Monat: April 2020

Neubau in der Kochstraße in Connewitz. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Leipzig

Der Umsatz im Leipziger Immobilenmarkt stieg 2019 auf bislang unerreichte 3,4 Milliarden Euro

Auch Leipzig erlebte 2019, wie das aussieht, wenn Investoren weltweit nach jeder auch nur einigermaßen sicheren Anlage ihrer Gelder suchen. Dann fließt das Geld nämlich zu Billionen in Immobilien, was logischerweise den Markt leerfegt und die Immobilienpreise nach oben jazzt. Genau das hat Leipzig erlebt. Auch wenn es der Gutachterausschuss der Stadt sehr diplomatisch ausdrückt: „Der Leipziger Immobilienmarkt hat sich im Jahr 2019 sowohl bei den Transaktionszahlen als auch beim Geldumsatz noch sehr dynamisch gezeigt.“

Das einstige Theaterhaus Gottschedstraße 16. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Aus der Gottschedstraße 16 soll jetzt ein „Haus der Festivals“ werden

Es ist noch so eine zähe Kaugummigeschichte, die die Leipziger Politik nun seit sechs Jahren begleitet: 2014 wollte die Leipziger Stadtverwaltung das Haus Gottschedstraße möglichst meistbietend verkaufen, um mit dem Erlös die neue Spielstätte „Diskothek“ im Schauspiel Leipzig zu finanzieren. Ein Vorhaben, das bekanntlich im Stadtrat scheiterte. Was folgte, waren Jahre des zähen Ringens darum, wie das Haus für die Leipziger Kulturszene wieder nutzbar gemacht werden könnte.

Fahrraddemonstration für „La via campesina“ 2019. Foto: Michael Götze
Politik·Engagement

Gerade die Coronakrise macht sichtbar, wie wichtig die bäuerlichen Betriebe in der Region sind

Mit dem Corona-Shutdown wird auf einmal so manches Thema sichtbar, das zuvor im täglichen Geschäft einfach unterging. Zum Beispiel die simple Tatsache, wie wichtig regionale Landwirtschaft zur Sicherung der Nahversorgung ist. Eigentlich wäre der 17. April so ein Tag, an dem man die Existenz der kleinbäuerlichen Landwirtschaft auch öffentlich feiert. Aber da das 2020 nicht möglich ist, lädt das Netzwerk „La Via Campesina“ jetzt zu einem Online-Protest für nachhaltige Landwirtschaft ein.

Fahrradstraße Beethovenstraße. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Der Ökolöwe kritisiert die Untätigkeit der Leipziger Baubürgermeisterin

Wer dieser Tage mit dem Rad durch Leipzig fährt, merkt, dass das Leipziger Radwegenetz überhaupt nicht für wachsende Radfahrerzahlen ausgelegt ist. Überall gibt es Engpässe, an Ampeln staut es sich, Baustellen versperren ganze Abschnitte. Aber die Aufrufe etwa des Ökolöwen an Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau, jetzt endlich die Kapazitäten mit einfachen Mitteln zu erweitern, sind ohne Reaktion verhallt.

Alexander Querengässer: 1719. Hochzeit des Jahrhunderts. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

1719. Hochzeit des Jahrhunderts: Alexander Querengässer rekonstruiert die teuerste Hochzeit, die Dresden je erlebt hat

Geschichte ist ein Sammelsurium aus Chancen und vergeigten Gelegenheiten. Nicht nur, wenn es um den „richtigen Moment“ zum Beispiel für Erfindungen oder Revolutionen geht. Manchmal schüttelt die Nachwelt dann den Kopf. Zum Beispiel über diesen überambitionierten Kurfürsten Friedrich August I., den die Sachsen bis heute als den Starken verehren. Der hatte tatsächlich vor 300 Jahren mal die Kaiserkrone im Visier.

Angela Merkel. Foto: CDU / Laurence Chaperon
Leben·Gesellschaft

Mittwoch, der 15. April 2020: Kontaktverbote bleiben, Schulen und Geschäfte öffnen wieder

Ab dem kommenden Montag, 20. April, wird es einige Lockerungen in Sachen Coronaschutz geben. Geschäfte sollen teilweise wieder öffnen; zwei Wochen später auch Schulen und Friseure. Die Kontaktverbote bleiben jedoch mindestens bis zum 3. Mai bestehen. Die genauen Regelungen für Sachsen dürften bald folgen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Mittwoch, den 15. April 2020, in Leipzig und darüber hinaus wichtig war.

Das Klinikum St. Georg schließt mit einem positiven Jahresergebnis ab. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesundheit

Jetzt ist die Zeit, wieder für faire Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern zu sorgen

Die Covid-19-Pandemie hat deutschlandweit etwas sichtbar gemacht, was vorher kaum mediale Beachtung fand: Wie radikal in den deutschen Kliniken in den vergangenen Jahren gekürzt worden war und unter welcher Überlastung das Personal arbeiten muss. In einem Offenen Brief fordert jetzt ein Netzwerk aktiver Krankenhausbeschäftigter aus verschiedensten Kliniken in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen von den Landesregierungen und dem Bundesgesundheitsminister ein Umdenken.

Bereitschaft der Leipziger/-innen zur Verhaltensänderung. Grafik: Stadt Leipzig
Politik·Kassensturz

Leipzigerinnen und Leipziger sind besser informiert als 2014 und noch mehr bereit, ihr Verhalten klimafreundlicher zu gestalten

Als die beiden für Umwelt und Verwaltung zuständigen Dezernate am Dienstag, 14. April, die Ergebnisse zur „Befragung zum Klimawandel in Leipzig 2018“ vorstellten, gingen die zuständigen Bürgermeister nicht wirklich darauf ein, was sich seit der Befragung 2014 geändert hatte. Und es hat sich etwas geändert – auch noch ganz ohne Fridays for Future: Die Leipziger sind wesentlich aufmerksamer geworden, was Klimawandel und Artensterben betrifft.

Corona-Abstand auf dem Leipziger Wochenmarkt. Foto: Marko Hofmann
Wirtschaft·Verbraucher

Der BUND Leipzig wirbt für den lokalen Einkauf bei regionalen Kleinunternehmen

Die schnelle Ausbreitung des Coronavirus ist eine direkte Folge der Globalisierung. In mehrfacher Hinsicht. Angefangen vom explosionsartigen Auftreten am ursprünglichen Infektionsherd in Wuhan und dann in all den schnellen Sprüngen – meist per Flugzeug – in mittlerweile 180 Ländern der Erde. Und gerade erst deutet sich an, dass mit den Schutzmaßnahmen auch die globalisierten Lieferwege ins Stocken geraten. Nicht nur die Leopoldina mahnt: Jetzt müssen wir umsteuern!

Die Ringdrossel ist in Sachsen besonders geschützt. Ihr einziges Brutgebiet liegt im Landschaftsschutzgebiet „Fichtelberg“ – wo ohne die vorgeschriebene Beteiligung der Naturschutzverbände eine Fly-Line gebaut wurde. Foto: Jan Gläßer
Politik·Sachsen

Spaßprojekt mitten im Landschaftsschutzgebiet Fichtelberg: NABU Sachsen reicht beim Verwaltungsgericht Chemnitz Klage ein

Im Oktober berichteten wir über die massiven Verstöße gegen den Natur- und Artenschutz am Fichtelberg. Damals hoffte der NABU Sachsen noch darauf, dass die zuständigen Behörden einlenken und die Naturschutzgesetzgebung umsetzen. Doch dem war nicht so. In Sachsen ist Naturschutz bislang nur ein Feigenblatt. Wenn es um privatwirtschaftliche Interessen geht, wird er auch von zuständigen Behörden gern ignoriert und außer Kraft gesetzt.

Immer mehr Leipziger nutzen das Fahrrad. Foto: LZ
Politik·Leipzig

Ergebnisse der neuen Klimawandel-Umfrage bestätigen, was man schon 2014 alles nicht umgesetzt hat

Am Dienstag, 14. April, meldeten die Dezernate Umwelt, Ordnung, Sport und Allgemeine Verwaltung „Ergebnisse der Klimawandel-Umfrage liegen vor“. Die beiden zuständigen Bürgermeister sind ganz vorsichtig, die Ergebnisse zu interpretieren, die sich nicht wirklich stark von denen der Umfrage von 2014 unterscheiden. Der Bericht von 2014 verblüfft, weil er so aktuell wirkt. Und das tut er eben, weil in den vergangenen sechs Jahren fast nichts passiert ist, um die Stadt klimafreundlicher zu machen.

M+M (Hrsg.): Kein Freiheits- und Einheitsdenkmal. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Kein Freiheits- und Einheitsdenkmal: Die Geschichte einer großen Leipziger Blamage

Da steckt man nun mitten im Corona-Shutdown, scheinbar gibt es nur noch dieses eine Thema. Und da erinnert einen ein handliches Buch daran, dass sich einige Leipziger vor acht Jahren einmal gewaltig echauffierten über einen Denkmalsentwurf. Es war das klassische Beispiel eines Shitstorms. Und wenn man die damaligen Forumbeiträge so liest, verstärkt sich der Eindruck wieder: Das war ein konzertiertes Niederbrüllen. Und wie die Ouvertüre für das, was ab 2015 in Sachsen anschwoll.

Wirtschaft·Verbraucher

Impulse für den digitalen Handel

Der Einfluss der eingeschränkten Bewegungsfreiheit auf den Einzelhandel ist nicht nur in der Leipziger Region präsent. Auch wenn erste Lockerungen den Verkauf in kleineren Geschäften wieder möglich gemacht haben, haben viele regionale Händler mit den Folgen der letzten Wochen zu kämpfen. Mit den vor knapp zwei Monaten eingeführten Einschränkungen hat der digitale Handel neue Impulse erhalten, teilweise mit größeren Erfolgen als vor der Krise.

Universitätsklinikum Leipzig. Foto: Stefan Straube/UKL
Leben·Gesellschaft

Dienstag, der 14. April 2020: Begleitpersonen dürfen wieder in den Kreißsaal

Die vor zwei Wochen verkündete Entscheidung, in Kreißsälen keine Begleitpersonen mehr zu erlauben, sorgte für viel Ärger und Empörung. Weil sich die Umstände mittlerweile geändert hätten, haben drei Kliniken in Leipzig diese Entscheidung heute zurückgenommen. Viele weitere Entscheidungen in allen Bereichen des Lebens sind ab morgen zu warten. Die L-IZ fasst zusammen, was am Dienstag, den 14, April 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Auch die Baustelle am Goerdelering soll ruhen, wenn der EU-China-Gipfel stattfindet. Foto: L-IZ
Politik·Sachsen

Für Sachsens Innenminister wäre die Durchführung des EU-China-Gipfels in Leipzig ein wichtiges Zeichen in Corona-Zeiten

So richtig viel haben die Organisatoren ja noch nicht öffentlich gemacht zum geplanten EU-China-Gipfel, der vom 13. bis 15. September in Leipzig stattfinden soll. Im Gegenteil: Mit Beginn der Ausgangsbeschränkungen im Gefolge der Corona-Pandemie sind sie erst richtig stumm geworden. Kurz flackerte die Diskussion im Stadtrat auf und die Linksfraktion im Landtag beantragte am 13. März: „Leipzig nicht abriegeln – EU-China-Gipfel an den Stadtrand verlegen“. Aber wie steht die Staatsregierung dazu?

Sächsische Schweiz - unerreichbar? Foto: Markus Wutzler
Politik·Engagement

Corona-Beschränkung: Petition wünscht sich für Sachsen ein flexibleres Krisenmanagement

Schon vor Ostern, als in einigen Medien die Debatten um eine Lockerung der Ausgangssperren angefeuert wurden, regten sich die Ostdeutschen und wurden zusehends mobiler. Nach vier Wochen Zuhausebleiben fiel vielen die Decke auf den Kopf. Sie wollten raus, haben aber in Sachsen das Problem, dass ein Ausflug in die schöne Landschaft eigentlich untersagt ist. Eine Petition will jetzt versuchen, diese Haltung der Staatsregierung zu ändern.

Innenansicht von "Grill-Wiese" in der Lene-Voigt-Straße. Foto: Markus R. Wiese
Wirtschaft·Firmenwelt

Gibt es denn in Sachsen keine vernünftigen Regelungen auch für kleine Geschäftsinhaber?

Bis zum 19. April sollen erst einmal die Ausnahmeregelungen aufgrund der Corona-Pandemie auch in Sachsen gelten. Doch die Regelungen sind starr. Und die Diskussionen, wie die Lockerungen demnächst aussehen könnten, sind längst entbrannt. In einem Offenen Brief wendet sich jetzt Markus R. Wiese, der den BBQ-Shop „Grill-Wiese“ in Probstheida betreibt, direkt an den Ministerpräsidenten.

Honoré de Balzac: Die Kunst, seine Schulden zu bezahlen. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die Kunst, seine Schulden zu zahlen: Balzacs berühmter Essay übers Schuldenmachen, der gar nicht von Balzac ist

Das Buch bleibt ein Rätsel. Vielleicht ist es auch ein Spaß unter Verlegern, es einfach immer wieder herauszubringen und die Leser mit diesen durchaus frivolen Tricks, ein Leben zu führen, ohne jemals seine Schulden zu bezahlen, jedes Mal aufs Neue zu erfreuen. Was ja gerade jetzt sehr gut passt, wo gerade kreative Menschen, die eh schon immer am Limit lebten, durch Zahlungsausfälle in neue Nöte geraten. Balzac war ja das Musterexemplar so eines von Gläubigern gejagten Mannes. Oder?

Gespräche über den Weg hinweg. Sicher ist sicher. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesundheit

Ohne Akzeptanz der Schutzmaßnahmen wird eine Lockerung des Shutdowns nicht möglich sein

Am Montag, 13. April, meldete sich die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina mit ihrer dritten Ad-hoc-Stellungnahme zur COVID-19-Pandemie zu Wort. Das angehängte Papier „Coronavirus-Pandemie ‒ Die Krise nachhaltig überwinden“ behandelt die psychologischen, sozialen, rechtlichen, pädagogischen und wirtschaftlichen Aspekte der Pandemie und beschreibt Strategien, die zu einer schrittweisen Rückkehr in die gesellschaftliche Normalität beitragen können.

Das Kino Schauburg am Adler. Foto: Marko Hofmann
Kultur·Film & TV

Leipziger Kinos in der Coronakrise: Kurzarbeit und Gutscheine

In Leipzig gibt es rund ein Dutzend Kinos, die aktuell von der Coronakrise betroffen sind. Obwohl sie seit Wochen geschlossen sind, fällt weiterhin teils die Hälfte der Kosten an. Während es in manchen Kinos nun Kurzarbeit gibt, brechen anderswo Jobs für Studierende weg. Um bald wieder Besucher/-innen empfangen zu können, sind kreative Schutz- und Abstandsregelungen denkbar. Schon jetzt kann man Kinos helfen, indem man beispielsweise Gutscheine kauft.

Lageskizze mit dem vorgesetzten neuen Baukörper (rot umrandet): Grafik: Stadt Leipzig
Politik·Brennpunkt

Die Schule am Leutzscher Holz soll für 7,8 Millionen Euro auf fünf Züge erweitert werden

Die Trippeltänze um die sächsischen Fördermittel für den Schulneubau werden immer bizarrer. „Die Schule am Leutzscher Holz in der Prießnitzstraße 19 soll mit einem Erweiterungsbau von dreieinhalb auf fünf Züge vergrößert werden. Die Baukosten belaufen sich auf rund 7,8 Millionen Euro“, meldete das Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule am 3. April. Fügte dann aber noch hinzu: „Rund 3,1 Millionen Euro Fördermittel werden aus dem Landesprogramm ,Schulische Infrastruktur‘ erwartet.“ Aber Leipzig rechnet nicht so schnell damit, dass die Fördermittel auch kommen.

Die Stützmauer an der Parthenstraße. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Ab September muss eine komplette Stützwand an der Parthe neu gebaut werden

Man sieht es der Stützmauer an der Parthenstraße nicht an. Aber schon seit 2018 mahnt das Dezernat Stadtentwicklung und Bau, dass die Standfestigkeit der Mauer nicht mehr gegeben ist. Sie müsse dringend saniert werden. Und das soll noch ab diesem Jahr geschehen. Das Verkehrs- und Tiefbauamt der Stadt Leipzig plant die Instandsetzung des Bauwerkes für 720.000 Euro – beginnend im September.

Flugzeug über Leipzig. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Auszüge aus Francis Neniks „Tagebuch eines Hilflosen“ #27

Man mag's kaum glauben (oder nicht wahrhaben wollen), aber ein gepflegtes Schwarz-Weiß-Denken hat auch seine Vorteile. Genau wie das Erheben und Auswerten von „racial data“. Das mag bei einigen zu Schnappatmung führen, und zwar umso mehr, als dass das Wörtchen „Schnappatmung“ inzwischen selbst – wie ich gerade zu meinem nicht unwesentlichen Bedauern festgestellt habe – als neurechter Terminus gilt, aber was macht's.

Zunahme der Hilfen zur Erziehung. Grafik: Stadt Leipzig, Sozialreport 2019
Leben·Familie & Kinder

Jugendhilfeausschuss beschließt pauschale Weiterfinanzierung der Jugendhilfe in der Videokonferenz

Es geht eigentlich. Man muss nur die technischen Mittel haben – und wenn mich nicht alles täuscht, werden sich unsere Politiker genau darüber bald Gedanken machen. Denn wenn „social distancing“ noch für Monate oder gar Jahre zu unserem Alltag gehört, dann müssen auch demokratische Versammlungen per Videokonferenz stattfinden können. So wie die Sitzung des Leipziger Jugendhilfeausschusses am 6. April.

Margot Käßmann: Du hast einen Schatz gefunden. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Du hast einen Schatz gefunden: Wer hält eigentlich zu den Hiobs dieser Welt, wenn es ihnen wirklich dreckig geht?

Auch eine ausgebildete Theologin wie Margot Käßmann sieht nicht alles. Aber sie weiß aus ihrer lebenslangen Beschäftigung mit den Texten der Bibel, was alles in den Geschichten und hinter den Geschichten stecken kann. Und es stimmt schon: Beim Schicksal Hiobs denkt man nicht wirklich gleich an seine drei Freunde Elifas, Bildad und Zofar, die auch dann noch zu ihm eilen, als es ihm richtig dreckig geht und er eigentlich schon ein Ausgestoßener ist.

Vogeltod hinter zugeschmierten Löchern. Foto: NABU Leipzig
Politik·Leipzig

Leipzigs Naturschutzbehörde tappt eher im Dunkeln, was den Verlust von Vogelnistplätzen bei Bauvorhaben und Sanierungen betrifft

Immer wieder machte der NABU Leipzig in den letzten Jahren darauf aufmerksam, dass bei Sanierungen und Neubauten in Leipzig auch immer wieder Nistplätze und Bruthöhlen von in der Stadt lebenden Vögeln – oft mutwillig – zerstört wurden. Die Grünen-Fraktion im Rathaus griff das Thema jetzt auf und wollte von der Verwaltung wissen, wie sie eigentlich mit den Anzeigen dieser Verstöße umgeht. Aber das antwortende Dezernat Stadtentwicklung und Bau wundert sich nur: Wir bekommen doch kaum Anzeigen!

Seit dem 24. März wurden am Universitätsklinikum Leipzig zwei schwerstkranke Covid-19-Patienten aus dem italienischen Bergamo intensivmedizinisch behandelt. Nun ist einer der beiden Männer verstorben. Foto: Stefan Straube / UKL
Leben·Gesundheit

Reichen denn die Betten in Sachsens Krankenhäusern für die Corona-Epidemie?

Reichen denn die Behandlungskapazitäten in Sachsen, wenn auch hier die Corona-Pandemie voll zuschlägt? Das wollte die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, Susanne Schaper, gleich zu Anfang wissen, bevor die ganzen Ausgangsbeschränkungen in Kraft traten. Allein von der Berichterstattung der F.A.Z., dass „die Krankenhäuser in Deutschland für den Fall einer SARS-Cov2-Epidemie gerüstet“ seien, wollte sie sich nicht beruhigen lassen.

Ein Brand und explodierende Gasflaschen in der Nacht zum 3. Oktober 2019 an der Pragerstraße. Foto: L-IZ.de
Leben·Fälle & Unfälle

Sachsens Ermittler tappen bei der Aufklärung des Brandanschlags auf die Baukräne in der Prager Straße noch im Dunkeln

Oberbürgermeister Burkhard Jung sprach gleich von einem Terroranschlag, nachdem in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 2019 in der Prager Straße mehrere Baukräne in Brand geraten waren. Wenig später übernahm das Landeskriminalamt die Ermittlungen und die Ermittler waren sich erstaunlich schnell sicher, dass das nur eine linke Sache gewesen sein könnte. Oder im Polizeideutsch: „Politisch motivierte Kriminalität – links“. Ein seltsames Bekennerschreiben auf indymedia stützte scheinbar diese These.

Schneehase - eingefangen 2018. Foto: Ralf Julke
Kultur·Musik

Im Waldstraßenviertel gibt es am Ostersonntagmorgen ein Hofkonzert von Balkon zu Balkon

„Ostern steht vor der Tür, nur leider sind unser aller Planung dieses Jahr etwas eingeschränkt. Kein Osterpicknick mit der Großfamilie, kein Festgottesdienst am Sonntagmorgen, kein Speisen in feinen Restaurants oder Cafés“, lud seit Beginn des Monats Familie Weise ein zu einem Hofkonzert am heutigen Sonntag, 12. April, ab 11 Uhr. Dann wird es im im Block zwischen Friedrich-Ebert-Straße, Christianstraße, Max-Planck-Straße und Wettiner Straße ein bisschen wie in Italien.

Die Situation direkt auf dem Fußweg vorm Rewe-Markt. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Ökolöwe fordert: Radfahrstreifen am Connewitzer Kreuz – jetzt!

Seit Jahren fordern Umweltverbände und Stadtratsfraktionen, am Connewitzer Kreuz vor dem Rewe-Markt endlich einen Radstreifen auf die Fahrbahn zu legen, denn auf dem überhaupt nicht normgerechten Radweg neben dem Fußweg kommen sich Fußgänger/-innen und Radfahrer/-innen immer wieder in die Quere. Der Ökolöwe schlägt deshalb schon länger vor, den Radweg dort auf die Straße zu verlegen.

Catherine Newmark: Warum auf Autoritäten hören? Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Warum auf Autoritäten hören? Catherine Newmark untersucht die Geschichte und Gegenwart eines heiß umstrittenen Begriffs

Mit einem ganz ähnlichen Thema hat sich gerade auch Björn Vedder in seinem Buch „Väter der Zukunft“ beschäftigt. Wir leben tatsächlich in einer Zeit, in der so langsam zusammenkommt, was zusammengehört. Und dazu gehört auch das Nachdenken darüber, warum ausgerechnet (alte, weiße) Männer sich heute so massiv verunsichert fühlen und warum Populisten mit so viel Ignoranz wissenschaftliche und demokratisch gewählte Autoritäten angreifen.

Österliche Vorfreude. Foto: Pixabay
Leben·Gesellschaft

Gastkommentar von Christian Wolff: Ostern live

Weltweit sind in diesem Jahr die Kirchen und die Gotteshäuser anderer Religionen in der Passions- und Osterzeit geschlossen – und doch können wir das Leiden Jesu am Kreuz und seine Auferstehung wie eine gegenwärtige, monumentale Inszenierung auf der Weltbühne erleben. Dabei sitzen wir aber nicht auf Zuschauerrängen wie in Kirchenbänken bei einer Aufführung der Matthäuspassion oder einer Osternachfeier.

Sprüche rings um Corona (im Leipziger Zentrum). Foto: L-IZ.de
Leben·Gesundheit

Forscher-Team der TU Dresden sucht noch viele Teilnehmer/-innen für eine Studie zum Aktivbleiben in der Corona-Pause

Vier Wochen im Shutdown, im gezwungenen Zuhausebleiben, belasten viele Menschen inzwischen spürbar. Manche wissen auch nicht, was sie mit dieser ganzen freien Zeit zu Hause anfangen sollen. Psychologen am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden haben eine Studie entwickelt, die den Teilnehmenden zahlreiche Anregungen zu bereichernden Aktivitäten während der aktuellen Coronakrise gibt. Und sie laden alle Bürger/-innen ein, sich aktiv an der Studie zu diesem Thema zu beteiligen.

Blühbeet in der Windmühlenstraße. Foto: Ralf Julke
Kultur·Lebensart

LeipzigGrün empfiehlt, sich mit Leipziger Blütenmischung eine eigene Insektenwiese zu schaffen

LeipzigGrün setzt sich normalerweise für lauter Dinge ein, die Menschen zusammen im Grünen unternehmen: gemeinsam gärtnern, pflanzen, Landwirtschaft betreiben, Grünoasen schaffen. Doch das alles ist jetzt aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen nicht möglich. Obwohl es draußen jetzt grünt und blüht. Was tun? Michael Berninger, Leiter des Fachbeirats von LeipzigGrün meint: „Wir gärtnern zu Hause.“

Verleger Mark Lehmstedt. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Leipzig

Der Sächsische Verlagspreis geht in diesem Jahr an den Leipziger Verleger Mark Lehmstedt

Wenn das kein Trost ist in Zeiten des Corona-Lockdowns: „Sächsischer Verlagspreis 2020 geht an Mark Lehmstedt und den Lehmstedt Verlag“ meldete am Freitag, 10. April, das Sächsische Wirtschaftsministerium. Eigentlich hatte man das zwei Mal schön feiern wollen. Denn ursprünglich war ein Pressegespräch auf der Leipziger Buchmesse mit Mark Lehmstedt und Wirtschaftsminister Martin Dulig geplant. Doch leider durchkreuzte die Corona-Pandemie mit der Absage der Leipziger Buchmesse auch diesen Termin.

Ottilie von Steyber. Foto: Louise-Otto-Peters-Gesellschaft
Bildung·Zeitreise

Louise-Otto-Peters-Gesellschaft kämpft für den Vornamen von Ottilie von Steyber auf ihrem Straßenschild

Er liegt ein bisschen versteckt, der Steyberweg, in Eutritzsch in einer Neubausiedlung an der Querbreite. Seit 2014 erinnert der Steyberweg an die Leipziger Frauenrechtlerin, Erzieherin und Schulvorsteherin Ottilie von Steyber. Da ein Personen-Straßennamen ohne den Vornamen wenig aussagekräftig ist, setzt sich die Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e. V. für eine Erläuterungstafel am Straßenschild ein sowie für die künftige Straßenbenennung mit Vor- und Zunamen, um die Geehrten auch wirklich bekannt zu machen.

Die Zahl der Leipziger Straßenbäume im Zeitverlauf. Grafik: Alexander John
Politik·Kassensturz

Seit 2015 hat Leipzig über 3.000 Straßenbäume (wieder) verloren

Erst die Anträge der Ratsfraktionen sorgten dafür, dass 2019 überhaupt genug Geld für all die Straßenbaum-Neupflanzungen in den Haushalt eingestellt wurde, die die Stadt versprochen hatte. Und das ja bekanntlich auch erst nach jahrelangem Druck der Ratsfraktionen, endlich ein richtiges Straßenbaumkonzept auf den Weg zu bringen. Das hatte die Verwaltung auch erst 2019 fertig. Was für eine dramatische Entwicklung da gebremst wurde, machen jetzt zwei Grafiken deutlich.

Dieser Tage kehren viele Schwalben aus ihren Winterquartieren zurück. Bereits im März wurden erste Rauchschwalben in Sachsen gesichtet. Foto: Bärbel Franzke
Politik·Engagement

NABU Sachsen heißt auch 2020 „Schwalben willkommen“, befürchtet aber weiter schwindende Bestände

Die ersten Schwalben sind aus ihren Winterquartieren nach Sachsen zurückgekehrt. Schon am 16. März wurde auf der Plattform www.ornitho.de die Erstbeobachtung einer Rauchschwalbe aus Knautnaundorf, einem Stadtteil von Leipzig, gemeldet. Am 24. März konnten auch an der Elbe zwischen der Fähre Dresden Niederpoyritz – Laubegast und Blauem Wunder zwei Rauchschwalben gesichtet werden.

Claudia Hildenbrandt, Daniel Mathias: Jesus liebt Radfahrer - Navid auch. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Jesus liebt Radfahrer – Navid auch: Zwei Leipziger erzählen von ihrer großen Radtour um die Welt

Das Wetter ist herrlich, die Tage sind frei. Da wäre so mancher gern einfach losgefahren – mit dem Fahrrad natürlich. Einfach mal über Grenzen, in exotische Länder, zu spannenden Menschen. Aber das wird aufgrund der Corona-Pandemie noch lange nicht wieder möglich sein. Zwei Leipziger haben sich diesen Wunsch 2017 erfüllt und waren dann länger als zwei Jahre unterwegs. Jetzt haben sie ihre Reise in dieses Buch gepackt. Ein Buch, das davon erzählt, wie anders man auf Menschen schaut, wenn man sie wirklich einmal kennenlernt.

Prof. Anja Pannewitz. Foto: HTWK Leipzig
Leben·Familie & Kinder

Verstärkt die Coronakrise häusliche Gewalt?

Die Fälle häuslicher Gewalt nehmen zu. Grund seien die Ausgangsbeschränkungen, um den Coronavirus einzudämmen, wird in vielen Medien derzeit diskutiert. Ist das wirklich so? Anja Pannewitz, Professorin für Sozialarbeitswissenschaften an der HTWK Leipzig, argumentiert: „Der Raum ist nicht die Ursache.“

Was Menschen in der Corona-Isolation fehlt. Grafik: DPFA
Leben·Gesundheit

Internationale Studie zur Wirkung der Corona-Maßnahmen auf die Psyche: Optimismus in bedrohlicher Situation

Die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie können ganz schön belastend sein. Sie können auch Psyche und Gesundheit beeinträchtigen. Und das betrifft nicht nur Deutschland, sondern alle Länder, die solch ein Herunterfahren des öffentlichen Lebens durchlaufen. Aber wie die Betroffenen das tatsächlich psychisch bewältigen, das versucht jetzt eine Studie herauszubekommen, an der auch die Leipziger DPFA beteiligt ist.

Bei (fast) jedem Wetter. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

SrV-Studie zeigt: In Leipzig hat der Radverkehr 2018 den ÖPNV überholt

Lange hat's gedauert. Jetzt endlich hat das Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr der TU Dresden die neue Sonderauswertung zum Forschungsprojekt „Mobilität in Städten – SrV 2018“ vorgelegt. Sie enthält auch die Leipziger Mobilitätszahlen für das Jahr 2018. Die bislang bekannten Leipziger Zahlen stammen sogar noch aus dem Jahr 2015. Und besonders der ADFC meldet sein freudiges Erstaunen, denn der Anteil des Radverkehrs wächst.

Amarcord beim Abschlusskonzert 2019. Foto: Sören Wurch, DREIECK MARKETING
Kultur·Musik

Auch das Vokalmusikfestival „a cappella“ Leipzig wird 2020 nicht stattfinden

Es geht dem Leipziger „a cappella“ Festival nicht anders als dem Bachfest: Auch dieses Musikfest lebt von international anreisenden Sängern und Gästen. Doch im Mai, wenn es eigentlich stattfinden sollte, ist ganz und gar nicht sicher, dass die Gäste auch wirklich anreisen können und die Folgen der Covid-19-Pandemie eingehegt sind. Schweren Herzens sagen die Veranstalter auch dieses beliebte Leipziger Festival ab.

Wildschweine im Leipziger Wildpark. Foto: Ralf Julke
Politik·Region

Ein neues Jagdregime in der Neuen Harth soll helfen, die Wildschweinplage in Markkleeberg in den Griff zu bekommen

Die beiden letzten trockenen Sommer haben auch in Markkleeberg die Wildschweine ins Stadtgebiet gelockt, weil sie in den trockenen Wäldern und Feldern nicht mehr genug zum Fressen fanden. Seitdem versuchen die Markkleeberger irgendwie, die Wildschweinplage in den Griff zu bekommen. Einen nächsten Schritt hat die Stadt am 1. April getan: Mit Beginn des neuen Jagdjahres am 1. April hat die Stadt Markkleeberg das Jagdmanagement in der Neuen Harth umgestellt.

Markus Meckel: Zu wandeln die Zeiten. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Zu wandeln die Zeiten: Der Blick des Politikers Markus Meckel auf sein Stück deutsch-deutscher Geschichte

Mal Themenwechsel? Mal kein Corona? Wir leben ja mitten im 30. Jahr der Deutschen Einheit. Wirtschaftlich hängt der Osten noch immer hinterher. Rechtsradikale Tendenzen gefährden die Demokratie. 49 Prozent der Sachsen meinen, dass es in Deutschland eher ungerecht zugeht. Ist die Treuhand dran schuld, wird wieder diskutiert. Mit Markus Meckel hat nun einer seine Erinnerungen aufgeschrieben, der 1990 die Deutsche Einheit aktiv mitgestaltet hat.

Leben·Gesellschaft

Förderbare Weiterbildungen durch das Qualifizierungschancengesetz – was es aussagt und wie man es nutzen kann

Die Technik der wir täglich begegnen entwickelt sich schnell und auch die in Firmen und Betrieben eingesetzten Technologien werden immer besser und komplexer. Um da noch mitzuhalten ist es wichtig sich regelmäßig über die neusten Entwicklungen zu informieren und auch den Umgang mit ihnen zu lernen und üben. Denn wer nicht auf dem aktuellen Stand ist, verliert auf dem Arbeitsmarkt schnell an Wert und ist so einer größeren Gefahr von Kündigung und dem nicht Finden von Jobs ausgesetzt. Damit auch das Wissen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern fortschreiten kann, gibt es das Qualifizierungschancengesetz.

Burkhard Jung schon während der Ratsversammlung hier und da eher zum Scherzen aufgelegt. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Donnerstag, der 9. April 2020: OBM Jung ist „optimistisch“, dass es bald Lockerungen geben wird

Es war erneut ein Tag mit wichtigen Entscheidungen: Oberbürgermeister Jung vermutet, dass das WGT wohl nicht stattfinden kann, der Landtag erlaubt dem Finanzminister eine Neuverschuldung bis zu sechs Milliarden Euro, das Kultusministerium äußert sich zu den Abiprüfungen und ein Gericht entscheidet, dass ein werdender Vater nicht in den Kreißsaal darf. Gegen Abend sorgt nun ein Schussgeräusch für einen Großeinsatz der Polizei. Die L-IZ fasst zusammen, was am Donnerstag, den 9. April 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Leave no one behind - Aktionstag am 5. April in Leipzig. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Vorsicht, ein ganz langer Text! Wie man über Ausgangsbeschränkungen und Grundrechtseingriffe wirklich diskutieren kann

Über unseren Beitrag „Freizeitaktivitäten in Coronazeiten: 15 Kilometer Umkreis laut OVG Bautzen“ wird ja gerade emsig diskutiert, vor allem die Frage, ob die bekannten Auswirkungen von Covid-19 die rigiden Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen rechtfertigen, die es ja nicht nur in Deutschland gibt, sondern in allen Ländern, in denen das Virus aufgetaucht ist. Auch in denen, wo tollkühne Staatsmänner meinten, sie müssten dieses Virus nicht ernst nehmen.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Archivfoto: Matthias Rietschel
Politik·Sachsen

Landtag beschließt Neuverschuldung in „außergewöhnlicher Notsituation“

Um die Coronakrise zu bewältigen, darf sich der Freistaat Sachsen mit bis zu sechs Milliarden Euro verschulden. Das hat der Landtag am Donnerstag, den 9. April, mit der notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen. Ministerpräsident Michael Kretschmer sprach von der „größten Gefahr für Deutschland und Sachsen seit dem Zweiten Weltkrieg“. Für weitere Diskussionen wird demnächst die Frage sorgen, wie schnell die Kredite zurückgezahlt werden sollen.

Derzeit auch nicht möglich: Straßenmusik in der City. Foto: Ralf Julke
Kultur·Lebensart

Die aufgelegten Corona-Hilfsprogramme verfehlen die Lebenswirklichkeit der freischaffenden Künstler komplett

Sehr geehrte Damen und Herren, wir sind freiberufliche Kunstschaffende aus Sachsen und unsere Existenzen sind massiv bedroht. Zu den hauptsächlich betroffenen Berufszweigen zählen hierbei Musiker/-innen, Künstler/-innen und Musikpädagog/-innen, sowie soloselbstständige Veranstaltungs- und Bühnentechniker/-innen, Fotograf/-innen, Filmkünstler/-innen, freie Schauspieler/-innen und freie Autor/-innen. Aufgrund der Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung des SARS – CoV 2 erwarten wir für die kommenden 12 Monate einen extremen Umsatzrückgang.

Prof. Marco Krondorf testet die Funkverbindung zur ISS in seinem Garten in Dresden. Foto: HTWK Leipzig
Bildung·Forschung

Funktechnik aus Sachsen: Mithilfe der Raumstation ISS wollen Biologen die Wanderrouten von Tieren auf der Erde erforschen

Die Hochschulen haben zwar auf Online-Betrieb umgestellt. Aber einige geplante Forschungsprojekte werden auch jetzt noch durchgeführt. Erst recht, wenn Forscher im eigenen Garten arbeiten können und ihre Partner weitab der krisengebeutelten Erde in der Raumstation ISS sitzen. Das betrifft auch ein Forschungsprojekt der HTWK Leipzig, mit dem die Flugrouten einiger unserer Zugvögel erkundet werden sollen.

Containerfracht für sächsische Unternehmen. Foto: Marko Hofmann
Wirtschaft·Metropolregion

Weniger Industrie bedeutet: Weniger Wirtschaftseinbruch im Osten

Am Mittwoch, 8. April, veröffentlichten mehrere Wirtschaftsinstitute ihre Prognosen zum Konjunktureinbruch infolge der Coronakrise. Darunter auch das in Halle heimische Institut für Wirtschaftsforschung (IWH), das in einer besonderen Meldung auch feststellte, dass West- und Ostdeutschland unterschiedlich stark vom Wirtschaftseinbruch betroffen sind. Noch immer ist in allen Wirtschaftsstatistiken sichtbar, wie stark die Deindustrialisierung den Osten bis heute prägt.

Das Wilde & Vogel-Stück „Songs for Alice“. Foto: Therese Stuber
Kultur·Lebensart

Ein Statement zur Corona-Krise aus Sicht der freien darstellenden Kunst

Im Bewusstsein, dass die Coronakrise viele Mitmenschen sehr hart trifft und wir nicht die einzigen sind, an denen die staatlichen Hilfen bislang vorbeigehen, haben wir folgenden Text verfasst um zu erläutern, woran es mangelt und wo wir Unterstützungsmöglichkeiten für freischaffende darstellende KünstlerInnen sehen. Wir beziehen uns dabei auf unsere eigene Situation in Leipzig, wo wir regelmäßig am Westflügel arbeiten, vor allem aber auch auf unsere Gastspieltätigkeit.

Michaela Koschak: Klimaschutz im Alltag. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Klimaschutz im Alltag: Was man im eigenen Umfeld alles ändern kann, um selbst ein klimafreundliches Leben zu führen

Scheinbar diskutieren jetzt alle gleichzeitig über die Corona-Maßnahmen. Scheinbar seriöse Zeitungen befeuern das Verlangen, die Kontaktsperren möglichst bald zu lockern und die Wirtschaft wieder hochzufahren. Typisches Zeichen dafür, dass der Lockdown die ewigen Einpeitscher nicht zum Nachdenken gebracht hat. In der Regel alles geltungssüchtige Männer mit hohen Gehältern. Es sind Frauen, die die eigentlich wichtigen Bücher zur Zeit geschrieben haben. Denn nach „Corona“ können wir so nicht weitermachen wie bisher.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer schreibt den Bürger/-innen in der Coronakrise. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Mittwoch, der 8. April 2020: Post von Kretschmer

Post vom Ministerpräsidenten bekommt man eher selten. Heute jedoch fand sich wohl in fast allen Briefkästen ein Schreiben von Michael Kretschmer, in dem er die aktuelle Krise thematisiert und Bürger/-innen Mut für die kommende Zeit ausspricht. Derweil gibt es mehr Geld für Unternehmen, ein abgesagtes Volksfest und einen Coronafall in einem Leipziger Seniorenheim. Die L-IZ fasst zusammen, was am Mittwoch, den 8. April 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Christian Wolff (beim Brückenfest 2018). Foto: Michael Freitag
Leben·Gesellschaft

Gastkommentar von Christian Wolff: In angespannter Zeit – Drei Erinnerungen an Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)

Am 9. April 1945, also vor 75 Jahren wurde Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg von den Nazis ermordet. Zuvor saß er zwei Jahre in Gestapo-Haft in Berlin. Bonhoeffer, gerade 39 Jahre alt geworden, gehört zu den bedeutenden Theologen des 20. Jahrhunderts – vor allem auch deshalb, weil er sehr frühzeitig die zunächst befürwortende, dann zögerliche Haltung der Evangelische Kirche gegenüber dem Nationalsozialismus scharf kritisierte. Und wegen dieser inneren Distanz zur eigenen Kirche in den politischen Widerstand gegen das Terrorregime des Hitler-Deutschland ging.

Leipziger Uniklinikum Foto: L-IZ.de
Leben·Gesundheit

Der Knackpunkt sind auch in Deutschland Krankenhäuser, Personal und ITS-Betten

Wissenschaftler sind Leute, die sich nicht kurzfassen können. Aus gutem Grund: Sie müssen ihre Ansätze und Thesen erklären. Und das passt nun einmal selten in knackige „News-Überschriften“. Wir haben an dieser Stelle schon einmal über eine recht detaillierte Kritik des Leipziger Wissenschaftsverlages zu den aktuellen Corona-Zahlen berichtet. Zahlen, die ja bekanntlich von Land zu Land erstaunlich differieren und zu lauter Mutmaßungen Anlass geben.

Prof. Dr. Thorsten Quandt. Foto: WWU - Matthias Hangst
Bildung·Medien

In der Corona-Pandemie dominieren in den Netzen Verschwörungstheorien statt Falschmeldungen

Schon in ganz normalen Zeiten sorgen Medienangebote, die es mit journalistischen Standards nicht wirklich ernst meinen, sogenannte „alternative Medien“ für Verunsicherung, Verwirrung und Berge von Falschmeldungen gerade in den sogenannten „social media“. Wie sie sich jetzt in Zeiten der Covid-19-Pandemie verhalten, haben Kommunikationswissenschaftler/-innen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) untersucht.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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