Beiträge von Ralf Julke

Die Nutzung von Lese-Medien 2018. Grafik: Stiftung Lesen
Bildung·Medien

Junge Menschen lesen digitaler, dafür deutlich weniger Bücher

Die gute Nachricht zum Weltalphabetisierungstag lautet: Noch sind wir eine Lesekultur. Daran hat auch das Aufkommen der „Neuen Medien“ nichts geändert. Denn wer mitreden möchte, der muss lesen können und auch komplexere Texte verstehen. Das ist den meisten Deutschen bewusst, wie eine Umfrage im Auftrag der „Stiftung Lesen“ ergab.

Der Zug nach Chemnitz steht bereit. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Der Ausbau der Eisenbahnstrecke Chemnitz-Leipzig muss im Bundesverkehrswegeplan endlich zum Vordringlichen Bedarf werden

Verkündet hatte es die Deutsche Bahn schon im Juni, dass sie jetzt in die Planungen zum Ausbau der Eisenbahnstrecke Leipzig–Chemnitz einsteigen wolle. Aber eine Ankündigung ist schön – ein Vertrag ist besser. Am Freitag, 7. September, unterzeichneten der sächsische Verkehrsminister Martin Dulig und Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, in Leipzig eine ergänzende Planungsvereinbarung für den Ausbau und die Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke Chemnitz–Leipzig.

Von der MIBRAG aufgekauftes Gehöft in Pödelwitz. Foto: Luca Kunze
Politik·Region

Landtagsmehrheit stimmt Grünen-Antrag zur Rettung von Pödelwitz und Obertitz nicht zu

Am Donnerstag, 6. September, stand der Antrag der Grünen-Fraktion „Tagebauerweiterung jetzt ausschließen – Fortbestand der Dörfer Pödelwitz und Obertitz sichern“ im Sächsischen Landtag zur Abstimmung. Es war eine Gelegenheit, ein Zeichen gegen den Raubbau an der sächsischen Kulturlandschaft zu setzen und zu zeigen, dass Sachsen den Klimawandel ernst nimmt. Aber es zeigte auch, wie Sachsen beim Nichtausstieg aus der Kohle tickt.

Wolfgang Uhlmann: Chemnitzer Unternehmen während der Hochindustrialisierung. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die rauchende Blütezeit des sächsischen Manchester zwischen 1871 und 1914

Forschungen zur sächsischen Wirtschaftsgeschichte sind nach wie vor eine sehr junge Forschungsdisziplin, auch wenn das Sächsische Wirtschaftsarchiv mit zwölf Bänden mittlerweile eine recht imponierende Reihe von „Beiträgen zur Wirtschaftsgeschichte Sachsens“ vorweisen kann. Dieser zwölfte Band ist eine weitere Fleißarbeit des Historikers Wolfgang Uhlmann. Den ersten Teil zur Chemnitzer Unternehmensgeschichte 1800 bis 1871 hat er schon 2010 vorgelegt.

Die Grünfläche in der Eigenheimstraße in Dölitz. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

In den nächsten Jahren ist ein neuer Spielplatz in Dölitz gar nicht finanzierbar

Das Ringen um die Grünfläche an der Eigenheimstraße in Dölitz fand ja schon im vergangenen Jahr statt. Damals wehrten sich die Anwohner vehement dagegen, die wertvolle Grüninsel für einen Kita-Neubau zu opfern, der im Paket der „Leipzig Kita“ mitbeschlossen werden sollte. Im März preschte nun die CDU-Fraktion vor und beantragte stattdessen den Bau eines neuen Spielplatzes auf der Grünfläche. Aber das Umweltdezernat lehnt das Ansinnen jetzt ab.

Kein Gerücht. Viele müssen noch nach der Verrentung weiterarbeiten. Foto: IG Bau
Politik·Kassensturz

54.500 Vollzeit-Beschäftigten in Leipzig droht im Alter Hartz IV

Für sich selbst würden sie wahrscheinlich nicht einmal sagen, dass sie arm sind. Denn in der Regel gehören sie nicht zu den wirklich als „armutsgefährdet“ geltenden Leipzigern, die mit Hartz IV oder prekären Mini-Jobs auskommen müssen. Sie arbeiten Vollzeit, bekommen gerade so genug, um einigermaßen auskömmlich zu leben. Aber tatsächlich verdienen 54.500 Leipziger nicht genug, um später eine auskömmliche Rente zu bekommen. Davor warnt die IG BAU.

Femelloch im Waldgebiet Die Nonne. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Leipzigs Stadtrat bekommt jetzt tatsächlich den ersten Forstwirtschaftsplan vorgelegt

Es geschehen Zeichen und Wunder. Seit 2017 ist klar, dass Leipzig seine Forstwirtschaftspläne jedes Jahr dem Stadtrat zum Beschluss vorlegen muss. Das Jahr 2018 geht zwar schon wieder dem Ende entgegen, aber jetzt kommt tatsächlich der „Forstwirtschaftsplan 2018“ zum Beschluss in den Stadtrat. Denn die Kritiker hatten recht: So, wie es bis jetzt gehandhabt wurde, entsprach das weder der gesetzlichen Regelung, noch konnten sich die Stadtratsfraktionen wirklich ein Bild davon machen, was in Leipzigs Wäldern tatsächlich passiert.

Paddler-Paradies Floßgraben. Foto: KV Grüne Leipzig
Politik·Region

Leipzigs Grüne fordern jetzt ein Moratorium für das Wassertouristische Nutzungskonzept (WTNK)

Die Leipziger Grünen haben die Nase voll. Seit 12 Jahren gibt es das sogenannte Wassertouristische Nutzungskonzept (WTNK), das wie eine Planungsgrundlage für alle Bauvorhaben im Neuseenland genutzt wird, aber nie die notwendigen rechtlichen Prüfungen durchlaufen hat, um eins zu sein. Die Projekte treiben immer bizarrere Blüten. Und jetzt sitzen die Umweltverbände bei einer „Fortschreibung“ wieder in Minderzahl am Katzentisch.

Wahlkreiseinteilung zur Landtagswahl 2019. Karte: Freistaat Sachsen, Landesamt für Statistik
Politik·Sachsen

Leipzig wird auch im nächsten Jahr mit nur sieben Wahlkreisen auskommen müssen

So mancher L-IZ-Leser vermutete ja schon, 2019 müssten sich die Wahlkreiseinteilungen zur Landtagswahl wieder ändern. Die Wahlkreiskommission hat dem Parlament schon 2017 empfohlen, alles beim Alten zu lassen, obwohl die Abweichungen bei den Stimmberechtigten in einigen Wahlkreisen immer heftiger werden. Aber die letzte Wahlkreisreform 2014 hat ja schon gezeigt, wie sehr Wahlkreiszuschnitte ein Politikum sind.

Roger Melis: In einem stillen Land / In a silent country. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Roger Melis’ neugieriger Blick in ein stilles, längst verschwundenes Land

Als Roger Melis’ Fotoband „In einem stillen Land“ 2007 als Band 3 in der Reihe „Bilder und Zeiten“ bei Lehmstedt erschien, war noch nicht abzusehen, dass dieser Fotoband ein richtiger Bestseller werden würde. Obwohl Roger Melis nun wirklich kein Unbekannter war. Jedenfalls bei all jenen, die seinen genialen Fotoband „Paris zu Fuß“ von 1987 kannten. Aber war die Zeit wirklich schon reif für die wirklich gute Dokumentarfotografie aus der DDR? Tatsächlich war sie überreif.

Große Baustelle. Foto: Marko Hofmann
Politik·Sachsen

Noch immer verschwinden in Sachsen täglich 4,3 Hektar wertvolle Kulturlandschaft

Immer mehr wertvolle Ackerflächen verschwinden in Sachsen unter Beton und Asphalt. Mal sind es neue Gewerbegebiete, mal Wohnbau, die Jahr für Jahr hektarweise wertvolles Land verschlingen, oft auch Straßenprojekte. Und das in einem Land mit eher stagnierender Bevölkerung. Mit einem Antrag wollen die Grünen jetzt ereichen, dass diese Zerstörung unersetzlicher Fläche in Sachsen bis 2020 aufhört.

Verlagschefin Dr. Nora Pester. Foto: Charlotte Menin
Wirtschaft·Firmenwelt

Hentrich & Hentrich hat seinen Verlagssitz von Berlin nach Leipzig verlegt

Wenn Städte zum „shooting star“ werden, freut das vor allem die Investoren und Immobilienkäufer – die Preise steigen, Häuser werden zu Wertsteigerungsanlagen und – die Mieten steigen. Und das sorgt dafür, dass vor allem zuerst die kreativen Mieter unter Druck geraten. Passiert ist das jetzt dem markanten Verlag Hentrich & Hentrich. Zum 1. September 2018 hat der auf jüdische Kultur und Zeitgeschichte spezialisierte Hentrich & Hentrich Verlag seinen Hauptsitz von Berlin nach Leipzig verlagert. Ein paar Fragen, die Verlegerin Dr. Nora Pester gleich mal ausführlich beantwortet hat.

Die gealterten Georg-Schwarz-Brücken. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Stadtbezirksbeirat Altwest beantragt jetzt ganz offiziell eine Bürgerbeteiligung zu den Georg-Schwarz-Brücken

Im März schon hatte sich der Stadtbezirksbeirat Leipzig Altwest darauf geeinigt, die Bürgerbeteiligung zum Riesenbauvorhaben Georg-Schwarz-Brücken zu einer Wichtigen Angelegenheit im Stadtrat zu machen. Stadtbezirksbeiräte können zwar keine eigenen Vorlagen in den Stadtrat bringen. Aber mit dem Instrument „Wichtige Angelegenheit“ können sie die Anliegen der Stadtbezirke auf den Tisch des Stadtrats heben. Und der ist gut beraten, diese Angelegenheiten auch ernst zu nehmen. Die zu den Georg-Schwarz-Brücken ist jetzt publik.

Feld bei Pödelwitz. Foto: L-IZ
Politik·Region

Das aussichtslose Vorhaben der MIBRAG zur Tagebauerweiterung sollte endlich gestoppt werden

Dieser Tage haben die Grünen im Sächsischen Landtag ja ihren Antrag „Tagebauerweiterung jetzt ausschließen – Fortbestand der Dörfer Pödelwitz und Obertitz sichern“ vorgelegt. Viel zu lange stecken die beiden Dörfer Obertitz und Pödelwitz im Leipziger Südraum schon in der unmöglichen Situation, dass ein Kohlekonzern sie leer räumen möchte, obwohl die Kohle unter ihnen überhaupt nicht mehr gebraucht wird. Gerd Lippold erklärt jetzt den Sinn des Vorstoßes.

Felix Baumann: Erster Weltkrieg. Erlebtes hinter der Front. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die Aufzeichnungen des Volksschullehrers Felix Baumann über seine Erlebnisse im Ersten Weltkrieg

Es sind Schätze, die manchmal auf dem Dachboden stehen, in Onkels alten Tagebüchern stecken oder in den 15 Bänden, in denen der 1882 geborene Leipziger Volksschullehrer Felix Baumann sein Leben beschreibt. Und viel zu selten kommen sie an die Öffentlichkeit und ergänzen die übliche, generelle Geschichtsschreibung durch das persönlich Erlebte. Denn Geschichte erlebt jeder anders, gerade wenn er mittendrin steckt.

Die Gedenkstätte für den ermordeten Daniel H. in Chemnitz. Foto: L-IZ.de
Politik·Engagement

Das Erbe der Friedlichen Revolution gehört ganz bestimmt nicht den Rechtsradikalen

Sie sind wie die Chamäleons. Nichts ist ihnen schräg genug, es sich anzuziehen, als wären sie die Essenz des Volkes. „Wir sind das Volk“ skandieren heute eindeutig rechtsradikale „besorgte“ Bürger. AfD- und PEGIDA-Akteure verkleiden sich als Bürgerrechtler und tun so, als ob sie in der DDR schon gegen die erstarrten Verhältnisse gekämpft hätten. Auch in Chemnitz traten sie so – in brüllender Begleitung bekannter Neonazis – auf. Das steht ihnen nicht zu, stellen jetzt 60 DDR-Bürgerrechtler in einem gemeinsamen Appell fest.

Klaus Hähner-Springmühl: Installation (1983). Foto: MdbK, Klaus Hähner-Springmühl Nachlass
Kultur·Ausstellungen

Leipzigs Bildermuseum würdigt Klaus Hähner-Springmühl mit einer großen Werkschau

Es ist in der bildenden Kunst eigentlich ganz ähnlich wie bei den Schriftstellern, die einst konträr zur Kulturpolitik der DDR arbeiteten: Man kennt nur einige wenige herausragende Protagonisten, aber die große Breite der Akteure ist einem kaum präsent. Ein wenig ändert das das Leipziger Bildermuseum jetzt: Ab Donnerstag, 6. September, zeigt es Arbeiten des früh verstorbenen Klaus Hähner-Springmühl.

Ist da draußen auch Leben möglich? Foto: Matthias Weidemann
Politik·Region

Endlich wieder mit den Bürgern über die Zukunft eines Lebens in Sachsen reden

Chemnitz ist jetzt zwar irgendwie mit einem großen „Wir sind mehr“-Konzert vorbeigegangen. Aber das ändert wenig daran, dass die Diskussion schon vorher völlig auf dem falschen Gleis war. Denn Sachsens Problem sind weder die Flüchtlinge noch die fehlenden Abschiebungen, wie Innenminister Roland Wöller meinte betonen zu müssen. Sachsens Problem ist das komplette Fehlen von Visionen. Ein Thema, an das jetzt eine Regionalkonferenz in Zwickau erinnert.

Nicole Wohlfarth im Leipziger Stadtrat. Foto: L-IZ
Politik·Leipzig

Klagen zu fehlenden Kita-Plätzen haben Leipzig schon über 300.000 Euro gekostet

Die Leipziger SPD-Stadträtin Nicole Wohlfahrt hatte gefragt. Seit Jahren sind Kita-Plätze in Leipzig knapp. Mit seinem Leipzig-Kita-Programm will OBM Burkhard Jung zwar endlich den Rückstand aufholen. Aber trotzdem steigen die Zahlen der Eltern noch, die vergeblich nach einem Platz für ihr Kind suchen. Und das wird teuer für die Stadt, gibt Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning jetzt Auskunft.

In Pödelwitz unterwegs. Foto: Luca Kunze
Politik·Region

Grüne beantragen, den MIBRAG-Vorstößen zur Verwüstung von Obertitz und Pödelwitz einen Riegel vorzuschieben

Seit 2012 stehen die schwarzen Wolken über Pödelwitz und Obertitz, versucht der tschechische Kohlekonzern MIBRAG mit aller Macht, die Bürger dieser beiden Ortsteile zum Wegzug zu bewegen und die Grundstücke an sich zu bringen, um hier tabula rasa zu machen für weitere unerschlossene Kohlefelder. Kohle, die das Kraftwerk Lippendorf überhaupt nicht braucht. Jetzt beantragen die Grünen, diesem Verlangen des Kohlekonzerns endlich einen Riegel vorzuschieben.

Achim Ilchmann: Das bürgerliche Stadthaus im Rokoko. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Wie ein kleines Erfurter Bürgerhaus den Mathematiker Achim Ilchmann dazu bringt, den Rokoko zu suchen und zu finden

Als Wolfgang Hocquél 1990 das kleine Lexikon „Leipzig. Baumeister und Bauten“ veröffentlichte, brachte er zwar ein kleines Kapitel Barock darin unter – schmal genug. So viele Gebäude aus der Zeit haben sich ja in Leipzig nicht erhalten. Auch das Gohliser Schlösschen ordnete er dem Barock zu, genauer: Spätbarock. Und dann liest man nun Achim Ilchmanns vehementes Plädoyer für den Rokoko und merkt: Leipzig hat eigentlich ein echtes Rokoko-Kleinod. Obwohl es Ilchmann eher um ein Erfurter Kleinod geht.

André Mannchen - hier bei einer Veranstaltung des Börsenvereins. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Firmenwelt

Krimi-Verleger André Mannchen hat jetzt auch eine richtige Buchhandlung

Vier Jahre lang hatte Schkeuditz, Große Kreisstadt am Nordwestrand Leipzigs, keine Buchhandlung. Eine Große Kreisstadt ohne Buchhandlung? Ein Unding. Aber leider Zeichen der Zeit, in der sich Politiker lieber um das Wohlergehen großer Konzerne kümmern als um das Leben in der eigenen Stadt. Aber einer traut sich ab heute wieder: André Mannchen hat eine neue Buchhandlung am Markt eröffnet.

Noch ist durch Subventionen mit Kohle Kohle zu machen. Teilweise wird sächsische Kohle nach Polen exportiert. Foto: Michael Freitag
Politik·Sachsen

Andrea Nahles bekommt für ihr „Spiegel“-Interview Kontra direkt aus der Sachsen-SPD

Andrea Nahles, Bundesvorsitzende der SPD, hat ein Problem. Eigentlich hat sie viele Probleme. Aber ein besonderes Problem hat sie mit den Grünen. Die werden ihr zu aufmüpfig. Also nutzte sie ein „Spiegel“-Interview, um mal das zu machen, was in der heutigen Talkshow-Politik augenscheinlich üblich ist: Sie grätschte und wählte dann eine Begründung, die bei ihren Genossen in Sachsen ganz schlecht ankam. Das war quasi ein Foul an den eigenen Leuten.

Baustelle der Schule am Opferweg. Foto: Ralf Julke
Kultur·Ausstellungen

In der Gnadenkirche Wahren sind ab Freitag „BodenSchätze“ aus sieben Jahrtausenden zu sehen

Dass sich die Bauarbeiten an der Schule am Opferweg um ein Jahr verzögerten, hat auch damit zu tun, dass den sächsischen Archäologen hier nach Abriss einiger älterer Gebäude die Gelegenheit gegeben werden musste, den historischen Untergrund zu untersuchen. Immerhin wusste man vorher schon, dass man hier einen der ältesten Siedlungsplätze in Leipzig hat. Deswegen heißt ja der Opferweg auch so: Er führte einst zu einer alten slawischen Opferstätte. Aber mit der Ausstellung in der Gnadenkirche geht es jetzt noch tiefer in die Geschichte.

Burkhard Jung und Franziska Riekewald (Linke) am 28. Februar 2018 im Stadtrat Leipzig. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Der Leipziger Nahverkehrsplan wurde sechs Jahre lang immer wieder ausgebremst und verschoben

Vielleicht ist es ja wirklich so, dass das, was lange währt, auch gut wird. Aber die Linksfraktion im Stadtrat hat keine Geduld mehr. Viel zu oft wurde der neue Nahverkehrsplan der Stadt vertagt und verschoben. Der aktuell noch irgendwie gültige stammt aus dem Jahr 2007, hätte also 2012 (nach 5 Jahren) zwingend fortgeschrieben werden müssen. Und es ist nicht passiert. Jetzt bekommt Leipzigs OBM also eine Dienstaufsichtsbeschwerde verpasst.

Zsuzsa Bánk: Weihnachtshaus. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Zsuzsa Bánks Erzählung „Weihnachtshaus“ und der Traum von einem anderen Weihnachten

Es gibt zwar derzeit nur einen Ort, wo es schon weihnachtet, das sind die Supermärkte im Land. Nichts zeigt, wie irre unsere Konsumwelt geworden ist, seit clevere Marketingstrategen die großen Feste entkernt und mit billigem Fresskram aufgefüllt haben. Aber – und das ist die gute Botschaft – es gibt noch Menschen im Land, die sich diesem Gespenstertreiben entziehen, so gut sie können. Die auch von ganz anderen Weihnachten träumen.

Fossilienfund SK 46: Paranthropus robustus aus Südafrika (entdeckt: 1936, geschätztes Alter: 1,9-1,5 Mio. Jahre) und Rekonstruktion eines oberen Backenzahns. Foto: Kornelius Kupczik, Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie
Bildung·Forschung

Warum zwei menschliche Vettern wohl keine energiereichere Nahrung zerkauen konnten

Ob die beiden Burschen, die jetzt zum Untersuchungsobjekt der Leipziger Anthropologen wurden, tatsächlich zu den Vorfahren der heutigen Menschen gehören, ist umstritten. Aber irgendwie in den Stammbaum gehören sie – vielleicht als frühe evolutionäre Seitenlinie. Sie lebten vor 3 beziehungsweise 1,5 Millionen Jahren. Und vor allem sind die Forscher von ihren Beißerchen fasziniert.

Tausende Sachsen nutzten 2018 die Chance, mit Rente mit 63 in Ruhestand zu gehen. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Der Freistaat Sachsen sollte jetzt anfangen, faire Angebote zu bevorzugen

Wir leben ja sichtlich in einer ver-rückten Welt. Die Dinge haben nicht den Preis, der tatsächlich die Kosten der Herstellung beinhaltet. Wertvolle Ressourcen, die durch nichts ersetzt werden können, werden billig verschleudert – überflüssige Produkte, die „Prestige“ vermitteln, werden vielfach überteuert verkauft. Aber wenigstens der Staat sollte doch beim Einkauf auch die „Neben“-Kosten berücksichtigen, finden die Grünen.

Flott abgekürzt über die Kurze Südabkurvung. Foto: Ralf Julke
Politik·Region

Die Kurze Südabkurvung wird in der nächsten Stadtratssitzung wieder Thema

Vielleicht wird Leipzigs OBM daraus insistieren, dass der Flughafen Leipzig/Halle nun leider nicht auf Leipziger Stadtgebiet liegt und ihm die Hände gebunden sind. Vielleicht wird er auch wiederholen, was er vor seiner zweiten Wahl zum OBM immer wieder betont hat: Mit ihm werde es keine Maßnahme geben, die die Arbeitsplätze am Flughafen gefährde. Vielleicht auch nicht. Zwei Einwohneranfragen beschäftigen sich nämlich auch mit seiner Verantwortung.

Stühle im Klassenraum.
Bildung·Leipzig bildet

Weil die CDU sich gegen die Gemeinschaftsschule sperrt, wird es jetzt einen Volksantrag geben

Am Mittwoch, 29. August, wurden in Dresden die Pläne zur Einführung einer Gemeinschaftsschule in Sachsen vorgestellt. Ein breites Bündnis steht hinter diesem Anliegen. Und 66 Prozent der Sachsen wünschen sich genau so eine Schule, bei den Jüngeren sind es sogar über 70 Prozent. Nur eine Partei mauert. Und das, obwohl auch ihre Anhänger die Gemeinschaftsschule mehrheitlich wollen.

Eine Straßenbahn voller Quengelknöpfe ... Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Wie der Quengelmodus in der Straßenbahn genauso funktioniert wie in der Filterblase

Manchmal sind es solche Momente wie in der Leipziger Straßenbahn, die einem – ein wenig schrill – deutlich machen, was da gerade passiert in unserer Gesellschaft. Jeder kennt das, wenn Mütter sichtlich nicht in der Lage sind, „Nein“ zu sagen, die Knirpse aber unbedingt auf diesen tollen Knopf drücken wollen, mit dem die Türen aufgehen. Sie reichen zwar nicht ran, aber sie wissen, wie sie Mutti so lange nerven können, bis Mutti entnervt beidreht.

Joachim Ringelnatz: Wassertropfen & Seifenblase. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

„Wassertropfen & Seifenblase“ laden dazu ein, sich am Ringelnatz-Gedichtfilm-Wettbewerb zu beteiligen

Dichterdenkmäler kann man in Leipzig lange suchen – wenn man einmal von den durchgereisten Herren Goethe und Schiller und dem etwas abgeschiedenen Gellert absieht. Edwin Borman hat keins bekommen, Lene Voigt auch nicht und auch nicht der freche Hans Bötticher, der sich seit 1919, nach seinem Abschied von Krieg und Marine, nur noch Joachim Ringelnatz nannte. Für die Lyrikgesellschaft Anlass genug, dem Frechdachs ein ganzes Jahr, einen Wettbewerb und eine Lyrikauswahl zu widmen.

Aktion "Bäume statt Bauschutt" am 17.Juni. Foto: Detlev Ducksch, BI Rückmarsdorf
Politik·Brennpunkt

Kiesabbaubetrieb will die Raumordnungsziele vor Rückmarsdorf gern aufheben lassen

Wenn Unternehmen das, was demokratisch gewählte Gremien beschlossen haben, nicht passt, versuchen sie es gern irgendwie auszuhebeln. So wie in Rückmarsdorf, wo die Bewohner nun seit zwei Jahren immer wieder auf die Barrikaden gehen, weil direkt vor ihrer Nase ein Kiestagebau entstehen soll. Und das, obwohl selbst der Regionalplan Westsachsen genau das ausschließt. Aber was wären Gesetze, wenn nicht kleine Schlupflöcher eingebaut wären?

Geldsäckel und Münze.
Politik·Kassensturz

Fast 50.000 sächsische Rentner müssen jobben, um auf ein erträgliches Alterseinkommen zu kommen

Vielleicht glaubte Bundesfinanzminister Olaf Scholz tatsächlich, dass er einen tollen Plan vorgelegt habe, als er seinen Vorschlag vorlegte, das Rentenniveau bis 2030 stabil zu halten. Selbst ins Büro der L-IZ kamen die Leute und fragten, ob sie hier einmal aus lauter Verzweiflung herzlich lachen dürften. 48 stabile Prozent vom aktuellen Einkommen? Da können sich die meisten sächsischen Arbeitnehmer schon mal bei der Armenfürsorge anstellen. Kann die deutsche Regierung nicht mehr rechnen?

Dr. Martin Freiberg auf dem Liebespfad im Botanischen Garten. Foto: Swen Reichhold/ Universität Leipzig
Kultur·Lebensart

Im Botanischen Garten gibt es jetzt einen Liebespfad

Auf eine ganz verwegene Idee sind nun die Mitarbeiter des Botanischen Gartens der Universität Leipzig gekommen: Sie haben einen Liebespfad angelegt. Natürlich aus lauter Pflanzen bestehend, die entweder wirklich eine Rolle spielen bei den sexuellen Gefühlen der Menschen, und solchen, denen Menschen seit Jahrhunderten solche liebesfördernden Eigenschaften angedichtet haben – manchmal auch nach dem Motto: Liebe geht durch den Magen. Am Freitag, 31. August, wurde der Pfad eröffnet.

Lars-Broder Keil, Sven Felix Kellerhoff: Lob der Revolution. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Lob der Revolution: Wie die Deutschen trotz aller Angriffe ihre erste Demokratie aus der Taufe hoben

Warum die beiden Journalisten Lars-Broder Keil und Sven Kellerhoff ihr Buch „Lob der Revolution“ genannt haben, das erklären sie im Nachwort. Und sie haben recht. Aber vorher geht es auf 240 dichtgepackten Seiten auf einer furiosen Reise durch diesen Herbst 1918 und das halbe Jahr 1919. Der Bogen spannt sich also deutlich weiter als in Lothar Machtans „Kaisersturz“. Denn am 9. November 1918 war noch gar nicht alles zu Ende. Im Gegenteil: Da fing es erst so richtig an.

Digitale Karte zur Haushaltslage der Kommunen. Karte: Freistaat Sachsen, Geoportal
Politik·Kassensturz

Selbst die digitale Karte des Freistaats zeigt dutzende Kommunen in roter Haushaltsknappheit

Seit einigen Jahren nervt der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, Enrico Stange, die Staatsregierung mit Anfragen zu den beschlossenen oder eben nicht beschlossenen Haushalten der Kreise und Gemeinden. Und jedes Mal wird die Liste der Kommunen, die ihren Haushalt nicht mehr zum Beschluss kriegen, länger. Da überrascht es schon, wenn man merkt: Die Staatsregierung weiß das eigentlich schon lange.

Künftig auch digitale Schulbücher in Leipzig? Foto: L-IZ
Bildung·Leipzig bildet

Schuldezernat möchte Anschaffung digitaler Schulbücher für Leipzigs Kinder bis 2019 prüfen

Die Sorge, dass die sächsischen Kinder im Unterricht zurückbleiben könnten, treibt nicht nur die PISA-begeisterte Staatsregierung und diverse interessierte Wirtschaftsverbände um. Auch die Leipziger Grünen machen sich Sorgen, dass die Schüler bei der digitalen Entwicklung nicht mithalten könnten. Die Grünen-Fraktion beantragte deshalb im Mai digitale Lehrbücher für die Leipziger Schulen. Ein Prüfergebnis hätten sie gern schon im Herbst gehabt. Aber vor 2019 wird das nichts, teilt die Verwaltung mit.

Leipzig mit Blick nach Norden. Archivfoto: Ralf Julke
Bildung·Forschung

Institut für Länderkunde will ein neues Entwicklungskonzept für den Wachstumsraum Leipzig/Halle schaffen

Man darf schon verblüfft sein, wenn jetzt unter Federführung des Leibniz-Instituts für Länderkunde in den kommenden fünf Jahren ein integriertes Wohnflächenkonzept für das Umland von Leipzig und Halle geschaffen werden soll. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert das Verbundvorhaben „Interko2 – Integriertes Wohnflächenkonzept in großstädtischen Wachstumsräumen“ im Rahmen der Fördermaßnahme „Stadt-Land-Plus“ mit 1,3 Millionen Euro.

Krankenpflegeschule des St. Elisabeth. Foto: St. Elisabeth Krankenhaus
Wirtschaft·Metropolregion

St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig übernimmt alle Absolventen und BARMER will Krankenhäuser zu Behandlungsmindestmengen verdonnern

Es reift gerade ein Problem heran – und es hat, wie so oft, mit der Verachtung für menschliche Arbeit tun. Im Leipziger Stadtkrankenhaus St. Georg droht deshalb gerade ein Streik des nichtärztlichen Personals. Die BARMER orakelt davon, das eh schon überlastete Personal an Schwerpunkten zu konzentrieren. Und das St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig zeigt, dass man Pflegekräfte nicht mit noch mehr Effizienzdruck gewinnt, sondern mit Achtung vor ihrer Einsatzbereitschaft.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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