„Endlich können wir den ursprünglich festgelegten Termin für die Austragung des Finales im Wernesgrüner Sachsenpokal offiziell bestätigen. Wir spielen diesen Samstag (3. Juni) um 16:15 Uhr gegen den Chemnitzer FC und sind alle voller Vorfreude!“, vermeldete der 1. FC Lok Leipzig heute erleichtert auf seiner Homepage. Tagelang musste um diesen Termin gebangt werden, da wegen zahlreicher parallel stattfindender Veranstaltungen Sicherheitsbedenken ins Feld geführt worden waren.

Stadtfest, Grönemeyer-Konzert und vor allem der lange angekündigte Protest der linken Szene zum „Tag X“ hatten die Ordnungsbehörden auf die Idee gebracht, das Pokalfinale verschieben zu müssen. Diese Gedankenspiele sind nun vom Tisch, sicher auch, weil es bis hin zum Sächsischen Fußball-Verband (SFV) entschlossene Gegenrede gab. Die Fanszenen des 1. FC Lok Leipzig und des Chemnitzer FC haben sich sogar in einem gemeinsamen offenen Brief an die Vertreter der Stadt gewendet mit der klaren Botschaft: „Das Spiel muss stattfinden!“.

Eine Absage und Verlegung hätte nicht nur die Fans beider Vereine um ein sicherlich spannendes Endspiel gebracht, sondern es wäre auch ein finanzielles und organisatorisches Fiasko geworden. Aktuell sind für Samstag mehr als 9.600 Tickets verkauft, ein hoher logistischer Aufwand wurde betrieben und vor allem ist dieses Sachsenpokal-Finale ein wichtiger Bestandteil des an eben diesem 3. Juni bundesweit ausgetragenen „Finaltages der Amateure“.

Der Finaltag der Amateure. Foto: Jan Kaefer
Der Finaltag der Amateure. Foto: Jan Kaefer

Insgesamt 21 Final-Partien steigen mit großer TV-Präsenz in der ARD und dem Sportschau-Livestream gebündelt an diesem Tag. Auch daran hängen vertragliche Vereinbarungen, Fernsehgelder und so weiter. Außer Lok und Chemnitz kreuzen in der Region unter anderem Energie Cottbus gegen FSV Luckenwalde (Brandenburg), Einheit Wernigerode gegen Halleschen FC (Sachsen-Anhalt) und Carl Zeiss Jena gegen Wacker Nordhausen (Thüringen) die Klingen.

Beim Pokalsieg winkt die Teilnahme an der 1. Runde des DFB-Pokals in der kommenden Saison – dicke Vermarktungs-Gelder inklusive. Zuletzt hatte jedes der 64 teilnehmenden Teams bereits in der 1. Pokalrunde stolze 209.247 Euro ausgeschüttet bekommen. Das ist für einen Regionalliga-Verein wie Lok oder den CFC natürlich jede Menge Holz.

Der 1. FC Lok hofft daher sehr, wie zuletzt vor zwei Jahren, den Rekord-Pokalfinalisten aus Chemnitz besiegen zu können. Nach Abpfiff jedenfalls wird es im Bruno-Plache-Stadion auf dem Hartplatz hinter der Tribüne die Saisonabschluss-Party geben. Am besten natürlich mit dem Sachsenpokal als Dekoration.

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