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Ex-Chef einer zahnlosen Behörde - Gordian Meyer-Plath, Präsident des sächsischen Verfassungsschutzes. Foto: Alexander Böhm
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Verfassungsschutzbericht für 2017: Zunehmende Gefahr durch „Reichsbürger“ und Islamisten

Leichte Entwarnung bei „Rechtsextremisten“ und „Linksextremisten“, mehr Gefahr durch „Reichsbürger“ und Islamisten – so lautet das Fazit im sächsischen Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2017. Während die NPD offenbar weiter Mitglieder verliert, gewinnt die Neonazipartei „Der III. Weg“ an Einfluss in Sachsen. Im „linksextremen“ Spektrum liegt der Schwerpunkt laut Verfassungsschutz unverändert in Leipzig.

Blick auf das Bauensemble am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
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Kolumne: Geschichte wiederholt sich

LZ/Auszug aus Ausgabe 55Es war ein großes Spektakel. Parteibonzen, Regierungsvertreter und Mitglieder der Leipziger Universität trafen sich, um den Sieg über diese – ihrer Meinung nach klar verabscheuungswürdige – Ideologie zu feiern. Endlich konnten sie den von ihnen ersehnten Schlussstrich unter die Gebäudefrage ziehen. Ein paar Andersdenkende trauten sich dagegen zu demonstrieren, doch die Staatsmacht hielt sie auf Abstand zur „Universitätskirche St. Pauli“.

Paulinum der Universität Leipzig. Foto: René Loch
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50 Jahre nach der Sprengung der Universitätskirche St. Pauli: Verpasste Gelegenheiten

Am Mittwoch jährt er sich zum 50. Mal: der Tag, an dem die Universitätskirche St. Pauli gesprengt wurde – ein unversehrter Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert, immer dreifach genutzt: gottesdienstlich, akademisch, musikalisch. Dieser brachiale Zerstörungsakt am 30. Mai 1968 war Ausdruck einer Politik, die Vielfalt, multikulturelles Leben, kontroversen wissenschaftlichen Diskurs und religiöse Orientierung militant bekämpfte.

Wie sind die Aussichten? Foto: Ralf Julke
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Warum das heutige Couchpotatoe-Fernsehen die Angst vorm Schwimmenlernen bestärkt

Nein, es geht diesmal nicht nur ums Fernsehen. Wenn auch nicht ganz beiläufig, da ja unser geliebter deutscher (Nicht-)Staatsfunk einen gehörigen Anteil auch an der Vermittlung von Weltbildern und Zukunftsaussichten hat. Was ja auffällt bei all unseren Deprimierten und Wütenden: Sie wettern zwar alleweil über das, was ihnen das Fernsehen so vorsetzt. Aber sie gucken das Zeug trotzdem jeden Tag. Sie sind süchtig nach dem Süßkram.

Barocke Stadt auf der Suche nach der Debattenkultur. Foto: Michael Freitag
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„Typisch Dresden“? Nein: eher typisch für ein beunruhigendes Debatten-Klima

Am 25. April 2018 erschien in den „Dresdner Neueste Nachrichten“ (DNN) ein mehr als aufschlussreiches Interview mit dem Soziologen Dr. Joachim Fischer. In diesem Interview behauptet Fischer, dass „Dresden eine Kulturhauptstadt der bundesrepublikanischen Debatten (ist), und das schon seit mehr als zwei Jahrzehnten.“ Im Verlauf des Interviews steigert er seine Einschätzung in ungeahnte Höhen: Dresden sei „Kulturhauptstadt der Streitkultur“ und „Avantgarde der civil society“.

IDAHIT-Demonstration in Leipzig. Foto: René Loch
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300 Menschen demonstrieren in Leipzig gegen Homo-, Inter- und Transfeindlichkeit

Feindlichkeit gegenüber Menschen, die nicht der heterosexuellen Norm entsprechen, ist auch in Deutschland noch immer ein Problem – wenngleich Personen, die das betrifft, nicht fürchten müssen, vom Staat hingerichtet zu werden, so wie beispielsweise im Iran. In Leipzig haben am Donnerstag, 17. Mai 2018, im Rahmen einer Demonstration etwa 300 Personen auf aktuelle Missstände hingewiesen.

Das Meer, Ursprung aller Sehnsuchtsgeschichten. Foto: L-IZ.de
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Gastmanns Kolumne: Über einen leisen Song beim ESC 2018

Kennen Sie das? Man nimmt sich jedes Jahr vor, den Eurovision Song Contest zu ignorieren und dann guckt man doch. Und schämt sich nicht mal dafür. Warum auch? Irgendwie ist dieses Länder-Punkte-Musik-Spektakel, dieses Ringelpietz mit Anfassen und jeder Menge Wind von vorn doch eine ganz schöne Tradition mit viel Nichtigkeit, aber doch auch ein paar anmutiger Entdeckungen. Und vergessen wir nicht: Es gibt bei weitem schlimmere Anlässe, Menschen zueinander zu bringen als die Musik. Es muss ja nicht immer nur Wagner sein, der einem calmundös auf dem Gemüt sitzt.

Protest gegen Abschiebungen am Flughafen Leipzig / Halle am 28. Juni 2017. Foto: Aktionsnetzwerk „Protest LEJ“
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Das alte verächtliche Denken der Kolonialherren steckt noch immer in den Köpfen unserer Politiker

Da hatte man kurzzeitig geglaubt, mit Michael Kretschmer im Amt würde die sächsische CDU wieder auf einen liberalen Kurs einschwenken und ihre Anbiederei an das Geschrei der Rechtsradikalen im Land beenden. Aber augenscheinlich will der Groschen nicht fallen. Jetzt will die Staatsregierung auch bei den von Horst Seehofer ausgedachten „Anker-Zentren“ ganz früh mit dabei sein. So wird Menschenverachtung zu Politik.

Vor 200 Jahren am 5. Mai 1818 in Trier geboren. Karl Marx (Denkmal in Chemnitz). Foto: L-IZ.de
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Zum 200. Geburtstag von Karl Marx: Religion – eher Kokain als Opium des Volks

Kommentar"Religion ist das Opium des Volks" sagte Marx. „Schön wär's!“ möchte man fast sagen, angesichts der massenhaften Menschenrechtsverletzungen, die weltweit im Namen der Religionen begangen werden. Während Opium betäubt, haben die Religionen auf Fundamentalisten eher Kokain-gleiche Wirkung: stark aufputschend, euphorische Allmachtsgedanken, Selbstüberschätzung, Hemmungslosigkeit, Aggressionsneigung und Halluzinationen. Die Folgen: Enthauptungen durch den IS, Steinigungen im Iran, Auspeitschungen in Saudi-Arabien, in Menschenmengen gelenkte LKWs, brutale Verfolgung der muslimischen Minderheit in Birma durch die buddhistische Mehrheit, Hexenverfolgungen in Afrika, von Papst Franziskus abgesegnete Exorzismen, christliche Umerziehungsprogramme für Homosexuelle, etc.

Westgiebel der Leipziger Thomaskirche. Foto: Ralf Julke
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Gastkommentar von Christian Wolff: Der 1. Mai 1998

1997 begann der Hamburger Neonazi Christian Worch mit seinen Aufmärschen in Leipzig. Jeweils am 1. Mai und 3. Oktober wollten er und die Neonazis das Völkerschlachtdenkmal erreichen. Dagegen formierte sich in der Leipziger Stadtgesellschaft von Anfang an Widerstand – so auch am 1. Mai 1998. Um 10:00 Uhr gab es in der Thomaskirche ein Friedensgebet, danach folgte die Kundgebung auf dem Marktplatz mit anschließender Demonstration. Eine Woche zuvor hatte bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt die rechtsradikale DVU (finanziert vom Alt-Nazi Gerhard Frey) 12,9 Prozent der Wähler/innenstimmen erhalten.

Die Abenteuer des Werner Holt. © DEFA
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Gastmanns Kolumne: Über den Tag der Befreiung, Sexualität und Werner Holt

Spätestens ab dem 1. Mai jedes Jahres wird mir immer irgendwie ein bisschen historisch ums Gemüt. Klar. Man erinnert sich an diesem Tage – ob man will oder nicht – an Rituale, Gepflogenheiten der Kindheit, lästige Aufmarschier-Pflichten, an Transparente. Mit schwerwiegenden Losungen: „SDI – eine Riesenschweinerei!“ „Schriftsteller für Frieden und Sozialismus!“, „ Null-Fehler-Arbeit – Gewinn für uns alle!“ Oder einfach: „Mehr Licht!“.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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