Die Stadt Leipzig möchte nun ein neues Maßnahmenpaket für die Sicherheit auf der Eisenbahnstraße schnüren und in diesem Zug die Waffenverbotszone abschaffen. Derweil wurde vor dem Landgericht ein Mann zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, der gestanden hatte, im vergangenen Jahr mehrere Sprengstoffpakete im Stadtgebiet verteilt zu haben. Außerdem: Dank der „Fête de la Musique“ war Leipzig heute wieder voller Musik und guter Laune. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 21. Juni 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Waffenverbotszone wird abgeschafft

Wie die Stadt Leipzig heute mitteilte, soll zur Kriminalitätsbekämpfung und Erhöhung des Sicherheitsgefühls rund um die Eisenbahnstraße künftig ein Paket an Maßnahmen durch die Stadtverwaltung und Polizeidirektion Leipzig umgesetzt werden. Damit wird die Voraussetzung dafür geschaffen, dass der Freistaat Sachsen die seit 5. November 2018 bestehende Anordnung einer Waffenverbotszone aufheben kann.

„Die Evaluierung hat gezeigt, dass die Waffenverbotszone in der Eisenbahnstraße zwar als zusätzliches Instrument zur Senkung bewaffneter Angriffe beitrug, aber dennoch kaum positive Auswirkungen auf das übrige Kriminalitätsgeschehen hat“, sagt Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal.

„Mit dem neuen Maßnahmenpaket sollen die tatsächliche Sicherheitslage und das subjektive Sicherheitsgefühl verbessert werden. Darüber hinaus wollen wir die Entwicklung der sozialen Strukturen in den Leipziger Stadtteilen Volkmarsdorf und Neustadt-Neuschönefeld positiv beeinflussen.“

Künftig soll ein fester Polizeistandort im Gebiet etabliert werden. Darüber hinaus werden die Kontroll- und Verfolgungstätigkeiten sowie die Informations- und Präventionskampagnen intensiviert, heißt es seitens der Stadt weiter. Eine zusätzlich geplante Maßnahme ist die Personalgewinnungs- und Ausbildungsoffensive für den Ordnungs- und Polizeidienst zur Ausrichtung auf die multikulturelle Ausprägung der beiden Stadtteile.

Fünfeinhalb Jahre Haft für Bombenbastler

Am heutigen Dienstag ist ein 34-Jähriger vom Landgericht Leipzig zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafkammer sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte im vergangenen Jahr mehrfach Sprengstoffpakete im Leipziger Stadtgebiet platziert hatte. Zu Prozessbeginn hatte der Mann bereits gestanden (LZ berichtete). Zwar hatte ein Gutachter keine psychischen Krankheiten feststellen können: Dennoch kündigte der 34-Jährige an, eine Sozialtherapie absolvieren zu wollen. Weiterhin wurden dem jungen Mann 6.000 Euro Schmerzensgeld auferlegt, die er an eines der Opfer zahlen muss.

Fête de la Musique

Es ist wieder bunt und musikalisch auf Leipzigs Straßen. Am heutigen Tag stand die Stadt wieder ganz im Zeichen der Musik. Bereits zum zehnten Mal wurde an diesem Dienstag, dem 21. Juni, das französische Musikfestival „Fête de la Musique“ gefeiert. Dazu wurden in der ganzen Stadt 30 verschiedene Bühnen aufgebaut und betanzt.

Bis in den Abend hinein fanden in allen Stadtteilen musikalische Veranstaltungen statt. Das Programm reichte dabei von Chormusik über Jazz, Blues bis zu Folk und Rock. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist bei der „Fête de la Musique“ kostenlos.

Worüber die LZ heute berichtet hat: Auch heute ging es wieder um einige Stadtratsthemen, darunter um Fahrradsicherungen in allen Straßenbahnen, um Leipzigs Toilettenkonzept, die Serviceleistungen der Stadtbibliothek und die neue Entschuldungskonzeption mit einem Puffer von 200 Millionen Euro. Außerdem berichteten wir über eine neue Zuchtstation für Feldhamster im Zoo Leipzig.

Was außerdem wichtig war: Seit heute wird vor dem Landgericht Kaiserslautern im Fall der Polizistenmorde von Kusel (Rheinland-Pfalz) verhandelt. Ein 39-Jähriger soll Ende Januar auf einer Landstraße einen 29-jährigen Beamten und dessen 24-jährige Kollegin bei einer Kontrolle kaltblütig erschossen haben, um illegale Wilderei zu verdecken.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Antonia Weber über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar