Der Baubeginn der Großbaustelle Dieskaustraße nähert sich. Doch ein Thema ist weiterhin ungelöst: die sicheren Bedingungen für den Radverkehr. Auch im fertigen Straßenbauprojekt wird es einen höchst problematischen Abschnitt zwischen Huttenstraße und Anton-Zickmantel-Straße geben. Und das hat auch Auswirkungen auf den Schulweg der Kinder in Großzschocher. Weshalb die SPD-Fraktion jetzt wieder die Küchenholzallee als sinnvolle Route auf den Tisch packt.

Wegen des fehlenden Radweges zwischen Huttenstraße und Anton-Zickmantel-Straße wurde ja in der Januarversammlung des Stadtrates die Entscheidung über die Dieskaustraße vertagt. Die soll jetzt in der Februar-Ratsversammlung fallen. Offen ist, ob die Verwaltung doch noch eine Variante vorlegen kann, die auch im genannten Abschnitt den Radverkehr sicherer macht.

Aber seit 2021 steht ja fest, dass die Stadt es irgendwie nicht schafft, die Küchenholzallee vor Baubeginn zu einer akzeptablen Radroute auszubauen. Dass das gleich schnell vom Tisch war, als es der Stadtbezirksbeirat Leipzig-Südwest beantragte, liegt an einem Umweltdezernat, das diesen Ausbau mit Verweis auf den Naturschutzstatus des Gebietes aushebelte.

Die wichtigste Radroute in den Südwesten

Aber das kann nicht das letzte Wort sein, findet die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat und beantragt jetzt: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, bis zur Fertigstellung der sanierten Dieskaustraße im Jahr 2026 eine attraktive alternative Radverkehrsführung von der Küchenholzallee über Brauereistraße – Buttergasse – Brückenstraße – Zur Alten Bäckerei zum Knoten Dieskaustraße/G.-Ellrodt-Straße zu realisieren. Um die Schulwegsicherheit für die Schülerinnen und Schüler der 56. Oberschule, die mit dem Rad zur Schule kommen, zu gewährleisten, soll von der Buttergasse oder der Brückenstraße eine Zugangsmöglichkeit zur Schule inkl. Abstellanlagen eingerichtet werden.“

Über die Planung und Umsetzung soll dann regelmäßig im Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau berichtet werden.

Denn eigentlich ist ein solcher Ausbau der Radroute überfällig. Denn: „Die im Änderungsantrag benannte Radverkehrsführung ist im HauptNetzRad in den Kategorien IR III und IR IV ausgewiesen.“

Es geht also nicht nur um die Schülerinnen und Schüler, sondern überhaupt um den Zustand der wichtigsten Radroute in den Leipziger Südwesten. Von bequem und sicher kann hier schlicht keine Rede sein.

SPD plant einen Lückenschluss

„Mit einer zeitlich parallelen Realisierung zur Sanierung der Dieskaustraße wird für Radfahrende eine attraktive Radroute aus dem Leipziger Südwesten über den Volkspark Kleinzschocher Richtung Innenstadt geschaffen und gleichzeitig wird ein Lückenschluss im Radnetz Richtung Cospudener See und Leipziger Südraum geschlossen“, begründet die SPD-Fraktion ihren Antrag.

„Wenn die Schulwegsicherheit für die radfahrenden Schülerinnen und Schüler der 56. Oberschule über die Dieskaustraße nicht gewährleistet werden kann, ist eine alternative Variante inkl. sicherer Querung der Brückenstraße umzusetzen.“

Ob das freilich während der Bauarbeiten in der Dieskaustraße, die ja noch 2023 begonnen werden sollen, so passieren kann, dürfte eine schwierige Frage werden. Denn während die Dieskaustraße umgebaut wird, wird selbst die von Schlaglöchern, Schlamm und ausgefahrenen Spurrillen geprägte Küchenholzallee gebraucht, wenn man per Rad das Baugeschehen umfahren möchte.

Aber der Antrag deutet schon an, dass auch die nächste Stadtratsdiskussion zur Dieskaustraße spannend werden dürfte.

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