Ab kommender Woche steht ein mutmaßlicher Brandstifter vor dem Landgericht, der in Leipzig-Probstheida wochenlang für Angst gesorgt haben soll. Und: Die EU wappnet sich im Handelsstreit mit den USA, indem sie sich auf ein Paket an Gegenzöllen geeinigt hat, sollten die durch Trump angekündigten Abgaben in Kraft treten. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 24. Juli 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Er soll viermal zugeschlagen haben: Prozess gegen mutmaßlichen Brandstifter aus „Langer Lene“ startet
Eine Serie offenbar vorsätzlich gelegter Brände verängstigte ab Ende letzten Jahres die Bewohner des Wohnkomplexes „Lange Lene“ in Leipzig-Probstheida – nun steht der Prozesstermin gegen einen Tatverdächtigen fest: Wie das Leipziger Landgericht heute bekanntgab, muss sich der einschlägig vorbestrafte Heino E. ab kommendem Dienstag, dem 29. Juli, vor einer Strafkammer verantworten.
Laut Staatsanwaltschaft soll der heute 41-Jährige, damals selbst Bewohner des Komplexes, gleich viermal zugeschlagen haben: am 5. November 2024 gegen 23:00 Uhr, einen Tag später gegen 11:00 Uhr, am 2. Dezember gegen 23:55 Uhr und schließlich am 30. Januar 2025 gegen 23:41 Uhr. Bei diesen Taten habe der Mann im Kellerbereich der Hausnummern Lene-Voigt-Straße 6-8 jeweils Feuer gelegt.
Die Folgen für Mensch und Material waren massiv: beschädigte Versorgungsleitungen, eine starke Rußentwicklung. Außerdem erlitten mehrere Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Rauchgasvergiftungen.
Der Gesamtschaden beträgt laut erster Schätzung mindestens rund 880.000 Euro. Für Heino E., den das Landgericht Dresden schon 2018 als Brandstifter verurteilt hatte, steht im Falle eines Schuldspruchs auch eine Sicherungsverwahrung zur Debatte. Der 41-Jährige sitzt seit Anfang Februar in Untersuchungshaft, nachdem er durch Videoüberwachung in den Fokus der Ermittler gekommen war. Die LZ wird vom Prozessauftakt berichten.
Vorbereitung auf den Ernstfall: EU beschließt Gegenzölle im Handelsstreit mit den USA
Die Situation ist nach wie vor angespannt: Im Zollstreit mit den USA bereitet sich die EU offenbar auch auf das Worst-Case-Szenario vor – jedenfalls hat sich die Staatengemeinschaft heute auf eine Liste möglicher Gegenzölle von bis zu 30 Prozent verständigt. Das Paket könnte bereits am 7. August in Kraft treten, sofern bis dahin kein Durchbruch in der Auseinandersetzung mit den USA und deren Präsident Donald Trump (79) erzielt wird.
Dieser begründet seine rigorose Zollpolitik damit, ein Handelsdefizit mit der EU abbauen, mehr Arbeitsplätze in seinem Land schaffen und die heimische Industrie schützen zu wollen. Ob sein Vorgehen dabei hilft, wird vielfach bezweifelt. Schon Anfang April hatte Trump hohe Zölle angekündigt, diese aber kurz darauf wieder ausgesetzt.
Zuletzt hatte er wiederum gegenüber den Europäern ein mögliches Einlenken unter Bedingungen angedeutet. Schon zuvor gab es eine Einigung mit Japan, das mit einem Zollsatz von 15 Prozent und damit deutlich weniger als vorgesehen belegt wird. Auch die EU scheint bis Anfang August noch auf einen Deal zu hoffen, fasst aber gleichzeitig auch ein mögliches Scheitern ins Auge.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Luftrezepte und Abrechnungsbetrug: Arzt und Apotheker am Landgericht verurteilt
Falsche Debatte: Ein Leserbrief zum SZ-Artikel „Schafft die Görlitzer Straßenbahn ab!“
Der Netzausbau in Deutschland wird durch fehlende Netzanschlüsse ausgebremst
Gute Nachrichten: Ein Poesiealbum, das für „Nachrichtenmacher“ nicht viel übrig hat
Was sonst noch wichtig war:
Die umstrittene Waffenverbotszone auf der Eisenbahnstraße im Osten Leipzigs soll demnächst fallen.
Der Koalitionsstreit im Bund um die Richterwahl für das Bundesverfassungsgericht scheint festzustecken.
Die Europäische Zentralbank ließ den Leitzins im Euroraum unangetastet.
Nahe der russisch-chinesischen Grenze stürzte ein Flugzeug mit rund 50 Menschen an Bord ab, Überlebende soll es nicht geben.
Offene Konfliktfragen, Vorwürfe und keine Annäherung: So endete ein Gipfel zwischen der EU und China.
Kalenderblatt: Vor 15 Jahren …
Am 24. Juli 2010 kam es auf der Loveparade in Duisburg zum Ausbruch einer Massenpanik, die 21 junge Menschen zwischen 17 und 38 Jahren mit ihrem Leben bezahlten. Hunderte wurden verletzt. Bereits ab Mittwochabend wurde an das traurige Ereignis erinnert und der Opfer gedacht.
Als Konsequenz des Unglücks hatte der Gesetzgeber unter anderem die Auflagen für Großveranstaltungen nachgeschärft. Juristische Konsequenzen gab es trotz erheblicher Fehler in der Planung des Events aber nicht: Das Gerichtsverfahren um die Verantwortlichkeit endete im Mai 2020 ohne Urteil. Ein Umstand, der für Überlebende und Angehörige bis heute kaum begreiflich scheint.
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