Beiträge von Ralf Julke

Die vorgeschlagene Variante III für den Sitzungssaal. Grafik: Stadt Leipzig
Politik·Leipzig

Freibeuter beantragen ein barrierefreies Rednerpult für Leipzigs neuen Sitzungssaal

Man vergisst sie immer wieder, obwohl man ständig drüber schreibt und sich ärgert, dass ein paar menschenfeindliche Dauerredner vom rechten Rand sich fortwährend boshaft und dumm über die Vielfalt unserer Gesellschaft auslassen. Sie klammern sich an einem alten, simplen Bild von Menschen fest, die wahrgenommen werden dürfen – und die anderen nicht. Dabei leben wir in einer schon immer sehr differenzierten Gesellschaft. Darauf macht ein einfacher Freibeuter-Antrag jetzt aufmerksam.

Ein Häufchen Geld. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Die großen Löcher in der Umfrage und die unsichtbare Bürgergesellschaft 2. Klasse

Dass nicht alle angeschriebenen Leipziger auf die Bitte des Amtes für Statistik und Wahlen reagieren, die zugesandten Fragebögen auch auszufüllen und wieder zurückzusenden ans Rathaus, ist Dr. Andrea Schultz, Abteilungsleiterin Stadtforschung in diesem Amt, nur zu bewusst. Im aktuellen „Quartalsbericht 2017“ hat Falk Abel dazu ausführlich berichtet. Die meisten Fehlstellen kann man durch statistische Ausgleichsverfahren einigermaßen beheben. Aber nicht alle. Und da wird die Sache mit der Statistik vertrackt.

"Thesenanschlag" für die Leipziger Disputation 2019. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Leipziger Disputation stellt diesmal die Frage: Kann nur ein Gott uns retten?

Bevor sich das Jubiläum des Lutherschen Thesenanschlags von 2017 näherte, schufen die Uni Leipzig, die Stadt Leipzig und die Lutherschen Kirchen der Stadt ein Format, das seinesgleichen sucht in Deutschland: die Leipziger Disputation. Die erinnert nämlich an das eigentliche Leipziger Luther-Ereignis: die Disputation zwischen Luther und Eck 1519 in der Hofstube des kurfürstlichen Schlosses. Bis 2018 fand die Disputation in der Thomaskirche statt. Jetzt findet sie zum ersten Mal im Paulinum statt.

Mit den Kleinen unterwegs in der Petersstraße. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Einkommensstagnation bei jungen Familiengründern und saftiger Ärger bei Schulen, Kitas und Wohnungen

Kriminalität und Sicherheit sind aus der Sicht fast aller Altersjahrgänge in Leipzig die größten Probleme, wenn auch die Unterschiede auffällig sind. Nennen es die Älteren mit 69 Prozent am häufigsten, sind es bei den jungen Leipzigern nur 33 Prozent. Und eine Bevölkerungsgruppe sieht überhaupt nicht ein, ausgerechnet dieses Thema als Nr.1-Thema zu betrachten: die (jungen) Leipziger Eltern.

Fein aufgeräumte Pizza-Schachteln. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Wie die Ängste der älteren Leipziger die Sorgen der Jüngeren in der Bürgerumfrage übertönen

Mehrfach haben wir hier schon feststellen können, dass die miserabel gedachte und gemachte Sparpolitik in Sachsen vor allem zulasten der jungen Familien geht. Die jungen Leute sind in der Regel bestens ausgebildet – müssen sich aber mit oft genug befristeten und miserabel bezahlten Jobs durchschlagen. Und wenn sie Familien gründen wollen, stehen sie auf einmal einem Wohnungsmarkt gegenüber, der auf mies bezahlte junge Menschen nicht eingerichtet ist. Deswegen sind die scheinbar so allgemeinen „größten Probleme“ der Leipziger nicht die wirklichen Probleme.

Universität Leipzig. Foto: Alexander Böhm
Politik·Sachsen

Das vertraglich befristete Wanderproletariat an Sachsens Hochschulen

Junge Familien in Leipzig, was machen die eigentlich, außer verzweifelt nach einer passenden Wohnung zu suchen? Sie suchen auch verzweifelt nach einer Stelle, die ihrer Qualifizierung entspricht, ordentlich bezahlt wird und – nicht befristet ist. Und man merkt die sanfte Wut, wenn Dr. Claudia Maicher, hochschulpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Landtag, über die Befristungsorgie an sächsischen Hochschulen spricht. Am 11. Juni wird das Thema einer Anhörung.

Der 2014 begonnene Wohnungsbau an der Wintergartenstraße. Foto: LWB, Peter Usbeck
Politik·Kassensturz

Mietniveau zog 2017 spürbar an und endlich soll es auch ein Förderprogramm für Familienwohnungen geben

Leipzigs Bürgerumfragen sind meist richtig dick. Diesmal wird die Auswertung wohl noch dicker, denn die 22.000 Angeschriebenen erhielten 2017 gleich drei bunte Fragebögen. Deswegen wird es noch über den Sommer dauern, bis der Bericht zur 2017er Bürgerumfrage fertig ist. Ein paar ausgewählte Ergebnisse hat das Amt für Statistik und Wahlen aber jetzt schon mal bekanntgegeben. Eins handelt natürlich von den steigenden Mietkosten in Leipzig.

Das beliebte Schillerdenkmal in der Lenné-Anlage. Archivfoto: Ralf Julke
Politik·Engagement

Im September könnte Leipzigs Schillerdenkmal wieder in alter Schönheit zu sehen sein

Beim Freundeskreis des Leipziger Schillerhauses ist man logischerweise richtig sauer. Denn die rabiate Zerstörung und Beschmierung des Schillerdenkmals in der beliebten Lenné-Anlage am 7. Juli 2017 empfindet man dort auch ganz persönlich als Angriff auf Schillers Idee eines „brüderlichen Miteinander“. Das beliebte Denkmal ist seitdem eingehaust. Die Stadt sucht noch Spender, um das Denkmal in seiner Schönheit wieder herzustellen.

Manchmal sieht Straßenbahn ganz schön alt aus in Leipzig ... Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Leipzigs SPD-Fraktion beantragt eine Begrenzung der Fahrpreiserhöhungen auf maximal 2 Prozent

Es ist eins der in und um Leipzig üblichen Hase-und-Igel-Spiele: Der MDV verkündet saftige Fahrpreissteigerungen für Leipzig, der Stadtrat schüttelt den Kopf und fragt, ob das sein muss, erfährt aber nie warum, denn der Igel sitzt irgendwo im Landkreis und behauptet: Wenn der Hase mehr zahlen muss, krieg ich Geld vom Hasen. Und niemand ist nirgends verantwortlich. Obwohl die Preiserhöhung selbst in der Höhe nicht begründbar ist. Die SPD beantragt jetzt eine Senkung der Erhöhung ab 2019.

Segeljollen am Cospudener See. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Metropolregion

Was die Kohle in Sachsen den Steuerzahler seit 1990 schon gekostet hat

Als die Wirtschaft der DDR nach 1990 abgewrackt wurde, hieß das auch für einen Großteil des völlig ineffizienten Braunkohlebergbaus das Ende. Alte Kokereien und Kohlemeiler wurden stillgelegt, dutzende Tagebaue geschlossen. Zehntausende Kumpel mussten umschulen. Der Himmel wurde wieder blau. Aber die Reparaturkosten für die jahrzehntelange Umweltverwüstung gingen in die Milliarden. Wirtschaftsminister Martin Dulig hat das am Dienstag, 5. Mai, mal vorgerechnet.

Aus AfD-Sicht könnte da auch ein Kernkraftwerk rumstehen. Foto: Marko Hofmann
Wirtschaft·Metropolregion

Linke plädiert für Konsens, Grüne sehen politische Postenrangelei und die Gewerkschaft geht schon mal auf die Bremsen

Am Mittwoch, 6. Juni, hat das Bundeskabinett die Mitglieder der Kohleausstiegs-Kommission benannt, die den etwas sperrigen, weil blasenhaften Titel "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ trägt. Und so ist sie auch zusammengesetzt mit 24 Mitgliedern und vier Vorsitzenden, darunter etliche ausgemachte Kohlelobbyisten wie Sachsens Ex-Ministerpräsident Stanislaw Tillich oder der Vorsitzende der IG BCE Michael Vassiliadis.

Pendlerverflechtungen Leipzigs mit dem Umland. Grafik: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen
Politik·Kassensturz

Einpendlerzahl nach Leipzig bewegt sich auf die 100.000er-Marke zu

Wenn die Wirtschaft brummt, werden Menschen zu Pendlern. Denn natürlich liegt die Arbeitsstelle selten in Nähe der Wohnung, oft genug muss man auch Stadt und Ländergrenzen überwinden. Und das geht nicht nur Menschen so, die rings um Leipzig wohnen und in der großen Stadt Arbeit gefunden haben. Auch die Zahl der Auspendler wächst.

Das Geheimnis der Hebamme. Foto: Landesbühnen Sachsen
Theater

„Das Geheimnis der Hebamme“ feiert auf der Freilichtbühne Rathen Premiere

Für Liebhaber der Geschichte lohnt sich ab Freitag, 8. Juni, die Fahrt nach Rathen. Denn dort bringen die Landesbühnen jetzt – in der Bearbeitung von Odette Bereska – die Bühnenversion des Roman-Bestsellers „Das Geheimnis der Hebamme“ der sächsischen Autorin Sabine Ebert zur Premiere. Mit den „Hebamme“-Romanen wurde Sabine Ebert berühmt, bevor sie sich in Leipzig der Völkerschlacht widmete und danach (wieder) in die Zeit Barbarossas eintauchte.

Wolken über Leipzig. Foto. Ralf Julke
Politik·Nachrichten

Auch das Jahr 2017 war in Leipzig um 1,5 Grad zu warm

Das Leipziger Amt für Statistik und Wahlen hat inzwischen auch die Wetterdaten für das Jahr 2017 veröffentlicht. Und die Bilanz ist wie so oft in den vergangenen Jahren: Es war zu warm. Seit Beginn des Jahrtausends liegt Leipzig Jahr für Jahr mit der gemessenen Durchschnittstemperatur über dem im 20. Jahrhundert noch gültigen Jahresmittel von 8,8 Grad Celsius.

Steffi Böttger: Göttingen an einem Tag. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Mit Heine, Lichtenberg und Steffi Böttger in der beschaulichen Universitätsstadt Göttingen

Es gibt Städte in Deutschland, da glaubt man schon mal gewesen zu sein, wenn man sich mit Steffi Böttger einen Tag lang durch die Altstadt tummelt. Göttingen ist so eine Stadt. Natürlich war auch Goethe da. Er hätte hier nur zu gern studiert. Aber der gestrenge Papa wollte das nicht. Er musste nach Leipzig, um Jura zu pauken. Aber in Göttingen hängen eh schon über 300 Tafeln, die an berühmte Bewohner erinnern.

Aus der Serie "Begegnungen in Ateliers": die Malerin Ina Gille. Foto: Karin Wieckhorst
Kultur·Ausstellungen

Karin-Wieckhorst-Ausstellung im Bildermuseum eröffnet

Es ist eine ganz besondere Foto-Austellung, die am Dienstag, 5. Mai, im Museum der bildenden Künste eröffnet wurde: „Begegnungen“. Das sind faszinierende Schwarz-Weiß-Fotografien der Leipziger Fotografin Karin Wieckhorst. Eigentlich unpassende Fotografien für dieses Haus, in dem zumeist die Kunst-Fotografie dominiert. Doch in Wieckhorsts Fotos begegnet sich der Blick der Künstlerin mit dem dokumentarischen Moment.

SPD
Politik·Leipzig

Nach dem Rücktritt des Leipziger SPD-Chefs

Vier Jahre hat Hassan Soilihi Mzé versucht, den Flohzirkus SPD in Leipzig irgendwie zusammenzuhalten. Es ist ihm nicht gelungen, am 6. Juni 2018 trat er zurück. Doch mit dieser Erfahrung steht er nicht allein da. Es sieht vielmehr nach einem dringend notwendigen Klärungsprozess im Leipziger Kreisverband aus, vielleicht sogar nach einer grundhaften Neuaufstellung und Stärkung der Parteiposition. Denn auch Soilihi Mzés Amtsvorgänger hatten bereits mit den auseinanderdriftenden Plattformen in der Leipziger SPD zu kämpfen.

Gedenken an die verunfallte Radfahrerin am Martin-Luther-Ring. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Können Abbiegeassistenten die tödlichen Unfälle von Radfahrern mit Lkw in Leipzig verhindern?

Schon die ganzen Unfälle mit Radfahrern in der Jahnallee hatten den Leipziger Stadtrat aufgeschreckt. Dann kam der Unfall am Martin-Luther-Ring. Und am 31. Mai sorgte dann der nächste tödliche Unfall mit einem 53-jährigen Radfahrer in Schönefeld für Entsetzen. Darauf haben jetzt gleich zwei Ratsfraktionen mit Anfragen reagiert. Denn dass Radfahrer immer wieder von Lkw überrollt werden, hat meistens mit einem fehlenden Abbiegeassistenten zu tun.

Christopher Zenker (SPD). Foto: Alexander Böhm
Politik·Leipzig

Leipzigs SPD freut sich über die bessere Bezahlung von Kita-Plätzen, wünscht sich aber deutlich mehr

Am 31. Mai gab es endlich die Nachricht, auf die Kommunen in Sachsen seit über zehn Jahren gewartet hatten: Der Freistaat hob endlich seinen Anteil an der Finanzierung der Kita-Plätze an. Und er will auch endlich die Betreuung der Flüchtlinge etwas besser bezahlen. Denn in beiden Kategorien hat die Staatsregierung Kosten einfach auf die Kommunen abgewälzt. Da ist auch Christopher Zenker etwas erleichtert.

Ein fehlender Schlüssel kann ganz schön teuer werden. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Verbraucher

Justiz fehlen die Kapazitäten zum Kampf gegen organisierte Abzocker

Eigentlich ist es eine Katastrophe, was die Verbraucherzentrale Sachsen jetzt im Kampf gegen dubiose Schlüsseldienste vor Gericht erlebt hat. Aber es ist symptomatisch: Wenn es um illegale Geschäftspraktiken geht, sind deutsche Gerichte zahnlos, oft machtlos. Ganze Branchen leiden darunter. Und die Betroffenen, die dann auf einmal 1.500 Euro für eine Türöffnung blechen müssen, erst recht.

Dragoslav Mihailović: Wie ein Fleck zurückblieb. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Wie ein Fleck zurückblieb: Die wichtige Entdeckung eines preisgekrönten Autors aus Serbien

Schon die „Einführung in Leben und Werk des Schriftstellers Dragoslav Mihailović“ im Vorspann des Buches ist eigentlich ein Buch für sich. Denn der vielfach preisgekrönte serbische Autor ist in Deutschland praktisch ein Unbekannter. Und zur Wahrheit gehört wohl auch: Die Literatur aus dem einstigen Jugoslawien ist genauso unbekannt. Für den riesigen Raum der ost- und südosteuropäischen Literaturen haben sich bislang viel zu wenige Verlage und Kritiker interessiert.

Daniela Kolbe (SPD). Foto: L-IZ.de
Politik·Sachsen

Leipziger Bundestagsabgeordnete fordert eine Reform der völlig nutzlosen Sanktionen

Viele Wähler haben im Bundestagswahlkampf vergeblich darauf gewartet, dass die SPD mit wehenden Fahnen die Reform von „Hartz IV“ und die Abschaffung der sinnfreien Sanktionen fordert. Aber dann kam das nicht und die einst sozialste Partei Deutschland versemmelte ihren Wahlkampf völlig. Und das, obwohl „Hartz IV“ überreif war. Jetzt kam dieses blank geputzte Zuchtmeister-Instrument wenigstens zur Anhörung in den Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales. Da ist auch die Leipziger Bundestagsabgeordnete Daniela Kolbe Mitglied.

Spritsparen über Leipzig. Foto: Ralf Julke
Politik·Region

Leipzigs Stadtrat stimmt mehrfach gegen die Ausweitung der Fluglärmbelastung im Leipziger Norden

Verständlich ist die Freude von Lutz Weickert, einem der Aktivsten beim Kampf gegen den nächtlichen Fluglärm rund um den Flughafen Leipzig/Halle. Denn am 31. Mai standen auch alle Anträge aus Fraktionen und Ortschaftsräten auf der Tagesordnung der Ratsversammlung, in denen es um den Protest gegen die Ausweitung des Siedlungsbeschränkungsgebietes ging. OBM Burkhard Jung ließ sie alle einzeln abstimmen.

XL-Straßenbahn in Gohlis. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

SPD beantragt 10 Millionen Euro Investitionszuschuss für die LVB + Update

Noch liegt der neue Nahverkehrsplan nicht vor. Zu Recht beschwerte sich SPD-Stadtrat Christopher Zenker in der Ratsversammlung am 31. Mai, dass der Stadtrat bei wichtigen Entscheidungen im Dunkel agieren muss. Dafür liegt die nächste Vorlage für fette Fahrpreiserhöhungen schon da. Ein Unding. Viel dringender ist eine Investitionsoffensive der LVB. Genau dafür beantragt die SPD-Fraktion jetzt eine Zuschusserhöhung.

Dachsanierung des Stadtbades 2010. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Grüne sprechen sich für sofortigen Verkaufsstopp für das Leipziger Stadtbad aus

Seit 2011 gibt es ein Konzept zum Betrieb des Stadtbades, mit dem das Leipziger Liegenschaftsamt beharrlich und völlig vergeblich nach einem Investor für Leipzigs altes Stadtbad sucht. Das Ganze sieht immer mehr nach einer regelrechten Augenwischerei aus. Nachdem der Versuch der Linksfraktion, den aussichtlosen Verkaufsversuch zu beenden, 2013 schon abgeschmettert wurde, wagen jetzt die Grünen einen Vorstoß.

Ab jetzt wird forsch gearbeitet! Foto: Ralf Julke
Bildung·Zeitreise

Das Untertan-Projekt: Wie Diederich zum Herrn aus Gottesgnaden wird

Macht macht Menschen dumm. Und rücksichtslos. Sie weckt den Sadisten in uns. „Der Untertan“ liest sich auch nach 100 Seiten noch immer so modern, weil er zeigt, wie das funktioniert. Wie ein völlig unsicherer Mensch dazu kommt, sich das eiserne Korsett eines rabiaten Machtdenkens anzuziehen und so – erstaunlich schnell für den Leser – zu einem Menschen wird, der andere Menschen wie Lumpen behandelt. Und dabei fiebert man ja eigentlich mit. Denn ein verkorkstes Elternhaus haben ja viele Menschen. Aber nicht aus allen werden Menschenschinder.

Prof. Dr. Daniel Haun vom Leipziger Forschungszentrum für frühkindliche Entwicklung. Foto: LFE
Bildung·Forschung

Wie Kinder ihre Rolle in der Gesellschaft lernen und welche Rolle Belohnungen dabei spielen

Nicht nur am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften beschäftigt man sich mit der Frage, wie Kinder lernen. Auch am Leipziger Forschungszentrum für frühkindliche Entwicklung der Uni Leipzig ist das ein zentrales Thema. Denn so langsam hat sich ja herumgesprochen, dass Menschen vor allem durch einen Prozess lernen: Sie beobachten ihre Umgebung. Da lernen sie dann all das, was ihnen andere vormachen. Denn das kindliche Bedürfnis, alles richtig zu machen, ist ja riesengroß.

Coffee to go. Foto: Ralf Julke
Bildung·Forschung

Intelligentes Verpackungs-Design ist das Thema der Zukunft

Kunststoffe bereiten überall auf der Welt Probleme. Sie vermüllen die Ozeane, sorgen für Müllberge in unseren Städten. Und sie werden aus der endlichen Ressource Erdöl hergestellt. Kann man sich eine Welt ohne Kunststoffe überhaupt noch vorstellen? Nicht ganz, findet Professor Lutz Engisch, Experte für Verpackungswerkstoffe an der HTWK Leipzig. Dort forsche man an verschiedenen Wegen, dem Problem beizukommen. Und von bequemer Einweg-Plaste hält er sowieso nichts. Ein Interview, das uns die HTWK zur Verfügung gestellt hat.

Fußgänger auf der Straße.
Politik·Kassensturz

Ohne Migration wäre das starke Leipziger Bevölkerungswachstum schlicht nicht denkbar

Es gibt Zahlen, über die man sich streiten kann. Wenn man streitlustig ist. Etwa die Frage, woraus sich eigentlich das Leipziger Wachstum speist. „Aus neuen Arbeitsplätzen“, sagt FDP-Stadtrat Sven Morlok. Recht hat er. Man wäre ja schon froh, wenn auch die Regierungspolitik die Sache so sachlich und nüchtern sehen könnte. Dann würde man vielleicht auch zugeben, dass Großstädte deshalb prosperieren, weil sie funktionierende Transitorte sind. Migration ist der Treibstoff der Wirtschaft.

Blick auf Leipzig von oben.
Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagte: INSEK beschlossen + Video

In der zusätzlich angesetzten Ratsversammlung am 31. Mai wurde nicht nur über die Bildungspolitik in Leipzig diskutiert, es kam auch das 520 Seiten dicke Fleißwerk, an dem die Verwaltung seit 2016 gearbeitet hatte, zur Abstimmung: das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2030 (INSEK). Und ein Änderungsantrag schien im Vorfeld für heftige Diskussion sorgen zu können – aber dann machte es: Pffft ...

Beliebtes Machtsymbol: der Trutzturm. Foto: Ralf Julke
Bildung·Zeitreise

Das Untertan-Projekt – Die erstaunliche Begegnung von Kurt Tucholsky und Heinrich Mann im Jahr 1912

Wir befinden uns im Jahr 1912. Rein mental. Als hätte die halbe Nation beschlossen, die Lehren der vergangenen 100 Jahre einfach zu vergessen und mit demselben Blödsinn wieder anzufangen, der Deutschland 1914 in den Krieg geführt hat. Einen Krieg, den Heinrich Mann hellsichtig voraussah. Denn Kriege entstehen nicht, weil irgendwelche Vaterländer aufeinanderprallen, sondern weil die maßgeblichen Eliten darauf hinarbeiten. Kriege entstehen nicht. Kriege werden angezettelt.

Spatenstich im Pfarrgarten. Foto: Frank Schütze
Politik·Brennpunkt

Am Freitag war Baustart für den Campus Lorenzo in Reudnitz

Was lange braucht, wird manchmal doch noch gut. Seit Jahren schon planen Caritas, Johanniter und die Gemeine St. Laurentius, aus dem einstigen Seniorenheim an der Riebeckstraße, dessen Häuser schon lange leerstehen, ein neues großes soziales Projekt für Reudnitz zu machen. Mit dem ersten Spatenstich begannen am Freitag, 1. Juni, die Arbeiten für das Bauvorhaben „Campus Lorenzo“ in Leipzig-Reudnitz.

Im Projektgebiet von „stadt PARTHE land“. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Was tut Leipzig wirklich zum Erhalt der wertvollen Feldraine in seiner Flur?

Manchmal sind die Jahreszahlen interessant, die in Stellungnahmen der Stadtverwaltung stehen. Weil sie verraten, wie lange ein Thema schon vor sich hinköchelt, ohne wirklich gelöst zu sein. Auf Landesebene wurde es ja gerade wieder durch die Diskussion um den Insektenschwund aktuell: Viel zu viele Feldraine sind in den letzten Jahren einfach überpflügt worden. Und in Leipzig? Eine Petition wünschte sich jetzt: „Biodiversität durch naturbelassene Feldraine verbessern“. „Erledigt“, meint die Verwaltung.

Arbeitsagentur im Dunkeln, beleuchtete Fenster.
Politik·Leipzig

Grüne beantragen eine Änderung der Leipziger Jobcenter-Kultur

Eigentlich soll der Stadtrat halbjährlich immer nur zur Kenntnis nehmen, wie das Jobcenter Leipzig seine vereinbarten Ziele erreicht hat. Im Grunde geht es ja darum, dass das Jobcenter vor allem möglichst viele Menschen möglichst schnell wieder in Arbeit bringt. Aber in der Vorlage steckt auch das ganze falsche Denken der Behörde. Erstmals gibt es deshalb einen Änderungsantrag der Grünen: Die Bestrafungspraxis soll endlich abgemildert werden.

Wuchtige Fenster aus wuchtiger Zeit. Foto: Ralf Julke
Bildung·Zeitreise

Das Untertan-Projekt – Wie Diederich mit Agnes in Verwirrungen stürzt

Es gibt eine ganze Reihe Szenen in Diederich Heßlings Leben, die verursachen einem aus lauter Mitschämen regelrecht Gänsehaut. Und trotzdem versteht man ihn gerade in diesen Situationen am besten. Da darf man sich nicht von Heinrich Manns schelmischem Einstiegssatz „Diederich Heßling war ein weiches Kind ...“ täuschen lassen. Diederich Heßling war selbst als erwachsener Mann ein zutiefst verunsichertes Kind.

Die viel befahrene Jahnallee. Foto: LZ
Politik·Brennpunkt

Petition für eine sichere Radführung in der Inneren Jahnallee gestartet

Tempo 30 klingt immer gut. Die Leipziger haben sich ja daran gewöhnt. Wenn irgendwo Unfallschwerpunkte entschärft werden sollen, wird „Tempo 30“ verhängt. Der Ökolöwe hatte es auch für die Innere Jahnallee vorgeschlagen. Das Verkehrs- und Tiefbauamt scheint dem Vorschlag flugs folgen zu wollen. Aber dem ADFC gehen die aktuellen Vorschläge aus dem Verkehrs- und Tiefbauamt der Stadt Leipzig zur geplanten Verkehrsorganisation in der Inneren Jahnallee nicht weit genug.

Die "Innere Jahnallee". Foto: L-IZ.de
Politik·Brennpunkt

Freibeuter würden die Gustav-Adolf-Straße gern zur Fahrradstraße machen

Mehrmals in den vergangenen anderthalb Jahren kam es zu schweren Unfällen mit Radfahrer-Beteiligung. Nach dem jüngsten Vorfall hat die Grünen-Fraktionen einen Antrag gestellt, der die Stadtverwaltung dazu bringen soll, endlich Maßnahmen zu ergreifen, die die Gefahrenlage in der Inneren Jahnallee entschärfen. Wenig später legte der Ökolöwe nach und forderte die sofortige Einrichtung einer Tempo-30-Zone. Nun haben die Freibeuter darauf reagiert.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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