Monat: Februar 2016

Neandertalerschädel und wahrscheinliche Begegnungen von Neandertaler und modernem Menschen. Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie / Grafik: Ilan Gronau
Bildung·Forschung

Neandertaler-Erbgut aus dem Altai erzählt von einer ganz frühen Begegnung mit dem modernen Menschen aus Afrika

Svante Pääbo war es, der die Forschung zu den genetischen Spuren des Neandertalers in Leipzig erst so richtig in Gang gebracht hat. Seitdem hat sich das Max-Planck-Institut in Leipzig zu einem der wichtigsten Hotspots in der Neandertaler-Forschung entwickelt. Und es vergeht kaum ein Monat, in dem keine neuen Erkenntnisse über den Burschen ans Tageslicht kommen, der sich auch im Erbgut des modernen Menschen wiederfindet.

Erich Loest im Jahr 2004. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Jetzt wird unerschrockene Literatur aus Mitteldeutschland gesucht für den ersten Erich-Loest-Preis 2017

Das kann ja heiter werden. Die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig hat einen weiteren Preis ausgelobt. Dessen Titel hat es in sich - und setzt Ansprüche. Aber warum wird die Jury dann mit den Chefredakteuren der langweiligen Regionalzeitungen besetzt? Wie provinziell sollen dann erst die Preisträger werden? Es steht Schlimmes zu befürchten. Das hat Erich Loest eigentlich nicht verdient.

Elisabeth Wehling: Politisches Framing. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Wie falsche Frames nicht nur Politik, sondern eine ganze Nation zu Narren machen

Derzeit darf man ja staunen, in welche irrationalen Welten die politischen Diskussionen in Europa abgedriftet sind. Man fasst sich an den Kopf und fragt sich: Sind die Politiker denn närrisch geworden? Sind die Bürger in mittelalterliche Denkweisen zurückgefallen? Stürzt unsere Zeit jetzt zurück in finsteren Aberglauben? Es könnte an unserer Art liegen, unsere Welt zu denken und in Worte zu fassen.

Der Meister aus Bamberg war für den MBC ein paar Nummern zu groß. Quelle: HFM-TV
Sport·Basketball

Video: Meister Bamberg lässt Mitteldeutschem BC keine Chance

Klare Verhältnisse im Bundesliga-Spiel des Tabellenletzten Mitteldeutscher Basketball Club (MBC) gegen Spitzenreiter Brose Baskets. Die Bamberger dominierten die Weißenfelser klar und siegten 68:98. Der MBC kassierte damit die zehnte Niederlage in Folge und bleibt Abstiegskandidat Nummer 1. Das Heimspiel Fanmagazin fasst die Partie im Video zusammen.

„Not Punk, Pololo“. Foto: Knut Klaßen
Veranstaltungen·Bühne

Am 5. März: Tanz-Performance anlässlich der Verleihung des Caroline-Neuber-Preises 2016 der Stadt Leipzig

Am 5. März, 19:30 Uhr, wird im Leipziger Schauspielhaus der Caroline-Neuber-Preis 2016 der Stadt Leipzig an Monika Gintersdorfer überreicht. Gintersdorfer habe zusammen mit dem bildenden Künstler Knut Klaßen eine stilprägende Company gegründet, die sich mit deutschen und ivorischen Schauspielern um einen gleichberechtigten deutsch-afrikanischen Austausch verdient gemacht habe. Die Laudatio auf Monika Gintersdorfer hält Nadine Jessen, Kampnagel Hamburg.

Seit 2014 können auch Fans dem Verein beitreten. Foto: Henriette Fröhlich
Sport·Fußball

RB Leipzig: Vereins- und Fanhymne – Doppelt hält besser

Pünktlich zum wohl bevorstehenden Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga scheint Rasenballsport Leipzig eine Antwort auf eine der letzten offenen Fragen gefunden zu haben: Wie sieht's aus in Sachen Hymne? Dabei deutet sich nun eine überraschende Lösung an. Statt nur einer könnte es ab dem Sommer gleich zwei Lieder geben: eine offizielle Vereinshymne und eine von Fans selbst erdachte und gesungene.

Ingmar Stadelmann. Foto: Stadelmann-PR
Kultur·Theater

Comedy über Humorphobie: Ingmar Stadelmann in der MB

Im März ist der „RTL Comedy Grand Prix“- und „Deutschen Comedypreis“-Gewinner mit seiner neuen Show "#Humorphob" unterwegs und landet natürlich damit auch in Leipzig. Aus dem Wortspiel zweier griechischer Begriffe entsteht ein interessanter Zusammenhang, der eine gewisse Aktualität im Zusammenhang mit bestimmten Mitläufer-Spaziergängen nicht verleugnet.

Wartehäuschen am Goerdelerring. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Leipziger Stadtverwaltung schreibt auch Korrektur für jüngsten LVZ-Artikel zu Haltestellenhäuschen

Es ist eine Art Pingpong-Spiel, das die CDU-Fraktion im Leipziger Stadtrat da über Bande mit der Leipziger Stadtverwaltung spielt: Im März stehen die ersten Stadtratsentscheidungen über die künftigen Werbekonzessionen in der Stadt an. Da sind noch nicht die Werbedisplays an den Haltestellen dabei. Entsprechend empört liest sich eine Stadtratsanfrage der CDU-Fraktion vom 11. Februar.

Gewaltbereite Legida-Teilnehmer am 21. Januar mit Vermummungen. Foto: L-IZ
Bildung·Medien

Übergriffe auf Journalisten gibt es in ganz Sachsen, und die Behörden mauern sich ein

Nicht die Journalisten sind es in Sachsen, die Angst vor den Gewaltausbrüchen der Rechtsradikalen und Rassisten haben, sondern die Behörden. Davon berichtete am 29. Januar die "Freie Presse", nachdem die Verwaltung von Burgstädt den Medien den Zutritt zu einer öffentlichen Einwohnerversammlung verweigert hat. Die "Freie Presse" zieht deshalb vor Gericht. Aber nicht nur in Burgstädt definiert man Pressefreiheit auf sonderbare Weise.

2013 auf dem Vorfeld des Flughafens ausgebrannt: eine mit Küken beladene Antonov 12. Foto: Flughafen Leipzig / Halle
Politik·Region

Grüne fordern Bonusliste für laute Flieger und eine Ausmusterung der alten Antonov-Mühlen

Achja, der Lärmaktionsplan. Der soll ja nun wieder überarbeitet werden, die Leipziger sind aufgerufen, sich mit Vorschlägen zu beteiligen. Aber die großen Probleme, die die Leipziger 2012 und 2013 gequält haben, sind immer noch da. Und so langsam verzweifeln die Stadträte an der Duldungspolitik der Stadtverwaltung gegenüber den Lärmproblemen um den Flughafen genauso wie die betroffenen Bürger.

Erst abseits der Karl-Tauchnitz-Straße (hier am Rennbahnweg) gibt es Tempo 30. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Wie aus einer Anliegerstraße eine laute Hauptverkehrsstraße wurde und die Stadtplaner keinen Grund zum Handeln sehen wollen

Sechs Jahre, was sind schon sechs Jahre? Für eine Verwaltung nichts, für Bürger, die mit Lärm und hoher Luftbelastung leben müssen, eine Katastrophe. Mehrfach in den vergangenen Jahren haben wir die Probleme an der Karl-Tauchnitz-Straße hier thematisiert. Die Straße ist Teil des sogenannten "Tangentenvierecks". Und seit 2011 ist sie auch noch so eine Art Lärmableiter für die Harkortstraße.

Kassensturz. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Sind nordafrikanische Flüchtlinge krimineller als andere oder werden sie erst durch europäische Bürokraten dazu gemacht?

Ja, hätte er nur, sagt man sich so als altgedienter Besucher diverser "Faust"-Inszenierungen. Gretchen fragt den alten Zausel: "Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?" - Hat er studiert. Allein, ihm fehlt der Glaube. Und der Zuschauer glaubt die ganze Zeit, der Kerl wäre ein Universalgelehrter. So wie die flotten Journalisten bei großen deutschen Medien. Aber irgendwas fehlt immer.

Rettungswagen in der Karl-Liebknecht-Straße
Politik·Sachsen

Innenminister schiebt die Verantwortung für den Rettungsdienst in Sachsen ganz allein den Kommunen zu

Eigentlich wollten die Grünen im Sächsischen Landtag nur wissen, ob das Rettungswesen in Sachsen funktioniert und die Rettungswagen auch innerhalb der geforderten Frist von 12 Minuten am Einsatzort eintreffen. Bis 2012 hatte auch die Staatsregierung diese Daten. Seither klemmt die Datenerhebung. Und entsprechend frustriert waren die Grünen, als sie am 6. Januar nur eine ausweichende Antwort von Innenminister Markus Ulbig bekamen.

Refugees Welcome. Foto: Alexander Böhm
Politik·Engagement

Grüne fordern Leipzigs Verwaltung auf, sich über einen Refugees-Welcome-Vorschlag Gedanken zu machen

Stadt und Petitionsausschuss sind der Meinung, der Richard-Wagner-Platz sollte nicht in "Refugees Welcome Platz" umbenannt werden. Eine Petition hatte das beantragt. Am 24. Februar steht sie zur Entscheidung im Stadtrat an. Aber bevor es so weit ist, gehen die Grünen noch einmal mit einem Änderungsvorschlag rein. Denn nicht irgendwann in ferner Zukunft müssen Flüchtlinge empfangen werden, sondern jetzt.

Der Entwurf von Ingenieurbüro KHP Kolb Ripke Architekten von Norden. Repro: L-IZ
Politik·Brennpunkt

Leipzig will unbedingt eine Brücke am alten Lokschuppen und Radfahrer auf Umwege schicken

Auch das kann man "Nägel mit Köpfen machen" nennen: Noch hat die Stadt kein Verfügungsrecht über diverse Flächen auf dem Gelände des Bayerischen Bahnhofs, noch hat sich der Fachausschuss für Stadtentwicklung und Bau kein abschließendes Urteil über die Wege- und Brückenführungen gebildet - und schon prescht das Verkehrs- und Tiefbauamt vor und lässt Brückenentwürfe anfertigen für die Verbindung von der Steinstraße zur Alten Messe.

Die Vorschläge zu einer anderen Verkehrspolitik in Leipzig mehren sich. Montage: L-IZ
Politik·Leipzig

Umweltbürgermeister lädt die Leipziger zum Mitmachen im Online-Dialog ein

So langsam spricht sich ja herum, dass es vor allem die Trickserei bei den Abgaswerten von Dieselfahrzeugen war, die es deutschen Kommunen praktisch unmöglich gemacht hat, bis 2015 die EU-Grenzwerte für das giftige Stickstoffdioxid einzuhalten. Auch Leipzig hat Jahr für Jahr die Grenze gerissen - trotz Umweltzone. Was kann man da noch tun? - Einfach weitermachen, meinte Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal am Montag.

Natalia von Anrep: Mahidevran. Die Frau des Sultans. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Natalie von Anrep rekonstruiert das tragische Leben von Mahidevran, der ersten Frau an der Seite Suleiman des Prächtigen

Manchmal muss man, um die Gegenwart zu verstehen, tief in die Geschichte tauchen. Denn ein großer Teil unserer Gegenwart baut auf den Mythen der eigenen Vergangenheit auf. Das geht den Deutschen nicht anders als den Türken. Wo die einen ihre alten Könige und Kanzler verklären, machen es die anderen mit ihren Sultanen. Mit Suleiman dem Prächtigen zum Beispiel.

Am 11. Januar 2016 eskaliert die Lage abschließend in Connewitz. Die Täter zeigen kein Unrechtsbewusstsein. Direkt neben dem zerstörten König Heinz verhaftet die Polizei rund 215 Straftäter, welche sich zu Legida gehörig fühlen und in der Wolfgang-Heinze-Straße Schaufenster zertrümmern. Foto: L-IZ.de
Leben·Fälle & Unfälle

LEGIDA und die Polizei: Maßnahmen gefordert, Einstellung der L-IZ-Liveberichterstattung

Wir begleiten seit nunmehr über einem Jahr persönlich und vor Ort die Aufmärsche von LEGIDA über alle Demonstrationstermine hinweg und berichten live mit Fotos, Texten und in Videoform. Bis zu je nach Anlass 100.000 Menschen lesen die Liveberichte innerhalb von wenigen Stunden, Kollegen und Leser im In- und Ausland verstehen unsere Berichte als Korrektiv und Informationsquelle, da wir immer selbst vor Ort sind. Eingestellte Original-Videos, die Einbindung des LEGIDA-Livestreams samt Live-Kommentierung, Analysen, Fotostrecken und Nachbetrachtungen haben zu einer umfassenden Auseinandersetzung mit den Themen neurechte Bewegungen, soziale Hintergründe und gesellschaftliche Bedeutungen in über 500 Artikeln innerhalb eines Jahres zum Thema PEGIDA und LEGIDA in Sachsen geführt.

12. Januar 2015 - Von Beginn an waren die "etwas anderen Legida-Demonstranten" in Leipzig dabei. Schon damals: Unverholene Aggressionen. Foto: L-IZ.de
Leben·Fälle & Unfälle

Ein Jahr mit LEGIDA auf der Straße: Eine Chronik der Gewalt

Wiederholt, nahezu auf jeder Demonstration, kam es im Verlauf des Jahres 2015 und Anfang 2016 zu gezielten Beleidigungen, Bedrohungen, Tätlichkeiten und Übergriffe auf Journalisten durch verschiedene Teilnehmer der durch Veranstalter Markus Johnke unter dem Namen LEGIDA in Leipzig angemeldeten Demonstrationen. Dies ist eine (bewusst) unvollständige Chronik der Angriffe gegen Journalisten durch LEGIDA-Teilnehmer und dem Fehlverhalten der Polizei im Umgang mit Pressevertretern in Leipzig. In keinem der nachfolgend genannten Fälle ergaben sich nachvollziehbare Konsequenzen für Demonstrationsteilnehmer oder involvierte Polizeibeamte im Verlauf des vergangenen Jahres bis heute.

Aus den Liveberichten der L-IZ.de -19:47 Uhr: Freiheit für Deutschland. Hier fühlt man sich besetzt bei Legida. Foto: L-IZ.de
Leben·Fälle & Unfälle

LEGIDA attackiert und die Polizei schaut zu

Am 19. März 2015, 14 Uhr, saßen alle im großen Versammlungsraum der Polizeidirektion Leipzig an der Dimitroffstraße 1 zusammen, der Polizeipräsident von Leipzig, Bernd Merbitz hatte sie eingeladen. Die Presse aus Sachsen, BILD, LVZ, Sächsische Zeitung und viele mehr. Das einzige Thema der vorab etwas diffus zur Aussprache angekündigten Runde: LEGIDA und die Medien. Binnen weniger Minuten wurde klar, worum es eigentlich ging. Merbitz warb um Vertrauen und versuchte die Regeln zwischen Presse, Polizei und Demonstranten aus Sicht seiner Beamten zu definieren.

2012 gastierten russische Kosaken auf dem Gelände von Schlobachs Hof. Foto: Gernot Borriss
Politik·Brennpunkt

Schlobachshof könnte eine Naturschutzstation mitten im Leipziger Auenwald werden

Manchmal kribbelt es Leipziger Naturschützern einfach in den Fingern, wenn sie die Zeitung aufschlagen und Dinge lesen wie die Nachricht zur Versteigerung von Schlobachshof. Der liegt mitten im Überschwemmungsgebiet der Burgaue. Jede kommerzielle Nutzung verbietet sich hier eigentlich. Warum also kauft die Stadt das Areal nicht einfach selbst, fragte der Ökolöwe deshalb postwendend am 11. Februar.

LVB-Haltestelle am Hauptbahnhof in den Abendstunden. Foto: Ralf Julke
Leben·Fälle & Unfälle

Sachsen hat vier Fälle ans BKA gemeldet: Den Leipziger Vorfall vom 1. Januar und drei Beleidigungs-Fälle aus Dresden

Als es in der Silvesternacht in Köln zu hunderten Übergriffen auf Frauen kam, hielt die Kölner Polizei noch den Deckel drauf und meldete „keine größeren Vorkommnisse“. Es dauerte eine Woche, bis die sexuellen Übergriffe Thema in den Medien wurden. Und weil auch ähnliche Vorkommnisse aus Hamburg gemeldet wurden, schaltete sich das Bundeskriminalamt (BKA) ein und begann, Daten aus allen Bundesländern zu sammeln. Auch aus Sachsen.

Auszug Buchcover „Bilderbuch für Verliebte“. Foto: Verlag d. Nation
Leben·Gesellschaft

Gastmanns Kolumne: Valentinstag – Eine Danksagung an Verliebte

Erinnern Sie sich noch? Letztes Jahr zum Valentinstag ging es den Baumärkten richtig gut. „50 Shades of Grey“ kam gerade in die Kinos und traf selbst den bodenständigsten einheimischen Heimwerker im Innersten. In Deutschland wurde plötzlich reihenhausweise geknüpft, gebunden, getackert. „Er klammert ein bisschen“ war plötzlich keine Beschwerde mehr in Unter-vier-Augen-Frauengesprächen. Ein Marketingmysterium!

Einstiegsseite in die virtuelle Ausstellung „Rotstift“. Foto: Ralf Julke
Bildung·Medien

Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig hat seine Ausstellung zur Medienpolitik der DDR online gestellt

Seit der vergangenen Woche ist eine Website online, an der der Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. 2014 und 2015 fleißig gearbeitet hat: die virtuelle Ausstellung „Rotstift. Medienmacht, Zensur und Öffentlichkeit in der DDR.“ Eigentlich ist es eine Wanderausstellung, die im April 2015 erstmals in Leipzig zu sehen war. Erstaunlicherweise bei der LVZ. Aber das Thema ist auch ein Jahr später noch hochaktuell.

Weißte, wer's war? - Muss die Antifa gewesen sein. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Wenn Sachsens Verfassungsschützer nichts wissen, posaunen sie es laut in die Welt

Schon genug für heute mit den Denkbeulen des Sächsischen Verfassungsschutzes? Einen haben wir heute noch. Es schwebt ja da der bis heute nicht aufgeklärte Fall des Anschlags auf die Leipziger Wohnung des sächsischen Justizministers Sebastian Gemkow (CDU) im Raum. Bis heute hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Nur der Sächsische Verfassungsschutz posaunte schon mal raus, wer's gewesen sein soll: die Antifa natürlich.

Großeinsatz der Polizei am 11. Januar in Connewitz, Wolfgang-Heinze-Straße und 215 Gewahrsamnahmen. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Was stand nun wirklich in den Lageeinschätzungen des sächsischen Verfassungsschutzes zu den Vorgängen am 11. Januar in Leipzig?

Fragste zu den Linken, erfährste was zu den Rechten. So ungefähr wird es Valentin Lippmann durch den Kopf schießen, wenn er die Antworten von Innenminister Markus Ulbig (CDU) zu seiner Kleinen Anfrage „Beobachtung des Aktionsnetzwerks ‚Leipzig nimmt Platz’ durch das Landesamt für Verfassungsschutz“ liest. Die L-IZ hatte noch am 11. Januar über die seltsame Lageeinschätzung des Sächsischen Verfassungsschutzes berichtet.

In der Dieskaustraße ist die Fahrbahn von Radfahrern schon lange nicht mehr nutzbar. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Bürgerinitiative fordert dringend Radwege für Kleinzschocher

Leipzig kleckert um Jahre hinterher. Auch im Straßenbauprogramm. Das hat auch etwas mit dem Radwegenetz zu tun. Denn normalerweise gehen ja die Verkehrsplaner davon aus, dass (Auto-)Straßen auch von Radfahrern genutzt werden. Aber was macht man in Ortsteilen, in denen selbst die Hauptstraßen für Radfahrer unbenutzbar sind? Kleinzschocher zum Beispiel.

Baukran in Leipzig.
Politik·Sachsen

Sachsens Innenminister will zum Regierungshandeln beim sozialen Wohnungsbau erst mal gar nichts sagen

Am 28. Januar hat sich Sachsens Innenminister noch ganz von seiner alten Seite gezeigt. Das war der Tag, an dem der Sächsische Verfassungsgerichtshof drei linken Landtagsabgeordneten in ihren Klagen gegen die Staatsregierung Recht gab: Die Regierung habe Auskunft zu geben, wenn die Abgeordneten fragen. In allen drei Fällen hatte sich Innenminister Markus Ulbig (CDU) in die Nesseln gesetzt. Aber am selben Tag zeigte er auch den Grünen, was eine Nicht-Antwort ist.

Glücks-Fall: Maria Mahlo (MoGoNo) hat 3,80 Meter lang Zeit, um ihren Erfolg zu genießen. Foto: Jan Kaefer
Sport·Leichtathletik

MoGoNo-Hallensportfest: Höhenrekorde mit und ohne Stab

Beim 14. Hallensportfest der SG Motor Gohlis-Nord ging es am Samstag ganz besonders hoch hinaus. Sowohl beim Hochsprung als auch beim Stabhochsprung purzelten die Meetingrekorde. Aus Leipziger Sicht besonders reizvoll war das U20-Stabi-Duell zwischen der bisherigen Rekord-Inhaberin Julia Tschernikl und der frisch gebackenen Sachsen-Rekordlerin Maria Mahlo, beide von der gastgebenden SG MoGoNo.

Wie gehen wir mit den Menschsen um? Christian Wolff sehr nachdenklich. Foto: LZ
Leben·Gesellschaft

Gastkommentar von Christian Wolff: Dahergerede – oder: Wo bleibt die sprachlose Mitte?

„Dahergerede“ nennt der Politikwissenschaftler Herfried Münkler in einem Artikel in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ die Einlassungen von Rüdiger Safranski und Peter Sloterdijk zur Flüchtlingsfrage. Beide Philosophen stimmten in der ihnen eigenen Diktion in den Chor derer ein, die die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel als „Staatsversagen“ kritisieren und die sofortige Sicherung der nationalen Grenzen gegen den Übertritt der aus Kriegs- und Notgebieten Geflüchteten auf deutsches Territorium fordern: „Die deutsche Regierung hat sich in einem Akt des Souveränitätsverzichts der Überrollung preisgegeben.“ (Peter Sloterdijk) und „Es herrscht in der Politik eine moralistische Infantilisierung.“ (Safranski)

Webauftritt des Leipziger Amtsblattes. Screenshot: L-IZ
Bildung·Medien

Wem gehören denn nun die Leipziger Amtsblatt-Adressen im Internet?

Manchmal wäre es doch eigentlich ganz einfach. Die Verwaltung nimmt einen Wunsch aus dem Stadtrat oder der Bürgerschaft auf, setzt ihn einfach um, wenn er kein großes Geld kostet und nicht zu viel Arbeit macht, und meldet dann irgendwie für alle hörbar Vollzug. Das würde die Betroffenen freuen, die Bürger trösten: Es passiert ja doch was in unserer Stadt. - Aber wenn keiner Vollzug meldet, muss man wieder nachfragen. Stichwort: Amtsblatt.

Hans-Werner Schmidt, Via Lewandowsky und Frédéric Bußmann. Foto: Ralf Julke
Kultur·Ausstellungen

Via Lewandowskys kultivierte Missverständnisse, die man sich nicht entgehen lassen darf

Am heutigen Samstag, 13. Februar, um 18 Uhr wird im Museum der bildenden Künste die erste Doppelaustellung des Jahres eröffnet. Nicht nur im Untergeschoss, wo sich die Ausstellungen von Via Lewandowsky („Hokuspokus“) und Stefan Koppelkamm („Häuser Räume Stimmen“) begegnen. Aber was haben die beiden eigentlich miteinander zu tun, außer dass sie mal in Berlin Ateliernachbarn waren?

Norwegische Lefse. Foto: Maike Klose
Leben·Topf & Quirl

Topf & Quirl: Norwegische Lefse

Dass die skandinavische Küche mehr kulinarische Schätze als Fischklöpschen und Zimtschnecken zu bieten hat, ist vermutlich jedem klar. Sicherlich findet der ein oder andere den Hang zu Fischgerichten etwas unappetitlich oder empfindet Elchfleisch als wahrgewordenen Albtraum, aber auch diese Kandidaten werden im nordischen Essensrepertoire ganz sicher fündig werden. Zur Not greift man einfach wieder in die Kiste mit feinen Süßigkeiten, denn klebriges Gebäck und norwegische Lefse findet sicherlich jedermann richtig lecker.

Am Horizont grüßen die Kühltürme des Kraftwerks Lippendorf. Foto: Matthias Weidemann
Politik·Region

Regionalforen Leipzig und Halle wollen sich einfach nicht von der Kohle trennen

Braunkohledämmerung in Mitteldeutschland. Nicht nur in der Lausitz merken jetzt auch diverse Lokalpolitiker, dass die Regierungen in den beiden Ländern Brandenburg und Sachsen etwas falsch gemacht haben müssen. Auch im Raum Leipzig/Halle geht die Besorgnis um, dass das regierungsamtliche Kohle-Versprechen auf Sand gebaut ist. Jetzt sahen sich gleich zwei Regionalforen zu einer Erklärung genötigt.

Norman Landgraf hatte einige Fragen an Matthias Schlitte (re.). Foto: privat
Sport·Weitere

Vize-Weltmeister Matthias Schlitte im Audio-Kurzinterview

Zur Aufzeichnung einer Fernsehsendung des MDR hatte der deutsche Profi-Armwrestler Matthias Schlitte der Messestadt am Freitag einen Besuch abgestattet. Der in Sachsen-Anhalt lebende 28-Jährige mit dem Kampfnamen "Hellboy" ist mehrfacher Deutscher Meister sowie Vizeweltmeister. Heimspiel-Fanmagazin Moderator Norman Landgraf traf Schlitte zu einem kurzen Interview.

Kultur·Musik

Grünes von der Insel: „Irish Spring“-Festival im WERK 2

Der St. Patrick’s Day steht an. Der Nationalfeiertag Irlands steht für die Hoffnung. Die Farbe Grün ist auch ein schöner Frühlingsbote. 2016 will das „Irish Spring“-Festival mit unterhaltsamen Künstlern den Klangkosmos des keltischen Genres weiter erkunden und dabei verstärkt ins Mutterland des Irish Folk blicken. Im März macht das Festival Stopp in Leipzig.

Die Website zur Image-Kampagne „So geht Sächsisch“. Screenshot: L-IZ
Politik·Sachsen

Die Kampagne „So geht sächsisch“ ist schon jetzt reif für einen Platz im Heimatmuseum

Peinlich war die Image-Kampagne von Anfang an. Sie vermittelte ein Heile-Welt-Bild des Freistaats, das auch 2013 schon nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatte. Der erste Image-Film war wie eine süffige Bierwerbung gehalten. Aber seit Pegida in Dresden spaziert, funktioniert die Masche nicht mehr, stellt die Linke fest. Die nun auch die Auswahl, wem die 32 Millionen Euro eigentlich zugute kommen, sehr fragwürdig findet.

In einer wachsenden Stadt verschwinden die Freiräume: Plakat am Wagenplatz am Karl-Heine-Kanal. Foto: Marko Hofmann
Politik·Brennpunkt

Leipzigs Stadtverwaltung will das Grundstück an der Fockestraße nicht verkaufen, will aber auch keine Schule hinbauen

Es war die CDU-Fraktion, die im vergangenen Sommer einen zumindest burschikosen Antrag stellte: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, für das städtische Grundstück Fockestraße 80 bis zum Ende des IV. Quartals 2015 einen Nutzungsvorschlag als Schulstandort vorzulegen.“ Burschikos deshalb, weil das einer der wenigen von der Stadt bislang geduldeten Wagenplätze ist und Stadt und Wagenleute damals auch in Verhandlung standen.

Hinter den Schaufenstern mit der Aufschrift "Baustelle" soll die neue Spielstätte entstehen. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Neue Spielstätte fürs Schauspiel Leipzig soll bis Herbst 2017 fertig sein

Gut Ding will Weile haben. Da muss gerechnet werden, manchmal mit sehr spitzem Stift, wie bei der neuen Spielstätte für das Schauspiel Leipzig, die in die Räume der bis 2011 dort betriebenen Diskothek „Schauhaus“ eingebaut werden soll. Seit 2014 sind die Kostenkalkulationen für das Projekt drastisch zusammengeschrumpft. Jetzt soll der Stadtrat das Projekt endgültig beschließen.

Parlamentarischer Geschäftsführer Valentin Lippmann (B90/Grüne). Foto: Juliane Mostertz
Politik·Sachsen

Lagefilm des Polizeireviers Zwickau zum Brand der NSU-Wohnung ist wohl wichtiger, als der Innenminister glauben machen will

Über den gelöschten Lagefilm der Zwickauer Polizei vom 4. und 5. November 2011, als in der Zwickauer Frühlingsstraße das Haus in die Luft flog, in dem die drei Jenaer Rechtsextremisten Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe gelebt hatten, haben wir schon berichtet. Die Löschung aber ist nicht ganz so harmlos, wie der Innenminister glauben mache, kommentiert jetzt Valentin Lippmann.

Startender DHL-Frachter. Foto: Uwe Schoßig / Flughafen Leipzig / Halle
Politik·Region

Am 24. Februar gibt es im Leipziger Stadtrat die nächsten Nachfragen zum Lärmflughafen Leipzig/Halle

Am 20. Januar stand zwar das Thema Fluglärm auf der Tagesordnung des Leipziger Stadtrates, aber für die Betroffenen, von denen etliche im Publikum saßen, und auch für manche Fraktion war die Stellungnahme der Verwaltung eine reine Enttäuschung. „Schon im Vorfeld hatten einige Stadträte befürchtet, dass außer der üblichen Rhetorik wohl nicht viel Erhellendes und Konkretes vonseiten des OBM rüber kommen würde, und so war es denn auch“, kommentierte das Matthias Zimmermann, Sprecher der Bürgerinitiative „Gegen die neue Flugroute“.

Kultur·Theater

Pop trifft Passion: Jesus Christ Superstar in der Oper Leipzig

Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird immer wieder ein Stück auf die Bühnen gebracht, das Pop und Passion miteinander zu vereinen versteht. „Jesus Christ Superstar“ gehört seit 40 Jahren zum Nonplusultra für Musical-Fans, Anfang März gastiert die Original-Produktion von Andrew Lloyd Webber in Leipzig.

Leben·Fälle & Unfälle

Polizist nach Angriff auf Chemie-Fan zu Geldstrafe verurteilt

Ein Faustschlag in den Magen eines Minderjährigen und ein Angriff auf einen filmenden Fan der BSG Chemie – in zwei Fällen mutmaßlicher Polizeigewalt hatten sächsische Gerichte in dieser Woche zu entscheiden. Während es sich bei dem Faustschlag nach Ansicht des Landgerichts Chemnitz um eine „angemessene“ Maßnahme handelte, bewertete das Amtsgericht Leipzig den Polizeieinsatz in Zwenkau als gefährliche Körperverletzung.

Überfall auf Connewitz am 11. Januar 2016. Foto: LZ
Politik·Brennpunkt

Sachsens Verfassungsschutz hat die Verabredung der mitteldeutschen Rechtsextremen für den 11. Januar gar nicht abgeklärt

Die Botschaft lautet: „Das war abgesprochen.“ Und: „Sachsens Ermittler hätten wissen müssen, was sich da am 11. Januar in Connewitz anbahnte.“ Anders kann man die Antworten von Innenminister Markus Ulbig (CDU) zu zwei Anfragen der Linken Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz nicht lesen. Dass sich sächsische Rechtsradikale zum Überfall auf Connewitz verabredet hatten, das war schon am 11. Januar erkennbar.

Blick von der Delitzscher Straße über das Gelände. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Planungsdezernat befürwortet Neugestaltung für alten Verladebahnhof an der Eutritzscher Straße sofort

Leipzigs Stadtverwaltung kann auch kurz und knapp. Und darüber werden sich dieser Tage einmal die Fraktionen von SPD und CDU freuen. Im Januar hatten sie gemeinsam einen Antrag eingebracht, dass für den Bereich Eutritzscher Straße, Delitzscher Straße, Bahnanlagen und Roscherstraße ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden soll. Die Begründung leuchtet jedem ein: Eine Stadt, die wie Leipzig wächst, braucht Platz für neue Wohnquartiere.

Benjamin Meschke (Archivfoto) räumte erfolgreich den Weg frei. Foto: Jan Kaefer
Sport·Handball

SC DHfK überrennt Magdeburg in eigener Halle

Der Hinspielsieg in der heimischen Arena war eine Überraschung, die der SC DHfK in der Bördeland-Halle nicht unbedingt einplanen durfte. Doch in der ersten Halbzeit gingen die Leipziger mit der Urkraft einer Naturgewalt in Führung. 17:12 zur Halbzeit war fast noch ein gnädiges Ergebnis für die Hausherren, denen nicht viel gelang. Jens Vortmann im Tor der DHfKler tat seinen Teil dazu. In der zweiten Hälfte startete der SCM besser, doch die Leipziger rissen das Heft wieder an sich und hielten bis zum 31:28 souverän und ohne Schwächephase durch.

Frauke Petry,hier noch bei einer AfD-Veranstaltung. Foto: Alexander Böhm
Politik·Sachsen

André Schollbach hat Strafanzeige gegen Frauke Petry wegen des Verdachts des Meineids erstattet

Bis zum 11. März will der Jurist und Landtagsabgeordnete der Linkspartei, André Schollbach, nicht warten. Er hat jetzt bei der Staatsanwaltschaft Dresden Strafanzeige wegen des Verdachts des Meineids gemäß § 154 Abs. 1 StGB gegen die AfD-Vorsitzende Dr. Frauke Petry erstattet. Die Geschichte ist heiß. Denn wenn sich bestätigt, was vermutet wird, könnte die Landtagswahl neu aufgerollt werden.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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