In Leipzig-Sellerhausen wurde der Fahrstuhl einer DB-Unterführung durch eine Explosion von Pyrotechnik massiv beschädigt, er ist aktuell nicht benutzbar. Und: Sachsens Linke haben eine Großen Anfrage an die Staatsregierung gerichtet. Damit soll der Polizeieinsatz rund um den Riesaer Parteitag der AfD noch einmal ausgewertet werden. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 21. Januar 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Sellerhausen: Unbekannte zünden Pyrotechnik und beschädigen Fahrstuhl

Gezielte Zerstörung, Mutprobe oder schlichte Dummheit? Eine Frage, die für die Polizei derzeit noch unbeantwortet ist. Fest steht: Am frühen Donnerstagmorgen wurde der Fahrstuhl einer S-Bahn-Unterführung in Leipzig durch die Explosion eines pyrotechnischen Gegenstands derart beschädigt, dass die Vorrichtung derzeit nicht mehr benutzbar ist. Für gehbehinderte oder ältere Menschen, für die Treppenstufen ein Problem bedeuten, ein mehr als einfach nur ärgerlicher Umstand.

Haltepunkt Sellerhausen.
Der Haltepunkt Sellerhausen. Foto: Sabine Eicker

Konkret betroffen war die Unterführung in Leipzig-Sellerhausen am Zugang zum Gleis 1 im Bereich zwischen Eisenbahnstraße und Portitzer Straße, so Polizeisprecherin Josephin Sader am Dienstag. Die Tatzeit war etwa 02:00 Uhr früh. Zu den Urhebern und der konkreten Höhe des Schadens ist derzeit noch nichts bekannt. Das Polizeirevier Südost ermittelt wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.

Polizeieinsatz von Riesa: Linke hat viele Fragen an die Staatsregierung

Große Teile des extrem herausfordernden Polizeieinsatzes seien nicht zu beanstanden, räumt Die Linke ein, will aber dennoch einige Vorfälle aufgearbeitet sehen: So berichtet es heute unter anderem der MDR. Demnach habe die Fraktion der Linken im Sächsischen Landtag eine Große Anfrage mit insgesamt 161 einzelnen Fragen gestellt, die das Geschehen rund um den AfD-Parteitag in Riesa vom vorvergangenen Wochenende ins Visier nehmen.

Hier waren nach offiziellen Angaben etwa 4.000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, um den Parteitag und den Gegenprotest mit etwa 15.000 Menschen abzusichern.

Polizisten.
Protest gegen den AfD-Parteitag in Riesa am 11.01.2025. Foto: Tom Richter

Für Entsetzen sorgte vor allem der Schlag eines Polizeibeamten gegen den sächsischen Landtagsabgeordneten Nam Duy Nguyen, der als Parlamentarischer Beobachter vor Ort war und durch den Übergriff nach Angaben der Linken kurzzeitig bewusstlos wurde. Gegen den betreffenden Beamten aus Niedersachsen wird ermittelt. Gleiches gilt für einen weiteren Polizisten, der laut einer vorliegenden Videosequenz den Diensthund auf einen Demonstranten gehetzt und das Tier gegen eine Leitplanke gedrückt haben soll. Hier seien mehrere Anzeigen anhängig.

Sachsens Staatsregierung hat drei Monate Zeit zur Beantwortung der Linken-Anfrage, in der es auch um Verkehrseinschränkungen, den polizeilichen Umgang mit Pressevertretern und weitere Aspekte des Großeinsatzes gehen soll. Die in Sachsen vom Landesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestufte AfD kündigte einen eigenen Fragenkatalog an. Auf Antrag der Partei soll sich morgen der Innenausschuss des Landtags mit dem Einsatz befassen.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Entscheidender Hinweis kam aus den USA: Leipziger wegen schweren sexuellen Missbrauch seines eigenen Kindes vor Gericht

Der Stadtrat tagte: Anonyme Petition zum Goerdeler-Denkmal wird einstimmig abgelehnt

Nachruf: Zum Tod des Verlegers Dr. Wolfgang Tenzler, der Stefan Heym und Maxi Wander ein Zuhause gab

Direktkandidaten im Wahlkreis Leipzig I: Fabian Schmidt (Partei der Humanisten)

Der Stadtrat tagte: So leicht lassen sich Leipziger Parks nicht in Blühwiesen verwandeln + Video

Gastkommentar von Christian Wolff: „Wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?“

Der Stadtrat tagte: Petition gegen Straßenbäume in der Philipp-Rosenthal-Straße scheitert denkbar knapp + Video

Der zweite Band von „Taubenblut“: Der Krieg, die Not und Elisabeths schwerer Neuanfang im Süden von Leipzig

Was sonst noch wichtig war:

Im Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder der 9-jährigen Valeriia aus Döbeln vor dem Landgericht Chemnitz wurden neue Details zutage gefördert.

In Davos (Schweiz) kommen seit heute Politik- und Wirtschaftseliten zum Weltwirtschaftsgipfel zusammen. Darunter auch der frisch ins Amt eingeführte US-Präsident Donald Trump (78), der offenbar mit einer Welle an Dekreten bereits Entschlossenheit demonstrieren will.

Deutschland und weitere Länder unterschrieben im Rom eine Absichtserklärung zum Bau einer Wasserstoffversorgung aus Nordafrika, meldet das Bundeswirtschaftsministerium.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar