Beiträge von Ralf Julke

Fridays for Future am 12. April in Leipzig. Foto: Marco Arenas
Politik·Engagement

Fridays for Future demonstriert am 30. August auch in Grimma

Bislang waren die Demonstrationen der Schülerinnen und Schüler bei „Fridays for Future“ eher ein Großstadtphänomen. Aber Klimawandel betrifft alle. Auch in den ländlichen Regionen wird er das Leben gründlich verändern. Das ist zumindest den jungen Leuten sehr bewusst, die jetzt auch in Grimma eine eigene Ortsgruppe „Fridays for Future“ gegründet haben. Am 30. August wollen sie erstmals öffentlich demonstrieren.

Der Flughafen Leipzig / Halle aus der Vogelperspektive. Foto: Flughafen Leipzig / Halle, Uwe Schoßig
Politik·Region

Landesdirektion: Die jetzt geplanten Hochbauten am Flughafen entstehen alle auf bereits genehmigter Funktionsfläche

Am 15. August berichteten wir über die jüngsten Erweiterungspläne des Flughafens Leipzig/Halle und den Bescheid der Landesdirektion Sachsen, dass für diese Erweiterung keine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig sei. Aber das ist noch nicht die geplante Flughafenerweiterung für 500 Millionen Euro, korrigierte die Landesdirektion jetzt. Dafür wurde noch nicht einmal ein Bauantrag gestellt.

Cordia Schlegelmilch: Eine Stadt erzählt die Wende. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Eine Stadt erzählt die Wende: Wie die Wurzener die rasenden Veränderungen von 1989 und 1990 erlebten

Äußerlich gibt sich das Buch unscheinbar: In Mintgrün gefärbt, mit Buchstaben, die an Samisdat erinnern und einem Schwarz-Weiß-Foto der Wurzener Teppichfabrik aus dem November 1990. Da war die Soziologin Cordia Schlegelmilch in Wurzen mit Fotoapparat und Aufnahmegerät unterwegs, um wissenschaftlich festzuhalten, wie die Menschen einer Kleinstadt in der DDR die Transformation erlebten, die heute meist lax als „Wende“ bezeichnet wird.

Entwicklung der sächsischen Exporte. Grafik: Sächsisches Landesamt für Statistik
Wirtschaft·Metropolregion

Was sagt eigentlich die Exportquote der Industrie über die Stabilität der sächsischen Wirtschaft aus?

Klassische Wirtschaftspolitik in Deutschland ist ja geradezu berauscht von Exportquoten und Exportüberschüssen. Bei den üblichen Analysten bestimmen ausschließlich diese Quoten darüber, ob sie eine Wirtschaftsentwicklung als gesund einschätzen oder anfangen – wie derzeit wieder zu erleben –, den konjunkturellen Niedergang zu beschwören. Obwohl ein stetes Wachstum der Exportquoten eigentlich eine Katastrophe ist.

Femelloch in der Nonne. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Der NuKLA e. V. wendet sich wieder mit einem Offenen Brief an alle Ratsfraktionen

Die eigentlich anstehende erste Ratsversammlung des neue Stadtrates am 28. August fällt zwar aus. Durch die notwendig gewordene erneute Wahlfeststellung kann der neue Stadtrat erst im September zusammentreten. Aber dann wird wahrscheinlich die Vorlage zum neuen „Forstwirtschaftsplan 2019/2020“ anstehen. Ein Baumfäll-Plan für einen Auenwald, der eigentlich aus Naturschutzgründen nicht zerstört werden darf. Der NuKLA e. V. schreibt auch diesmal wieder an alle Ratsfraktionen.

Ausschnitt aus der digitalen Karte zur Zwangsarbeit. Screenshot: Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
Bildung·Zeitreise

Am 30. August wird die digitale Karte zur „NS-Zwangsarbeit in Leipzig“ in der Feinkost vorgestellt

Das Ende des 2. Weltkrieges jährt sich 2020 zum 75. Mal. Und damit auch das Ende eines finsteren Kapitels, das eher selten thematisiert wird: die Verschleppung von Millionen meist junger Menschen aus den von der Wehrmacht besetzten Gebieten nach Deutschland, wo sie Zwangsarbeit leisten mussten und unter primitivsten Bedingungen meist in Barackenlagern leben mussten. Es gibt keine deutsche Stadt, die nicht eine Karte der Zwangsarbeit zeichnen könnte. Leipzig bekommt jetzt eine.

Einträchtig nebeneinander: Plakataufsteller am Wilhelm-Leuschner-Platz. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Freie Wähler schlagen zentrale Plakatgroßwände für alle Parteien vor

Es gibt eigentlich keine Partei, die nicht darüber klagt, dass ihre Wahlkampfplakate beschädigt, heruntergerissen oder gleich völlig entfernt wurden. Was besonders jenen Kandidat/-innen richtig wehtut, die kein gut dotiertes Mandat haben und sich den Wahlkampf und das Drucken der persönlichen Wahlplakate direkt vom Mund absparen müssen. Sie können die Verluste nicht ersetzen. Und die berechtigte Frage taucht auf: Wie bekommt man überhaupt einen einigermaßen gerechten Wahlkampf für alle hin?

Waldpflanzung im Leipziger Auengebiet. Foto: Ralf Julke
Politik·Engagement

Sachsens alter Forstminister setzt wieder auf künstliche Plantagenwälder

Der Wahnsinn geht weiter. Da brechen in den beiden Trockenjahren 2018/2019 hektarweise die alten Waldmonokulturen zusammen, weil ihnen das Wasser fehlt und der Borkenkäfer zusetzt. Und dem zuständigen sächsischen Waldminister Thomas Schmidt ( CDU) fällt Wochen vor dem Ende seiner Amtszeit nichts anderes ein, als noch einmal den Neubau von Waldmonokulturen zu forcieren. Waldumbau nennt sich das. Und es wird sinnlos teuer.

Einsam wie ein Marienkäfer ... Foto: Ralf Julke
Bildung·Zeitreise

Nachdenken über … Robinson Crusoe

Noch so ein Datum, das kaum jemand auf dem Schirm hat. Ein bärtiger Bursche mit Sklavenhaltermentalität wird in diesem Jahr 300 Jahre alt. Der Bursche heißt Robinson Kreutzner. Den Mitmenschen, die noch Bücher lesen, besser bekannt als Robinson Crusoe. Der Roman „The life and strange surprizing adventures of Robinson Crusoe“ erschien 1719.

Der Kollege Roboter braucht keinen Schlaf. Foto: Ralf Julke
Bildung·Forschung

Mach mal Pause! Leipziger Forschung zeigt jetzt, wie wichtig Pausen beim Lernen sind

Früher dröhnte es in unseren Ohren: „Lernen! Lernen! Nochmals lernen!“ Die Leute, die das predigten, waren zwar meist selbst keine Geistesgrößen, aber zutiefst überzeugt davon, dass Stoffpauken Menschen bildet. Was nicht der Fall ist. Wir lernen nur, wenn uns Abläufe wirklich bewusst werden. Und dazu müssen wir auch bewusste Pausen machen zwischen den Übungen. Unser Gehirn braucht die Zeit, um sich auf Neues einstellen zu können. Eine nicht ganz unwichtige Studie aus Leipzig.

Regionalbahn Richtung Chemnitz am Hbf.
Wirtschaft·Mobilität

Warum kommt es auf der Strecke Leipzig–Chemnitz zu so vielen Zugausfällen?

Kürzlich berichteten wir an dieser Stelle über die massiv vermehrten Zugausfälle auf der Strecke zwischen Leipzig und Chemnitz. Nur ein kleiner Teil davon aber entfällt auf die Materialprobleme der Mitteldeutschen Regiobahn, die die Strecke befährt. Immer deutlicher wird spürbar, welch ein Versäumnis es ist, dass die Strecke nach 1990 noch nicht ausgebaut und elektrifiziert wurde.

Vandana Shiva, Lionel Astruc: Eine andere Welt ist möglich. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Landwirtschaft in der Krise: Warum in Indien sichtbar wird, was wir in Europa nicht wahrnehmen können

Wahrscheinlich muss man wirklich in einem Land wie Indien leben, um die Dinge klarer zu sehen, in all ihrer Nacktheit. Aus dem noch immer im Konsumwohlstand lebenden Westen heraus ist das fast unmöglich. Nicht nur das billige Nahrungsangebot macht uns blind. Wir sehen nicht mehr, wie auch unsere Nahrungsgrundlage zerstört wird, wenn wir so weitermachen. Das Buch ist mehr als ein Aufruf zum Ungehorsam.

Ist der Mensch das Maß aller Dinge oder ist es das Geld? Foto: Ralf Julke
Bildung·Zeitreise

Nachdenken über … Anstand im Staatsdienst

Es ist schon erstaunlich, woran in diesem Jahr alles nicht erinnert wird. Neben einigen Staatsgründungen ist das auch ein Jahr, das Demokraten zumindest etwas sagen sollte: das Jahr 1819, das Jahr, in dem die „Karlsbader Beschlüsse“ gefasst wurden und die Demagogenverfolgungen begannen. Aber so etwas ist ja gepflegte deutsche Tradition.

Schwarze Soldatenfliegen bei der Paarung. Foto: Hermetia Baruth GmbH
Bildung·Forschung

Kann man mit Insektenbiomasse Futtermittel und Erdölprodukte in der Industrie ersetzen?

Sind eiweißreiche Insekten die Lösung für die Rohstoffprobleme der Zukunft? Zumindest geht man am Deutschen Biomasseforschungszentrum in Leipzig davon aus, dass man auch so eine Lösung braucht, wenn das mit der heutigen Art von industrieller Landwirtschaft so weitergeht. Denn dort entstehen Probleme. Nicht nur das stetige Bevölkerungswachstum führt zu einem zunehmenden Bedarf an Nahrungs- und Futtermitteln.

Georg-Schumann-Straße bei Nacht. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesundheit

Eine Lichtsatzung für Leipzig ist rechtlich nicht möglich, aber einen Lichtmasterplan soll es geben

Das Insektensterben, das wir weltweit erleben, hat viele Ursachen. Auch die immense Flutung der modernen Städte und Straßen mit Unmengen von Licht gehört dazu. Selbst Menschen kommen aus dem Rhythmus, wenn es in ihrer Stadt nie dunkel wird. Lichtverschmutzung nennt man das Phänomen. Und selbst private Hausbesitzer rüsten ihre Häuser mit blendenden LED-Lampen auf. Leipzig braucht eine Lichtsatzung! Nö, sagt die Stadt zu einem Antrag von Stadträtin Ute Elisabeth Gabelmann (Piraten).

Der Unfallschwerpunkt Cottaweg / Jahnallee. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

SPD-Fraktion fordert die Schaffung eines Radschnellwegs von Lindenau in die Innenstadt

Seit eine ganze Reihe schwerer Unfälle mit Radfahrer/-innen in der Inneren Jahnallee auch die Verkehrsunfallkommission auf den Plan gerufen hat, reißen die Forderungen, auf der Jahnallee endlich sichere Radwege anzulegen, nicht ab. Regelmäßig gibt es Aktionen für dieses Anliegen in der Straße. Aber längst ist auch klar: Das Problem beschränkt sich nicht nur auf den Abschnitt zwischen Waldplatz und Leibnizstraße. Die SPD-Fraktion fordert eine Komplett-Lösung.

Gründe für die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen. Grafik: VDMA Ost
Wirtschaft·Metropolregion

Unternehmen des ostdeutschen Maschinenbaus kritisieren: Das Problem der nicht ausbildbaren Schulabgänger nimmt wieder zu

Vielleicht war es Zufall, dass die ostdeutschen Maschinenbauer am Donnerstag, 15. August, parallel zum „Bildungsmonitor“ der INSM ihre Meldung zum Start des neuen Ausbildungsjahres veröffentlichten. Denn während die INSM beklagte, die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss sei wieder gestiegen und den Freistaat Sachsen mal wieder als Klassenprimus lobte, stellten die Maschinenbauer etwas anderes fest: Viele Schulabgänger mit Zeugnis sind gar nicht ausbildbar. Ihnen fehlt das wichtigste Rüstzeug.

Aus AfD-Sicht könnte da auch ein Kernkraftwerk rumstehen. Foto: Marko Hofmann
Politik·Sachsen

Kernkraft-Blasen dümpeln durch den sächsischen Landtagswahlkampf

Oft genug hat man in der letzten Zeit das seltsame Gefühl, dass etliche Politiker/-innen ein völlig anders Schulsystem in einem völlig anderen Land besucht haben, in dem es weder Mathematik- noch Physikunterricht gibt, dafür so eine Art Phantastik-Unterricht mit den Schnapsideen der 1950er Jahre. Denn einige leugnen nicht nur hemdsärmelig den Klimawandel, etliche wollen mit aller Macht den Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen verhindern und versuchen, den Sachsen Kernkraft als tolle Idee anzudrehen.

Gehöft in Lindenthal. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Im Wahlbezirk 8329 in Lindenthal soll jetzt am 27. Oktober noch einmal gewählt werden

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass jener eine, nicht wahlberechtigte Wähler, den die Landesdirektion in Lindenthal gefunden hat, ausgerechnet die Grünen gewählt hat? Sodass die Entscheidung, ob die Grünen oder die CDU den Sitz im Ortschaftsrat bekommen, an diesem einen Bürger hängt, der unbedingt wählen wollte, obwohl er in Lindenthal nicht wahlberechtigt war? Jedenfalls muss in einem Lindenthaler Wahlbezirk jetzt nachgewählt werden.

Der Kalender „Großzschocher 2020“. Foto: Ralf Julke
Bildung·Zeitreise

Kalender für 2020: Durch Großzschocher spazieren mit dem Kopf im Nacken

Geschichte passiert ständig. Direkt vor unserer Nase, auch wenn wir es nicht merken und meinen, dazu brauche es ordentliche Schlachten, Regierungspaläste, Könige oder Revolutionen wie 1989. Aber dass man direkt dabei war bei jeder Menge „anderer“ Geschichte, das merkt man meist erst, wenn man alt wird und den Enkeln versucht zu erzählen, wie es früher in der eigenen Straße aussah. Und Werner Franke in Großzschocher hat jede Menge zu erzählen.

Warum scheitern so viele Kinder im sächsischen Bildungssystem? Foto: Ralf Julke
Bildung·Leipzig bildet

11. Platz bei der Schulabbrecherquote: Sachsens Bildungssystem ist weder erfolgreich noch sozial gerecht

Zumindest einer jubelte am Donnerstag, 15. August, über den von der wirtschaftsnahen „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) vorgestellten „Bildungsmonitor 2019“: Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU): „Diese Ergebnisse zeigen: Sachsen hat nicht nur das leistungsfähigste Bildungssystem in Deutschland, sondern auch das sozial gerechteste.“ Da dürften sich nicht nur viele Eltern gefragt haben: In welchem Land ist Piwarz eigentlich Minister?

In Planen gehüllt: Die Apostelkirche. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Dachsanierung der Apostelkirche in Großzschocher wird teurer als geplant

Am Sonntag, 18. August, ist Kirchweihfest der Apostelkirche Großzschocher. Ein Fest, das eigentlich mit einer frisch eingedeckten Kirche gefeiert werden sollte. Doch das Dach ist weiter in Planen gehüllt und die Kirchgemeinde muss noch mehr Spenden sammeln. Denn wie das oft so ist, wenn alte Dächer genauer angeschaut werden – die Überraschung lauert dann meistens im Gebälk.

Der Fotograf Michael Jalaru Torres. Foto: Michael Jalaru Torres
Kultur·Ausstellungen

Ab 22. August in der Galerie KUB: Die Perspektive eines Aboriginal Künstlers auf die Rückführung der Gebeine seiner Vorfahren

Auch Leipzig hat eine koloniale Vergangenheit. Manches Sammlungsstück in Leipziger Museen erzählt davon. Seit geraumer Zeit beschäftigt sich die AG Postkolonial mit dieser verdrängten Geschichte. Mit der nächsten Veranstaltung geht es zwar nicht in Leipziger Sammlungsbestände. Dafür führt die Spur der Fotoausstellung, die am 22. August in der Galerie KUB eröffnet wird, nach Dresden.

Rainer Groh: Weltall Erde Ich. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Weltall Erde Ich: Rainer Groh auf autobiografischer Spurensuche in seinem Leben diesseits und jenseits von ’89

Vielleicht hätten wir es gleich so machen sollen: Alles zu rezensieren, was an Biografien und Autobiografien von Ostdeutschen erscheint. Alles. Und nur von Ostdeutschen: von Bürgerrechtlern, Pfarrern, Malern, Schriftstellern, SED-Politikern, Rebellen, Opportunisten, Angepassten und Schelmen. Eine ganze Bibliothek wäre entstanden, die eins gezeigt hätte: Wie platt, dumm, voreingenommen und bildungsfern fast alles ist, was über den Osten und die Ostdeutschen heute mediale Schablone ist. Rainer Groh hätte natürlich auch ins Regal gehört.

Ein Verfassungsschutz im Sammeleifer. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Macht sich schon als Extremist verdächtig, wer in Sachsen eine Demo anmeldet?

Sachsen ist ein seltsamer Staat. Das weiß man vielleicht nicht bei den Freien Wählern, die – ähnlich wie CDU oder FDP – selten mal an einer Versammlung unter freiem Himmel teilnehmen und deshalb auch nicht wissen, wie schnell man als Demokrat auf der Straße zu einem Fall für Polizei und Verfassungsschutz wird. Deshalb landen auch die Kontaktdaten von Versammlungsleitern der Freien Wähler eher nicht beim Verfassungsschutz. Die anderer Leute schon.

Die Start- und Landebahn Süd (rechts im Bild) hat An- und Abflugschneisen, die über deutlich dichter besiedeltes Gebiet führen. Foto: Flughafen Leipzig / Halle, Uwe Schoßig
Politik·Brennpunkt

Landesdirektion wischt die Umweltverträglichkeitsprüfung für die Flughafen-Erweiterung „von Amts wegen“ vom Tisch

Niemand muss sich darüber wundern, dass die sogenannte Demokratieverdrossenheit im Osten besonders hoch ist. Es ist bis heute ein Tummelplatz für wirtschaftsnahe Politiker, denen geltende Regeln, Beteiligungsrechte oder gar Naturschutzauflagen herzlich egal sind. Nun geht es um die nächste 500-Millionen-Euro-Erweiterung am Frachtflughafen Leipzig. Und die sächsischen Behörden gehen die Sache genauso beratungsresistent an wie beim letzten Mal. Umweltverträglichkeitsprüfungen? Doch nicht in Sachsen.

Leipzig 2018. Tanz der Krähne, wenn wenige viel bauen. Foto: Michael Freitag
Politik·Sachsen

Linke fordert deutlich mehr Geld für sozialen Wohnungsbau in Sachsen

Deutschlandweit wird über den eklatanten Wohnungsmangel in den Großstädten diskutiert. Es hat nur zum Teil mit der Wanderungsbewegung in die Citys zu tun. Der größere Teil des Problems hat mit der Förderung für Wohnraum zu tun. Seit Jahren ist zu wenig Geld für Wohnraumförderung da. Und das bisschen, das da ist, wird mit solchem bürokratischem Aufwand verteilt, dass am Ende trotzdem kaum Sozialwohnungen entstehen. Sachsen ist nur zu typisch für das Problem.

Wie zufrieden sind die Deutschen mit der Funktionsweise der Demokratie? Grafik: Friedrich-Ebert-Stiftung
Leben·Gesellschaft

Sind die Ostdeutschen zu doof für Demokratie oder ist ihr Misstrauen berechtigt?

Wenn den Parteien die Wähler weglaufen, glauben sie ja gern, dass das an den Wählern liegt. Die würden nur die schönen Segnungen der Demokratie nicht begreifen. Und überhaupt sei es recht schäbig von den Bürgern, wenn sie an der heutigen Praxis der demokratischen Willensbildung (ver-)zweifeln. So klingt es zumindest, wenn die „Zeit“ die jüngste Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung interpretiert.

Windräder am BMW Werk Leipzig. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Metropolregion

Grüne fordern eine Verdoppelung der Windstromerzeugung in Sachsen bis 2025

Als 2009 die neue CDU/FDP-Regierung zustande kam, beschloss sie nicht nur lauter Personalstreichungsprogramme für den kompletten Staatsdienst, sie brachte auch den Ausbau der Windkraft in Sachsen fast zum Erliegen. Die Genehmigungen für neue Anlagen gingen immer weiter zurück. Das einstige „Energieland“ Sachsen spielt im neuen Energiemix kaum eine Rolle. Das muss sich ändern, fordert Gerd Lippold.

Wie werden wir morgen arbeiten? Foto: Ralf Julke
Kultur·Lesungen

naTo startet Veranstaltungsreihe zu den „Enden der Arbeit“

Die Arbeit wird uns zwar nicht ausgehen. Aber sie wird sich verändern. Sie hat sich auch schon verändert. Aber für viele Menschen eben nicht durch die Segnungen der Digitalisierung, sondern durch eine Politik der Entwertung menschlicher Arbeitskraft. Prekarisierung, Digitalisierung und Automatisierung der Arbeit, bedingungsloses Grundeinkommen, Arbeitszeitverkürzungen, Sabbatjahr und Wertewandel: All das sind Stichworte aktueller gesellschaftlicher Debatten. Und in der naTo wird ab dem 22. August darüber diskutiert.

Abbrucharbeiten auf dem Gelände des Eutritzscher Freiladebahnhofs. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Hin und Her im Kaufvertrag für das Gelände an der Eutritzscher Straße

Wenn Investoren pokern, können Verwaltungen noch mal von vorne anfangen. Und es ist kein Wunder, wenn von 4.200 Wohnungen, die Leipzig eigentlich jedes Jahr braucht, nur 1.900 gebaut werden. Und zwar fast nur die teuren, die den Bauherren ordentlich Rendite verschaffen. Nach dem überraschenden Verkauf des Eutritzscher Freiladebahnhofs gerät jetzt die ganze Bauleitplanung in Verzug, meldet die Stadtverwaltung.

Autobahn im Leipziger Norden. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Grüne und Linke fragen: Nimmt Sachsens Innenminister die Verfassung überhaupt noch ernst?

„Sachsen weitet Überwachung von Kfz-Kennzeichen aus“, meldete die „Sächsische Zeitung“ am Dienstag, 13. August. Und fügte auch gleich noch hinzu: „Das automatische Scannen bringt mehr Treffer. Nun plant der Innenminister sogar stationäre Anlagen – trotz eines Gerichtsurteils.“ Eine Meldung, bei der sich die innenpolitischen Sprecher von Linken und Grünen nur noch an den Kopf fassten: Ist denn der Herr Innenminister jetzt völlig von der Rolle?

Der Sellerhäuser Bogen an der Wurzner Straße. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Leipzig will das Sellerhäuser Viadukt jetzt für 3,5 Milionen Euro sanieren

Im April war es endlich so weit: Die Stadt Leipzig konnte den Sellerhäuser Bahnbogen, auf dem schon seit Jahren keine Züge mehr fahren, von der Deutschen Bahn kaufen. Damit wurde ein Traum greifbar, der 2011 begann, als die Verkaufspläne der Bahn bekannt wurden. 2013 begann der Traum von einem Fahrradweg hoch oben über den östlichen Ortsteilen auf dem schon von weitem sichtbaren Viadukt. Aber bevor da geradelt werden kann, muss das Bauwerk erst einmal saniert werden.

Kassensturz. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Schon heute hat jeder zehnte Jugendliche in Sachsen einen Migrationshintergrund

Am Montag, 12. August, war Internationaler Tag der Jugend. Solche Tage lieben Sachsens Statistiker. Denn dann können sie sich auch einmal mit Zahlen Gedanken über die Zukunft machen. Über die Alten und Griesgrämigen wurde ja schon viel geredet und geschrieben. Aber die sterben irgendwann. Und dann werden jüngere Leute das Leben im Freistaat bestimmen. Dann normalisiert sich auch das Ungleichgewicht der Altersklassen wieder. Alles wächst sich aus. Und die Zukunft wird anders aussehen.

Logo auf dem MDR-Hochhaus in Leipzig. Foto: Matthias Weidemann
Bildung·Medien

Aufstehen Leipzig schreibt an den Ministerpräsidenten: Wie bekommt man wieder bessere Berichterstattung ins Fernsehen?

Man hat lange nichts mehr von der Sammelbewegung #aufstehen gehört, zuletzt im Februar, als Mitgründerin Sahra Wagenknecht nach Leipzig zu Besuch kam. Aber sie ist nicht verschwunden. Sie arbeitet weiter. Zum Beispiel auch in einer Themengruppe Medien und Journalismus. Die hat jetzt einen Offenen Brief an Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) geschrieben. Es geht um den Rundfunk und eine ausgewogene Berichterstattung.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Scroll Up