ADFC Leipzig den Pop-up-Radweg an der Breiten Straße und steht ab 9 Uhr Passant/-innen mit und ohne Rad Rede und Antwort.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Es gibt 2 Kommentare

Im Artikel sind (Nord-)Ost- und Westseite der Straße vertauscht, die Nordostseite liegt am am Ramdohrschen Park und hat die ungeraden Hausnummern, es geht also diesmal um den Radverkehr von der Zweinaundorfer Straße in Richtung Wurzner bzw. Dresdner Straße.

Schreiben Sie einen Kommentar