Fast genau 13 Monate nach der Grundsteinlegung feierte die LWB am 8. Dezember 2023 das Richtfest in der Leutzscher Gaußstraße. Damit sei eine weitere Etappe in der Umsetzung des ambitionierten Neubauprogramms geschafft, meldet das kommunale Wohnungsunternehmen. Mitte des nächsten Jahres soll das Objekt in die Vermietung gehen. Es entstehen 123 Wohnungen, alle sind mit Mitteln des Freistaates Sachsen gefördert und stehen daher Menschen mit geringem Einkommen zur Verfügung.

„Bezahlbares Wohnen ist eines der drückendsten Themen, nicht nur in Leipzig, sondern in den Ballungsgebieten deutschlandweit“, sagte Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) anlässlich des Richtfestes am Freitag. „Mit dem heutigen Richtfest werden wir wieder einen Schwung neuer Wohnungen an den Markt bringen und den Druck ein wenig lindern können; die LWB ist dabei ein verlässlicher Partner.“

Aber er schaut auch besorgt in die Zukunft: „Ich sehe mit Sorge die Rahmenbedingungen im Wohnungsbau: fehlende Arbeitskräfte, steigende Preise, allgemeine Verunsicherung. Umso erfreulicher, dass sich die LWB dagegenstemmt und entgegen dem Trend sich dieser Aufgabe stellt.“

Gründächer und erneuerbare Energie

Die LWB will mit dem Neubau in Leutzsch nicht nur ihre soziale, sondern auch ihre ökologische Verantwortung zeigen. Auf den Dächern werden Fotovoltaikanlagen und Gründächer installiert, die Wärmeerzeugung erfolgt überwiegend auf Basis erneuerbarer Energien. Womit die LWB auch eine zentrale Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität Leipzigs einnehmen will.

„Wir als LWB freuen uns, heute mit den Bauleuten das Richtfest feiern zu können“, erklärte Doreen Bockwitz, LWB Geschäftsführerin Wohnungswirtschaft und Bau. „So ein Richtfest ist nochmal ein bisschen aufregender als die Grundsteinlegung. Der Rohbau steht, man kann die äußere Hülle des Hauses sehen.“

Ab Mitte des nächsten Jahres sei es Aufgabe der LWB, diese Hülle mit Leben zu füllen. „Das ist unser erstes Bauvorhaben in Systembauweise“, sagte Bockwitz. Das sei eine deutliche Erleichterung für die Anwohner, weil sich die Zeit des Bauens vor Ort verkürze. „Die einzelnen Teile werden bereits fertig angeliefert und müssen auf der Baustelle nur noch montiert werden.“

Ein Blick über die winterliche Baustelle in der Gaußstraße. Foto: LWB ,Peter Usbeck
Blick über die winterliche Baustelle in der Gaußstraße. Foto: LWB, Peter Usbeck

Die Gesamtbauzeit verringere sich dadurch nicht, weil die Vormontage auch einige Zeit in Anspruch nehme. Und auch die Kosten werden dadurch nicht weniger.

„Das Thema Kosten ist im Baubereich derzeit tatsächlich nicht einfach“, so Kai Tonne, LWB Geschäftsführer Finanzen und Vermögenssteuerung. „Auch dieses Projekt wurde von vielen Schultern getragen.“

Neben der Landesförderung für mietpreisgebundenen Wohnraum seien das auch Bundesfördermittel für den Effizienzhaus-Standard, kommunale Mittel fürs Gründach und ein Darlehen der Entwicklungsbank des Europarates (CEB), die hier die Finanzierung ermöglichen.

„Wir als LWB sind stolz, auch in diesen Zeiten weiter bauen zu können. Wir setzen unser Neubauprogramm aktuell weiter um. Dafür sehen wir uns auch in der Verantwortung für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger“, so Tonne. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, die Kommune beim Schaffen von bezahlbarem Wohnraum zu unterstützen.“

Baubeginn für die neue Wohnanlage in der Gaußstraße war im Juli 2022. Errichtet werden 123 geförderte Ein- bis Fünf-Raumwohnungen in zwei Baukörpern. Die Fertigstellung ist für Mitte 2024 geplant. In der Gaußstraße wird mit seriell vorgefertigten Systemelementen gebaut. Mit dem Projekt soll diese Technologie ihre Praxistauglichkeit für den geförderten Mietwohnungsneubau unter Beweis stellen.

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