Zum vierten Mal haben sie es getan und es wird mit jeder Folge ein bisschen besser, süffiger und irgendwie abgehangener. Die beiden grünen Stadträte Jürgen Kasek und Martin Meißner unterhalten sich über Politik, kommende Themen im Leipziger Stadtrat und vor allem über das, was dazwischen ist. Eis zum Beispiel, schöner wohnen in der Parkstadt Dösen, wo einst tausende Kinder ermordet wurden oder Hipsterkrawalle auf der Sachsenbrücke. Als Podcast, als Livevideo auf Instagram und nun auch bei der Leipziger Zeitung.

Es war spät am 16. Juni 2021 bei der Aufzeichnung, für Jürgen offenbar die Zeit, wo weiße Feinrippunterwäsche zum Inhouse-Standard gehört und Martin hier und da die Zehntelsekunde länger nach der nächsten geschliffenen Formulierung sucht. Aber die kommt und nur das entscheidet.Kurz vor Mitternacht ging es in dieser vierten Folge (hier die drei vorherigen zum Nachhören) über die Themen, die allen (Gendersternchen) unter den Nägeln brennen, denen die Hitze nicht schon längst das nachpandemische Resthirn gegrillt hat: Immobilienentwicklung in Dösen, Mietenwahnsinn und Kindereuthanasie in Leipzig, „Hurra, hurra das Dorf ist da“ auf der Sachsenbrücke, Impfsaft am Wahlkampfstand und natürlich die maßgeblichen Themen der vergangenen Woche: Verfassungsschutz und Eiscreme. Betroffenheitsminute inklusive.

Zudem wird in dieser Runde ein ewiger Revierkampf Martins um Ortsteilgrenzen zwischen Anger-Crottendorf und Reudnitz (jetzt ohne Nextbikeangebot) mit dem Leipziger „Wanderlexikon“ Roman Grabolle ganz fair ohne ihn aufgelöst, die Hausbesetzung in der „Tiefe 3“ nachbesprochen und vorgeschaut, was am 23. Juni 2021 im Stadtrat rings um Mietspiegel, Mobilitätsstrategie, Verbesserungen für Spontanpartys in Leipzig und Bauprojekten Thema wird.

Abschließend geklärt wird ganz nebenbei, ob Jürgen Hanfradler zur Hand und die Stilikone Martin in Jogginghose stets ein Eis am Start hat, um neben dem Verlesen des CDU-Wahlprogramms 2021 (Sommer, Sonne, Spaß haben) en passant ein handfestes CDU-Thema aufzulösen: „Wenn man Kriminalität verbietet, ist sie nicht mehr da.“ Zack, fertig.

Passend dazu wohl die Frage, ob man mit AfD-Stadträten (ohne Gendersternchen) vor dem Rathaus beflaggen könnte. Gewaltfrei natürlich.

In Teil 4 wird so wieder einmal klar: Wirkliche Gespräche gelingen so oder so nur zu zweit. Und dabei ist es überhaupt nicht schlimm, auch mal einer Meinung zu sein.

Folge 5 präsentiert dann auch wieder die LZ – allerdings nur, wenn Martin den weiten Rückweg von seiner zweiten Impfung aus den Höhen des sächsischen Vogtlandes bis nach Hause schafft.

Dunkel Dreckig Deutlich – Das Stadtratsupdate (4)

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