Beiträge von Ralf Julke

Ergebnisbericht der Leipziger Migrantenbefragung 2016. Cover: Stadt Leipzig
Politik·Kassensturz

Vom Ankommen, Lernen und Trittfassen in der großen Transitstadt Leipzig

Was lernt man eigentlich aus der „Migrantenbefragung“, die das Referat für Migration und Integration gemeinsam mit dem Amt für Statistik und Wahlen am Dienstag, 3. Januar, vorstellte? Immerhin die erste ihrer Art in Leipzig. Mit 1.500 Teilnehmern. So viel wusste Stojan Gugutschkow, Leiter des Referates für Migration und Integration, noch nie über seine Schützlinge.

Wie schafft man Respekt? Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Der kleine, wütende Mann und die Frage nach dem Respekt

Über Macht haben wir gerade ein wenig nachgedacht – noch nicht ganz bis zu dem Punkt, an dem es um die Frage geht: Was macht Macht eigentlich mit denen, die sie haben? Oder glauben, zu haben? Wie verändert sie diese Leute? Augenscheinlich untersucht das niemand. Ist das den Soziologen, Politologen und Psychologen zu poplig? Oder haben sie da ein Problem? Sind ihnen die Mächtigen zu gefährlich? Reden wir da über ein Tabu?

Die Arbeitsagentur Leipzig. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Den Jobmarkt für ältere Arbeitsuchende hat auch Leipzig noch nicht erfunden

Irgendwie ging das Jahr 2016 ganz gut zu Ende – zumindest für Leipzigs Arbeitsagentur. „Das Jahr 2016 war für den Leipziger Arbeitsmarkt ein gutes Jahr. Es brachte der Stadt im November mit 7,8 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in einem Monat überhaupt seit 1991. Und die Arbeitslosenquote im Dezember ist mit 7,9 Prozent die niedrigste in einem Dezember“, freut sich die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Leipzig, Reinhilde Willems.

Einbildung eines eleganten Schiffbruchs. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Erstaunlich vertraute Töne von jungen Dichtern aus dem Ostseeraum

Der Untertitel stimmt – und führt doch erst einmal in die Irre. Denn so ein wenig erwartet man bei „Gedichten aus dem Ostseeraum“ eine Anthologie von jungen deutschen Dichtern aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Von denen hat man wirklich lange nichts gehört. Aber in diesem Fall ist das Ganze viel größer gedacht.

Felix Axel Preißler als Peer Gynt. Foto: Schauspiel Leipzig
Theater

„Peer Gynt“-Premiere im Schauspiel am 28. Januar

Der Kerl war ein Widerspruch. Schon immer. Ein Aufschneider, der seine brave bürgerliche Umwelt nicht ernst nimmt. Und nicht vorsorgt, indem er seine materiellen Verhältnisse klärt. Logisch, dass dieser Peer Gynt schon bei seinen ersten Auftritten für Verstörungen sorgte. Man kommt doch nicht weit, wenn man nicht erst mal für Sicherheit sorgt, oder? Gute Frage für den 28. Januar. Dann ist Premiere im Schauspiel.

Der Eine da vorn und die Anderen da hinten. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Geld, Macht und die medial inszenierte Schlagseite von Politik

„Geld verdirbt den Charakter“, heißt es immer wieder. Das mag zutreffen. Gerade bei Leuten, die mit irrwitzigen Summen jonglieren und „Tschakka!“ brüllen, wenn sie wieder eine Wette auf abstürzende Aktienkurse oder bröckelnde Staatsanleihen gewonnen haben. Aber dahinter steckt noch etwas anderes. Denn Geld ist geronnene Macht. Es ist die Verführung der Macht, die den Charakter verbiegt: die Lust, andere Menschen nach seiner Pfeife tanzen zu lassen.

Etta Streicher in „Rabe. Chronik eines Halunken“. Foto: Thilo Neubacher
Theater

Ein Rabenspiel im Westflügel Leipzig

Das Jahr beginnt und es wird wieder gespielt. Die Theater holen ihren hübschesten Kostüme und mutigsten Spieler aus der Requisite und probieren es wieder, das Leipziger Publikum für ein paar schräge Gedanken zu erwärmen. Raus aus dem einlullenden Gleichmaß der Feiertage, rein ins finstere Vergnügen. Schnee ist auch gefallen. Zeit für den Raben.

Kirche in Portitz. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Wie die Leipziger Debatte über Ortschaftsräte und Stadtbezirksbeiräte schon wieder ins alte „Nee, nee, nee“ verfällt

Wie viel Mitbestimmung darf’s denn sein? Das ist die eigentliche Frage, die in der Debatte um die Zukunft der Ortschaftsräte und der Stadtbezirksbeiräte geklärt werden muss. Das soll 2017 diskutiert werden. Aber wie das so ist – manche können es nicht abwarten und klopfen schon mal Pflöcke ins Eis. Wie am 30. Dezember die LVZ: „Linke wollen die Ortschaftsverfassung auf das gesamte Stadtgebiet ausdehnen“. Was zu diesem Zeitpunkt nun wirklich nicht mehr neu war. Den Antrag hat die Linke schon 2015 gestellt.

Nur Mut! Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Mit Horst Köhler anfangen, die Welt zu verändern

Man freut sich ja riesig, wenn auf einmal Bündnispartner auftauchen, die man als solche nie und nimmer vermutet hätte. Horst Köhler zum Beispiel, unser ehemaliger Bundespräsident, der 2010 mit so viel Frustration aus dem Amt schied. Da erschien er wie ein stahlharter Transatlantiker, der Waffeneinsatz für wirtschaftliche Zwecke für etwas Selbstverständliches hielt. Und nun? Nun macht er Druck für eine ökologische Transformation.

Blick in den Hirnscanner Connectom. Foto: MPI CBS
Bildung·Forschung

Der Superhirnscanner Connectom kann zeigen, was er kann

Ihr großes Weihnachtsgeschenk bekamen die Forscher des Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften schon am 14. Dezember. Da konnten sie den Hirnscanner Connectom in Betrieb nehmen. Ein Gerät, mit dem sie das menschliche Gehirn beobachten können wie die Astronomen das Weltall mit dem Hubble-Teleskop. Der Scanner ist einer von drei seiner Art weltweit.

So simpel? Ganz bestimmt nicht. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Über Politikerbashing, simple Sendemuster und die fehlende Kraft für Marshallpläne

Das Schöne an diesen Jahreswechseln ist, dass manche Redaktionen endlich Zeit finden, auch einmal nachdenklichere Texte zu veröffentlichen. Wie die „Zeit“, die den Gastbeitrag „Politikverdrossenheit: Warum deutsche Politiker so unpopulär sind“ des Politologen Thomas Leif veröffentlicht hat. Der Forscher hat sich wirklich einmal die Frage gestellt, warum Politiker so verachtet werden.

Cornelia Lotter: Durch die Hölle. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Cornelia Lotters Roman über die dramatischen Folgen falscher Erinnerungen und eines schlimmen Verdachts

Mit Krimis hat sie sich einen Namen gemacht. Mit Krimis, die vor allem die Abgründe in den Mittelpunkt stellen, die im Menschen schlummern. Die Cornelia Lotter gar nicht erfinden muss. Sie machen unsere Gesellschaft zum Pulverfass. Erst recht, wenn es dabei um scheinbar selbstverständliche Dinge geht wie Vertrauen, Sicherheit und Erinnerung. Kann man Erinnerungen fälschen? Ja.

Gesehen bei einem Handwerksmeister in Markkleeberg. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Die Karriere eines Wortes zum Rettungsanker in Krisenzeiten

Es pfeift ein rauer Wind durch die Welt. Gigantische Warenströme fließen von Kontinent zu Kontinent. Nachrichten aus allen Ecken des Erdballs sind zeitgleich überall verfügbar. Und damit auch jedes grauenvolle Ereignis, das nur passieren kann. Gemütlich ist das alles nicht. Was ja unübersehbar eine Menge Leute richtig ungemütlich gemacht hat. Und wütend.

Schimpansen halten in Konflikten gegen Rivalen zusammen. Foto: Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie, Liran Samuni
Bildung·Forschung

Leipziger Primatenforscher auf der Spur von Krieg und Frieden

Eine nicht ganz unwichtige Frage wollten die Forscher vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig noch zum Jahresende klären: Wie entsteht eigentlich das Zusammengehörigkeitsgefühl in Primatengruppen? Warum kleben die wie Pech und Schwefel zusammen, wenn sie sich etwas Gemeinsames vornehmen – eine Prügelei zum Beispiel oder einen Krieg?

Vielfach kopierte „Fontäne“. Grafik: Reiter Galerie
Kultur·Ausstellungen

Eine Jahrhundertfeier für das berühmteste Ready-made der Welt

Es war ein Schock, den der Künstler Marcel Duchamp erlebte, als er 1912 mit seinen Künstlerfreunden Constantin Brâncuși und Fernand Léger die Luftfahrtschau im Pariser Grand Palais besuchte. Die technische Ästhetik der ausgestellten Fluggeräte riss ihm den Boden unter den Füßen weg. „Die Malerei ist am Ende. Wer kann etwas Besseres machen als diese Propeller? Du etwa?“, soll er zu Brâncuși gesagt haben. Was daraus folgte, machte Duchamp weltberühmt.

Nur Mut: Fliegen will geübt sein. Foto: Ralf Julke
Bildung·Medien

Höchste Zeit für mediale Innovationen

Sie haben es im Jahr 2016 bestimmt auch beobachtet. Kaum schaut die L-IZ sich ein Thema mal ein bisschen anders an, taucht es in leichten Abwandlungen auch in anderen Zeitungen und Magazinen auf. Was daran liegt: Viele Kollegen lesen mit. Denn soviel Original aus Leipzig bekommen sie ja woanders nicht. Manchmal stutzen wir auch nur selbst, schreiben über das Mittelmaß der Quote. Und dann springt einem bei „Spiegel“ ein Quotenkuchen entgegen.

Höchst besorgte goldene Nase. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Die schärfste Form des besorgten Bürgers ist der lamentierende Politiker

Worüber haben wir in diesem Jahr nachgedacht? Über Sorgen natürlich. Über „Besorgte Bürger“ und die Frage, ob sie vielleicht Recht haben. Denn man kann zwar vergrämt sein über all die Leute, die da müffelnd und murrend durch die Straßen gezogen sind, sich in Internetforen austoben und dann auch noch Frustwählen. Was ja in Sachsen keine neue Übung ist. Das haben die Sachsen schon seit 2004 gemacht.

Theaterfest 2016. Foto: TdJW, Tom Schulze
Theater

Das Theater der Jungen Welt lädt ein zum großen Theaterfest

Das Jahr geht zu Ende, doch die Jubiläumsspielzeit am Theater der Jungen Welt geht weiter. Denn in dieser Spielzeit feiert das Theater ausgiebig seinen 70. Geburtstag. Und das wird auch am Sonntag, 8. Januar, weiter gefeiert. Dann steigt das traditionelle Theaterfest für Familien im Theater der Jungen Welt.

Gerhard Ackermann, Jürgen Weiß: Alfred Ackermann-Teubner (1857 - 1941). Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Das Leben und die Tragik des Verlegers Alfred Ackermann-Teubner

Es ist noch keine große Biografie, eher eine kleine. Gerhard Ackermann und Jürgen Weiß ging es eher um das Jubiläum, das eigentlich keines ist. Eher einer der tragischen Momente in der Geschichte des Teubner Verlags in Leipzig, als Alfred Ackermann-Teubner vor genau 100 Jahren aus dem Verlag ausschied. Womit der Teubner Verlag seine Spitzenposition als Mathematik-Verlag einbüßte.

„Focus“-Titel mit suggestiver Frage. Foto. L-IZ
Bildung·Medien

Die Sache mit dem Gemeinmachen und der emotionalen Distanz

Oh ja, über Medien haben wir auch ein bisschen nachgedacht in diesem Jahr. Wir bekommen ja immer wieder solche seltsame Rückmeldungen wie: Warum seid ihr so kritisch? Oder gleich einen abgewandelten Spruch um die Ohren gehauen, der gern Hajo Friedrichs zugeschrieben wird: „Journalismus darf sich mit keiner Sache gemein machen, auch nicht mit einer guten.“ Das ist dann schon keine Nachtigall, die man trampeln hört. Eher ein großer grauer Dinosaurier.

Turm der frisch sanierten Kongresshalle. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesundheit

Der 1. Deutsche Kongress für Compliance im Gesundheitswesen findet in Leipzig statt

Compliance – das ist so ein hübsches englisches Wort für Regeln, die man eigentlich versprochen hat einzuhalten. Aber in den letzten Jahren machten immer wieder Geschichten über Ärzte die Runde, die den Verlockungen der kleinen Geschenke nicht widerstehen können. Korruption im Gesundheitswesen? Ein ganz heißes Eisen. Und Thema für einen Kongress, der im Januar erstmals in Leipzig stattfindet.

Gob Squad: War and Peace. Foto: David Baltzer
Theater

War and Peace – sehr frei nach Leo Tolstoi

Einen Krieg nur aus russischer Perspektive beschreiben? Gar noch einen Krieg, von dem alle Welt glaubt, die richtige Sichtweise zu haben? Das ist ein ganz brandaktuelles Thema. Mit dem Leo Tolstoi 1868/1869 Furore machte, als sein Roman „Woina i mir“ erschien. Eigentlich ein Monstrum von Roman, den man zwar verfilmen, aber nicht in einen Theaterabend zwängen kann. Mit einem Trick aber gelingt es, was am 19. Januar im Schauspiel Leipzig zu erleben sein wird.

Die „Luther“-DVD. Foto: Ralf Julke
Kultur·Lebensart

Luther kommt mit Posaunenklängen

Eigentlich ist er schon da. Berge von Büchern zu Luther, Reformation und Bibelübersetzung sind erschienen. Der sächsische Lutherweg ist in Betrieb gegangen, die Panorama-Ausstellung in Wittenberg wurde eröffnet. Aber 2017 wird erst einmal richtig gefeiert: „500 Jahre Reformation: Kirchentag auf dem Weg in Leipzig“. Vom 25. bis 28. Mai wird das in Leipzig zu erleben sein.

Ist das einer? Foto: Ralf Julke
Bildung·Medien

Das Trollen in der politischen und medialen Realität

Natürlich haben wir auch über Trolle nachgedacht. Eine Menge Leute hat ja in diesem Jahr so getan, als seien Trolle eine neuzeitliche Erfindung. Und keiner hätte damit rechnen können, dass sie im Internet auftauchen, diesem komischen „Neuland“, wie unsere Bundeskanzlerin einmal sagte. Aber je länger man sich die Biester anschaut, umso vertrauter kommen sie einem vor.

Mittelmaß mag keine Abweichungen. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Wie die Jagd nach Mittelmaß die Gesprächsbasis unserer Gesellschaft zerstört

Worüber haben wir in diesem Jahr nachgedacht? Über Quote natürlich. Und was Quote mit der Gesellschaft anstellt. Und mit den Apparaten, die sich um Quote balgen. Um möglichst hohe Einschaltquote, möglichst viele Leute, die sich gemeint fühlten – Menge, Masse. Volksfernsehen. Da verblüfft schon, dass das „Volk“ ausgerechnet fürs Volksfernsehen nichts mehr bezahlen und die „GEZ“ abschaffen will.

Opernhaus Leipzig in Festbeleuchtung. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Allein Leipzigs Kulturbetriebe investieren 66 Millionen Euro bis 2020

Es braucht seine Zeit, aber da und dort spürt auch der Stadtrat, dass im Kulturdezernat seit dem Frühjahr eine neue Bürgermeisterin schaltet und waltet und auch ein bisschen aufräumt. Oft sind die Dezernate ja schon deshalb eine Blackbox, weil keine Pläne und Zahlen herausgegeben werden. Im Dezember hat Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke jetzt erstmals eine Verwaltungsvorlage zur Investitionsstrategie Kultur (Bau) vorgelegt.

Immer mehr öffentliche Räume werden mit Videokameras überwacht. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Innenminister Markus Ulbig prescht mit neuen Überwachungsideen vor und erntet deftige Kritik

Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz waren es erst einmal wieder die Hardliner der konservativen Parteien, die vorpreschten und mehr Überwachung forderten – nebst einigen anderen Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten. Sie sind geradezu besessen von dem Glauben, sie könnten die Welt mit „Big Brother“ sicherer machen. In Sachsen war es natürlich Innenminister Markus Ulbig (CDU), der wieder entsprechenden Klamauk veranstaltete.

Prager Straße zwischen Johannisplatz und Gutenbergplatz. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Letzter Abschnitt der Straßenbahnlinie 15 auf der Prager Straße wird zur Stadtbahn umgebaut

Das hat sich dann die Landesdirektion Sachsen doch als eine Art Weihnachtsgeschenk aufgehoben. Am Dienstag, 27. Dezember, meldete sie, dass die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) 2017 in der Prager Straße bauen dürfen. Sie können den Straßenbahn-Gleisabschnitt der Linie 15 in der Prager Straße zwischen Johannisplatz und Gutenbergplatz zur Stadtbahntrasse ausbauen. Hierfür hat jetzt die Landesdirektion Sachsen den Planfeststellungsbeschluss erlassen.

Streuobstwiese in Großzschocher. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Der Lebensraum für Tiere in der Stadt Leipzig wird noch knapper

2016 war ein hartes Jahr für Vögel, kleine Säuger, Amphibien und Insekten in Leipzig. Es wurde gesägt, geholzt, gerodet, Platz gemacht für neue Gebäude oder einfach nur für einen kurzgeschorenen Rasen. Zu den Zwängen einer vom Neubau geprägten Stadt kommen ja auch immer noch die Dummheiten starker Männer mit lärmenden Maschinen, die nur deshalb Habitate kahl rasieren, weil sie die Maschine dafür haben.

Arzneimittelstudien westlicher Pharmaunternehmen in der DDR, 1983 - 1990. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Vier große Arzneimittelstudien in der DDR mal von Historikern unter die Lupe genommen

Die Zeit um 1990 war nicht nur eine Zeitenwende. Sie war auch ein Moment, in dem noch einmal aller Frust herausgelassen wurde über den abgewickelten Staat und seine kommunikationsfaulen Funktionäre. Denn gescheitert war die DDR ja auch an der Unfähigkeit ihrer Funktionäre zum Dialog und zur Transparenz. Da gab’s dann auch manche Skandalgeschichte, die mehr aus Gerüchten bestand als aus Fakten. Über Arzneimitteltests in der DDR zum Beispiel.

Sachsens Innenminister in Datensammellaune. Foto: L-IZ
Politik·Sachsen

Sächsische Polizei speichert 15.334 Personen in der sogenannten „Falldatei Rauschgift“

Wenn ein Innenminister seine Arbeit nicht macht, gerät ein ganzes Sicherheitssystem in Schieflage. Es fehlen Polizisten, Ermittlungen versanden oder werden nur halbherzig verfolgt, Anklagen reifen nicht zur Gerichtstauglichkeit – aber es werden Daten gehortet im wilden Glauben, man könnte damit das Verbrechen im Land kontrollieren. Verstoß gegen Datenschutzrichtlinien mit eingeschlossen.

Der eingehauste Trinkwasserbrunnen auf der Hainspitze 2011. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Linksfraktion beantragt die Wiederaufstellung des Trinkwasserbrunnens der Stadt Wien auf der Hainspitze

Manche Dinge vergisst man einfach wieder. Zum Beispiel, weil man an bestimmte Orte gar nicht mehr geht, weil dort ein Kaufhaus aufgemacht hat, das einen nicht die Bohne interessiert. Wie an der Hainspitze. Früher stand da mal ein Brunnen. Auch das hat man vergessen, weil er im Vorfeld der Großbaustelle abgebaut wurde. Die Linksfraktion beantragt jetzt, dass der Brunnen wieder hingestellt wird, denn es war ein Trinkwasserbrunnen.

Besonders von Finanzkürzungen betroffen: die Uni Leipzig. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Migrantenbeirat beantragt eine Informationswebsite für Leipziger Studierende aus aller Welt

Das Willkommenszentrum kommt. Aber wenn man über das große Thema Leipziger Willkommenskultur nachdenkt, dann merkt man schnell, dass noch eine Menge mehr fehlt. Die Stadt tut noch immer gern so, als kämen die Menschen aus aller Welt ganz selbstverständlich an die Pleiße und würden sich auch gleich zurechtfinden. Das macht der Migrantenbeirat jetzt für Studierende einmal zu einem Stadtratsantrag.

Joachim Krause (Hrsg.): Fremde Eltern. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Die verletzliche dünne Haut unserer Zivilisation

Im September veröffentlichten wir hier die Besprechung des Buches „Fremde Eltern“ von Joachim Krause, mit dem er die Geschichte seiner eigenen Familie auf eine Weise aufgearbeitet hat, wie das auch in diesem Literaturgenre selten ist. Er pflegt auch etwas, was in einigen Familien eine schöne Tradition geworden ist: Er schreibt nachdenkliche Jahresbriefe. Sehr nachdenkliche. Aus seinem Jahresbrief für 2016 dürfen wir zitieren.

Fahrgemeinschaft im Auto. Foto: Flinc
Wirtschaft·Mobilität

Die Fahrgemeinschaftsplattform für die Automobil- und Logistikbranche im Leipziger Norden startet am 16. Januar

Der Leipziger Norden wurde seit den 1990er Jahren systematisch zur großen Werkstatt der Region Leipzig ausgebaut. Hier sind Messe, Flughafen, Porsche und BMW zuhause, Dutzende Zulieferer der Autobranche, die großen Logistiker von DHL bis Schenker. Entsprechend sind hier jeden Tag Zehntausende zur Arbeit unterwegs. Viele mit eigenem Auto, was die Parkplätze platzen lässt. Was tun? Jetzt haben sich etliche Unternehmen zusammengetan, um das Bilden von Fahrgemeinschaften zu forcieren.

Wie festgetackert: Die Hitliste der guten Vorsätze. Grafik: DAK
Leben·Gesundheit

Lauter gute Vorsätze, an die sich keiner hält

Alle Jahre wieder gibt es Umfragen. Alle möglichen Leute werden zu allem Möglichen gefragt, meist nach guten Vorsätzen. Das ist irgendwie Tradition, weil irgendwann mal ein Redakteur, dem nichts einfiel, die leere Neujahrsspalte mit blumigen Worten zu all dem füllte, was man sich im neuen Jahr so alles vornehmen könnte. Dabei hält sich niemand dran. Es ist einfach zu schwer.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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