Monat: Januar 2017

Wie soll der ÖPNV in Zukunft in Leipzig finanzierbar bleiben? 6 Vorschläge des MDV und ein Problem. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Zahlemann und Bürger (1): Ein Überblick über die MDV-Vorschläge zur künftigen ÖPNV-Finanzierung

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 38Für alle LeserZwei Jahre hat der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) an den möglichen alternativen Finanzierungskonzepten für den MDV im Raum Leipzig und Halle gearbeitet. Rund 200.000 Euro haben die sechs in Auftrag gegebenen Gutachten gekostet, die jetzt den Lokalparlamenten des Geltungsgebietes vorliegen. Alle sechs Vorschläge haben Vor- und Nachteile. Alle sechs gehen davon aus, dass die öffentliche Hand die Kostensteigerungen bei Bahn und Bus nicht mehr ausgleichen wird und die Fahrgäste jede weitere Kostensteigerung tragen werden müssen. Wenn sich nichts ändert.

Ungleichheit bekämpfen! Cover: FES
Leben·Gesellschaft

Der zaghafte Versuch, Ungleichheit mit ein paar Reparaturprogrammen zu beheben

Verzweifelt sucht die SPD nach einem neuen Kern, einer Kontur, mit der sie beim Wähler wieder erkennbar wird. Sie habe keine „populäre Geschichte mehr zu erzählen“, meinte am Wochenende der Wirtschaftsethiker Thomas Beschorner in einem „Spiegel“-Beitrag. Dabei sucht keine Partei so emsig danach wie die SPD. Die ihr nahe Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) ist ständig auf der Suche.

Die Sparrunden in der sächsischen Justiz waren ein echtes Spiel mit dem Feuer. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Prozess gegen die Mitglieder der rechten Hooligangruppe „Faust des Ostens“ ist auch vier Jahre nach Anklage nicht eröffnet

Selbst Sachsens Rechtsextreme haben vom Personalabbau im sächsischen Staatsapparat profitiert. Anders kann man das nicht bezeichnen, was jetzt am Beispiel der rechtsextremen Hooligan-Gruppe „Faust des Ostens“ wieder bekannt wurde. Eine gewalttätige Gruppe, deren Sündenregister Seiten füllt. Und trotzdem wird ein wichtiger Prozess gegen die Gruppe nicht eröffnet.

Ampelkreuzung Goerdelerring. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Mit Optimierung der Lichtsignalanlagen und dynamischen Anzeigen den Leipziger Verkehr wieder flüssiger machen

Selbst der OBM ist felsenfest davon überzeugt, dass man wieder mehr Fluss und Entspannung in das Leipziger Verkehrsgeschehen bekommt, wenn man nur ein intelligenteres Verkehrsleitsystem installiert. Genau das soll in diesem Jahr passieren: 1,1 Millionen Euro sollen in die Erweiterung des Verkehrsmanagementsystems fließen. Denn eigentlich hat Leipzig schon eins. Man merkt nur manchmal nicht viel davon.

Timo Werner erzielte nach einem präzisen Pass von Sabitzer den Führungstreffer. Foto: GEPA pictures
Sport·Fußball

4:0 gegen die Rangers: RB Leipzig mit gelungener Generalprobe gegen den schottischen Rekordmeister

Nach dem 1:5 gegen Ajax Amsterdam und dem 6:0 gegen den portugiesischen Drittligisten SC Farense stand am Sonntagnachmittag das dritte und letzte Testspiel für RB Leipzig in der Winterpause auf dem Programm. Gegen den schottischen Rekordmeister Glasgow Rangers, der 5.000 Fans mit nach Leipzig brachte, spielten die Hausherren ihre gewohnten Stärken aus und siegten verdient mit 4:0.

Die Bibel in den Originalsprachen. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
Leben·Gesellschaft

Gastmanns Kolumne: Ãœber Jesus und jede Menge Krach im Luther-Jahr

Vor einigen Tagen saßen wir nach dem Kino noch in der Vodkaria herum. Draußen stellte das Wetter historisierend Hitlers Machtübernahme nach: Es war januarös unwirtlich, der abendliche Himmel schien sich in einer unsympathischen Unentschlossenheitsphase zwischen Eis- und Schneeregen zu befinden. Ich bestellte ein Glas Wein, der Herr ein Diesel und wir beide eine Art Suppe, wie sie nur die Vodkaria kann. Kurzum: Uns war behaglich zumute.

Man sieht dem Ackerboden nicht an, in welchem Zustand das Grundwasser darunter ist. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Metropolregion

Ökolandbau in Sachsen ist erst auf magere 4,4 Prozent Flächenanteil gewachsen

Ist das schnell oder ist das langsam, wie der Anteil der ökologischen Landwirtschaft in Sachsen wächst? Wenn man dem Landwirtschaftsministerium Glauben schenkt, ist der Zuwachs geradezu rasant. „In Sachsen hat der Öko-Landbau in diesem Jahr einen deutlichen Schub bekommen. Landwirte haben für 2016 entsprechende Prämien für eine Fläche von rund etwa 40.800 Hektar beantragt“, hatte das Landwirtschaftsministerium am 6. Dezember gemeldet.

Neue Kita in der Gustav-Freytag-Straße 31. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

SPD-Fraktion beantragt 3 Millionen Euro zusätzlich für Grunderwerb für Leipziger Kitas im Jahr 2017

Wenn das Statistische Amt der Stadt Leipzig das melden würde, was die Stadt Dresden meldet, dann würde Sozialbürgermeister Thomas Fabian wahrscheinlich einfach ohnmächtig vom Stuhl kippen: „Die Spatzen pfeifen es seit Monaten von den Dächern der Geburtenkliniken – Rekorde kündigten sich an. Jetzt sind ein Plus von 332 Geburten gegenüber 2015 und der Nachwenderekord mit 8.542 Geburten in Dresden amtlich.“ Tatsächlich sind 8.542 Neugeborene gemeint. Aber trotzdem.

Künftiger Bauplatz des SAB-Sitzes an der Gerberstraße. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Der SAB-Neubau in Leipzig wird jetzt mit 110 Millionen Euro kalkuliert

Es geht dem Freistaat Sachsen nicht anders als der Stadt Leipzig: Bauprojekte werden teurer als geplant, die Planung dauert länger, die Fertigstellung verzögert sich. Eigentlich hätte das neue Gebäude der Sächsischen Aufbaubank (SAB) an der Gerberstraße längst im Bau sein sollen. Aber der beginnt frühestens im Sommer, erfuhr nun der Grünen-Abgeordnete Wolfram Günther.

Die Kneipiersfamilie: August Geyler, Susanne Bolf, Claudius Bruns, Frank Berger, Armin Zarbock (von links). Foto: Armin Zarbock
Kultur·Theater

Theatergruppe „Adolf Südknecht“ feiert fünf Jahre aufregend improvisierter Geschichte

Am Anfang stand eine anheimelnde Idee. Im Jahr 2011 kam es im „Horns Erben“ zwischen Claudius Bruns und Armin Zarbock zu einem Gespräch, in dessen Verlauf die Idee geboren wurde, ein Theaterprojekt zu entwickeln, das mit improvisatorischen Mitteln die Geschichte der fast hundertjährigen Gaststätte „Horns Erben“ aufarbeitet. Und damit auch Leipziger Geschichte. „Adolf Südknecht“ ward geboren.

Kurt Biedenkopf und das Cover des ersten Tagebuchbandes „Von Bonn nach Dresden“. Foto: Ralf Julke / Cover: Siedler Verlag
Politik·Sachsen

Welche Zusage machte Stanislaw Tillich tatsächlich bei der Finanzierung der Biedenkopf-Tagebücher?

Nun hat es die Geschichte um die Biedenkopf-Tagebücher auch in den „Spiegel“ geschafft. Die Vorabmeldung gab’s am Samstag, 14. Januar, auch online: „Biedenkopfs Tagebücher. Tillich gerät wegen Finanzierung unter Druck“. Denn die Sache hat ein Nachspiel vor Gericht. Auch wenn es erst einmal nur um die Streitfrage geht: Wer hat in diesem Fall nicht die Wahrheit gesagt?

Brigitte Matzke: Die Anfänge des Musikinstrumentenmuseums in Leipzig. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Ein Gästebuch erzählt von den Besuchern des ersten Leipziger Musikinstrumentenmuseums am Thomaskirchhof

Leipzig ist auch eine Stadt der Sammler. Manche Leute steckten ihr Geld in riesige Sammlungen: Bücher, Bilder, Münzen, Trophäen, Mineralien ... Solche privaten Sammlungen sind die Keimzellen unserer heutigen Museen. Das gilt auch für das Musikinstrumentenmuseum, in dem als Kern die Sammlung von Paul de Wit steckt. Aber die war eigentlich schon weg aus Leipzig. Eine entfleuchte Legende.

Claudine Mendy erzielt ein Tor gegen Nele Kurzke. Dennoch zeigte das junge HCL-Team gegen Fehérvár Charakter. Foto: Jan Kaefer
Sport·Handball

HC Leipzig vs. Alba Fehérvár 21:34 – Minus Dreizehn, aber mit Anstand

Unterm Strich steht erneut eine hohe Niederlage, die sich die Handballerinnen des HC Leipzig am Samstag gegen Alba Fehérvár eingefangen haben. Aber wie sich das nahezu jugendliche Team gegen die Ungarinnen vor den nur 591 Zuschauern in der Arena präsentierte, nötigt Respekt ab. In der ersten Halbzeit war es über weite Strecken gleichwertig, und verlor im zweiten Durchgang auch bei zweistelligem Rückstand nie den Kampfgeist.

Togo um 1900. Foto: GRASSI MVL
Kultur·Lesungen

Museum für Völkerkunde thematisiert den Kolonialismus mit der Reihe „(Un)-sichtbar?! – Koloniale Spuren in Museen und Gesellschaft“

Zum neuen Jahr startet das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig mit einer neuen Vortragsreihe: Die Reihe „(Un)-sichtbar?! – Koloniale Spuren in Museen und Gesellschaft“ rückt die nur wenig bekannte Kolonialgeschichte Deutschlands in den Blick. Zum Auftakt am 17. Januar, 19 Uhr, werfen die Gäste einen Blick auf postkoloniale Ansätze und den Umgang mit kolonialem Erbe im ethnologischen Museum.

Damit es schneller geht, werden auch immer öfter Flugzeuge direkt übers Stadtgebiet geschickt. Foto: Ralf Julke
Politik·Region

Bekennt sich Leipzig zu einem richtigen Antrag gegen die kurze Südabkurvung oder stimmt der Stadtrat für die Watte-Vorlage?

Die nächste Stadtratssitzung kommt. Am 18. Januar wird wieder getagt. Dann müsste eigentlich, wenn alles mit rechten Dingen zugeht, die Vorlage zur Abschaffung der kurzen Südabkurvung am Flughafen Leipzig/Halle positiv votiert werden. Auch wenn man im Hase-und-Igel-Spiel um den Flughafen nie weiß, wie die Hatz ausgeht. In der Lärmschutzkommission war der Ursprungsantrag aus Böhlitz-Ehrenberg schon einmal abgewiesen worden.

Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Steuerhinterziehung in Sachsen 2015 auf dem gleichen Niveau wie 2014

Geld macht Menschen gierig, viel Geld erst recht. Dann werden manche Leute trickreich und lesen sich alles an, was man zu Steuertricks und Steuerhinterziehung wissen kann. Und dass diese kleine Gruppe der Nimmersatten auch in Sachsen wächst, hat nun auch wieder eine Kleine Anfrage der sozialpolitischen Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Susanne Schaper, bestätigt.

Mit Lok gelebt, mit Lok gelitten - jetzt ist René Gruschka vom Verein gekündigt worden. Foto: Jan Kaefer (Archiv)
Sport·Fußball

Trennung auf Raten – Lok kündigt Ex-Teammanager Gruschka wegen “schwerwiegender Fehler” + Update

Das Tischtuch war schon länger zerschnitten, nun ist es offiziell: René Gruschka, ehemaliges Präsidiumsmitglied und Teammanager, ist als Mitarbeiter der Spielbetriebs-GmbH des 1. FC Lok Leipzig entlassen worden. "Schwerwiegende Gründe" gibt der Verein an, ohne ins Detail zu gehen. Wahrscheinlich auch, um Gruschka zu schützen. Nach einem Interview hatten sich Vereinsgremien und der 50-Jährige bereits entliebt.

Vorlage für die Reaktivierung der Schule in der Höltystraße. Screenshot: L-IZ
Politik·Brennpunkt

Auch Meusdorf bekommt wieder eine Oberschule

Als das Sozialdezernat im September dem Stadtrat die aktuelle Liste mit den geplanten Schulerweiterungen und Neubauten vorlegte, standen zwar schon Bauprojekte für über 300 Millionen Euro bis zum Jahr 2020 drin. Aber das wird nicht reichen. Die Schülerzahlen übersteigen schon jetzt absehbar die geplanten Platzzahlen. Am Donnerstag, 12. Januar, ging die Vorlage für das nächste Schulprojekt ins Verfahren: Meusdorf bekommt wieder eine Schule.

Die unterschiedlichen Einnahmesteigerungen der Bundesländer ab 2020. Grafik: KPMG, WiFa Uni Leipzig
Politik·Kassensturz

Vom neuen Finanzausgleich ab 2020 profitieren vor allem die reichen Bundesländer im Westen

„Die Finanzschwäche ostdeutscher Kommunen muss im neuen Länderfinanzausgleich voll berücksichtigt werden“, forderte Sachsens Finanzminister Georg Unland (CDU) noch im Mai. Als sich dann die Regierungschefs von Bund und Ländern im Oktober 2016 nach langen Verhandlungen auf eine Neuordnung der föderalen Finanzbeziehungen verständigten, war von der Forderung nicht viel übrig geblieben. Und das hat Folgen für die ostdeutschen Bundesländer, wie Leipziger Finanzwissenschaftler jetzt ausgerechnet haben.

Futuristisches Objekt. Foto: L-IZ
Leben·Gesellschaft

Warum man nicht Bob Dylan auflegen, sondern William Gibson lesen sollte

Vielleicht geht es Ihnen auch so. Eigentlich haben Sie einen Berg Aufgaben auf dem Tisch liegen, die sie nur eine nach der anderen abarbeiten müssen. Und dann kommt – Pling! – wieder so eine Meldung aus der virtuellen Realität in ihren Alltag geschneit. So eine wie dieses schöne Interview auf „Zeit Online“ mit dem Autor William Gibson. Und wenn Sie jetzt William Gibson noch nicht kennen, dann sollten Sie das wirklich schleunigst nachholen.

Seit 2012 Dauerthema in Sachsen: Lehrer fehlen. Foto: Marko Hofmann
Bildung·Leipzig bildet

Bewerbungen aus anderen Bundesländern für das Lehramt in Sachsen gehen zurück

Sachsen verliert den Anschluss. Statt 2012, nach dem spektakulären Rückzug von Kultusminister Roland Wöller (CDU), zu reagieren und die Lehrersicherung zur Chefsache zu machen, hat die sächsische Regierung weiter auf Aussitzen gesetzt und die Löcher in der Lehrerversorgung immer weiter aufreißen lassen. Wöllers Nachfolgerin Brunhild Kurth (CDU) hat mit Notfallpaketen agiert. Und den sächsischen Schuldienst regelrecht unattraktiv gemacht.

Anzünden oder lieber doch nicht? Foto: L-IZ
Leben·Gesellschaft

Dieses komische Ding in uns, das unseren Allmachtswahn begrenzt

Sagen wir es gleich vorweg: Wahrscheinlich braucht es geniale Schriftsteller vom Format eines Fjodor Dostojewski, die den Mut haben, sich geistig selbst in die Abgründe eines Gehirns zu begeben, das fähig ist, das Töten um des Tötens willen für denkbar zu halten. Von den üblichen Terrorbekämpfern wird man diese Analysen nicht bekommen. Aus verschiedenen Gründen.

Innenminister Markus Ulbig. Foto: Matthias Weidemann
Politik·Sachsen

Sachsens tröpfchenweiser Anti-Terror-Informations-Minister

Als Sachsens Innenminister Markus Ulbig am Mittwoch, 11. Januar, sieben besonders geschützte Fahrzeuge an die Polizei übergab, dürfte sich der linke Landtagsabgeordnete Enrico Stange so richtig veralbert gefühlt haben. Denn mit der markigen Aussage „Polizei bei Terror- und Amoklagen noch besser ausgerüstet“ erzählte das Innenministerium detailverliebt, was ihm der Innenminister im Sommer nicht sagen wollte.

Juliane Nagel auf der GSO 2015 zur Flüchtlingspolitik in Sachsen. Foto: Michael Freitag
Politik·Sachsen

Linksfraktion fordert Bleiberecht für Opfer rechter Gewalt

Das Land Brandenburg möchte geduldete Asylsuchende, die Opfer rassistischer Gewalt wurden, nicht mehr abschieben. Berlin denkt ebenfalls über einen derartigen Erlass nach. Nun fordert die Linksfraktion im sächsischen Landtag, dies auch hierzulande umzusetzen. Das Innenministerium reagiert jedoch ablehnend.

Nachbarschaftsgartenprojekt in Lindenau. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Eigentlich gibt es in Leipzig schon Urban Gardening, sagt das Umweltdezernat

Hat Leipzig eine Strategie für „Urban Gardening“ oder hat sie keine? Das Jugendparlament fand, sie hat keine, und hat deshalb eine beantragt. Das Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport meint, es gebe eine. Der Antrag müsse also abgelehnt werden. Aber das Dezernat erklärt auch wieso. Denn Gemeinschaftsgärtnern ist mancherorts in Leipzig schon möglich.

Hecken als ökologische Vorrangfläche im Eichsfeld: Biotopvernetzung für Fauna und Flora. Foto: UFZ, Thomas Hesse
Bildung·Forschung

Wer Schutz der Artenvielfalt in der Landwirtschaft will, muss die richtigen Schutzräume fördern

Die Bestände der Feldlerche sind im Sinkflug, die Bestände etlicher Hummel- und Schmetterlingsarten sind massiv geschrumpft. Und wer nach den blauen Blüten des früher weit verbreiteten Acker-Rittersporns sucht, wird heute vielerorts enttäuscht. Die Artenvielfalt der europäischen Agrarlandschaften ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Die Industrialisierung der Landwirtschaft zeigt dramatische Folgen. Aber wie rettet man die letzten Reste der Vielfalt?

Graffiti im Leipziger Jugendamt. Foto: LZ
Leben·Familie & Kinder

Kosten für Hilfen zur Erziehung laufen nicht nur in Leipzig aus dem Ruder

Was passiert eigentlich mit einer Gesellschaft, in der viele Familien dauerhaft in prekären Verhältnissen leben und die verantwortlichen Politiker so tun, als sei das nicht ihr Problem? Es wird ihr Problem. Denn prekäre Familiensituationen entwickeln sich oft zu familiären Konflikten, unter denen die Kinder leiden. Dann muss die Kommune eingreifen. Und die Kosten explodieren.

Carsharing-Station am Haus der Demokratie. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Wo bleibt das sächsische Gesetz zur Sicherung von Carsharing-Plätzen?

Sachsens Großstädte füllen sich. Und mit den neuen Einwohnern kommen auch immer mehr Autos in die Stadt. Die brauchen auch immer mehr Platz zum Parken. So viel Platz, dass wieder der Raum fehlt, alternative Mobilitätskonzepte umzusetzen. Carsharing zum Beispiel. Aber weder die Städte noch die Straßenverkehrsordnung sind auf eine andere Mobilitätszukunft eingerichtet. Da hat Sachsen ein Problem und kommt nicht zu Potte.

Fritz Rudolf Fries: Der Weg nach Oobliadooh. Foto: Ralf Julke
Kultur·Lesungen

Buchhandlung „Seitenblick“ lädt ein zur Premiere ihres Fritz-Rudolf-Fries-Buches

Denkt noch einer an Fritz Rudolf Fries? Ja, doch. In Lindenau gibt es die kleine, so quicklebendige Buchhandlung „Seitenblick“. Sie widmet dem Schriftsteller ein Buch. Das wird am 23. Januar vorgestellt und erinnert daran, dass Fries nicht nur in durchwachsenen Zeiten in Leipzig lebte und durch Leutzsch spazierte. Er hat hier auch ein Buch geschrieben, das die andere Seele der Stadt einfing, damals, 1966.

Nele Reimer bot eine starke Partie mit 9 Treffern. Foto: Jan Kaefer (Archiv)
Sport·Handball

Nellingen vs. HC Leipzig 23:31 – Endlich gewonnen, doch Lang verletzt sich

Selten zuvor dürfte den Handballerinnen des HC Leipzig nach einem Sieg gegen den Tabellenletzten ein so großer Stein vom Herzen gefallen sein wie am Mittwoch beim TV Nellingen. Nach den beiden jeweils zweistelligen Heimpleiten der Vorwoche, tat dieser letztlich sichere 31:23-Erfolg nicht nur dem Punktekonto gut, sondern auch dem Selbstbewusstsein der personell noch immer stark dezimierten Leipzigerinnen. Bitter: Nun verletzte sich auch noch Saskia Lang am Knie und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Peter F. sitzt seit Juli 2016 in Untersuchungshaft. Foto: Lucas Böhme
Leben·Fälle & Unfälle

Angeklagter gesteht schweren Kindesmissbrauch

Schweigend hörte Peter F. den Vorwürfen aus der Anklageschrift zu. Die lastete dem 60-Jährigen an, sich von Frühjahr 2014 bis in das Jahr 2016 hinein wiederholt an der kleinen Tochter seiner Bekannten Iveta S. (48) vergangen zu haben. Die habe den Missbrauch des zu Beginn der Taten acht Jahre alten Mädchens sichtbar gebilligt und sich damit der Beihilfe schuldig gemacht. Zum Prozessauftakt am Mittwoch legte das Duo ein Geständnis ab.

20- bis 24-Jährige, die noch bei ihren Eltern leben (2011). Karte: Nationalatlas, IfL
Bildung·Forschung

Das falsche Märchen vom Nesthocker und die Scheu vor der Wahrheit im Institut für Länderkunde

Wann kam eigentlich diese Diskussion um die Nesthocker auf? Junge Leute, die nicht gleich mit 18 zu Hause ausziehen, wegziehen und sozusagen flügge werden? War es ein besoffener Soziologieprofessor? Ein publicity-versessenes Mietportal? Oder gar eine pr-trunkene Mietautobude? Jedenfalls wird über das Phänomen auch von ernsthaften Forschern geredet. Von denen des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) zum Beispiel.

Alexander Kurth (Die Rechte) bei LEGIDA. Foto: Alexander Böhm
Leben·Gesellschaft

Nazipartei „Die Rechte“ plant Aufmarsch in Connewitz

Zu früh gefreut: Nachdem am Montagabend eine Welle der Erleichterung durch Leipzig rollte, weil Legida seine regelmäßigen Demonstrationen für beendet erklärt hatte, will nun offenbar die neonazistische Kleinpartei „Die Rechte“ das Kommando übernehmen. Wie das Ordnungsamt bestätigte, möchten die Neonazis am 4. oder 18. März durch Connewitz laufen. Die Landtagsabgeordnete Juliane Nagel ruft dazu auf, dies zu verhindern.

Herbstzeitlose. Foto: Katja Kupfer
Kultur·Ausstellungen

Katja Kupfer eröffnet am 12. Januar ihre erste Fotoausstellung „the beauty is the beast“

Das neue Jahr ist auch ein guter Anlass für neue gute Taten, fand die Journalistin, Redakteurin und Fotografin Katja Kupfer. Zum ersten Mal geht sie mit ihrer Fotoserie „the beauty is the beast“ an die Öffentlichkeit. Ausgewählt hat sie dazu die Szenebar B 10 in der Beethovenstraße, wo am Donnerstag, 12. Januar, die Vernissage gefeiert wird. Und das Ganze für einen guten Zweck: Der Erlös geht an die Leipziger Kinderstiftung.

Kultusministerin Brunhild Kurth. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
Bildung·Leipzig bildet

Sachsens Schulministerin muss nachsitzen

Seit über einem Jahr schwelt der Streit um das neue sächsische Schulgesetz. Schon zwei Mal ist Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) damit aufgelaufen. Und am Dienstag, 10. Januar, zeigte sie via LVZ-Interview, wie man es fertigbringt, so ein Projekt wirklich gründlich zu torpedieren und sogar den einzigen Gesprächspartner, den man hat, vor den Kopf zu stoßen.

Broschüre „Erneuerbare Energien in Sachsen – Ausgabe 2016“, Cover: Freistaat Sachsen, Statistisches Landesamt
Wirtschaft·Metropolregion

Selbst die sächsische Energiebilanz für 2014 zeigt, wie die Erneuerbaren unter Schwarz-Gelb ausgebremst wurden

Eher zurückhaltend hat das Statistische Landesamt im Dezember noch eine kleine Broschüre herausgegeben: „Erneuerbare Energien in Sachsen – Ausgabe 2016“. Es gibt sie noch. Man hat sie fast vergessen im großen Eiertanz um die Kohlekraftwerke und die Beharrlichkeit, mit der die Regierungen in Dresden und Potsdam glauben, noch bis Mitte des Jahrhunderts die klimaschädliche Braunkohle verheizen zu müssen.

Auch zu solchen seltsamen Figuren kommt es auf der Kreuzung öfter mal. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Ab Freitag gibt es Linksabbiegeverbot für Fahrer aus dem Westen

Es ist nicht die einzige Kreuzung, an der es ziemlich häufig scheppert in Leipzig. Aber an der Kreuzung der Richard-Lehmann-Straße mit der Karl-Liebknecht-Straße ist das Maß überschritten. Neun Mal kam es hier binnen eines Jahres zu Unfällen. Schon wenn es fünf Mal kracht, muss die Unfallkommission ran und eine Lösung finden. Ab Freitag, 13. Januar, gibt es eine.

Legida gibt die Demos auf. Der 2. „Geburtstag“ war der vorläufige Schlussstrich unter die Demozeiten. Foto: L-IZ.de
Politik·Engagement

Gastkommentar von Christian Wolff: Legida gibt auf – wir bleiben wachsam

Nach zwei Jahren eine gute Nachricht: Der Pegida-Ableger „Legida“ wird vorerst montags nicht mehr aufmarschieren. Damit können die Demonstrationen und Kundgebungen des Bündnisses „Willkommen in Leipzig – eine weltoffene Stadt der Vielfalt“, von „Leipzig nimmt Platz“, von „NoLegida“ und anderen Gruppen in den vergangenen zwei Jahren einen hoffentlich nachhaltigen Erfolg vorweisen. Denn unser Ziel war nicht nur, der unerträglichen Hetze und dem widerlichen Hass, dem offen propagierten Rassismus und der Demokratiefeindlichkeit direkt entgegenzutreten.

Das „Leipziger Montagsforum“ enthält eine Anleitung zur Sprengstoffherstellung. Screenshot: L-IZ.de
Politik·Brennpunkt

„Leipziger Montagsforum“ vom Netz: Aus den Augen, aus dem Sinn?

Das „Leipziger Montagsforum“ ist nur einen Tag, nachdem die Polizei Ermittlungen gegen die Betreiber eingeleitet hat, wieder Geschichte. Oder doch nicht? Seit Dienstag ist das Webportal, auf dem Neonazis unter anderem eine Anleitung zur Herstellung von Sprengstoff und die Namen zehntausender politischer Gegner veröffentlicht hatten, jedenfalls nicht mehr erreichbar.

Amtsgericht Leipzig. Foto: Martin Schöler
Leben·Fälle & Unfälle

Prozess um Angriff auf Chemie-Kapitän: Angeklagter dementiert, Richterin teilt gegen Vorstandschef Kühne aus

Der 14. November 2015 ging als rabenschwarzer Tag in die Annalen der BSG Chemie ein. Vor Anpfiff lieferten sich rivalisierende Fans und Spieler eine Schlägerei. Der Leutzscher Kapitän Stefan Karau kassierte einen Faustschlag. Das Heimspiel gegen Rapid Chemnitz wurde daraufhin gar nicht erst angepfiffen. Seit Montag wird einem Beteiligten der Prozess gemacht. Beim Prozessauftakt stand allerdings jemand anderes im Mittelpunkt.

Kühe auf der Weide. Foto: Matthias Weidemann
Wirtschaft·Metropolregion

Kleine sächsische Milchbauern sind die Ersten, die aufgeben

Ein Zeichen einsetzender Vernunft ist es noch nicht unbedingt, wenn das Statistische Landesamt jetzt meldet: „Erneut weniger Rinder in Sachsen“. Obwohl es eine gute Nachricht wäre, wenn die Rinderbestände in Sachsen schmelzen, weil die Sachsen ihren Fleischverzehr deutlich senken. Zum Beispiel aus Gründen des Klimaschutzes: Die Massentierhaltung ist für ein Drittel des weltweiten Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich.

Sachsen fürchten sich nicht, vor nichts und niemandem. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Paternalismus ist der beste Nährboden für Lebensängste und Menschenfeindlichkeit

Im „Sachsen Monitor 2016“ gibt es auch einen ganzen Fragekomplex zu „Ressentiments und demokratiegefährdenden Einstellungen“, insbesondere zu „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“. Man kann es sich einfach machen und diese Einstellungen einfach als rechtsextrem klassifizieren. Fertig. Aber da verkennt man eines: Dahinter stecken immer auch Ängste. Wo die Vernunft schläft, toben die Ängste.

Das schräge Bild der Sachsen von Demokratie. Grafik: Sachsen Monitor 2016, Dimap
Politik·Sachsen

Die Sehnsucht nach einem paternalistischen Staat und einem Nichtbehelligtwerden mit Politik

Das Beste hebt man sich bei einer Analyse so eines Teils wie des „Sachsen Monitor 2016“ natürlich für den Schluss auf. All diese Aussagen, über die sich Auftraggeber und Beirat am Ende zu Recht wunderten und ratlos zeigten, denn danach wären die Sachsen ja ganz ausgebuffte Menschenfeinde und Chauvinisten, aufgeladen mit rechtsextremen Ressentiments. Sind sie auch. Aber das hat Gründe.

Manchmal stört ein kleiner Zweifel ... Grafik: L-IZ
Bildung·Medien

Herr L. bekommt es mit dem Lieblingshund der Redaktion zu tun

LeserclubUnd dann fällt man in ein Loch. Man hat zwei runde Geschichten geschrieben, sogar hübsch bebildert. Man hat den euphorischen Hopsassa eines Kollegen miterlebt, der sonst so seriös wirkt wie ein Sekretär aus Großvaters Zeiten. Und dann reicht ein halber Satz, und die Zweifel melden sich zurück.

Legida packt am 9. Januar 2017 ein - dieses Mal für längere Zeit. Es soll erst einmal keine weiteren Demonstrationen mehr in Leipzig geben. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Liveticker Legida 9. Januar 2017: Legida gibt auf + Videos

So richtig „vor die Welle“ scheinen die Legida-Organisatoren um den neuen Vereinschef Patrick Filz auch beim Anlaufnehmen zum angestrebten Rundgang am heutigen 9. Januar 2016 im Waldstraßenviertel nicht zu kommen. Dass man die rechte Bewegung, zuletzt mehr ein Resthäufchen vergangener Tage, bei Loks Vereinsführung nicht mag, ist seit einer kraftvollen Distanzierung 2015 bekannt. Beim Roten Stern oder der BSG Chemie darf man schlicht davon ausgehen. Man versuchte also im Vorfeld mittels der gewaltverherrlichenden Band „Kategorie C – Hungrige Wölfe“ die Stimmung vor allem unter rechtsorientierten Hooligans noch etwas aufzubessern. Erinnerungen an den Connewitzer Überfall scheut man scheinbar nicht bei Legida.

June Cocó, Jan Hugo und Stephan König weihen neuen Blüthner-Flügel in der naTo ein: Quelle naTo
Veranstaltungen·Bühne

Am 12. Januar in der naTo: Benefizkonzert mit June Cocó, Stephan König und Jan Hugo

Die naTo feiert am 12. Januar mit einem Benefizkonzert eine ganz besondere Neuanschaffung – ein neuer Flügel soll künftig für klanglich ausgezeichnete Konzerterlebnisse in der naTo sorgen. In drei musikalischen Genres wird das Instrument eingeweiht: June Cocó wird ihm melodische Popmelodien entlocken, Stephan König wird ihn als Jazzpiano prüfen und der südafrikanische Pianist Jan Hugo wird ihn als großen Konzertflügel spielen. Musikliebhaber können das Instrument bei diesem Klavierabend somit in all seinen Klangfarben kennenlernen.

Politisches Interesse nach Altersgruppen. Grafik: Sachsen Monitor 2016, Dimap
Politik·Sachsen

Sächsischer Nachwuchs zwischen Effizienz-Wahn und Rechtsdrall

Was passiert eigentlich in einer Demokratie, die 25 Jahre lang gehandhabt wird wie ein Gnadengeschenk, als freundliche Gabe der hohen Politik an ein dankbares Volk, das man nur alle fünf Jahre mal fragt, ob es zufrieden ist? Und da die meisten Sachsen alt sind und zufrieden, kommt eine Art Shangri-La dabei heraus: „So geht sächsisch!“

Die subjektive Schichtzugehörigkeit der Sachsen. Grafik: Sachsen Monitor 2016, Dimap
Politik·Sachsen

Alle sind Mitte, oder was?

Wenn Politiker Bockmist erzählen, kommt meistens auch Bockmist dabei heraus. Seit Jahren geistert die Beschwörung der deutschen Mittelschicht durch alle Medien, fast jede Partei kämpft um sie, will ihr Gutes tun, verortet sich politisch bei ihr. Und wenn man dann die Sachsen fragt, wo sie sich mit ihren Einkommen einordnen, dann sagen sie mit voller Inbrunst: Wir sind alle Mittelschicht.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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