Für die übergroße Mehrheit ist der 26.11.2022 wohl eher die erste Chance, nach zwei Jahren Pandemiestopp mal in Ruhe über einen der Leipziger Weihnachtsmärkte zu streuseln. Viele sind auch – trotz Austragungsort Qatar – im Fußball-WM-Fieber und schauen ab 14 Uhr die Partien Polen gegen Saudi-Arabien oder Frankreich-Dänemark (17 Uhr). Zumindest was das betrifft, ist ja ein wenig „Normalität“ zurück. Apropos Normalität: diese gibt es heute für die rechtsradikalen Demonstranten um Jürgen Elsässers „Compact“ natürlich nicht. Da geht quasi täglich die Welt unter, auch heute, spätestens ab 14:30 Uhr auf dem Simsonplatz.

Dieser Liveticker vom 26. November umfasst den Zeitraum bis 17:30 Uhr vom aktuellen geschehen. Die Abläufe nach 17:30 Uhr finden Sie in Teil 2 auf L-IZ.de in unseren Liveeinschätzungen, Fotos und Videos.

12:45 Uhr: „Ami go home“?

Björn Höcke (AfD) soll kommen und das allein ist seit Jahren zumindest in Thüringen ein Anlass, bei welchem sich tausend bis tausende Menschen einfinden, um der neueren und neusten Geschichte teutonischer Lesart mit einem satten Spritzer NS-Ideologie zu lauschen. Hört Höcke selbst nicht allzugern, aber das ist bei Faschisten letztlich immer der gleiche Ablauf. Sind sie erst einmal an der Macht, dauert es nicht allzu lang, bis die wahren Ziele zutage treten.

Sein Weggefährte Jürgen Elsässer jedenfalls hat bereits im Aufruf zur Demonstration die Linien für die heutigen Redebeiträge auf dem Simsonplatz gelegt, indem er schlankweg behauptete, es gäbe seitens der USA einen „blutigen Vorstoß gegen Russland“.

Jürgen Elsässer inmitten einer Menge auf einer Kundgebung
Er ist bald wieder da: Compact-Chefredakteur Jürgen Elsässer möchte heute in Leipzig demonstrieren. Foto: LZ (Archiv)

Falls der ehemals angeblich linke Mitgründer der „Jungle World“ und heutige Macher des rechtsradikalen „Compact“-Magazins keine Karten lesen kann, sei hier zumindest einmal deutlich formuliert: nein, die Nato steht nicht vor Petersburg oder Moskau, sondern die russische Förderation bombardiert gerade die Infrastruktur der Ukraine in die Steinzeit zurück.

Diese Art der „Vorwärtsverteidigung“ kennt das Völkerrecht zwar nicht, aber darin sind sich seit Monaten die sogenannten „Querdenker“, NPD-Fans, „Freien Sachsen“-Fahnenschwenker und sonstige Geschichtsverdreher auch in Leipzig einig: da konnte Wladimier Putin einfach nicht anders und musste am 24. Februar 2022 den 1991 gegründeten Nachbarstaat Ukraine überfallen.

Die Argumente pro-Völkerrechtsbruch sind dabei unter Nationalisten seit 1939 letztlich immer die gleichen: Er war sozusagen gezwungen, weil der böse Nachbar ihm und dem russischen Volk den Lebensraum nahm. Die zweite Begründung ist die angeblich proaktive Unterdrückung der Sudetendeutschen, äh Russen in der Ukraine.

Und nun kann der kleine russische Bonaparte ohne Gesichts- und Machtverlust innerhalb seiner Clique nicht mehr aufhören mit dem Bombardieren und Morden, weil ihn die bösen Waffenlieferungen an Ukraine und westliche Sanktionen bis hin zum Gaslieferstopp ja dazu zwingen. Das Schema ist klar: Schuld sind alle anderen, der Mann im Kreml wehrt sich nur.

Letztlich ist es wie bei der Beurteilung des Corona-Virus Anfang 2020: für die damals entstandenen „Querdenker“ um den heute inhaftierten Michael Ballweg war das Virus schon vor jeder medizinischen Tiefenkenntnis über Gefahr und Krankheitsverläufe ungefährlich bis absichtlich in die Welt gesetzt. Jetzt ist für die gleichen Leute Putin der Freund und Retter gegen USA, Nato und die „Welteliten“.

Bei Letzteren darf sich übrigens jeder gemeint fühlen, der sich an irgendeiner Stelle unserer Gesellschaft für etwas engagiert, etwas „zu sagen hat“ und so das Jetzt und Hier mitgestaltet.

12:55 Uhr: „Nie wieder“ und „Nazi go home“

Sind es alles „Nazis“, also neue Nationalsozialisten, die da heute nach Leipzig kommen werden? Nicht alle, aber doch der überwiegende Teil wird sich damit anfreunden müssen, nationalsozialistische Reden und Denkweisen bei der „Compact-Demo“ hören zu wollen, sich ihnen anzuschließen und sie weiterzuerzählen. Da ist das Höcke-Märchen von der tausendjährigen deutschen Geschichte, die im slawisch begründeten Leipzig schlichtweg albern oder eben eine multiethnische Entstehung eines Landstriches ist, die sich bis heute fortsetzt, verändert und kulturell ständig erneuert.

Oder der (auch von so manchem Linksradikalen) geforderte Austritt Deutschlands aus der Nato und die Abwendung vom westlichen Militärbündnis samt prorussischer Außenpolitik.

Der AfD-Politiker Björn Höcke bei einem Auftritt in Grimma. Foto: LZ (Archiv)
Der AfD-Politiker Björn Höcke bei einem Auftritt in Grimma. Foto: LZ (Archiv)

Geht es nach Höckes AfD-Flügel auf dem letzten AfD-Bundesparteitag in diesem Jahr, gar die vollständige Hinwendung zum „eurasischen Wirtschaftsraum“. Ein Antrag, den die Westverbände der rechtsradikalen Partei angesichts der Autokratien in Russland und China nur mühsam abwehren konnten. Wenn man bedenkt, warum Deutschland West nach 1945 fest in die westliche Staatengemeinschaft eingegliedert wurde, könnte man es auch so sagen: uns Deutsche, zumal nicht vom Schlage Höcke und Co., lässt man besser nicht „alleine“ in einen Nationalismus zurückfallen, der schon einmal zu zwei Weltenbränden geführt hat.

Und stets die bevorzugte Menschengruppe der „Deutschen“ und die ausgegrenzten anderen als „Juden“, „Eliten“ und „Schmarotzer“ kannte.

Der heute angekündigte Gegenprotest in Leipzig ist also auch für etwas: dafür, dass nicht jene die Oberhand gewinnen, die so tun, als ob sie für Frieden wären und damit ihre wirren Freund-Feind-Thesen zur offiziellen Lesart eines Landes machen wollen, was gerade gut daran tut, der Ukraine beizustehen, Flüchtlinge aufzunehmen und endlich wirklich begonnen hat, sich auf eine Zukunft ohne fossile Ressourcen vorzubereiten.

Noch viel zu zaghaft zwar, aber besser spät als nie. Denn eigentlich ist angesichts des bereits fast sicher gerissenen 1,5-Grad-Ziels bei der Klimaerwärmung gar keine Zeit mehr für nationalistische Blut-und-Boden-Kriege Russlands oder sonstige Raufhändel mit Waffengewalt.

Während heute in Leipzig mindestens am Rande auch solche Themen sicherlich wieder mit verhandelt werden, hat sich die Polizei bereits auf „den aktuell größten Polizeieinsatz dieses Jahres“ vorbereitet. Eine durchgängig abgegitterte Demonstrationsstrecke der neuen Nationalsozialisten spricht eine deutliche Sprache: möge es friedlich bleiben, auch wenn der Gegenprotest definitiv versuchen wird, sich dem Aufmarsch in den Weg zu setzen, also „Platz zu nehmen“.

Und sich auch heute das Leipziger Ordnungsamt aufs Neue entscheiden darf, ob friedliche Blockaden nun eigene Versammlungen sind oder nicht.

Der erste Brennpunkt dürfte bereits ab 13:30 Uhr rings um den Leipziger Hauptbahnhof entstehen. Dann kommen die ersten Demonstranten von außerhalb an und wollen sich an der Querstraße zu einer Zubringerdemo Richtung Simsonplatz versammeln.

Karte von Leipzig nimmt Platz zum 26.11.2022

Infos zu allen Demorouten des Tages finden sich hier auf L-IZ.de

14:10 Uhr: Die Zubringer sammeln sich

Interessant sind neben den Zubringerdemos vom Lindenauer Markt, vom „Rabet“ aus dem Osten und dem Connewitzer Kreuz, welche sich gerade sammeln vor allem die Entwicklungen bei der rechtsradikalen Auftaktdemo am Leipziger Hauptbahnhof. Während sich an den Startpunkten des Gegenprotestes die ersten Hundert eingefunden haben, steht aktuell Volker Beiser am Startpunkt der Rechtsradikalen und sammelt seine Schäfchen ein.

Der Ex-NPD-Funktionär und Anmelder von sogenannten „Montagsdemos“ der „Bürgerbewegung Leipzig“ hatte zuletzt wieder von sich reden gemacht, als er versucht hatte am 7. November 2022 bei „Leipzig steht auf“ eine größere Rolle zu spielen. Das Ergebnis ist bekannt: seither laufen die Putin-Fans in getrennten, zeitversetzten Demonstrationen über den Leipziger Ring. Beiser mit rund 50 teils bekannten Gewaltsuchenden und Anette H. mit dem größeren Rest.

Noch ist die Lage in Leipzig ziemlich entspannt und ruhig, während allmählich die Farbe Blau vor lauter Polizeifahrzeugen das Grau der kilometerlangen Gitter übertrifft.

14:25 Uhr: Erste Teilnehmer/-innen-Zahlen

Mittlerweile sind erste Impressionen und Zahlen von den Zubringerdemos des Gegenprotestes eingetroffen. Am Connewitzer Kreuz sind gerade etwa 300 Teilnehmende gestartet, am Rabet sind weitere 300 bis 400 versammelt. Auf Zahlen vom Lindenauer Markt warten wir noch.

Nun sind auch diese eingetroffen. Hier haben sich ca. 70 bis 80 Menschen zum Start der Raddemo eingefunden. Diese gewohnte Zubringerart steigt, wie die anderen, meist bis zum Zentrum, hier der Demopunkt Herzliya-Platz (am Kreisel) in den Zahlen noch an.

14:50 Uhr: Pyro beim Zubringer aus dem Süden

Es gibt ersten Ärger mit der Polizei. Nachdem im Demonstrationszug auf der Karl-Liebknecht-Straße vom Connewitzer Kreuz kommend Pyrotechnik gezündet wurde, greifen die Einsatzbeamten ein. Auf Höhe Riemannstraße ist eine Sperre aus Polizeifahrzeugen errichtet, der Demozug ist vorerst gestoppt.

Unterdessen ist der Zubringer aus dem Leipziger Osten gestartet und kommt die Eisenbahnstraße herunter. Hier ist alles ruhig, etwa 300 Teilnehmende sind es aktuell. Gleich folgen erste Infos vom Simsonplatz.

15:05 Uhr: Aus Connewitzer Zubringer wird die erste Blockade

Die erste Blockade hat sich damit im Leipziger Süden gebildet, wo der Zubringer vom Connewitzer Kreuz kommend an der Riemannstraße / Harkortstraße endgültig stehengeblieben ist.

Damit ist die ursprünglich geplante Demoroute des rechtsradikalen Zubringers von der Querstraße dicht. Dieser ist – unter anderem unter Beisein von Volker Beiser – mit gerade einmal 50 Teilnehmern an der Querstraße gestartet.

Videoimpressionen 15:00 Uhr, Riemannstraße/KarLi

15:20 Uhr: Twitterfund

Hoffentlich bleibt es so friedlich wie bislang. Denn dann hat dieses kurze Video schon jetzt beste Chancen, das meistgesehene vom heutigen Tag in Leipzig zu werden. Bei der Bildung der Blockade an der Harkortstraße hat ein Polizeibeamter in voller Montur sichtlich Mühe die Raumdeckung gegen eine junge Antifaschistin zu wahren.

Und die hätte wohl auch sonst alle Chancen, ihn beim Basketball oder Handball sauber zu umlaufen.

15:25 Uhr: Die Blockade im Süden ist aufgelöst, alles sammelt sich, 2.000 bei Elsässer

Auf dem Simsonplatz ist schon bei erstem Augenschein nicht das Gedränge, was es bei 15.000 Teilnehmenden um diese Uhrzeit geben müsste. Eine genauere Zahl ist noch nicht abschätzbar, aber wenn es sich um 2.000 bis 2.500 Teilnehmende handeln sollte, wäre das der jetzige Eindruck. Gleichzeitig hat sich die Blockade im Süden an der Riemannstraße aufgelöst und die Teilnehmer/-innen des Zubringers bewegen sich wieder – Richtung Simsonplatz – und befinden sich jetzt auf dem Ring, Höhe Neues Rathaus.

Auf der Harkortstraße, vis á vis des Platzes haben sich darüber hinaus bereits die ersten Gegendemonstranten in Rufweite des rechten Aufmarsches eingefunden. Auch am Herzliya-Platz wird es langsam voller. Hier ist die Raddemo aus dem Westen eingetroffen und hat damit mit etwa 50 weiteren Personen an der Demoroute von Elsässer, Höcke und Gefolge Stellung bezogen.

Gesamt dürfte der Gegenprotest mit dem „Ost-Zubringer“, welcher gerade den Schwanenteich an der Leipziger Oper passiert, bei 1.000 bis 1.500 Beteiligten angelangt sein. Auch dies ist, aufgrund der dezentralen Aktionen, schwer abschätzbar.

Auf dem Simsonplatz ist das Ordnungsamt Leipzig und die Polizei das erste Mal aktiv geworden und hat die Schilder mit Politikern in Sträflingskleidung eingezogen. Erstmals waren diese Hetzschilder, welche nahezu jeden Spitzenpolitiker quasi in den Knast wünschen am 7. November 2020 in Leipzig bei der damaligen „Querdenken“-Demo aufgetaucht.

15:50 Uhr: Weitere Blockade auf der Ebert-Straße

Neben den Zubringer-Demos bewegen sich offenbar weitere Gruppen eher leise durch das Stadtviertel, durch welches die rechte Demonstration heute führen soll. Auf der Friedrich-Ebert-Straße jedenfalls haben nun überraschend die nächsten Menschen Platz genommen, die Polizei ist bereits vor Ort.

16 Uhr auf der Friedrich-Ebert-Straße: aus einer sind zwei Blockaden geworden. Foto: LZ
16 Uhr auf der Friedrich-Ebert-Straße: aus einer sind zwei Blockaden geworden. Foto: LZ

Von einem Balkon ist ein klares Statement zu lesen. Unterdessen verlassen bei der Demo auf dem Simsonplatz die ersten genervt den Ort des Geschehens. Noch ist man keinen Meter gelaufen.

Mittlerweile sind aus einer schon zwei Blockaden geworden, die Versammlung ist mittlerweile eine angemeldete.

16 Uhr: Gesammelte Videoimpressionen der vergangenen Minuten

16:20 Uhr: Redner auf dem Simsonplatz

Ein Redner beklagt sich, dass das Ordnungsamt die Schilder mit den Spitzenpolitiker/-innen in Häftlingskleidung eingezogen hat. Heute jedenfalls kommen die nicht zum Einsatz, man möchte rechtlich gegen das Verbot vorgehen.

Einer der Hauptredner ist wenig überraschend der „Freie Sachsen“-Mitgründer und NPD-Kader aus Aue-Bad Schlema, Stefan Hartung. Angekündigt von Ex-Poggenburg-Kumpel und ADPM-Mitbegründer Egbert Ermer (Ex-AfD).

Natürlich ist es auch heute wieder unmöglich, hier bei der „Compact-Demo“, die offenbar eigentlich eine „Freie Sachsen“-Demo ist, Rechtsextremisten zu entdecken – zumindest von der Bühne aus, da, wo sie selbst stehen.

Mittlerweile ist es auch noch unsicherer, ob das überhaupt 2.000 Teilnehmende sind. Auf immer mehr Bildern sieht es auf dem nicht mal zu einem Drittel gefüllten Platz eher nach weniger aus. Außer Reichsflaggen und „Freie Sachsen“-Fahnen ist kaum etwas anderes zu sehen.

16:49 Uhr: Ausharren in der Blockade

Während sich auf dem Simsonplatz die Redebeiträge von AfD-Bundestagsabgeordneten und Rechtsextremisten um die angeblich nötige Befreiung von den USA drehen, neue Weltkriege beschworen werden und Russland zu den Guten gehört, harrt die früh begonnene Blockade auf der Friedrich-Ebert-Straße weiter aus.

Ein Mann ist offenbar darauf vorbereitet auf die mittlerweile angemeldete Versammlung zugelaufen und konnte unbehindert von Polizisten zwei Behälter vergorene Milch über die Sitzenden entleeren. Was aus dem Angreifer wurde, ist noch unklar, er wurde zumindest von der Polizei mitgenommen.

Unterdessen ist das Leipziger Ordnungsamt mal wieder damit befasst, die Rechtlichkeit der Versammlungen auf der Friedrich-Ebert-Straße zu prüfen. Die Blockade weiter nördlich Richtung Westplatz wird wohl auch weiterhin als Versammlung anerkannt, die auf Höhe der Reichelstraße wird von der Polizeibehörde als sogenannte „Verhinderungsblockade“ gewertet.

Die Reden auf dem Simsonplatz laufen noch immer. Nun geht es um die angebliche Umerziehung der Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg zu “Amerikanern zweiter Klasse”. Offenbar sieht man sich hier auf dem Simsonplatz noch als deutscher als Deutsch an. Und ohne Pathos geht das Schmierentheater natürlich nicht. Hier auf dem Platz sehe der Redner die Flamme in den Augen, ein Signal wird ausgehen …

Darauf dann doch lieber eine Kurzlektüre bei Shakespeare, statt dieses Geschwurbel.

Videoimpressionen vom Simsonplatz

17:05 Uhr: Das Ordnungsamt eskaliert

An der Blockade in der Ebert-Straße, Höhe Reichelstraße spitzt sich die Lage mit dem Einbruch der Dunkelheit zunehmend zu. Die Ordnungsbehörden der Stadt Leipzig möchten die Versammlung gern auflösen und hat ein Zeitlimit von 17:11 Uhr gesetzt. Bis dahin sollen die Versammelten, welche darauf bestehen, eine angemeldete Versammlung abzuhalten, verschwunden sein.

Offenbar möchte man nun beginnen, den auf dem Simsonplatz versammelten Rechtsextremisten die Demoroute freizuräumen. Unterdessen provoziert Sebastian W. wie gewohnt rings um den Simsonplatz den Gegenprotest, indem er versucht, die Leute anzusprechen und dabei Portraitbilder von Demoteilnehmern live zu übertragen. Heute scheint ihm die Polizei dabei keine Privatbegleitung stellen zu wollen.

17:20 Uhr: Die Räumung steht bevor

Es wird eng an der Ebertstraße. Das Kommunikationsteam der Polizei versucht zu erläutern, warum gleich ein Polizeieinsatz starten wird, um auf der Höhe Reichelstraße die Räumung durchzuführen. Die Teilnehmer der Versammlung werden zum Gehen aufgefordert. Die zweite Blockade weiter hinten Nähe Westplatz besteht ebenfalls noch und dürfte als Nächstes unter Druck geraten.

Die Teilnehmer werden in der zweiten Polizeidurchsage aufgefordert, nicht in Richtung der zweiten Blockade, sondern über die Reichelstraße wegzugehen.

Die andere Demonstration rings um das Magazin „Compact“ schätzt die Polizei gegenüber der LEIPZIGER ZEITUNG überraschend auf nur 900 bis 1.000 Teilnehmende.

Unterdessen hat die Auflösung der ersten von zwei Blockaden an der Ebertstraße begonnen, der rechte Demozug am Simsonplatz muss weiterhin warten.

Die Situation an der Ebertstraße 17:15 bis 17:35 Uhr


Die Geschehnisse nach 17:30 Uhr können Sie in Teil 2 unserer Liveberichterstattung nachlesen.

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