Beiträge von Ralf Julke

Der Grassi-Museumskomplex. Foto: Ralf Julke
Kultur·Ausstellungen

Aus dem Leipziger Museum für Völkerkunde werden jetzt menschliche Gebeine nach Australien zurückgegeben

Es ist ein ganz schwieriges Erbe. Was sich heute in vielen deutschen Völkerkundemuseen befindet, kam oft nicht auf rechtem Wege dorthin. Auf die Pietät der Völker, wo sie ihre ethnografischen Forschungen betrieben, nahmen einige deutsche Völkerkundler im 19. Jahrhundert keine Rücksicht. Sie betrachteten die Menschen jenseits Europas eher als naive Wilde. Und manchmal raubten sie auch einfach Begräbnisstätten aus. Aus Leipzig werden jetzt Gebeine aus Westaustralien zurückgegeben.

Spielfiguren als Symbolfoto.
Politik·Sachsen

Auch 2018 gab es in Sachsen mehr als 200 Straftaten von „Reichsbürgern“

Seit gut zwei Jahren nimmt Sachsen die „Reichsbürger“ ernst. Es hatte lange gedauert und es musste erst bundesweit einige gewaltsame Vorfälle mit solchen Leuten geben, bevor auch Sachsens Verfassungsschutz diese Menschen, die unseren Staat und unsere Verfassung komplett infrage stellen, endlich zum Beobachtungsobjekt gemacht hat. Es sind nicht viele – aber sie fallen immer wieder mit Straftaten auf. Auch 2018 wieder.

Campus der Uni Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
Bildung·Leipzig bildet

Nach Auskunft der Wissenschaftsministerin soll der Sprachschwerpunkt Russisch an der Uni Leipzig erhalten bleiben

Höchst besorgt meldeten sich am 14. Februar die Studierenden des Instituts für Angewandte Linguistik und Translatologie (IALT) an der Universität Leipzig zu Wort. „Vor Kurzem mussten wir erfahren, dass am Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie der Sprachschwerpunkt Russisch geschlossen werden soll, nachdem die für die Lehre nötigen Stellen teils an andere Institute abgewandert sind, teils gestrichen wurden bzw. werden sollen.“

Diese Kühe wissen, was eine grüne Weide ist. Foto: Mathias
Politik·Sachsen

2017 und 2018 wurden über 17.000 Rinder aus Sachsen zu Zuchtzwecken in Drittländer verbracht

Unsere Landwirtschaft ist völlig aus dem Lot. Das macht nicht nur das Thema „Gülle“ sichtbar. Oder besser: riechbar. Die Felder sind überdüngt, viele Grundwasserkörper, auch in Sachsen, hoch mit Nitrat belastet. Und das hat eben nichts mit unserem landwirtschaftlichen Eigenbedarf zu tun, sondern mit riesigen Mastfabriken, die mehr Gülle produzieren, als verwertet werden kann. Und etliches von dem so produzierten Fleisch wird exportiert. Aber auch lebende Tiere gehen in den Export, zu Zuchtzwecken. Ganz schön viele, wie Volkmar Zschocke nun feststellen kann.

Sitz der SLM in der Lassallestraße. Foto: Ralf Julke
Bildung·Medien

SLM-Versammlung empfahl Abbruch des Bewerbungsverfahrens, Medienrat unterdrückte Pressemitteilung + Update

Sie residiert in einer hübschen kleinen Villa in der Ferdinand-Lassalle-Straße in Leipzig, den Clara-Park direkt vor der Tür, ziemlich idyllisch. Und jahrelang hat die Sächsische Landesmedienanstalt hier auch ohne viel Aufhebens gearbeitet, kontrolliert, gefördert, Gelder verteilt. Aber mit dem etwas rumpeligen Abschied von Geschäftsführer Martin Deitenbeck hat sich das gründlich geändert. Auf einmal tun sich Risse auf in der Institution und die Frage nach Transparenz und Glaubwürdigkeit kommt auf den Tisch.

1989. Lieder unserer Heimat. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

1989, Lieder unserer Heimat: Ein kompaktes Buch über das Jungsein am Ende der DDR

So fliegt die Zeit: 2014 war das, als Schwarwel seinen ersten großen Trickfilm zum Jahr 1989 herstellte: „1989. Unsere Heimat sind nicht nur die Städte und Dörfer“. Wenig später ließ er mit Mitstreiterinnen und Mitstreitern gemeinsam ein ganzes Buch zum Film folgen. Fast schon ein Lesebuch für die Schulen. Denn 25 Jahre waren vergangen seit der Friedlichen Revolution. Höchste Zeit, die Erinnerungen festzuhalten. Aber auch die Erinnerungen an das, was die DDR mal gewesen war, beginnen zu verschwinden.

Unterschiedliche Problemsichten bei Schule und medizinischer Versorgung zwischen Stadt und Land. Grafik: CDU-Fraktion Sachsen, INSA
Politik·Sachsen

Sachsens CDU-Fraktion traut sich mal, das Thema Bildung bei den Bürgern abzufragen

Von Mittwoch bis Freitag, 3. bis 5. April, war die CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages zur Klausurtagung in Leipzig. Es ging um Themen wie z.B. die sächsischen Kommunen, Straßenbau, Europa und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dazu fasste die Fraktion auch Beschlüsse. Aber zur Klausurtagung gab die CDU-Fraktion auch eine Umfrage bei INSA in Auftrag. Und da war ein ganz zentrales Thema die Bildungspolitik. Eigentlich das allerwichtigste Thema, wie die Befragten bestätigten.

Frachthafen, Bild aus der Vogelperspektive.
Wirtschaft·Metropolregion

Gütertransporte auf der Elbe gehen seit Jahren auch in Riesa massiv zurück

Logistik ist nicht nur ein Zukunftsthema. Es ist auch ein Gegenwartsthema. Denn eine funktionierende Logistik ist nicht nur für die Wirtschaft und den Fluss der Wirtschaftsgüter notwendig. Sie muss auch umweltfreundlich sein. Eigentlich ein Megathema. Doch bei der Frage, wie umweltfreundliche Transporte aussehen, gehen die Ansichten weit auseinander. Und beim Netzwerk Logistik Mitteldeutschland e.V. ist man felsenfest der Ansicht, dass Güterverkehr auf der Elbe noch umweltfreundlich und vor allem machbar ist.

Fallzahlentwicklung in Leipzig. Grafik: Polizeidirektion Leipzig
Leben·Fälle & Unfälle

Verbesserte Polizeiarbeit ließ auch gegenüber 2017 die Fallzahlen noch einmal deutlich sinken

Deutschlandweit ist die Anzahl der von der Polizei registrierten Straftaten gesunken. In Sachsen ist sie gesunken. Und auch in der Polizeidirektion Leipzig sind die Fallzahlen – trotz Bevölkerungswachstum – deutlich zurückgegangen: von 105.907 auf 98.754 Fälle, in Leipzig selbst von 79.383 auf 72.045. Leipzigs Polizeipräsident Torsten Schultze hat zumindest versucht zu erklären, woran das liegen könnte.

Neue Fahrradmessstelle an der Karl-Liebknecht-Straße / Höhe Braustraße. Foto: Stadt Leipzig, Roland Quester
Wirtschaft·Mobilität

Leipzigs Verkehrsplaner messen jetzt an drei Stellen im Stadtgebiet die Zahl vorbeikommender Radfahrer

Die Leipziger Stadtverwaltung hantiert zwar immer wieder mit Zahlen von Radfahrern auf diversen stark befahrenen Straßen. Aber in Wirklichkeit weiß man gar nicht, wie viele Radfahrer tatsächlich jeden Tag auf welcher Piste unterwegs sind. Man rechnet es nur immer wieder modellhaft anhand punktueller Verkehrszählungen hoch. Wirklich messen will man das erst jetzt an einzelnen Messpunkten, teilt das Verkehrs- und Tiefbauamt mit.

Anja Zimmer: Ich habe Licht gebracht! Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Ich habe Licht gebracht! Der mitreißende Lebensroman der Louise Otto-Peters

In den Buchhandlungen gibt es längst eigene Regale für Historische Romane. Die meisten Titel beschäftigen sich dort mit dem Mittelalter. Wenige Autorinnen und Autoren trauen sich in jüngere Zeiten, denn da geht es auf einmal um Fragen, die heute noch immer brennen. Und die oft so trocken abgehandelt werden, als wären das keine Menschen aus Fleisch und Blut gewesen. Louise Otto zum Beispiel. Eine Revolutionärin? Seit wann sind deutsche Revolutionen weiblich?

Kassensturz. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

21.600 neue Arbeitsplätze, 7.000 davon allein in Leipzig

In den letzten Jahren erlebte Deutschland ja etwas, was so eigentlich nicht dem klassischen Wirtschaftsdenken an den alten Lehrstühlen entspricht: Der Zuwachs an Arbeitsplätzen ist nicht mehr direkt an die Zuwachsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gekoppelt. Die neuen Arbeitsplätze entstehen nicht mehr in den alten Industrien mit ihren großen Umsätzen, sondern im Dienstleistungsbereich. Und dort entstehen sie auch, weil die Gesellschaft sie dringend braucht. Und auch in Sachsen entstehen 2019 weitere Arbeitsplätze.

Die Erinnerungsstele für die gesprengte Matthäikirche am Matthäikirchhof. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

„Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ auf dem Matthäikirchhof wird mit über 2 Millionen Euro gefördert

Es geschehen Zeichen und Wunder. Am Freitag, 5. April, hat das Bundesbauministerium die ausgewählten „Nationalen Projekte des Städtebaus 2019“ bekanntgegeben, die mit insgesamt rund 140 Millionen Euro gefördert werden. Für die Entwicklung des Leipziger Matthäikirchhofes wurden 2,25 Millionen bewilligt. Beworben hatten sich deutschlandweit 105 Gemeinden mit 118 Projektskizzen. Auch Crimmitschau, Zwickau und Bad Muskau wurden innerhalb Sachsens bedacht.

Kassensturz (Symbolbild).
Politik·Kassensturz

IWH staunt über die Rolle Berlins, vergisst aber die eigentliche Mahnung an eine orientierungslose Politik

Viel sagt das Institut für Wirtschaftsforschung (IWH) in Halle zur zentralen Rolle der Dienstleistung in Berlin nicht. Aber man beginnt in Halle so langsam umzudenken, gerade vor dem Hintergrund der neuesten Konjunkturerwartungen, die 2019 deutlich nach unten gehen, weil die Industrie weniger Aufträge in den Auftragsbüchern hat. Kann es sein, dass der tertiäre Sektor die 150 Jahre lang dominierende Wirtschaftsform überflügelt? Kann sein.

Graffiti in Connewitz. Foto: Ralf Julke
Politik·Engagement

Im Leipziger Süden gründet sich die Initiative „Vernetzung Süd“ + Video

Am Freitag, 5. April, veröffentlicht die wohnungs- und stadtentwicklungspolitische Initiative „Vernetzung Süd“, zusammen mit weiteren 38 Erstunterzeichner/-innen aus Connewitz und Südvorstadt, einen wohnungspolitischen Aufruf. Im Aufruf werden die Entwicklungen der Süd-Stadtteile in den vergangenen Jahren kritisch nachvollzogen. Denn die Ortsteile sind seit Jahren beliebt, Leerstand gibt es kaum. Aber was neu gebaut oder modernisiert wird, können sich viele der hier Wohnenden schlicht nicht leisten.

Bevölkerungsprognose bis 2035. Grafik: Berlin Institut
Politik·Kassensturz

Die Metropolen werden wachsen, die ländlichen Regionen verlieren ihre Bewohner

Am Freitag, 5. April, veröffentlichte das Berlin-Institut seine neue Studie zur demografischen Entwicklung in Deutschland. Das Fazit lässt sich eigentlich auf den Punkt bringen: Die Politiker sind ratlos. Sie doktern nur an Symptomen herum, ignorieren aber noch immer die Prozesse, die das Land gründlich verändern. Auch den Osten, der massiv überaltert. Dafür wird Leipzig wohl weiter wachsen, bis hier 700.000 Menschen wohnen.

Falschparker am Südplatz. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Eine etwas sarkastische Anfrage zu zugeparkten Radwegen auf der KarLi

Leipzigs Ordnungsamt, das sich auf seinen Autos jetzt gern als Polizeibehörde geriert, ist nicht wirklich dafür bekannt, bei Verstößen im (ruhenden) Verkehr besonders gern durchzugreifen. Das wurde mit der Verhängung des Halteverbots in der Inneren Jahnallee nur wieder deutlich. Wenn die emsigen Politessen Feierabend haben, werden die Seitenstreifen hier wieder fleißig zugeparkt. Und das ist nicht die Ausnahme. In der KarLi sieht es genauso aus, stellt jetzt Thomas „Kuno“ Kumbernuß als Einwohner fest. Denn als Einwohner und Radfahrer fühlt sich der rührige DIE PARTEI-Politiker betroffen.

Natürlich kein Kaffeekränzchen. Bildmontage: L-IZ
Politik·Region

Hat sich die Flughafen-Fraktion wieder einen handzahmen Kommissionsvorsitzenden für die nächsten 26 Jahre gewählt? + Update

Das ging dann mal komplett in die Hose: Da trifft sich Leipzigs Stadtrat extra zu einer Sondersitzung, entsendet den OBM der Stadt Leipzig in die Fluglärmkommission, gibt ihm den Auftrag mit, sich dort um den frei werdenden Vorsitz zu bewerben – und dann wählt die Kommission stattdessen Steffen Schwalbe, Bürgermeister der 5.000 Seelen-Gemeinde Rackwitz, zum Vorsitzenden. „Unvermögen oder Absicht?“, fragt die Bürgerinitiative „Gegen die neue Flugroute“.

Bigpacks an der Holzstraßen-Brücke. Foto: Stadt Delitzsch/ C. Maurer
Politik·Region

Sanierung des Delitzscher Wallgrabens kann am 15. April beginnen

Delitzsch hat beides noch: eine alte Stadtmauer und einen wassergefüllten Stadtgraben. Wer nach Delitzsch fährt, bekommt noch eine Vorstellung davon, wie eine mittelalterliche Stadt mal aussah. Aber solche Relikte machen natürlich Arbeit. Und sie kosten Geld. Und augenblicklich muss sich die Stadt im Norden Leipzigs um beides kümmern. Das mit der Stadtmauer war so nicht geplant.

Acker bei Leipzig. Foto: Gernot Borriss
Politik·Sachsen

Die Maßnahmen von Agrarminister Thomas Schmidt zur Senkung der Gülle-Belastung reichen nicht aus

Am 3. April stellte sich Sachsens Agrarminister Thomas Schmidt (CDU) mal wieder als großer Grundwasserschützer dar. „Grundwasser noch besser schützen! Freistaat intensiviert Wissenstransfer zur Verminderung landwirtschaftlicher Nitratausträge in das Grundwasser“, meldete sein Ministerium. Die Bauern sollen jetzt in „sogenannten Nitrat-Gebieten“ lernen, ihre Düngeausbringungen an den tatsächlichen Bedarf der Böden anzupassen. Ein Vorstoß, den Grünen-Fraktionschef Wolfram Günther für reine Show hält.

Jutta Pillat: Süßholz. Kussmund. Träume. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Süßholz, Kussmund, Träume: Jutta Pillats Gedichte übers Suchen, Finden und Lebendigbleiben

Je älter man wird, umso klarer wird einem oder einer (wenn sie oder er auch nur ein Minütchen lang nachdenken), dass das alte Familienbild, bei dem Mann und Frau einander „treu sind bis zum Tod“, mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. So ein Glück, die absolut passende Seele für eine lebenslange Partnerschaft zu finden, haben nur noch wenige. Die anderen aber: leiden. Die ganze Sache mit der Liebe: ein einziges Finden, Bangen und Verlieren. Und jede Menge nasse Taschentücher.

Der Alstom-Zug im Bahnhof Grimma. Foto: Frank Schütze
Wirtschaft·Metropolregion

Wasserstoffzüge für Grimma, Elektrifizierung für den Zug nach Chemnitz und mehr Stellen fürs Biomasseforschungszentrum

Am Donnerstag, 4. April, wurde bekannt, dass der Bund die erste Tranche von 240 Millionen Euro freigibt, damit die vom Ende des Braunkohlebergbaus betroffenen Bundesländer mit der Gestaltung des Strukturwandels beginnen können. Zur Förderung der Sofortmaßnahmen stellt der Bund insgesamt 240 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung, die durch einen eigenen Finanzierungsbeitrag der Länder zusätzlich aufgestockt werden.

Kriminalitätsentwicklung in Sachsen. Grafik: Freistaat Sachse, SMI
Politik·Sachsen

Sinkende Fallzahlen und berechtigte Kritik an einer Verschärfung des Polizeigesetzes

Da war sich Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller am Mittwoch, 3. April, bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik für 2018 erstaunlich sicher: „Der Blick in die Kriminalstatistik zeigt, dass die Menschen in Sachsen sicher leben.“ Die Zahl der Straftaten im Freistaat Sachsen hat im Jahr 2018 den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre erreicht. Insgesamt wurden 278.796 Fälle registriert, 2017 waren es noch 323.136.

Prof. Dr. Gunther Schnabl Foto: Swen Reichhold/Universität Leipzig
Politik·Kassensturz

Was explodierende Mieten mit der schiefen Geldpolitik der EZB zu tun haben

Am Samstag, 6. April, hat das „Aktionsbündnis Mietenwahnsinn“ bundesweit zu Demonstrationen aufgerufen. Die Demonstrationen, die unter anderem in Berlin und Leipzig stattfinden, richten sich gegen die soziale Ungleichheit der Wohn- und Lebensverhältnisse. Prof. Dr. Gunther Schnabl vom Institut für Wirtschaftspolitik der Universität Leipzig erklärt im Interview unter anderem, warum Immobilienpreise und Mieten gerade so stark ansteigen und warum vor allem Großstädte von dieser Entwicklung betroffen sind.

Bereits nach dem Brand an der Pragerstraße am 3.10.2019 sprach OB Burkhard Jung von einem Terroranschlag in Leipzig. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Jetzt soll der OBM tatsächlich in die Fluglärmkommission

Am 3. April gab es im Leipziger Stadtrat eine Sondersitzung, über deren Verlauf am Ende die meisten Teilnehmer selbst verblüfft waren, denn tatsächlich wurde in der Stunde erstmals wirklich sehr ernsthaft über die Rolle der Fluglärmkommission diskutiert. Immerhin steht am heutigen 4. April die Neuwahl des Fluglärmkommissionsvorsitzenden an. Und OBM Burkhard Jung hat ein paar unerwartete Aufgaben bekommen.

Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln. Foto: André Künzelmann / UFZ
Bildung·Forschung

Risikobewertung von Pestiziden muss sich endlich an den konkreten Schutzgütern vor Ort ausrichten

Zwar gibt es die klare EU-Vorschrift, dass der Einsatz von Pestiziden die Artenvielfalt nicht gefährden darf. Aber die aktuellen Zulassungsverfahren haben dafür überhaupt kein Korrektiv. Im Ergebnis werden so viele chemische Pflanzenschutzmittel ausgebracht, dass die eingesetzten Gifte auch gleich noch die benachbarten Biotope schädigen und in hoher Konzentration in die Gewässer fließen, wo sie weiteren Schaden anrichten. Das Verfahren muss sich ändern, fordern Leipziger Umweltforscher.

Dr. phil. Ulrike Leistner. Foto: HTWK, Johannes Ernst
Bildung·Forschung

Wenn Post vom Jobcenter kaum verständlich und Amtslogik nicht zu verstehen ist

Die Bescheide der deutschen Jobcenter sind berühmt dafür, dass selbst hochgebildete Menschen daran verzweifeln. Sie sind gespickt mit mehrdeutigem Beamtendeutsch, setzen regelrecht voraus, dass arbeitslose Menschen genauso ticken wie Beamte, die in diesem Technokratensprech seit Jahren zu Hause sind. Dahinter steckt ein gespicktes Stück Behördenarroganz. Warum diese Formulare abschrecken, hat die Leipziger Sozialwissenschaftlerin Ulrike Leistner jetzt in ihrer Doktorarbeit untersucht.

Bernd Cramer: Übergangsgesellschaft. Cover: Mitteldeutscher Verlag
Bildung·Bücher

ÜbergangsGesellschaft: Bernd Cramers skeptischer Blick auf ein Land im dauernden Zwischenzustand

Als Bernd Cramer 1970 in Leipzig geboren wurde, war die DDR noch auf dem Gipfel ihrer Selbstgefälligkeit. Als er 1985 anfing zu fotografieren, hatte sich im Land längst eine drückende Stimmung breitgemacht, stieg die Zahl der Ausreiseanträge, die Friedensbewegung war aktiv geworden und die Schriftsteller thematisierten immer stärker ihre Zweifel an der Zukunft des Landes. So auch Volker Braun, dessen Stück „Die Übergangsgesellschaft“ 1988 am Maxim-Gorki-Theater Premiere feierte.

Christopher Zenker (SPD). Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Leipzig braucht nicht nur 4.400 neue Sozialwohnungen, sondern 12.000

Während der Innenminister trocken vermeldete, dass die Bedarfe zum Sozialen Wohnungsbau in Sachsen binnen eines Jahres einfach so von 25.000 auf 15.000 neue Sozialwohnungen zurückgegangen seien, wobei die geschrumpften Zahlen in Leipzig den größten Anteil daran haben, ist die Leipziger SPD alarmiert und bezweifelt, ob das Innenministerium überhaupt noch die richtige Datengrundlage hat.

Antje Feiks (Linke). Foto: LZ
Bildung·Medien

Verheerende Folgen sichtbaren Anscheins innerbetrieblicher Demokratie in Sachsens Medien-Aufsicht

„Der Medienrat der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) hat heute in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, den Geschäftsführer der SLM, Herrn Martin Deitenbeck, mit sofortiger Wirkung abzuberufen“, meldete die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) am 7. Februar. Man wollte aber partout nichts dazu sagen, warum Deitenbeck gehen musste.

Auch bei den Rädertierchen haben die Wissenschaftler die Anzahl der Arten ausgewertet. Hier ist die Art Brachionus quadridentatus unter dem Mikroskop zu sehen. Foto: Frank Fox, Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0 DE)
Bildung·Forschung

Salzlacken in Österreich: Wenn die Leerstellen zwischen den Lebensinseln nicht mehr zu überbrücken sind

Es wird keine Entschuldigung geben, für keinen einzigen der heutigen Umweltminister. Denn keiner von ihnen kann sagen, er hätte es nicht gewusst oder man hätte die Sache ja auch anders betrachten können. Das Artensterben in Europa ist längst mit so vielen Studien untersetzt, dass es nach Handeln schreit. Und die Forscher des iDiV können jetzt auch zeigen, wie die Zerstörung einzelner Lebensräume ganze Verlustketten nach sich zieht.

Städtisches Altenpflegeheim „Am Rosental“. Foto: Martin Schöler
Politik·Sachsen

Selbst bei der Bezahlung von Altenpflegern klaffen gewaltige Lohnunterschiede zwischen West und Ost

Laut einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung wird Arbeit in der Altenpflege besonders schlecht bezahlt. Die Entgelte variieren stark nach Beruf, Region und Art der Pflegeeinrichtung. Der mittlere Lohn aller Berufsgruppen in Deutschland liegt bei rund 3.200 Euro brutto im Monat für eine Vollzeitstelle (Median), bei Fachkräften in der Altenpflege nur bei rund 2.740 Euro. In Sachsen sind die Beschäftigten noch schlechter dran.

Kinder aus der Marschnerstraße dürfen die Blütensamen aussäen. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Im Clara-Zetkin-Park wurde am Dienstag der erste Blühstreifen für Leipzig angelegt

Das Jahr 2018 war geprägt von der großen Diskussion über das Insektensterben. Es gibt zwar viele wahrscheinliche Ursachen für das Insektensterben. Aber ganz zentral ist der Verlust ihrer Lebensräume. Auch in Leipzig werden wilde Brachen und Wiesen immer mehr zu Betonwüsten oder englischem Kunstrasen ohne Blumen und Blüten. Die Grünen beantragten deshalb einen „Maßnahmenkatalog zum Schutz von Wild- und Honigbienen in Leipzig und Umgebung“. Das Umweltdezernat lud am Dienstag, 2. April, zur Anlage des ersten Blühstreifens ein.

Thomas Böhme: Puppenkino. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Puppenkino: 365 und eine Kalendergeschichte aus der phantasievollen Welt des Thomas Böhme

Er gehört zu den Großen und Stillen, Lauten und Begabten unter Leipzigs Autoren: Thomas Böhme. Wer 1983 jung war, der hat seinen Gedichtband „Mit der Sanduhr am Gürtel“ im Regal stehen. Neben den Platten von Bob Dylan. Und vielleicht noch ein paar anderen Böhme-Titeln, die danach erschienen und jeder für sich zeigten, dass dieser Autor Literatur als Musik begreift, so wie Dylan. Nur wurde man mit solchem Stoff in der DDR nie so weltberühmt wie Dylan. Und im heutigen Deutschland auch nicht.

Eine AN 225 bei der Landung auf dem Flughafen Leipzig / Halle. Foto: Flughafen Leipzig / Halle, Uwe Schoßig
Politik·Region

Leipzigs Verwaltung unterstützt große Teile des Antrags zur Fluglärmkommission, zweifelt aber am Erfolg

Am Mittwoch, 3. April, um 16 Uhr wird es wieder eine Sonderstadtratssitzung geben. Zustande gekommen ist sie ja auf Antrag der drei Stadträte Andreas Geisler (SPD), Andreas Faulhaber (CDU) und Daniel von der Heide (Grüne). Der Grund für die Eile: Die Fluglärmkommission wählt am 4. April einen neuen Vorsitzenden. Die Chance darf sich Leipzig als vom Fluglärm hauptbetroffene Stadt nicht entgehen lassen.

Die letzten Arbeiten an der Funkenburgbrücke. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Elstermühlgraben an der Thomasiusstraße soll Ende Mai endlich fertig sein

Als die Funkenburgbrücke auch im Januar noch nicht für den Kraftverkehr freigegeben wurde, wurde Manfred Rauer, Stadtrat der SPD, unruhig. Denn das freizulegende Stück Elstermühlgraben zwischen Thomasiusstraße und Lessingstraße ging damit noch einmal in die Verlängerung. Also fragte er besorgt an bei Leipzigs Verwaltung: Wann wird das Prachtstück denn nun fertig?

Kassensturz. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesundheit

Wie eine vom Budget-Wahn betrunkene Politik die Ärzteversorgung in Sachsen demoliert

Am 31. März berichtete die „Freie Presse“ in Chemnitz unter dem Titel „Zu viel gearbeitet: Ärztin soll 300.000 Euro zahlen“ über eine niedergelassene Ärztin in Sachsen, die, weil sie zu viele Patienten behandelt hat, auf einmal mit einer ruinösen Regressforderung der Kassenärztlichen Vereinigung konfrontiert wurde. Unser Gesundheitssystem ist zu etwas geworden, was Ärzte und Patienten abschreckt und ausblutet.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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