Ein „Tag X“-Demonstrant hat sich den Ermittlungsbehörden wegen des Tatverdachts des versuchten Totschlags gestellt. Derweil soll es am Montag aufgrund der Bauernproteste zu massiven Verkehrseinschränkungen kommen. Für medizinisches Personal bitten Krankenhausverband und Johanniter um Rücksicht. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 5. Januar 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

„Tag X“-Demonstrant stellt sich wegen versuchten Totschlags

Am sogenannten „Tag X“ flogen unter anderem Brandsätze auf Polizeibeamt*innen. Eine zuletzt in Leipzig wohnhafte Person wurde dabei als mutmaßlicher Werfer des Brandsatzes identifiziert. Der 25-Jährige war zur Fahndung ausgeschrieben und hat sich nun in Begleitung von Anwälten den Ermittlungsbehörden gestellt.

Gegen ihn wurde ein Haftbefehl unter anderem wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Totschlags erlassen. Der junge Mann kam in eine JVA. Die Ermittlungen dauern weiterhin an.

Im Rahmen der „Tag X“-Demonstration kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Protestierenden und der Polizei. Dabei wurden über 1.300 Menschen eingekesselt, fast 400 Handys einkassiert. Danach hagelte es Kritik am polizeilichen Vorgehen: So wurde zum Beispiel weder die Versorgung der Eingekesselten gesichert, von denen viele minderjährig waren, noch eine geregelte Toilettenversorgung.

Massive Einschränkungen durch Bauernproteste am Montag

Am Montag, dem 8. Januar, wird es in Sachsen voraussichtlich zu massiven Verkehrseinschränkungen durch den Bauernprotest kommen. Der Sächsische Landesbauernverband und der Verein „Land schafft Verbindung“ hatten dazu aufgerufen. Anlass sind die Subventionskürzungen für Landwirte, welche die Bundesregierung im Dezember vorgestellt hatte. Inzwischen wurde deren teilweise Rücknahme angekündigt, dem Protest tut dies jedoch keinen Abbruch.

Voraussichtlich werden ab Montagmorgen um 5 Uhr zahlreiche Autobahnauffahrten in Sachsen blockiert werden. Bereits Mitte Dezember hatten Sachsens Bauern mit Traktoren gegen die vom Bund geplanten Streichungen in der Landwirtschaft protestiert. Sie blockierten rund drei Stunden lang etwa 70 Autobahnzufahrten.

Die sächsische Krankenhausgesellschaft und der sächsische Landesverband der Johanniter baten indessen dringend um Rücksichtnahme für medizinisches Personal. Die Straßensperren können erhebliche Herausforderungen für Krankenhäuser und Rettungsdienste bedeuten. Diesen solle eine Durchfahrt ermöglicht werden. Anderenfalls drohten ernste Gefahren für Kranke oder Menschen in Not.

Bornaer Rentner wegen Mordes an Ehefrau vor Gericht: Nachbarinnen im Zeugenstand

Ein Rentner aus Borna soll seine eigene Ehefrau im Juni 2023 brutal getötet haben. Am heutigen Freitag ging der Prozess weiter. Im Zeugenstand waren zwei Nachbarinnen aus dem Mehrfamilienhaus. Der Angeklagte selbst schweigt bislang zu den Vorwürfen.

Die Nachbarinnen halten die Tat für unerklärlich. Sie kannten das Ehepaar seit deren Einzug, es entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis. Niemals sei etwas Böses erzählt worden, auch die Beziehung des Paares habe einen harmonischen Eindruck gemacht. Der Angeklagte war aufgrund psychischer Probleme bis kurz vor der Tat in der Altenburger Klinik zur Behandlung. Auch gegenüber dem befreundeten Ehepaar sprach er von sich aus über seine Depressionen.

Die Staatsanwaltschaft nimmt an, dass der 66-Jährige seine Ehefrau mit mindestens 23 Hammerschlägen angriff, während sie noch im Bett lag. Der mutmaßliche Täter selbst wählte den Notruf und wurde wenig später in der Wohnung festgenommen, das Opfer erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen.

Aufbau eines Gedenkortes in der Riebeckstraße und Abschied von Schäuble

Worüber die LZ heute berichtet hat: über die Befestigung von Oberflächen der Radfahrwege im Auwald,

über Deutschlands Haushaltsproblem und eine faire Vermögenssteuer,

die Ablehnung der Verordnung für verlängerten Kündigungsschutz,

die Nutzung der Leipziger Innenstadt in der Bürgerumfrage 2022

und über das Buch „In allen guten Buchhandlungen ist zu haben …“.

Gastkommentator Christian Wolff (Pfarrer i.R.) hat zudem einen sehr persönlichen Blick auf seine Kollegin und Freundin Britta Taddiken veröffentlicht, die sich aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand verabschiedet hat.

Was außerdem wichtig war: Das Sächsische Kulturministerium unterstützt den Aufbau eines Lern- und Gedenkortes durch den Leipziger Verein Riebeckstraße 63 e. V. Diese ist Teil der 1892 erbauten städtischen Zwangsarbeitsanstalt zu St. Georg. Ihre Nachfolgeeinrichtungen dienten der Marginalisierung und Ausgrenzung bis hin zur Verfolgung und Vernichtung von Menschen.

Mehrere Hundert Menschen haben in Offenburg bei einem Trauergottesdienst dem CDU-Politiker Wolfgang Schäuble Lebewohl gesagt. Unter den Trauergästen waren neben Schäubles Familie auch zahlreiche Freunde, Weggefährten und Politikprominenz anwesend.

Wolfgang Schäuble, der als politisches Urgestein galt, war in seiner langen Karriere unter anderem mehrfach Bundesminister, CDU-Chef und Bundestagspräsident. Er galt zudem als dienstältester Abgeordneter im Bundestag, dem er seit 1972 ohne Unterbrechung angehört hatte.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag war der nach einem Anschlag im Jahr 1990 querschnittsgelähmte Vollblutpolitiker mit 81 Jahren im Kreis seiner Familie nach längerer Erkrankung verstorben.

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Das kommt davon, wenn jahrzehntelang bestimmte Personengruppen vorn und hinten Zucker in Form von Subventionen in den A geblasen bekommen und diese dann plötzlich durchdrehen, wenn von den Subventionen etwas gekürzt wird.
Niemand in Deutschland jammert so viel und tut dies völlig unberechtigt wie die Bauern.
Man kann nur hoffen, daß der Rechtsstaat nicht einknickt vor Leuten, denen es viel zu gut geht. Bei den Klimaklebern und den brennenden Einkaufswagen ging das mit der Räumung ja auch.

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