Beiträge von Ralf Julke

Orwell-Graffiti in Connewitz. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Weiße Männer in der sprachlosen Opferrolle

Ein sehr schönes Interview zu einem eindrucksvollen Vorgang bei einer Vorlesung an der Uni Greifswald gab’s dieser Tage auf ze.tt. Justament in einer Vorlesung über die Manipulation besorgter Bürgerinnen & Bürger durch rechtes Framing von Eric Wallis tauchte eine Gruppe Identitärer auf und kaperte mit einem Transparent die Bühne. Motto: Man dürfe seine Meinung ja nicht äußern. Da waren sie bei Wallis aber falsch.

Martin Gumpert: Hölle im Paradies. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Martin Gumperts biografische Rückschau „Hölle im Paradies“

Das erste Buch von Martin Gumpert – seinen „Samuel Hahnemann“ aus dem Südverlag – haben wir an dieser Stelle nicht nur wegen Hahnemanns Zeit in Leipzig besprochen, sondern weil Gumpert auch zu den ersten Autoren des legendären Kurt Wolff Verlages gehörte, wo zwei Gedichtbände von Martin Gumpert erschienen, der zeitweilig viel zu sehr vergessen war. Auch dieses Buch beweist es.

Der Mibrag-Tagebau in Deutzen. Foto: Matthias Weidemann
Wirtschaft·Metropolregion

Mitteldeutsche Braunkohlereviere könnten zu Energiewenderegionen gemacht werden

Eigentlich kann man es nicht mehr hören, auch wenn man versteht, dass sich die Ministerpräsidenten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg sorgen um Arbeitsplätze in der Braunkohle und einen neuen Strukturbruch. Am Dienstag, 20. November, warnte erst wieder der MP von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, via MDR vor einem „Desaster“. Oder der MDR warnte, weil das wieder so eine schöne Alarmmeldung ist – kurz bevor die Kohle(ausstiegs)kommission ihren Bericht vorlegt.

Gerade die Polizei steht wegen Rassismus-Vorwürfen immer wieder in der Kritik (Symbolbild). Foto: LZ
Politik·Sachsen

Sachsens neues Polizeigesetz im Poltermodus

Es ist etwas Seltsames eingezogen in die heutige politische Diskussion: Man diskutiert nicht mehr miteinander, sondern fällt mit Häme übereinander her und wirft der Opposition einfach vor zu lügen. Oder so, wie es die „Freie Presse“ in Chemnitz am 20. November formulierte: „Generalsekretär Dierks wirft Gegnern ‚bewusste Falschdarstellungen‘ vor.“ Alexander Dierks ist Generalsekretär der sächsischen CDU.

Glas mit Wasser.
Wirtschaft·Verbraucher

Sachsens Brunnendörfer hatten im Extremsommer 2018 ein echtes Problem

Am Montag, 19. November, stand die Zukunft der Trinkwasserversorgung in Sachsen bei einer Tagung an der HTWK Leipzig im Fokus. Der regenlose Sommer 2018 hat auch die Experten alarmiert. An der Hochschule für Technik, Wissenschaft und Kultur Leipzig (HTWK) diskutierten zuständige Behörden, Wasserversorger und Fachverbände, wie die Trinkwasserversorgung auch nach dem Jahr 2020 sichergestellt werden kann.

Katharina Kleinschmidt: Duft- & Heilöle. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Eine kleine Stippvisite in der Welt der Duft- und Heilöle

Klar: Frauen lieben so etwas. Es muss duften. Aber es geht nicht nur ums Duften in Katharina Kleinschmidts kleinem Ratgeber zu Duft- und Heilölen. Dazu begleiten diese die Menschheitsgeschichte schon zu lange. Und dass einige ätherische Öle aus Pflanzen auch noch heilende Kraft haben, gehört ebenfalls schon die ganze Zeit dazu.

Der Ostzipfel des Zwenkauer Sees. Foto: Ralf Julke
Politik·Region

Droht die Wasserqualität im Cospudener See zu kippen?

Als die Landesdirektion in August der LMBV einen Teilbescheid zum vorzeitigen Baubeginn am Harthkanal erteilte, stürzte das auch Wolfram Günther, den Vorsitzenden der Grünen-Fraktion im Sächsischen Landtag, in Zweifel. Wie kann das möglich sein? Sollte da nicht erst eine umfängliche Umweltverträglichkeitsprüfung stattfinden? Und wie ist das mit der Wasserqualität?

Der kleine Platz an der Hofmeisterstraße,Ecke Brandenburger. Visualisierung: The Salt DIG Group
Politik·Brennpunkt

2019 soll Baustart sein für das neue Quartier Krystallpalast

Ein paar Mal schon hieß es zum großen, brachliegenden Gelände des einstigen Krystallpalasts zwischen Wintergartenstraße und Brandenburger Straße: Jetzt wird gebaut! Jetzt wird ein großes Prestige-Projekt verwirklicht! Bald drehen sich die Kräne! Das war mehrmals nicht mehr als eine schöne Verheißung. Die Blase platzte. Mit ARGO Capital Partners und dem Projektentwickler ORKA Development scheint es jetzt wirklich ernst zu werden.

Linie 10 am S-Bahnhof Möckern. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Die Linie 10 fährt endlich wieder im 10-Minuten-Takt

Neue Fahrpläne treten ab Montag, 26. November, bei den Leipziger Verkehrsbetrieben in Kraft. Damit ändern sich auf allen Linien zum Fahrplanwechsel die Abfahrtszeiten, für die Linien 91, 130 und 131 aber erst ab 9. Dezember. Mehrheitlich handelt es sich um geringfügige Änderungen. Außer für eine Linie: Für die ist der Ferienfahrplan endlich zu Ende.

Bettina Baier: Der Leipziger Krystallpalast. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Das große Buch zum Leipziger Krystallpalast

Es gibt mittlerweile so viele Bücher zum alten Leipzig, dass man das Gefühl bekommt, es sei jetzt alles zu allem erzählt. Aber dann kommt so ein Buch, leuchtet mal in eine Ecke genauer hinein – und siehe da: Klar, das Areal des alten Krystallpalastes war eine Leerstelle. Und das war sie auch deshalb, weil sich vorher niemand wirklich damit beschäftigt hat.

Martin Dulig bei der Wahl von Daniela Kolbe zur Generalsekretärin der Sachsen-SPD. Foto: SPD Sachsen/Julian Hoffmann
Politik·Sachsen

Auch Martin Dulig begrüßt die SPD-Vorschläge für eine neue Sozialreform

Die miesen Wahlergebnisse in Bayern und Hessen waren nun auch für die Bundes-SPD so eine Art Wecksignal. Zumindest für die Genossen, die noch nicht ganz vergessen haben, wie die Welt außerhalb der Parlamente aussieht. Und auf einmal wird bei der alten Tante ernsthaft darüber diskutiert, „Hartz IV“ endlich durch eine soziale Sicherung zu ersetzen, die Menschen nicht diskriminiert und abwertet. Und auch der sächsische SPD-Vorsitzende Martin Dulig findet die Diskussion gut.

S-Bahn auf dem Weg nach Altenburg. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Für einen Leipziger S-Bahn-Ring fehlt vorerst noch die notwendige Nachfrage

Es war die Leipziger SPD-Fraktion, die im Gefolge des diesjährigen PARKing-Day auch die Idee aufbrachte, man könnte das Leipziger S-Bahn-Netz ja auch durch einen richtigen S-Bahn-Ring ergänzen. Der größte Teil des Rings existiert als Güterring ja irgendwie schon. Das Dezernat Stadtentwicklung und Bau hat jetzt seine Stellungnahme dazu formuliert – mit einem gehörigen Schuss Skepsis darin.

Hauptbahnhof, Querbahnsteig - und der Weg zur Toilette nur gegen Geld. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Linke Landtagsabgeordnete fordern mehr kostenfreien Zugang zu öffentlichen Toiletten in Leipzig

Am heutigen 19. November ist Welttoilettentag. Ein Ereignis, das manchmal auch die Leipziger Wasserwerke würdigen mit Hinweisen zum Umgang mit dem, was alles so durch Leipzigs Kanäle fließt. Aber das Thema betrifft auch den modernen Stadtraum, wo es immer wieder an erreichbaren kostenlosen Toiletten fehlt. Nicht jeder hat schnell einen Euro in der Tasche, um die Tür zum verschlossenen Örtchen zu öffnen.

Die Fußgängerbrücke über die Nahle. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Das konzertierte Versagen einer überforderten Stadtverwaltung + Bildergalerie

Am 15. November soll der Planfeststellungsbeschluss zu den drei neuen Eisenbahnbrücken in der Elsteraue gefallen sein. Und das Entsetzen in den Leipziger Umweltvereinen ist entsprechend groß. Denn in diesem Fall erlebten sie, wie eine konfuse Verwaltung reagiert, in der zwar gern von Naturschutzbelangen geredet wird – wenn sich dann aber die Fachämter genau so zu Wort melden, werden ihre Forderungen einfach ignoriert.

LVZ-Druckerei in Stahmeln. Foto: Ralf Julke
Bildung·Medien

SPD und Linke schreiben gemeinsamen Antrag und SPD-Mitglieder einen Offenen Brief

Das ist ein Aufreger. Erst recht, seit sich Anfang des Monats der Betriebsrat der LVZ-Druckerei in Stahmeln an diverse SPD-Ortsgruppen und Verantwortliche gewandt hat, sich für den Erhalt der 1993 gegründeten Druckerei mit ihren 260 Mitarbeitern einzusetzen. Immerhin hält die SPD über ihre Beteiligungsgesellschaft DDVG rund 20 Prozent Anteile an der Madsack-Gruppe. Und der Brief zeigt Wirkung.

Hans-Gert Gräbe: EAGLE-Starthilfe. Computeralgebra im Abitur. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die Grammatik der Computer oder Computeralgebra im Abitur

Hans-Gert Gräbe ist Informatikprofessor an der Universität Leipzig und er mag junge Leute mit mathematischem Denkvermögen. Und er nimmt auch kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, mehr junge Leute in der Schule zum mathematischen Denken zu befähigen. Gerade deshalb, weil in immer mehr Berufen ohne mathematische Logik nichts mehr geht. Denn das steckt ja hinter seinem Plädoyer für Computeralgebra.

Ein Lastenrad schafft was - wie hier mit Fahrer Alexander John bei einer Critical Mass in Leipzig. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Grüne beantragen die Umstellung der städtischen Kurierfahrten auf Lastenfahrräder

Es sind ja nicht nur die Leserinnen und Leser der L-IZ, die bei vielen stadtbewegenden Themen immer ungeduldiger werden. Auch mehreren Ratsfraktionen dauert der Weg vom Stadtratsbeschluss bis zur Umsetzung mittlerweile viel zu lange. Man wird ja nicht jünger. Und manchmal möchte man ja auch als Stadtrat die Umsetzung eines Beschlusses gern noch zu eigenen Lebzeiten erleben. Zum Beispiel die Sache mit dem Lastenfahrrad.

Kleiner Willy-Brandt-Platz vorm Hauptbahnhof. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Linksfraktion beantragt ein ganzes Maßnahmebündel zur Hilfe für die am Hauptbahnhof gestrandeten Personengruppen

Die Umfrage lief ja gerade im Sommer: Die Leipziger wurden befragt, wie sie die Sache mit den Unsicherheiten am und um den Hauptbahnhof sehen. Eine seltsame Umfrage, die mal wieder einzelne Menschengruppen problematisierte. Wer so fragt, setzt am Ende auf reine Polizeiarbeit. Der klärt aber kein Problem. Und bevor das Ordnungsdezernat seine Visionen zum Bahnhofsviertel entsprechend vorstellt, prescht die Linksfraktion lieber vor und beantragt „soziale Lösungen statt Verdrängung“.

Hochwasser 2013 am unteren Elsterbecken. Foto: Marko Hofmann
Politik·Brennpunkt

Was macht der Fluss im Elsterbecken?

Eine berechtigte Frage hat André Loh-Kliesch in seinem Leserbrief zum Elsterbecken ja gestellt: Welche Vorlage hat die Linksfraktion da eigentlich gelesen, als sie ihre Anfrage zu einem möglichen Fluss mit Mäandern im Elsterbecken gestellt hat? Vielleicht hat man dort auch gar keine Vorlage gelesen, sondern sich nur daran erinnert, dass die Diskussion um die Zukunft des Elsterbeckens 2003 mit aller Macht abgewürgt wurde.

Gelichtete Baumkronen der Eschen im Auwald. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Was nicht im Forstwirtschaftsplan steht und trotzdem passieren soll

Eine Stadt muss sich zusammenraufen und gemeinsam Wege finden, die Dinge besser zu machen. Das dauert manchmal – Jahre. Viele Jahre. Denn nicht alle sind auf demselben Wissensstand. Behörden sind schwerfällig, brauchen Zeit zum Umlernen, wenn man Jahrzehnte in alten Mustern feststeckte. Und wenn es dann einen kleinen Fortschritt gibt, merkt es oft gar keiner. Stichwort: Forstwirtschaftsplan.

Herbert Frauenberger, Michaela Koschak: Die Wetterküche. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die Wetterküche oder Was das Wetter mit dem Reigen unserer schönsten Rezepte zu tun hat

Der eine ist Spitzenkoch, die andere erzählt den Leuten in Dreiland, wie das Wetter wird. Und dahinter steckt dann noch ein Verlag, der seit Jahren immer neu Bücher herausbringt, die den Bewohnern einer konsumwütigen Gegenwart erzählen, was eigentlich eine gute Küche mit Gesundheit, Jahreszeiten und Aufmerksamkeit für unsere Umwelt zu tun haben. Ergebnis: Ein Buch über die Küche im Wandel von Wetter und Jahreszeiten. Und über Wolken, Regen und Schnee.

Waldweg im Auenwald. Foto: Ralf Julke
Politik·Engagement

Klage gegen Leipziger Forstwirtschaftsplan: Grüne Liga Sachsen beantragt einstweilige Untersagung von Holzentnahmen im Auwald

Der NuKLA e.V. will es nun wissen. Am 24. Oktober 2018 hat der Leipziger Stadtrat den Forstwirtschaftsplan 2018/2019 beschlossen. Der Plan selbst verrät nicht wirklich, ob am Ende tatsächlich 8.000 Festmeter Holz aus dem Naturschutzgebiet Leipziger Auenwald geholt werden. Während Umweltverbände wie der Ökolöwe davon ausgehen, dass mit naturschutzfachlicher Begleitung deutlich weniger Bäume gefällt werden und Starkbäume sogar möglichst stehen bleiben, sieht der NuKLA einen Verstoß gegen die Auflagen des Naturschutzes.

Flughafen Leipzig/Halle. Foto: Uwe Schoßig
Politik·Sachsen

Sachsens Staatsregierung toleriert Ausnutzung der Leiharbeit nicht nur bei der SAB

Es ist nicht nur „Hartz IV“, das die heutige Arbeitsmarktlandschaft deformiert hat. Es sind auch alle anderen „Arbeitsmarktinstrumente“, mit denen seit den 1990er Jahren verstärkt ermöglicht wurde, dass immer mehr unsichere und unverbindliche Arbeitsverhältnisse entstanden. Und staatliche Behörden haben bei diesem Spiel fleißig mitgemacht. Auch der Freistaat Sachsen oder seine Aufbaubank. Stichwort: Leiharbeit.

Eröffnung der Stadthafen-Mole 2014. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Wie das WTNK dafür sorgt, dass der Leipziger Auenwald trockengelegt wird

Was wir jetzt im Jahr 2018 in der Diskussion um die Alte Elster und die katastrophale Beschlusslage zu den Elsterbrückenneubauten der Deutschen Bahn erleben, das hat alles seine Wurzel im Jahr 2003, als Leipzig ein völlig untaugliches Hochwasserschutzkonzept beschloss – wider besseres Wissen. Und gegen alle Warnungen von Land und Landestalsperrenverwaltung.

Aus AfD-Sicht könnte da auch ein Kernkraftwerk rumstehen. Foto: Marko Hofmann
Politik·Sachsen

Lars Rohwer gibt sich entsetzt, Gerd Lippold zerpflückt seine Argumente

Regieren hat auch etwas mit Regeln zu tun. Mit Weichenstellen sowieso. Die Energiewende ist keine Erfindung des letzten Jahres, ebenso wenig der geplante Ausstieg aus der Atomkraft und aus der Kohle. Die Klimadaten sind längst eindeutig: Industrieländer wie Deutschland müssen so schnell wie möglich auf klimaschonende Energiegewinnung umsteigen. Aber seit 15 Jahren weigert sich Sachsens Regierungspartei, in der Richtung überhaupt einen Handschlag zu tun. Stattdessen investiert man viel Energie in Show-Meldungen.

Unverzichtbare Flächen: Schaubild aus der Bürgerinformationsveranstaltung in der IHK. Foto: Tim Elschner
Politik·Brennpunkt

Foulspiel mit Pleißemühlgraben

Nicht nur CDU und Pro Leipzig empfinden es als unbegreiflich, mit welchen Argumenten Leipzigs Umweltverwaltung jetzt die Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsverfahrens zur Öffnung des Pleißemühlgrabens aushebelt. Denn in Bezug auf die geplante Öffnung des Pleißemühlgrabens an der Hauptfeuerwehrwache wurde ein zweistufiges Beteiligungsverfahren durchgeführt. Doch das Votum der beteiligten Bürger wird nicht akzeptiert.

Magdalena Jagelke: Ein gutes Verbrechen. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Magdalena Jagelkes „Ein gutes Verbrechen“

Der Umschlagtext gibt noch Hoffnung: „Die Tochter kämpft und überlebt.“ Das klingt fast so, als hätte es die Heldin in Magdalena Jagelkes Geschichte am Ende geschafft, hätte das Trauma der fehlenden Mutter überwunden und ihren Platz im Leben gefunden. Ist es denn „ein gutes Verbrechen“, wenn Mütter ihre Töchter verlassen?

Autoschlange auf der südlichen Georg-Schwarz-Brücke. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Es wird keine Bürgerbeteiligung zum Neubau der Georg-Schwarz-Brücken geben

Ziemlich spät ging die Stadt Leipzig mit den Plänen an die Öffentlichkeit, die sanierungsreifen Georg-Schwarz-Brücken zwischen Leutzsch und Böhlitz-Ehrenberg durch einen opulenten Brückenneubau zu ersetzen. Im Stadtbezirksbeirat Leipzig-Altwest fühlte man sich ziemlich überrumpelt und beantragte Anfang 2018 eine regelrechte Bürgerbeteiligung. Die aber lehnte der Stadtrat mehrheitlich ab. Und auch der zweite Antrag des Stadtbezirksbeirats wird jetzt abgewiesen.

Laubbläser bei der Arbeit. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Gibt es überhaupt Überlegungen, den lauten Einsatz von Laubbläsern zu beschränken?

Es geht vielen Leipzigern so – auch vielen, die in den tausenden Büros der Stadt arbeiten. Sie können kaum ein Fenster öffnen, ohne dass draußen irgendein Zeitgenosse mit einem lauten Gerät hantiert – im Sommer wird der Rasen gemäht, dann kommen die Baumsäger und mit dem Laubfall die Laubbläser. Es wird nicht mehr gefegt, sondern lautstark gepustet und Dreck aufgewirbelt. Die Grünen haben da ein paar berechtigte Fragen.

Das Bugenhagen-Bild mit Sebastian Müller, Ulrike Dura und Eric Buchmann. Foto: Hieronymus-Lotter-Gesellschaft
Politik·Engagement

Lotter-Gesellschaft hat die Restaurierung des Ölporträts von Johannes Bugenhagen im Alten Rathaus ermöglicht

Die Hieronymus-Lotter-Gesellschaft, die Fördergesellschaft des Stadtgeschichtlichen Museums, hilft dort, wo dem Museum die Gelder fehlen. In den letzten Jahren hat sie dabei geholfen, einige echte Kleinode zu restaurieren – das berühmte Bach-Porträt gehört dazu, das eindrucksvolle Stadtmodell und nun das Cranach-Gemälde von Johannes Bugenhagen. Der gehört ganz zentral zur Lutherschen Reformation und sein Bild hängt im Reformationszimmer.

Hauptfeuerwache mit Werkstatthof (links) und Hinweisschild zum Pleißemühlgraben. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Stadtverwaltung konstruiert Kostenkeule zum künftigen Verlauf des Pleißemühlgrabens und hinterlässt offene Fragen

Der am 14. November seitens des Dezernats Umwelt, Ordnung, Sport vorgelegte Beschlussvorschlag für die Ratsversammlung bestätigt die Trassierung des Pleißemühlgrabens zwischen Käthe-Kollwitz-Straße und Ranstädter Steinweg parallel zum Goerdelerring weiter als Vorzugsvariante. Damit ignoriert die Stadtverwaltung nicht nur ein eindeutiges Bürgervotum für den historischen Trassenverlauf, sie blendet das jahrelange Bemühen von Bürgervereinen, insbesondere des Vereins Neue Ufer, und das Überwiegen der fachlichen Argumente für den historischen Trassenverlauf einfach aus.

Hinweistafel des Vereins Neue Ufer zum historischen Verlauf des Pleißemühlgrabens. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Hin und Her um den Pleißemühlgraben – So erzeugt man Politikverdrossenheit

Von Beginn an fragten alle interessierten Beteiligten, was passiert mit der Funktionalität der Hauptfeuerwache, wenn man den Pleißemühlgraben öffnet, gleich an welcher Stelle. Über die Zeit der Bürgerbeteiligung waren die Antworten recht unterschiedlich. Sie reichten von „es gibt keinen signifikanten Einfluss“ bis „die Einsatzfähigkeit ist gefährdet“. Letztere Aussage wurde anlässlich der Diskussionsveranstaltung in der IHK zur Öffnung des historischen Verlaufes getroffen.

Paul Schönberger, Stefan Schimmel: Kaisertage. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Kaisertage: Was die Aufzeichnungen der Kammerdiener und Adjutanten über die letzten Regierungsjahre Wilhelms II. verraten

Kaisertage – das klingt wie Kaiserwetter und Kaiserschmarrn. Darum geht es aber gar nicht in diesem Buch – oder besser: nur indirekt. Und es geht auch eher nicht um die Kammerdiener und Adjutanten Kaiser Wilhelms II., auch wenn ihre Aufzeichnungen den Hintergrund bilden für diesen konzentrierten Blick auf Wilhelm II. in den Jahren 1914 bis 1918. Es erklärt einiges von dem, was damals geschah.

So könnte es hinter der Hauptfeuerwache mit geöffnetem Pleißemühlgraben aussehen. Visualisierung: Neue Ufer e.V.
Politik·Brennpunkt

Verein Neue Ufer wirbt für eine kluge Lösung für das ganze Stadtquartier am Naundörfchen

Am Mittwoch, 14. November, als Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal die Gründe erläuterte, warum sein Dezernat die Öffnung des Pleißemühlgrabens am Goerdelerring bevorzugt, verteilte der Verein Neue Ufer einen eigenen Folder an die Ratsfraktionen, um seine Gründe noch einmal zu erläutern, warum man für die Öffnung des Grabens im historischen Verlauf hinter der Hauptfeuerwache ist.

Pleißemühlgrabenöffnung am Goerdelerring. Visualisierung.
Politik·Brennpunkt

Allein die Sanierungspläne der Hauptfeuerwache bedingen den Kostenunterschied von 18 und 30 Millionen Euro für den Pleißemühlgraben

Hat Leipzigs Stadtverwaltung die Bürger nur gelinkt? Hat sie die Bürgerbeteiligung zur Öffnung des Pleißemühlgrabens an der Hauptfeuerwache nur vorgegaukelt und die Beteiligten über etwas abstimmen lassen, was sowieso längst feststand? So ganz schlüssig konnte Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal das in der Pressekonferenz zur jetzigen Stadtratsvorlage nicht entkräften.

Die alte - viel zu enge - Brücke über die Nahle. Foto: Heiko Rudolf
Politik·Brennpunkt

Umweltverbände schlagen bei den Planungen für die Bahnbrücken in der Elsteraue Alarm

Sie mahnen, sie warnen, sie machen Vorschläge. Und das seit 2016, seit bekannt ist, dass die Bahn ihre Brücken durch die Leipziger Elsteraue ab 2019 neu bauen will. Doch die Stadt Leipzig reagierte nicht, nahm nicht mal die Gesprächsangebote der Bahn an. Aber das Amt für Denkmalschutz meldete sich und sorgte erst recht dafür, dass sich die Brückenpläne für Leipzigs Nordwestaue zur Katastrophe entwickeln.

Klaus Auerswald: Sonst kommst du nach Schwedt! Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Klaus Auerswalds Buch „Sonst kommst du nach Schwedt!“ neu aufgelegt

Dieses Buch ist seit 2010 schon zweimal in verschiedenen Verlagen aufgelegt worden – und jedes Mal war es vergriffen. Nun hat es der Sax Verlag ins Programm aufgenommen. Und es liest sich so beklemmend wie 2010. Und der Ortsname hat sich eh bei vielen Männern im Osten tief eingebrannt. Schwedt war eine Drohung für alle, die in der NVA zum Gehorsam gedrillt wurden.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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