An einem Leipziger Gymnasium fiel der Unterricht wegen einer Amok-Androhung kurzerhand aus. Das Bündnis Sahra Wagenknecht will beim Bundesverfassungsgericht wegen mutmaßlich fehlerhafter Auszählungen bei der Bundestagswahl klagen. Und: In Saudi-Arabien verhandeln Delegationen der USA und der Ukraine über eine gemeinsame Basis für eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 11. März 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Amok-Drohung führt zum Ausfall des Präsenz-Unterrichts
Eine Amok-Androhung führte am Dienstag zum unerwarteten Unterrichtsausfall an der Neuen Nikolaischule in Leipzig-Stötteritz. Darüber berichtete zunächst die LVZ.
Die schriftliche Ankündigung einer Gewalttat sei demnach bereits vergangenen Freitag auf einem Tisch des Gymnasiums entdeckt und für heute verlautbart worden. Unter Einbezug der Polizei und der Behörden habe man kurzfristig entschieden, dass kein Unterricht stattfindet, um ein unverantwortliches Risiko zu vermeiden. Eltern und Schüler wurden darüber in Kenntnis gesetzt.
Die meisten der Kinder und Jugendlichen blieben daher am Dienstag zu Hause, ein kleinerer Teil konnte durch andere Schulen betreut werden. Die Polizei war für Maßnahmen im Schulgebäude vor Ort, es gab aber keinen Großeinsatz. Ab Mittwoch soll der Alltagsbetrieb in der Bildungseinrichtung wieder anlaufen.
Die Polizei ermittelt wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. Sollten der oder die Urheber der Drohung, wie vermutet, unter Schülerinnen und Schülern zu finden sein, könnten ihnen neben der strafrechtlichen Konsequenz auch Ordnungsmaßnahmen bis hin zum Schulausschluss drohen.
Knapp gescheitert bei Bundestagswahl: BSW ruft Karlsruhe an
Nach dem haarscharfen Scheitern bei der Bundestagswahl am 23. Februar gibt sich das Anfang 2024 gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nicht geschlagen: Wie die Tagesschau unter Berufung auf die FAZ meldet, hat die Partei heute das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe angerufen. Ziel sei eine Neuauszählung der Stimmen.
Bei der vorgezogenen Wahl hatte das BSW nach nächtlicher Zitterpartie um den Einzug in den Bundestag ein offizielles Ergebnis von 4,972 Prozent verbucht – ein denkbar knappes Scheitern an der Fünfprozenthürde mit etwa 13.400 fehlenden Stimmen. Parteigründerin und Namensgeberin Sahra Wagenknecht (54) monierte gegenüber der FAZ, dass einige Tausend BSW-Kreuze falsch zugeordnet oder für ungültig erklärt worden seien. Schon aus Respekt vor den Wählern müssten eventuelle Fehler geprüft und korrigiert werden, so die Ex-Linke.
Bereits am Tag nach der Wahl hatte die Parteispitze zudem geltend gemacht, dass von etwa 230.000 Deutschen mit Wahlberechtigung im Ausland wegen zu kurzer Fristen viele gar nicht mit abstimmen konnten. Am Freitag wird die offizielle Bekanntmachung des Wahlergebnisses durch den Bundeswahlausschuss erwartet. Danach wären ein Einspruch und eine Klage möglich.
Beratungen in Dschidda: Können die USA und die Ukraine (wieder) zueinander finden?
Im saudi-arabischen Dschidda beraten sich derzeit hochrangige Delegationen der USA und der Ukraine unterhalb der Präsidialebene, wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine beendet werden kann. Wie es in einer Mitteilung vom Dienstag hieß, hätten die saudischen Vermittler ihre Friedenshoffnung bekräftigt. Auch über Investitionspartnerschaften in Bereichen wie Energie, Lebensmittelindustrie und Infrastruktur sei geredet worden. Russland selbst verfolgt die Gespräche nach eigenem Bekunden genau und gibt sich verhandlungsbereit, will gegenüber Kiew aber keine Zugeständnisse bringen.
Die Ukraine setzt sich seit 24. Februar 2022 gegen einen großflächigen Angriff Russlands zur Wehr, den Kremlchef Wladimir Putin (72) damals angeordnet hatte. Jetzt geht es unter anderem um die Frage, ob die ukrainische Führung Staatsgebiet an Russland abtritt und ob eine mögliche Waffenruhe ein erster Schritt zum Frieden sei. Seit dem Amtsantritt Donald Trumps (78) für eine zweite Amtszeit als US-Präsident war international wieder Bewegung in die Frage gekommen, wie der Ukraine-Krieg enden könne.
Trump hatte allerdings eine radikale Wendung vollzogen, indem er Waffenhilfen für die Ukrainer (nach eigener Aussage vorübergehend) einfror und den Zugang zu US-Geheimdienst-Informationen kappte, welche die Ukraine besser vor Angriffen Russlands wappneten.
Zuvor war es am 28. Februar 2025 zu einem Eklat vor laufenden Kameras gekommen, bei dem Trump und sein Vize JD Vance (40) den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) im Weißen Haus maßregelten. Die Unterzeichnung eines Rohstoff-Abkommens platzte. Selenskyj setzt auf Sicherheitsgarantien der USA für einen eventuellen Friedensschluss, was Washington bisher ablehnt und den Europäern überlassen will.
Eilmeldung/Update: Die USA haben die Hilfen für die Ukraine offenbar wieder freigegeben.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
20 Jahre Tagfalter-Monitoring: Schmetterlingsexperten treffen sich in Leipzig
Trendwende auf Leipzigs Immobilienmarkt: 2024 wurden wieder 2,4 Milliarden Euro umgesetzt
Über sieben Brücken …: Die Biografie des Autors vom berühmtesten Mutmacher-Lied des Ostens
Was sonst noch wichtig war:
Nördlich von Karlsruhe stießen eine Stadtbahn und ein Tanklaster zusammen, ein Mensch soll gestorben sein.
Gute Nachricht für Tierfreunde: Nach dem Aussetzen von fast 150 Küken in der Nähe von Leipzig, die durch Zufall gefunden und damit großteils vor dem Kältetod gerettet wurden, werden die kleinen Tiere nun in NRW aufgenommen und versorgt.
Nach dem „Nein“ der Grünen zum Finanzpaket von Union und SPD im Rahmen der Sondierungen gehen die Verhandlungen weiter: Unions-Geschäftsführer Thorsten Frei (51) signalisierte Gesprächsbereitschaft.
Was morgen wichtig wird:
Der Leipziger Stadtrat kommt zusammen und wird voraussichtlich den Doppelhaushalt beschließen.
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