Beiträge von Ralf Julke

Die Mitglieder der Bürgerinitiative vor dem Wirtschaftsministerium in Dresden. Foto: BI Gegen die neue Flugroute
Politik·Region

Die „Fluglärmkommission“ soll endlich transparent werden und Fluglärmpausen am Flughafen sollen auf die Tagesordnung

Da gibt es nun seit Jahren die sogenannte „Fluglärmkommission“ am Flughafen Leipzig/Halle. Aber ihre Arbeitsergebnisse sind mager. Oft genug fungiert sie nur als Bollwerk der Flughafennutzer und vertagt die berechtigten Anträge der lärmbetroffenen Kommunen immer weiter. Da war es schon ein Erfolg, dass die Mitglieder der Fluglärminitiativen im Frühjahr einen ersten Gesprächstermin im Sächsischen Verkehrsministerium bekamen. Am Dienstag, 19. Juni, gab es jetzt den zweiten – mit einem kleinen Erfolg.

Rico Gebhardt, Fraktionsvorsitzender der Linkspartei im Landtag Sachsen. Foto: Michael Freitag
Politik·Sachsen

Rico Gebhardt verlangt von Michael Kretschmer eine Erklärung zum „Grenzen-Streit“ im sächsischen Landtag

Die Bundesrepublik ist schon lange wieder im Abschottungsmodus. Tausende Asylsuchende werden von der Bundespolizei schon an den Grenzen abgewiesen. Das ist längst Alltag, auch wenn der Bundesheimatminister Horst Seehofer fortwährend etwas anderes erzählt. Entweder weiß er nicht, was die ihm unterstellte Bundespolizei tut. Oder er erzählt Märchen. Und dafür bekommt er auch noch von Sachsens Ministerpräsident Beifall. Logisch, das Rico Gebhardt für so eine Windmacherei eine Erklärung fordert.

Blick vom "Balkon" der Alten Messe über die Straße des 18. Oktober. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Fürs Völkerschlacht-Panorama fehlt Leipzig das Geld und die Brücke wird’s wohl auch erst 2024 geben

Selbst scheinbar harmlose Anträge aus dem Leipziger Stadtrat bringen Erkenntnisse ans Licht, die nur noch verblüffen. So hatte ja die Grünen-Fraktion im Dezember beantragt, das beliebte Völkerschlacht-Panorama von Yadegar Asisi künftig dauerhaft in Nähe des Völkerschlachtdenkmals zu zeigen. Und mit dem „Balkon“ am Alten Messegelände ist eigentlich auch ein Standort gefunden. Doch jetzt fehlt die jüngst erst abgerissene Brücke zum Wilhelm-Külz-Park.

Die Nibelungen. Foto: Richard de Nova
Theater

Leipzigs Schauspielstudierende bringen „Die Nibelungen“ auf die Sommerbühne im Grassi

Und jetzt: die Nibelungen! Die haben zwar keinen Geburtstag. Und bis heute weiß man auch nicht wirklich, wer der Sänger war. Aber das Epos scheint prima zu passen in unsere Zeiten, wo grimmige alte Haudegen wieder eine irre Freude daran haben, die Burg anzuzünden und eine ordentliche Schlägerei anzurichten. Es überrascht also nicht, wenn die Schauspielstudenten der HMT in diesem Jahr eine dramatische Bearbeitung des Stoffs auf die Sommerbühne bringen.

Boote an der Connewitzer Schleuse. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Noch immer weiß kein Mensch, wie viel gewerblichen Bootsverkehr der Floßgraben verträgt

Wenn der Grüne Ring heute zum Öffentlichen Forum zum Wassertouristischen Nutzungskonzept (WTNK) einlädt, dann müsste es eigentlich auch um die Frage gehen: Wie viel Bootsverkehr auf den Leipziger Gewässern ist eigentlich umweltverträglich? Denn genau daran müsste sich ja ein Nutzungskonzept orientieren. Das Dumme ist nur: Die Stadt Leipzig will diese Zahlen gar nicht wissen. Sie liegen bis heute nicht vor.

Svante Pääbo mit dem Schädel eines Neandertalers. Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie
Bildung·Forschung

Leipzigs berühmter Paläogenetiker Svante Pääbo wird mit dem Körber-Preis ausgezeichnet

Selbst große deutsche Zeitungen orakeln bei jeder neuen Entdeckung: „Muss die Vorgeschichte des Menschen jetzt umgeschriebenen werden?“ Als könnten sie nach 20 Jahren immer noch nicht fassen, dass die Paläogenetik eine Wissenschaft ist, in der seit Jahren neue Erkenntnisse das Bild von unseren Vorfahren nicht nur verändern, sondern immer reicher und bunter machen. Und einer der wichtigsten Akteure auf dem Forschungsfeld ist Svante Pääbo. Dafür bekommt er jetzt den Körber-Preis 2018.

Kleine wertvolle Grünfläche an der Seeburgstraße. Foto: Ralf Julke
Politik·Engagement

Leipzigs Ökolöwe begrüßt, dass Leipzig endlich einen Masterplan fürs bedrohte Grün bekommen soll

Am Mittwoch, 20. Juni, hat der Leipziger Stadtrat das Beteiligungskonzept für die Erstellung des „Masterplan Grün Leipzig 2030“ beschlossen. Es ist einer von den vielen Plänen, von denen man hofft, dass sie auch umgesetzt werden und nicht jahrelang mit Ausreden hingedehnt werden. Denn mittlerweile wird vielen Leipzigern immer deutlicher, was das bedeutet, wenn das Grün aus ihrer Wohnumgebung verschwindet.

LVB-Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Platz. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Stadtrat stimmte am Mittwoch über Außenwerbekonzession ab, RBL kann ab Juli loslegen

Am Mittwoch, 20. Juni, gab Leipzigs Stadtrat grünes Licht: Die Stadt darf den Vertrag über die „Vergabe der Dienstleistungskonzession für ein exklusives Werberecht“ unterschreiben. 2016 hatte es die Stadt schon einmal versucht, diese Werbekonzession für Leipzigs Fahrgastunterstände und Werbedisplays auszuschreiben. Doch da gab es nur ein Angebot, das sich für die Stadt überhaupt nicht rechnete. Diesmal gab es sogar fünf Interessenten.

Ecke Jahnallee / Bowmannstraße mit Blickrichtung Cottaweg. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Weniger Unfälle mit Radfahrern, dafür mehr mit schweren Verletzungen

Selbst Polizeidirektor Frank Gurke, Leiter des Referats Einsatz und Verkehr der Polizeidirektion Leipzig, freute sich ein bisschen. Seit Jahren sinkt die Zahl der Verkehrsunfälle. Zumindest derer, die bei der Polizei angezeigt werden. Lag die Zahl 2013 noch bei 14.010, so sank sie 2016 auf 13.758 und 2017 nun auf 13.409. Klingt gut. Aber die Zahl allein trügt eher.

Sentimentaler Theaterkitsch ... Foto: Ralf Julke
Bildung·Zeitreise

Das Untertan-Projekt: Wolfgang Buck seziert in seiner Verteidigungsrede den Kern des Untertanen

So ein bisschen ist Heinrich Mann in diesem Buch ja auch der Verteidiger des menschlichen Anstands. Darum geht es ja die ganze Zeit, wenn Diederich Heßling von göttlichem Sendungsbewusstsein schwadroniert und höhere Mächte dafür aufruft, dass er sich den friedlichsten Mitmenschen gegenüber schäbig verhält. Bislang konnten wir ja davon ausgehen, dass in ihm noch so ein bisschen Gewissen nagt. Aber dieser Gerichtsprozess scheint ihn endgültig in eine andere Laufbahn zu katapultieren.

Leipziger Zeitung: Sommer in der Stadt ... Foto: Ralf Julke
Bildung·Medien

Die neue „Leipziger Zeitung“ kämmt die Sommeridylle mal gegen den Strich

Misstrauen Sie dem Sommer! Das haben wir unseren Autoren zwar nicht gesagt, aber das ist dabei herausgekommen, als sie losgingen, und das schöne, romantische Leipzig besichtigten. Die Stadt lebt von ihrem Ruf. Was erstaunlich ist, wenn man sieht, wie gleichgültig hier mit all den Dingen umgegangen wird, die wichtig sind im Leben. Mit dem Wasser in unseren Flüssen zum Beispiel.

Die viel befahrene Jahnallee. Foto: LZ
Politik·Brennpunkt

Stadt will keinen Grund sehen, in der Inneren Jahnallee Radfahrstreifen anlegen zu müssen

Der Handlungsdruck in der Inneren Jahnallee steigt. Als Thomas Schulze, Leiter der Abteilung Straßenverkehrsbehörde im Verkehrs- und Tiefbauamt, vor einem Jahr zum Unfallgeschehen in der Inneren Jahnallee befragt wurde, sagte er noch: „Das ist kein Unfallschwerpunkt.“ Und ein Jahr drauf hätte er es wohl auch gesagt. Er ist Vorsitzender der Verkehrsunfallkommission. Und die hält sich an strenge Regeln. Die sich aber oft genug als ziemlich weltfremd erweisen.

Polizisten bei einer Legida-Demonstration. Foto: LZ
Politik·Sachsen

Für 1.000 schnelle Streifenpolizisten fehlen Sachsens Innenminister schlicht die Kapazitäten

Wenn man eigentlich kein Konzept hat, wie man seine Regierungspolitik besser machen kann, dann versucht man es mit großartigen Versprechungen. So wie Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) am 19. Juni in den „Dresdner Neuesten Nahrichten“. Er will, weil irgendwie ein Haufen Leute glaubt, Sachsens Straßen seien unsicher, im Handumdrehen 1.000 Streifenpolizisten auf die Straßen bringen. Ein Vorhaben, das Enrico Stange für einen Zaubertrick hält, der wohl so nicht funktioniert.

Fahnen vor dem Messeturm. Foto: Leipziger Messe/Grubitzsch
Wirtschaft·Leipzig

Leipziger Messe schafft 2017 ein gutes Ergebnis mit 87 Millionen Euro Umsatz

Den Sommerbeginn nutzen die beiden Messe-Geschäftsführer Martin Buhl-Wagner und Markus Geisenberger regelmäßig, um für die Presse noch einmal einen kleinen Überblick zu geben: Wo landete die Leipziger Messe im abgelaufenen Geschäftsjahr? Wie hat sie sich im Markt behauptet? Und stimmt die Richtung, in die sie sich entwickelt? Denn augenscheinlich ist Leipzigs Messe schon lange kein schwerfälliger Tanker mehr, sondern eine Art Gewimmel kleiner Dienstleistungsboote. So ungefähr 274 an der Zahl.

Leipziger Demokratie-Straßenbahn. Foto: Ralf Julke
Politik·Engagement

Netzwerk Tolerantes Sachsen kritisiert geheimdienstliche Überprüfung von Demokratieprojekten

Augenscheinlich hat Innenminister Roland Wöller (CDU) nicht mal mit der Wimper gezuckt, als er die Anfrage von Valentin Lippmann (Grüne) zur Überwachung demokratischer Projekte durch den Sächsischen Verfassungsschutz beantwortete. Es gibt zwar keine rechtliche Grundlage, aber durch eine kleine Richtlinie im Sozialministerium hat man sich einfach ein nettes Schlupfloch geschaffen, die Antragsteller dennoch vom Verfassungsschutz unter die Lupe nehmen zu lassen. Ein Unding, kommentiert das das Netzwerk Tolerantes Sachsen. Mit Demokratie und Transparenz hat das nichts zu tun.

Kammmolch. Foto: Maria Vitzthum
Bildung·Forschung

Den Leipziger Molchen geht es besser als erwartet

Das Projekt „Lebendige Luppe“ ist nicht nur der Versuch, ein paar alte Wasserläufe in der Burgaue wieder mit dem einen oder anderen kleinen Hochwasser zu befüllen. Es geht auch um Forschung in diesem Projekt. Denn wann kommen denn Leipziger Biologen mal dazu, wirklich intensiv die Tierwelt im Auenwald zu untersuchen? Gar den Kammmolch, eine der geschützten Tierarten im Leipziger Auwald?

IHK-Präsident Christian Kirpal und Ostbeauftragter Christian Hirte. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Metropolregion

Der Osten braucht mehr starke mittelständische Unternehmen

Der Mittelstand ist sein Leib- und Magenthema – als Rechtsanwalt, als CDU-Politiker und als Parlamentarischer Staatssekretär. Seit März, seit sich die neue Große Koalition endlich gefunden hat, ist Christian Hirte neben seinem Job als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium auch Ostbeauftragter der Bundesregierung. Und bei einem Besuch in Leipzig ließ er keinen Zweifel daran, dass er seinen Arbeitsschwerpunkt dabei in der Wirtschaftsförderung sieht.

Anna Herzig: Sommernachtsreigen. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Anna Herzigs „Sommernachtsreigen“: Der Bertl, der Pawel und die Liebe der Autorin zu ihren Helden

Das Schönste an diesem Buch ist der Stil. Den findet man selten in deutschen Romanen. Und man erwartet ihn auch nicht, wenn man Anna Herzigs Facebook-Profil aufruft – gezwungenermaßen, denn ihre Wordpress-Seite hat sie gekappt. Auf Facebook aber präsentiert sich die 1987 geborene Autorin aus Wien wie eins der pubertierenden Mädchen, die sie ihren Helden Pawel und Bertl im nächtlichen Wien begegnen lässt. Da erwartet man nicht diese humorvolle Abgebrühtheit.

Investitionsstau in deutschen Kommunen. Grafik: Difu Institut
Politik·Kassensturz

Leipzig steht mit seinen Investitions-Problemen überhaupt nicht allein da

Es geht nicht nur Leipzig so. Alle deutschen Großstädte leiden darunter, dass sie jetzt massiv in Neubau investieren müssen – aber die Baukapazitäten sind ausgereizt. Augenscheinlich haben alle so lange gewartet, bis sich die Probleme aufgestaut haben. Die Chance, frühzeitig ins Neubaugeschäft einzusteigen wurde gründlich vertan. Auch wenn das Difu Institut hauptsächlich das Bevölkerungswachstum für die Ursache der Misere hält.

Valentin Lippmann, Landtagsabgeordneter der Grünen in Sachsen. Foto: LZ
Politik·Sachsen

Sachsens Demokratieprojekte werden noch immer regelmäßig vom Verfassungsschutz überprüft

Dem so gern mit der AfD verknüpften Rechtsruck in Deutschland ging ein ganz anderer Rechtsruck voraus: der der CSU und einiger CDU-Landesverbände, so wie in Sachsen. Und dieser Rechtsruck war nicht nur mit forciertem Misstrauen gegen alles Linke verknüpft, sondern auch mit einer staatlich installierten Beobachtungs-Konstanz. Die Extremismus-Erklärung ist zwar Geschichte. Der Verfassungsschutz ist aber immer noch dabei. Valentin Lippmann hat nachgefragt.

Steffen Wehmann bei einer Wortmeldung im Leipziger Stadtrat. Foto: Sebastian Beyer
Politik·Leipzig

Finanzexperte der Linksfraktion vermisst noch immer belastbare Erklärungen für die ohne Not verhängte Sperre

Am Dienstag, 19. Juni, wurde bekannt, dass Finanzbürgermeister Torsten Bonew die Haushaltssperre zumindest für Investitionen im Leipziger Haushalt, die er erst im April verhängt hatte, mit sofortiger Wirkung aufhebt. Ein Vorgang, den der finanzpolitische Sprecher der Linksfraktion, Steffen Wehmann, mit den Worten kommentiert: „Es geschehen noch Zeichen und Wunder.“

Spielfiguren als Symbolfoto.
Politik·Sachsen

Linke Abgeordnete wirft Sachsens Innenminister bei Reichsbürger-Drohungen gegen Bedienstete Ahnungslosigkeit vor

Seit Jahren schon versucht die linke Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz, die sächsische Staatsregierung für das Thema „Reichsbürger“ zu sensibilisieren. Sogenannte Reichsbürger. Denn in der Regel tun diese Leute so, als wäre die Bundesrepublik kein rechtmäßiger Staat und sie lebten immer noch in einer Art Deutschem Reich. Dass das meist mit einer knallharten rechtsradikalen Gesinnung und höherer Gewaltbereitschaft einhergeht, haben auch hunderte sächsische Behördenmitarbeiter schon erfahren.

Frederik Weinert: Die Sprache der Rechten. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Frederik Weinerts „Die Sprache der Rechten“ und die Entkernung der zahnlos gewordenen Medien

Spannendes Thema, sagt man sich. Hat sich also mal einer hingesetzt und analysiert, wie „die Rechten“ uns täglich manipulieren. Ist ja ein Mega-Thema: Fakenews, Lügengeschichten, pathetischer Blödsinn, Heimatgesülze, Flüchtlingsgerede und Homophobie in allen Nuancen. Lauter Stoff, einmal wirklich das Netzwerk der Manipulation aufzudröseln. Aber das wird wohl noch Jahre auf sich warten lassen. Dazu fehlt den deutschen Medienlehrstühlen die Power, das Geld und der Biss.

XL-Straßenbahn in der Lützowstraße. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Leipzigs Verwaltung findet gesonderte Parkplätze für den Wirtschaftsverkehr eigentlich gut

Jeder, der in irgendeiner Weise als Lieferant, Handwerker, Pflegekraft oder Reparaturservice in Leipzig unterwegs ist, kennt das Problem: Am Einsatzort ist alles zugeparkt. Entweder blockiert man dann die Fahrbahn – oder kurvt verzweifelt um den Block und hat dann kilometerlange Anmarschwege. Das Thema hatte die Linksfraktion in einem Antrag aufgegriffen: Die Stadt soll prüfen, ob man nicht lauter Sonderparkflächen nur für den Wirtschaftsverkehr einrichten kann. Gute Idee, meldet jetzt das Dezernat Stadtentwicklung und Bau.

Medikamente wirken oftmals weit über die Grenzen unseres Körpers hinaus. Foto: UFZ / André Künzelmann
Bildung·Forschung

UFZ-Forscher erstellen Gutachten zur Einführung einer Arzneimittelabgabe

Die Umweltverbände fordern es schon lange. Und auch der Leipziger Ökolöwe hat diese Forderung jüngst wieder bekräftigt: Damit alte Medikamente nicht mehr in Umwelt und Gewässer gelangen, sollen die großen Pharmakonzerne die Rücknahme der nicht mehr gebrauchten Medikamente finanzieren. Und auch die Reinigung der Abwässer müsste so eigentlich finanzierbar sein. Jetzt unterstützt ein Gutachten des Leipziger Umweltforschungszentrums die Einführung einer Arzneimittelabgabe.

Der Standort An den Tierkliniken. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Leipzig reduziert seine Kapazitäten zur Unterbringung von Flüchtlingen deutlich

Die Deutschen leben in verschiedenen Welten: Die Anhänger rechter Parteien leben ja bekanntlich immer noch in dem irren Glauben, Ströme von asylsuchenden Flüchtlingen würden an bayerischen und sächsischen Grenzen Schlange stehen. Aber die Wirklichkeit sieht schon lange ganz anders aus. Selbst die 2015 und 2016 mit Macht aus dem Boden gestampften Unterbringungskapazitäten muss Leipzig jetzt drastisch reduzieren. Sie werden einfach nicht gebraucht. Außer für völlig andere Zwecke.

Die Strudie des KOMKIS zur langfristigen Anmietung von Kitas. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Kita-Anmietung verursacht Leipzig Mehrkosten von über 100 Millionen Euro

Irgendetwas hat Burkhard Jung falsch gemacht. Und es deutet manches darauf hin, dass es die Personalpolitik betrifft. Denn wenn eine Stadt wie Leipzig immer wieder in die Umsetzungsklemme gerät, weil für Schulen, Kitas und Straßen der simple Planungsvorlauf fehlt, dann liegt das an unterbesetzten Planungsabteilungen im Rathaus. Kühne Schnell-Lösungen sollen das retten. Aber das hat Folgen, teure Folgen, wie Linke-Stadtrat Steffen Wehmann mittlerweile vorrechnen kann.

Systembau - hier für die Paul-Robeson-Schule. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Grüne und Linke wollen OBM Jung keinen Blankoscheck für sein 150-Millionen-Euro-Paket ausstellen

Zur nächsten Stadtratssitzung am Mittwoch, 27. Juni, wird sich der Leipziger Stadtrat mit der 150-Millionen-Euro-Vorlage des OBM zum Schulneubau beschäftigen. Und im Ratsinformationssystem stapeln sich die Änderungsanträge. 19 waren es am Wochenende. Sie stammen vor allen von Linksfraktion, SPD-Fraktion und von der Grünen-Fraktion, wo man nicht akzeptiert, dass OBM und Finanzbürgermeister dem Stadtrat einfach das Recht aus der Hand nehmen wollen, über große Bauvorhaben zu entscheiden.

Wer bestimmt, wer Recht bekommt? Foto: Ralf Julke
Bildung·Zeitreise

Das Untertan-Projekt: Ein alles durchdringender Geruch sorgt für eine jähe Wende im Gericht

Es ist eigentlich die zentrale Szene in diesem Buch, wenn Diederich vor Gericht muss. Denn noch weiß er nicht, wie ihm seine Zeugenaussage bekommen wird. Die Netziger Bürgerschaft schneidet ihn. Auch die Herren, die ihn in der Saufnacht begleiteten, jetzt aber so tun, als hätten sie von seinem herausfordernden Gespräch mit dem Fabrikanten Lauer nichts mitbekommen. Auch im Zeugenstand stammelt Diederich erst einmal. Aber jetzt ist der Autor selbst sichtlich sauer.

Wilhelm-Leuschner-Platz: Hier könnte man auch eine Schule hinstellen. Foto: Ralf
Politik·Leipzig

SPD-Fraktion beantragt drei weitere Container-Schulen auf bekannten städtischen Grundstücken

OBM Burkhard Jung und Finanzbürgermeister Torsten Bonew haben ihr 150-Millionen-Euro-Schulbauprogramm zwar schon mit jeder Menge Medien-Tamtam angekündigt. Aber beschlossen ist es noch nicht. Da kann auch kein OBM einfach mal 150 Millionen Euro nehmen und selber entscheiden, was er dafür baut. Und seit Freitag, 15. Juni, prasseln die Änderungsanträge aus den Fraktionen ins Ratsinformationssystem. Und mancher Fraktion ist das Paket noch viel zu klein.

Tischtennisplatte und Streetball-Anlage auf dem Renftplatz. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Stippvisite auf dem „Renftplatz“ am Anker

Am 1. Juni setzte sich Sozialbürgermeister Thomas Fabian ins Auto und fuhr nach Möckern. Da hat er den für 750.000 Euro völlig umgestalteten Renftplatz zur öffentlichen Nutzung übergeben. Wie lange hat uns das Thema eigentlich begleitet? Fünf Jahre. 2013 erfand die Leipziger Stadtveraltung die hübsche Perlenschnur entlang der Georg-Schumann-Straße. Und die Renftstraße vorm Anker war natürlich als Perle geplant.

Die Donau ist der zweitgrößte europäische Fluss und wird vom Menschen intensiv genutzt. Sie ist einer der sechs Flüsse, die im Mittelpunkt des EU-Projekts SOLUTIONS stehen. Foto: UFZ / André Künzelmann
Bildung·Forschung

Wie bekommt man den Giftcocktail aus den europäischen Flüssen?

Wenigstens den Wissenschaftlern ist bewusst, was für ein Problem die hochgradig belasteten Flüsse in Deutschland darstellen. Und nicht nur in Deutschland. Auch in anderen Teilen Europas fließen immer mehr chemische Verbindungen in die Flüsse. Viele europäische Flüsse enthalten Chemikalien-Cocktails, die Algen und Wassertieren nicht gut bekommen. Und von den Wirkungen der meisten Giftstoffe weiß man nicht genug. Ein EU-Projekt findet in Leipzig seinen Abschluss.

Mit alten Rumpelzügen fährt man derzeit nach Chemnitz. Foto: Michael Freitag
Wirtschaft·Metropolregion

Die Deutsche Bahn steigt jetzt in die Planung der Strecke Chemnitz-Leipzig ein + Audio

Es gibt Themen, die Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig nicht so sehr im Fokus hat, und andere, die er emsig beackert und vorantreibt, auch wenn die Früchte erst in Jahren und Jahrzehnten geerntet werden. Dazu gehört auch das zähe Ringen darum, wichtige sächsische Schienenprojekte im Bundesverkehrswegeplan beharrlich dahin zu bringen, dass der Bund mitspielt. Und jetzt hat Dulig bei der Planung für die Strecke Leipzig – Chemnitz einen wichtigen Schritt geschafft.

Alles Schauspielerei ... Foto: Ralf Julke
Bildung·Zeitreise

Das Untertan-Projekt: Diederich verkauft seine Schwester und Buck bietet ihm seine Verlobte an

Eigentlich ist dieser Diederich ja nur ein armes kleines Würstchen. Während er gerade mit aufgesetzter Blasiertheit dabei ist, die kleine Papierfabrik zu ruinieren, hat Wolfgang Buck in Berlin sein Examen gemacht und taucht in Netzig tatsächlich – wie versprochen – als Rechtsanwalt wieder auf. Und auch noch als Verteidiger des Fabrikanten Lauer, den Diederich als Kronzeuge belastet hat. Auf der Straße treffen sie sich. Könnten wir jetzt vielleicht einfach mal den Helden wechseln, sehr geehrter Heinrich Mann?

Neu gestalteter Schillerplatz. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Ein Besuch auf dem neu gestalteten Schillerplatz in Leipzig-Wahren

In manche Leipziger Ecken kommt man unter der Woche einfach nicht, auch wenn der Umweltbürgermeister persönlich zur Platzeinweihung einlädt. Da fährt man dann eben an einem sonnigen Wochenende hin, wenn die Wahrener ihre Hunde Gassi führen und die Schafe am Luppedamm grasen. Eingeweiht wurde der fertige Schillerplatz am 6. Juni. Nur die Baustellenhinweise auf dem Stadtplan der Stadt darf man nicht ernst nehmen. Wahrscheinlich ist der Betreuer im Babyurlaub.

Henriettenstraße in Lindenau. Foto: Marko Hofmann
Politik·Leipzig

Linksfraktion wünscht sich eine Umwandlungsverordnung für Leipzig

Leipzig hat ein Problem. Nicht nur eins. Aber dieses brennt immer mehr Leipzigern auf der Seele und immer mehr Fraktionen äußern sich besorgt. Denn das Wachstum der Stadt hat den Leerstand schwinden lassen. Und gerade in beliebten Viertel geraten immer öfter Mieter unter Druck, weil ihre Wohnung in Eigentum verwandelt werden soll. Das brauche mehr als nur eine Milieuschutzsatzung, stellt die Linksfraktion im Stadtrat fest.

Burkhard Jung erklärt sein Indikatoren-Set. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Mit dem Indikatoren-Set zum Leipziger INSEK kann Burkhard Jung gar nichts steuern

In der letzten Ratsversammlung hat ja der Stadtrat das neue „Integrierte Stadtentwicklungskonzept“ (INSEK) beschlossen. Wirklich viel diskutiert wurde ja dazu nicht, wenn man vom Versuch der CDU-Fraktion absieht, den Kurswechsel hin zu einem nachhaltigen Stadtverkehr auszuhebeln. Aber gekoppelt ist das INSEK auch mit einem Indikatorenset, mit dem OBM Burkhard Jung glaubt, die positive Entwicklung der Stadt messen zu können. Wir glauben das nicht.

Geparkte Auto-Mobilität. Archivfoto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Leipzigs CDU-Fraktion versucht den Stellplatzmangel mit einem Wunder-Antrag aus der Welt zu schaffen

Leipzigs CDU-Fraktion ist gerade dabei, sich die nächste Niederlage im Stadtrat zu organisieren. Natürlich geht es wieder um das Thema Auto. Und auch wenn Wirtschaftsverkehr drüber steht, zeigt die autoverliebte Fraktion, dass es ihr vor allem um eines geht: Um den Erhalt der Stellplätze für das privat geparkte Mobil. Ursprünglich hatte die Linksfraktion einen durchaus sinnvollen Antrag gestellt.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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