Das Impfzentrum Leipzig zieht für vier Tage um. Auf dem Augustusplatz fanden an diesem Wochenende der Auftakt zum Internationalen Fußballbegegnungsfest sowie die Anfangskundgebung einer Motorraddemo statt. Außerdem: Die SPD Sachsen kam zum Landesparteitag zusammen. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende des 3. und 4. Juli in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Impfzentrum Leipzig zieht um

Das Leipziger Impfzentrum in der Messe wird für eine Woche in ein Provisorium vor die Halle umziehen. Dort finden laut DRK Sachsen dringend notwendige Wartungsarbeiten statt. Der Parkplatz vor der Messehalle 5 wird von Montag, 5. Juli, bis Donnerstag, 8. Juli, zum mobilen Impfzentrum umfunktioniert. In zwei Sanitätsanhängern, einem umgebauten Bus, Zelten und medizinischen Versorgungseinheiten soll die Impfprozedur dann vonstatten gehen. Am sonstigen Ablauf und den Terminen ändert sich nichts. Nach den Wartungsarbeiten zieht das Impfzentrum wieder zurück in die Messehalle.

Internationales Fußballbegegnungsfest in Leipzig

Dieses Wochenende war der Tüpfehausen e.V. erneut der Leipziger Gastgeber für das Internationale Fußballbegegnungsfest (IFBF). Nachdem die Veranstaltung letztes Jahr pandemiebedingt nicht stattfinden konnte, versammelten sich in den letzten Tagen 300 junge Sportler/-innen, rund 1.000 Besucher des Freundschaftsspiels BSG Chemie Leipzig gegen die 1. Mannschaft von Betar Nordir Jerusalem (4:1) und weitere Interessierte zum Auftakt auf dem Augustusplatz am Freitag mit insgesamt 3.000 Gästen.

Die Kinder und Jugendlichen können beim IFBF sich gegenseitig, die Stadt und die jüdische Geschichte Leipzigs bis heute kennenlernen. Die Doku „Eine Reise gegen das Vergessen“ mit Beiträgen von Jugendlichen aus Deutschland, Israel und der Tschechischen Republik sowie Zeitzeugen aus Israel, Kanada und den USA ließ die Zuschauer/-innen bereits am Freitag vor der Bühne nachdenklich zurück.

Am Samstag fand dann das Freundschaftsspiel der BSG Chemie Leipzig gegen den israelischen Kultclub Betar Nordia Jerusalem statt. Den Abschluss bildete der Sonntag mit dem „Max und Leo Bartfeld“-Turnier, bei dem 28 Mannschaften aus acht Nationen gegeneinander antraten.

Die ersten drei Plätze des mittlerweile begehrten Jugendpokals konnten in dieser Reihenfolge die Jugend von Betar Nordia Jerusalem (Israel) mit dem ersten Platz, Lernayin Artsakh FC (Armenien) als zweite und der Nachwuchs des Roten Stern Leipzig 99 (Deutschland) als Drittplatzierte unter sich ausmachen.

Impressionen vom dritten und letzten Tag des internationalen Begegnungsfestes mit dem Max- und Leo Bartfeld Pokal. Video: LZ

5.000 Motorräder in der Innenstadt

Unter dem Motto „Motorradfahrer/-innen gegen Fahrverbote Teil II“ gingen bzw. fuhren rund 5.000 Teilnehmer/-innen auf den Leipziger Straßen. Der Motorradaufzug des „Runden Tischs Leipzig & Region“ sorgte am Sonntag für einige Verkehrseinschränkungen.

Zum Hintergrund: Der Bundesrat hatte zur Lärmreduzierung vorgeschlagen, Motorradfahrverbote an Sonn- und Feiertagen teilweise zu ermöglichen. „Wir wollen nicht, dass alle Motorradfahrer wegen einiger schwarzer Schafe über einen Kamm geschert werden“, so Mitorganisator Sven Leune gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Roter Mittelfinger gegen rechts im Rabet

Circa 60 Teilnehmer/-innen versammelten sich am Samstagabend unter dem Motto „Roter Mittelfinger gegen Rechtsruck und Kolonialismus“ im Leipziger Stadtteilpark Rabet. Wähler/-innen rechter Parteien müssen aufgeklärt werden, so die Veranstalter/-innen.

„Sie meinen, diese (die rechten Parteien) wären die Lösung, um der kapitalistischen Globalisierung etwas entgegenzuhalten. Und dabei werden sie selbst nur Ausdruck dieser allumfassenden kapitalistischen Krise und entwickeln sich mit diesem Rechtsruck für andere zu einer Gefahr für Leib und Leben.“

Landesparteitag der SPD Sachsen

Am Samstag kamen in Leipzig 125 Delegierte der SPD Sachsen zu ihrem Landesparteitag zusammen. Mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit wurde dabei eine Statutenänderung beschlossen, die den Weg zu einer Doppelspitze freimacht. Einzelne Parteichefs sind auch weiterhin möglich. Nur eine Doppelspitze mit zwei Männern soll ausgeschlossen werden. Die SPD hat in Sachsen rund 5.000 Mitglieder, drei Viertel davon sind Männer.

Martin Dulig hatte angekündigt, sich nicht mehr für den Posten des SPD-Chefs zu bewerben. Bis zum Herbst bleibt er im Amt. Dann muss ein neuer Vorstand gewählt werden.

Im Zentrum der Veranstaltung stand jedoch ein Leitantrag, der eine Neuausrichtung der Partei als Folge der Coronakrise anstrebt.

„Vom Krisenmodus in den Zukunftsmodus“ lautet das Motto, bei dem es um einen schnellen Kohleausstieg, den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft, mehr Tarifbindung und einen flächendeckenden Mindestlohn von zwölf Euro pro Stunde geht. Außerdem stehen die Mobilitätswende, bessere Bildungspolitik sowie ein sozial gerechter Klimaschutz im Fokus.

Sorgenkind Sachsenbrücke und Maaßens Prioritäten

Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat: Laut eines Positionspapiers des in Leipzig heimischen Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) ergibt die geplante Umrüstung von Kohlekraftwerken auf Biomasse keinen Sinn.

Seit einigen Wochenend-Eskalationen steht die Sachsenbrücke unter besonderer Beobachtung des Leipziger Ordnungsdezernates. Auch die Stadtreinigung ist mit dem Treffpunkt ständig beschäftigt: 5.600 Euro Reinigungskosten entstehen allein für die Sachsenbrücke in einem Monat.

Anders Wohnen in Leipzig ist möglich. Im kleinen Interview erzählt Birte Lampart vom Wagenplatz karlhelga in Plagwitz.

Was außerdem wichtig war: Hans-Georg Maaßen, CDU-Bundestagskandidat und ehemaliger Bundesverfassungsschutzchef, fordert eine Überprüfung für ARD-Journalist/-innen, berichtet die Zeit. Angeblich sollen Personen, die beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk und der Tagesschau arbeiten, Verbindungen zur linken und linksextremen Szene haben.

Im Dresdner Club „Arteum“ sind am frühen Sonntagmorgen 16 Menschen durch eine Reizgasattacke verletzt worden. Eine 18-jährige Tatverdächtige hat mit über 2 Promille eine Reizgasdose versprüht. Fünf Gäste mussten in Krankenhäuser gebracht werden.

Was morgen passieren wird: Am morgigen Montag, 5. Juli, zieht das Leipziger Impfzentrum für vier Tage auf den Parkplatz vor der Messehalle um.

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