Die Festschrift zu 25 Jahre Lotter-Gesellschaft. Foto: Hieronymus-Lotter-Gesellschaft
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Das Lotter-Magazin zum 25.: Wie Stadtgeschichte nicht nur die Museumsmenschen in Spannung hält

Die große Feier zum 25. Geburtstag der Hieronymus-Lotter-Gesellschaft 2021 musste ausfallen. Genauso wie die beliebte Lotter-Bude auf dem Weihnachtsmarkt. Die stets einen wichtigen Beitrag leistete zum Spendenaufkommen der Gesellschaft, die seit 1996 das Stadtgeschichtliche Museum bei Ankäufen und Restaurierungen unterstützt. Die Festschrift als Lotter-Magazin gab es trotzdem, nicht nur gefüllt mit Grußbotschaften.

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Liebe Leipzig: 25 Briefe zum Abschied an die Ex

Das ist mal eine Liebeserklärung an Leipzig, die sich gewaschen hat. 25 Briefe hat Janine Lückert an ihre zeitweilige Wahlheimat Leipzig geschrieben. 2021 ist sie weggezogen, weil ihre Liebe auf Zeit sich zu etwas entwickelt hat, was man nicht unbedingt aushalten muss für den Rest des Lebens. Mit dem ganzen Rummel um „The better Berlin“ hat Leipzig vor allem eines von Berlin übernommen: all seine schlechten Eigenschaften.

Marsha Richarz: Nö. Foto: Ralf Julke
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Nö: Marsha Richarz macht klar, was es mit Feminismus, Menschsein und Lehrerinsein auf sich hat

Lehrerin wollte sie eigentlich gar nicht werden. Und nach Sachsen wollte die in Heidelberg geborene Marsha Richarz eigentlich auch nicht. Zwei gute Gründe, um dann in Leipzig Sonderpädagogik und Germanistik auf Lehramt zu studieren. Also ist sie heute Inklusionslehrerin, Bühnenpoetin, Moderatorin, Autorin und – seit März – auch noch Verlagsinhaberin. Denn da hat sie den Brimborium Verlag gegründet.

Poesiealbum neu: Was wir wollen. Foto: Ralf Julke
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Was wir wollen: Das neue „Poesiealbum neu“ fragt nach dem, was uns wirklich umtreibt im Leben

Dieses „Poesiealbum neu“ ist ein Abschied: Zum letzten Mal gibt der Leipziger Dichter Ralph Grüneberger eins dieser thematisch durchdachten Hefte heraus, in denen – auf poetische Weise – die großen Fragen unserer Zeit und unseres Lebens behandelt werden. Mit 70 Jahren will er sich endlich stärker den eigenen Buchprojekten widmen. Denn so ein Heft macht Arbeit. Das unterschätzt man so leicht.

Oleg Senzow: Haft. Foto: Ralf Julke
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Haft: Oleg Senzows Notizen aus seinem Hungerstreik im Straflager bei Labytnangi am Polarkreis

Es gibt Bücher, die gehen an die Nieren. Da fiebert man mit, auch wenn man weiß, dass es am Ende doch irgendwie gut ausgehen muss. Mit Betonung auf irgendwie. Denn wie Oleg Senzow mit den gesundheitlichen Folgen seines langen Hungermarathons im russischen Straflager Labytnangi am Polarkreis fertig wird, erzählt er in diesem Buch nicht mehr. Auch wenn es allein schon deshalb ein Ausnahmebuch ist, weil es seine sämtlichen Notizen zum 145-tägigen Hungerstreik enthält.

Der Leipziger Marktplatz und das Alte Rathaus. Foto: LZ
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Wie das Licht nach Leipzig kam. Die ganze Geschichte, Teil 3

In seinem Dekret vom 19. September 1701 hatte August vorgeschlagen, den Aufbau und den Betrieb der Leipziger Laternen durch eine „gemeine Anlage“ zu bestreiten, was nichts anderes bedeutet, als dass das Licht durch neue Steuern bezahlt werden muss. Mit anderen Worten: Die Leipziger sollen für das blechen, was ihnen die Blechschmiede bauen.

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Fredrich rastet aus: Wenn Editorials aus fünf Jahren eine ganze Magazin-Geschichte erzählen

Es gibt wohl über kein deutsches Magazin derzeit so eine Erfolgsgeschichte zu erzählen wie über das Katapult Magazin. Es hat mit einer Tugend die Herzen seiner Leser/-innen erobert, die so manche deutsche (Tages-)Zeitung längst vergessen hat auf der Jagd nach Klicks und Reichweite: Die Liebe zu Zahlen, Fakten und einprägsamen Grafiken, die den Leser/-innen bildhaft vor Augen führten, wie die Welt ist. Wie sie wirklich ist. Natürlich ergibt so etwas Ärger.

Salli Sallmann (Hrsg.): Als ich wie ein Vogel war. Gerulf Pannach: Die Texte. Foto: Ralf Julke
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Als ich wie ein Vogel war: Die Liedtexte Gerulf Pannachs in neuer und erweiterter Ausgabe

Mancher hat ihn erst nach 1990 erlebt, als er wieder mit Renft auf Tour ging. Und so bringt man Gerulf Pannach (1948-1998) auch nur zu gern mit Renft in Verbindung. Und das auch über die Texte einiger Lieder, die Renft im Repertoire hatte. Dabei hat sich der größte Teil von Gerulf Pannachs Musikerleben im Westen abgespielt, nachdem er 1977 aus der Haft entlassen und gemeinsam mit Christian „Kuno“ Kunert nach Westberlin ausgebürgert worden war.

Silke Heinig: EisbärenSommer. Foto: Ralf Julke
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Eisbärensommer: Ein Büchlein aus Leipziger Familiengeschichten und einigen Fotoalbumschätzen

Wie schreibt man seine Lebensgeschichte auf? Das ist für viele Zeitgenoss/-innen inzwischen ein Thema geworden. Denn man muss sich keinen Verlag mehr suchen, sondern kann alles im Selfpublishing herausbringen. Auch in kleinen Auflagen, sodass einfach genug Exemplare für die Familie gedruckt werden. Oder ist die Geschichte doch spannend genug auch für die Öffentlichkeit? Eine Frage, die sich auch Silke Heinig aus Grünau stellte.

Minouche Shafik: Was wir einander schulden. Foto: Ralf Julke
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Was wir einander schulden: Warum wir einen neuen Gesellschaftsvertrag brauchen und was zwingend darinstehen sollte

Wir leben ja in einer Zeit, in der sich scheinbar alles aufs Geld reduziert. Eigentlich noch schlimmer: auf Schuldverhältnisse. Kein Monat ohne irgendwelche Geldforderungen. Viele sind bis über beide Ohren verschuldet. Aber eigentlich denkt man nicht an Geld, wenn man sagt: Was schulden wir einander? Denn vor allen Geldverhältnissen ist da etwas Anderes, was in Zeiten des enthemmten Egoismus immer wieder vergessen wird.

Poesiealbum 366: Volker Sielaff. Foto: Ralf Julke
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Volker Sielaff: Ein Poesiealbum für einen aufmerksamen Dichter aus Dresden

Poesie ist eine Lebenshaltung. Vielleicht die menschlichste überhaupt. Sie regiert zwar nicht. Jedenfalls nicht in Sachsen. Aber das ändert nichts daran, dass dieses Stückchen Erde immer wieder begabte Stimmen hervorbringt, die sich wie selbstverständlich in die Sächsische Dichterschule einreihen. Dazu gehört auch der in der Lausitz geborene und in Dresden lebende Dichter Volker Sielaff, der jetzt auch mit einem „Poesiealbum“ gewürdigt wurde.

Ein Ort der wilden Gefühle: die Leipziger Kleinmesse. Foto: Alexander Böhm
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Mit virtuellen Realitäten Emotionen verstehen: Leipziger Forscher lassen Probanden Achterbahn fahren

Wir sind ja keine rationalen Wesen, auch wenn wir es nur zu gern wären. Immer wieder werfen uns Emotionen aus der Bahn, lassen uns irrational handeln und auch falsche Entscheidungen treffen. Und manchmal kommen wir aus den Fallgruben unserer Gefühle gar nicht wieder heraus. Logisch, dass Leipziger Kognitionsforscher unbedingt herausfinden wollen, wie Emotionen entstehen und wirken.

Reinhard Münch: Mit den Schweden gegen Napoleon. Foto: Ralf Julke
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Mit den Schweden gegen Napoleon: Reinhard Münch auf den Spuren der Schweden in Koalitionskriegen und Völkerschlacht

Die Völkerschlacht hat ihren Namen ja zu Recht bekommen. Hier standen auf beiden Seiten die verschiedensten Völker Europas im Kampf. Aufseiten der Österreicher, Russen und Preußen auch die Schweden, die seit den diversen preußischen Deutungen der Geschichte (die bis heute meist dominieren) eine scheinbar eher kampfunlustige Rolle spielten. Jedes Königreich bastelt sich seine eigenen Legenden. Zeit, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen, fand Reinhard Münch.

Salzgäßchen im Licht. Foto: Ralf Julke
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Wie das Licht nach Leipzig kam. Die ganze Geschichte, Teil 2

Bereits 1695, also just in jenem Jahr, in dem August II. in Dresden das Reithaus in ein ganz neues Licht tauchen ließ, hatte die Leipziger Kaufmannschaft den Wunsch nach einer verbesserten Straßenbeleuchtung geäußert und dabei ebenfalls auf das Vorbild anderer Städte verwiesen, in deren Liga man sich zweifellos sah. In dem entsprechenden Bittgesuch heißt es, dass „an gewissen Orthen der Stadt, wie in Wien, Hamburg, Berlin und andern Orthen gebräuchlich, beständig-brennende Nacht-Laternen gehalten und die Straßen hierdurch beleuchtet werden möchten.“

Volker Berghahn: Englands Brexit und Abschied von der Welt. Foto: Ralf Julke
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Englands Brexit und der Abschied von der Welt: Volker Berghahn untersucht, welche Motive hinter dem Brexit-Abenteuer der Engländer stecken

Es war ein exemplarisches Beispiel dafür, wie populistische Politik wirkt und in die Hosen geht, dieser Brexit, der Europa fünf Jahre lang in Atem hielt, angefangen von David Camerons völlig unsinnigem Wahlversprechen, ein Referendum zum Verbleib Großbritanniens in der EU zu veranstalten, über Jahre der britischen Fingerhakeleien bis zum Austritt unter Boris Johnson. Nicht nur Volker Berghahn grübelt da, ob dieser Heckmeck vielleicht historische Gründe hat.

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 97. Foto: LZ
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Die Weihnachtsausgabe der LZ: Erkenne dich selbst – mit vielen Träumen beherzter Leipziger/-innen

Die LZ-Weihnachtsausgabe ist da. Etwas dicker als üblich, auch, weil wir uns im November dieses Jahres zurückhielten. Dafür wieder mit jener kleinen Weihnachts-Freude, die LZ-Leser/-innen so lieben: bekannte Leipzigerinnen und Leipziger erzählen, was sie sich wünschen – für sich, für das kommende Jahr, die Stadt und natürlich die Welt. Denn wenn Coronapandemie und Klimakrise uns etwas wieder vor Augen geführt haben, dann das Wissen darum, wie eng verflochten unser Schicksal mit der ganzen Erdgemeinschaft ist. Wir können nicht mehr so tun, als ginge uns das alles nichts an. Oder als würden wir die „heile Welt“ in einem irgendwie erinnerten „früher“ wiederfinden wie der alte Mann auf der Zeichnung von Schwarwel auf dem Titelblatt.

Markus Zabel: Verlassene Orte in Sachsen. Foto: Ralf Julke
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Verlassene Orte in Sachsen: Markus Zabel auf Fotopirsch in alten Fabriken, Kliniken, Gasthäusern und auch dem Leipziger Stadtbad

In Hessen war er schon unterwegs, in Thüringen und Sachsen-Anhalt: Der Jenaer Fotograf Markus Zabel gehört zu jener Schar neugieriger Fotografen, die den Reiz verlassener Orte in Fotos festhalten. Orte, die davon erzählen, dass hier einmal Menschen lebten und arbeiteten. Wenn aber die Menschen fort sind, werden Fabrikgebäude, Gasthöfe, Villen und Bauernhäuser zu Lost Places. Orten, die auch von der Vergänglichkeit menschlichen Seins erzählen.

Prof. Dr. Elisa Hoven ist Professorin für deutsches und ausländisches Strafrecht, Strafprozessrecht, Wirtschafts- und Medienstrafrecht. Foto: Prof. Dr. Elisa Hoven/Maya Claussen
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Das juristische Problem mit den Messenger-Diensten: Die Leipziger Strafrechtlerin Prof. Dr. Elisa Hoven zur Debatte um Telegram

Bei einer Razzia in Dresden wurden am Mittwoch, 15. Dezember, Waffen sichergestellt und Tatverdächtige vernommen, die in einem Chat Morddrohungen gegen den sächsischen Ministerpräsidenten geäußert haben sollen. Über den Messengerdienst Telegram sollen sie sich vernetzt und ausgetauscht haben. Nicht erst seit diesem Fall steht Telegram in der Kritik. Die Straf- und Medienrechtlerin Prof. Dr. Elisa Hoven von der Universität Leipzig forscht zu Hatespeech im Internet.

Andreas Pehnke: Bücher im Geiste der Weimarer Demokratie. Foto: Ralf Julke
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Bücher im Geiste der Weimarer Demokratie: Die Wiederentdeckung eines fast vergessenen Verlages

Der im Leipziger Süden heimische Sax Verlag entwickelt sich nach und nach auch zu einem Verlag, in dem sich die sächsischen Verlags- und Verlegergeschichten sammeln. Nicht nur die Geschichten zur Buchstadt Leipzig, sondern auch die zu den Persönlichkeiten, die hier einst die Bücher machten, die das Kaiserreich und die Republik in ihren Bann schlugen. Mit Harry Schumann und dem Carl Reissner Verlag wird nun ein fast vergessenes Verlagsschicksal aus dem Dunkeln geholt.

Michael Hametner: Werkkunstwerk. Foto: Ralf Julke
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Werkkunstwerk: Michael Hametner im Gespräch mit dem „Pop Art“-Künstler Detlef Lieffertz

Es ist fast eine Lebensaufgabe, die sich der langjährige Literatur-Redakteur des MDR-Hörfunks Michael Hametner da gestellt hat: Im Gespräch mit (Leipziger) Künstlern versucht er herauszubekommen, was sie beim Kunstschaffen treibt, was sie motiviert, wie Kunst funktioniert und ob man überhaupt drüber reden kann. Mit Detlef Lieffertz hat er jetzt einen besucht, der für eine Richtung steht, die es offiziell in der DDR gar nicht gab: die Pop Art.

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Sensationeller Fund im Leipziger Auwald: Biologen der Uni Leipzig entdecken eine extrem seltene Insektenart

Dafür braucht man schon ein Auge und ein gutes Studium. Aber dann kann es passieren, dass Forschende und Biologiestudierende der Universität Leipzig für eine zoologische Freilandexkursion in den Leipziger Auwald gehen und dort ein extrem seltenes Insekt entdecken, von dem vorher keiner wusste, dass es auch im Leipziger Auwald vorkommt. Sie fanden den Mückenhaft (Bittacus hageni). Gleich mehrere Exemplare gingen ihnen im Blätterdach des Leipziger Auwalds ins Netz.

Johannes Krause, Thomas Trappe: Hybris. Foto: Ralf Julke
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Hybris: Eine Reise durch die Geschichte der Menschheit, die auch die Frage nach unserem möglichen Scheitern stellt

Schon 2019 erzählte Johannes Krause gemeinsam mit Thomas Trappe in „Die Reise unserer Gene“, welche faszinierenden Ergebnisse die moderne Archäogenetik inzwischen hervorgebracht hat. Das Buch wurde ein Bestseller. Auch weil es erzählte, wie unsere Menschheitsgeschichte sogar aus unseren Genen herausgelesen werden kann. Aber auch ein Wissenschaftler wie Krause macht sich Gedanken darüber, wohin das noch führen kann. Denn der Erfolg ist ein Problem.

·Bildung

Direktstudium versus Fernstudium

Es gibt viele Wege, um an einen Studienabschluss zu gelangen. Während herkömmliche Universitäten in Zeiten von Corona ihren Lehrbetrieb zeitweilig auf digitale Angebote umstellen mussten, hat sich für Fernhochschulen trotz der Krise eigentlich gar nichts am Regelbetrieb geändert, da sie von vornherein auf Distanzlernen ausgerichtet sind.

Jan Lindner: Romeo und Julia: Reanimiert. Foto: Ralf Julke
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Romeo und Julia: Jan Lindners furiose Reanimation des Shakespeare-Dramas in Buchform

Eine Buchstadt im klassischen Sinne ist Leipzig ja nicht mehr. Aber die Stadt ist allemal noch ein Pflaster für junge Leute, die hier einen Verlag gründen möchten. Zu den jüngsten Gründungen in diesem Jahr gehört der Brimborium-Verlag, der im Leipziger Osten heimisch ist. Und wo auch Jan Lindner ein neues Zuhause gefunden hat. Hier erschien jetzt sein 2019 entstandenes erstes Drama: „Romeo und Julia: Reanimiert“.

Hendrik Wiethase: Eine kulinarische Reise durch Indien. Foto: Ralf Julke
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Eine kulinarische Reise durch Indien: Mit Hendrik Wiethase die Vielfalt der indischen Küche entdecken

Wenn ein Wettiner auf Reisen geht … verschlägt es ihn schon mal nach Indien. So wie den in Wettin-Löbejün heimischen Verleger, Fotografen, Filmproduzenten, Kameramann und Buchautor Hendrik Wiethase. Seit 2005 reist er immer wieder in das Land der Farben, Düfte und Gewürze und sammelt nicht nur Bilder und Eindrücke, sondern auch Rezepte. Denn die indische Küche hat ihn zutiefst beeindruckt.

Kein Weihnachten mehr ohne Licht ... Foto: Ralf Julke
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Wie das Licht nach Leipzig kam. Die ganze Geschichte, Teil 1

Am Heiligabend des Jahres 1701 geht den Leipzigern ein Licht auf. Der Stern von Bethlehem hat ausnahmsweise mal nichts damit zu tun. Und auch die in den Gelehrtengehirnen glühende Aufklärung, die von den Studierstuben in die Stadt hinausstrahlt, kann den Erfolg nicht auf sich verbuchen. Denn das, was da leuchtet, ist weder Gott noch Geist, sondern eine Armada aus 700 Rüböllaternen, die am 24. Dezember 1701 erstmals ihr Licht in Leipzig verströmen, womit sich das Zeitalter der öffentlichen Straßenbeleuchtung ins große Buch der Geschichte einbrennt.

Michael Oertel: Ge(H)-Danken(!)-Welt. Foto: Ralf Julke
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Ge(H)-Danken(!)-Welt: Michael Oertels subtile Fotos und Gedanken über das Leben als Mensch

Michael Oertel ist ein Meister der scheinbar so einfachen Gedanken, die die ganze Kompliziertheit unseres menschlichen Daseins einfangen. Denn eigentlich ist es ganz einfach, sich wie ein guter Mensch zu verhalten und der Welt Gutes zu tun. Aber warum tun wir es nicht? Warum lassen wir uns doch immer wieder von Regeln treiben, von denen wir inwendig alle wissen, dass es falsche und unmenschliche Regeln sind?

Rainald Grebe: Rheinland Grapefruit. Mein Leben. Foto: Ralf Julke
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Rheinland Grapefruit. Mein Leben: Rainald Grebes Ausflug in das eigene, so herrlich fragmentarische Leben

Was macht man eigentlich, wenn einen das Leben so richtig von der Bühne kegelt? So, wie es dem Liedermacher, Kabarettisten und Autor Rainald Grebe 2017 geschah, als ein Schlaganfall seine Bühnenauftritte für Monate unterbrach? Und so richtig besser geworden ist es ja auch 2021 nicht. Schreibt man also mit 50 schon seine Memoiren? Ein paar Verlage waren durchaus daran interessiert, dass der Tausendsassa die erzwungene Auszeit nutzte, um für sie seine Autobiografie zu schreiben.

Julia Cruschwitz, Carolin Haentjes: Femizide. Foto: Ralf Julke
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Femizide: Warum Deutschland das Thema Frauenmorde endlich ernst nehmen muss

2020 war das, im April, da wurde die 37-jährige Sozialarbeiterin Myriam Z. Im Leipziger Auwald von ihrem langjährigen Lebensgefährten ermordet. Ein Vorfall, der seinerzeit nicht nur die Leipziger/-innen entsetzte, sondern auch ein paar Dinge in Bewegung brachte. Erstmals gründet sich auch in Leipzig eine Gruppe #keinemehr. Und zwei junge Autorinnen machen sich daran, ein Thema zu recherchieren, von dem man vorher den Eindruck haben konnte, dass es in Deutschland gar nicht existiert.

Sarah A. Besic: Der Eumel auf Abwegen. Foto: Ralf Julke
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Der Eumel auf Abwegen: Drei Stofftiere wie du und ich auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela

Kann man sich nach dem Lesen eines Pilgerbuches tatsächlich so fühlen, als wäre man 2.860 Kilometer mitgewandert – fünf Monate lang von Leipzig bis nach Santiago de Compostela und noch ein Stückchen weiter bis Finisterra? Kann man. Mit Wollsocken zu Hause im Lesesessel. Auf 690 Seiten in 111 Etappen. Und einem Autor, der sich quasi aufgespalten hat in drei Stofftiere – zwei Plüschbären und den Eumel. Manchmal braucht man drei, um den wirklich drängenden Fragen des Lebens auf den Grund zu gehen.

Tobias Premper, Martin Lechner: Gelati! Gelati! Foto: Ralf Julke
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Gelati! Gelati! Zwei begabte Autoren zeigen, wie man 99 Mini-Geschichten erzählen kann

Miniaturen sind Grenzgänger. Flüchtendes Wild. Romane, die keine Lust haben, groß und stark zu werden. Gedichte in Prosa. Brotkrümel vom Tisch des fleißigen Autors. Oder lauter eilig Notiertes, das einmal wie ein richtig guter Anfang für ein wahnwitzig gutes Buch klang. Und dann verschwand der prickelnde Anfang von etwas im Zettelkasten oder Notizbuch. Und wenn der Autor ihn dann später beäugte, war es ein glitzernder Kieselstein. Vielleicht doch eine Geschichte? Oder gleich 99?

Andreas M. Sturm (Hrsg.): Mordsmärchen. Foto: Ralf Julke
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Mordsmärchen: 14 kleine Krimis, die zeigen, wie aktuell die alten Märchen noch immer sind

Im Untertitel verspricht das Buch zwar „Bitterböse Krimis aus dem Märchenland“. Aber man sollte nicht das übliche Hollywood-Märchenland erwarten. Und auch nicht unbedingt lauter tapfere Prinzen und wunderschöne Prinzessinnen. Auch keine sieben Berge und verwunschenen Schlösser. Denn wenn Krimi-Autor/-innen eines wissen, dann das: Was die Märchen wirklich erzählen, zeigt die finsteren Abgründe in Menschen, wie sie wirklich sind.

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Uni Leipzig stellt auf Digitallehre um: Freiversuche und Studienzeitverlängerung gefordert

Noch vor zwei Wochen hatte das Rektorat der Uni Leipzig den Studierenden Hoffnung auf ein fortlaufendes Präsenzsemester gemacht. Eine Woche vor der Weihnachtspause stellt die Hochschule nun doch noch auf Online-Lehre um. Vorerst bis Mitte Januar 2022 sollen Seminare und Vorlesungen digital abgehalten werden. Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) fordert Abfederungen wie in den vergangenen Corona-Semestern, um Studierenden psychischen Druck zu nehmen.

Die Paulskirche Halberstadt nach ihrer Restaurierung im Jahr 1908. Foto: Rud. Lohse Postkartenverlag, Halberstadt, gemeinfrei: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=53747089
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Verlorene Kirche in Halberstadt: die Paulskirche (St. Peter und Paul)

Kirchenbauwerke gehören in Mitteldeutschland zu fast jedem Ort. Im Alltag sind sie bekannt als Wahrzeichen, Ortsmittelpunkt oder Orientierungsmarke, sie haben architektonisch, kunsthistorisch und regionalgeschichtlich vielfältige Bedeutung. Doch die Zukunft vieler Kirchen ist bedroht: Dutzende von ihnen haben ihre Funktion verloren, einige sind bereits spurlos aus dem Ortsbild verschwunden. Zeit zur Erinnerung an verschwundene Kirchen – und was mit ihnen unwiderruflich verloren gegangen ist.

Alexander Querengässer: Torgau im Großen Nordischen Krieg. Foto: Ralf Julke
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Torgau im Großen Nordischen Krieg: Ein völlig anderer Blick in das Torgau zur Zeit August des Starken

Torgau hat einen sehr aktiven Geschichtsverein, dem es ein Herzensanliegen ist, die Geschichte der einstigen sächsischen Residenzstadt auch in einer anspruchsvollen Schriftenreihe zu beleuchten. Dazu lädt der Verein auch kompetente Autoren ein, die sich – wie der Historiker Alexander Querengässer – sowieso schon mit zumeist „vergessenen“ Kapiteln der sächsischen Geschichte beschäftigen. Und der Große Nordische Krieg passt tatsächlich nicht in das Bild, das die Sachsen so gern von sich malen.

Hans Jürgen Böhmer: Beim nächsten Wakd wird alles anders. Foto: Ralf Julke
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Beim nächsten Wald wird alles anders: Warum wir lernen müssen, Wälder als lebendige Organismen zu begreifen

Der ach so schöne deutsche Wald wird immer mal wieder zum Schlagzeilenthema. Seit 2018 erst wieder, seit die Gazetten vom Waldsterben 2.0 fabulieren. Das klingt so schön dramatisch. Ist aber falsch. Auch wenn die Aufnahmen aus dem Harz oder der Sächsischen Schweiz noch viel dramatischer sind als die aus den 1970er Jahren. Aber was da kaputtgeht, ist nun mal kein Wald, sondern ein Forst. Ein Zeitalter geht zu Ende.

Konrad Diebler: Kein Leben wie jedes andere. Foto: Ralf Julke
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Kein Leben wie jedes andere: Konrad Dieblers Erinnerungen an sein Leben zwischen den Stühlen

Doch, irgendwann muss man das alles aufschreiben, sein Lebe erzählen, so gut man es vermag. Und zwar möglichst so, wie man es wirklich erlebt und gesehen hat. Das ist nicht leicht. Das merkt jeder, der sich mal an die Tastatur setzt und anfängt und … Ja, wo ist da die rote Linie in eigenen Leben? Hat man gelebt oder wurde man gelebt? Oder hat man immer nur zwischen allen Stühlen gesessen?

Anja Paumen: Projekt Klimaschutz. Foto: Ralf Julke
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Projekt Klimaschutz: Warum wir unser Wachstums-Denken ändern müssen, wenn wir die Klimakatastrophe verhindern wollen

Noch ein Buch zu einem Thema, zu dem eigentlich alles gesagt ist? Ja. Es geht nicht anders. Gerade dort, wo die Botschaft endlich ankommen müsste, trifft sie auf Ignoranz, Mauermentalität und fossile Vernarrtheit in ein Wachstumsmantra. Das gerade dabei ist, unsere Lebensgrundlagen zu zerstören. Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist auch klar, dass die Bundesregierung seit Jahren gegen das Grundgesetz verstoßen hat.

Alberto Schwarz: Leipzig um 1850. Foto: Ralf Julke
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Leipzig um 1850: Leipzig in dem Moment, als es gerade begann, zur Großstadt zu werden

1850, da regierte in Leipzig noch ein Bürgermeister namens Karl Wilhelm Otto Koch. Oder besser: Er kam gerade ins Amt und wurde damit der Leipziger Bürgermeister, der in seinen 26 Jahren an der Spitze miterlebte, wie aus der kleinen Messestadt eine Großstadt und Industriestadt wurde. Er war der Erste, der sich Oberbürgermeister hätte nennen dürfen. Aber er wollte nicht. Und Alberto Schwarz zeigt mit diesem Buch, wie das Leipzig aussah, als Koch sein Amt antrat.

Markus Thielemann: Zwischen den Kiefern. Foto: Ralf Julke
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Zwischen den Kiefern: Ein Roman über die ganz und gar nicht verlockende Wildnis unter der dünnen Haut unserer Zivilisation

Es sieht – auf den ersten Blick – etwas unscheinbar aus, nicht so wie der Roman zum wichtigsten Thema der Zeit. Und nein: das wichtigste Thema ist nicht die Corona-Pandemie. Auch wenn es einige Selberdenker glauben und sich benehmen wie Quengelkinder, die ihren Willen nicht bekommen. Das wichtigste Thema ist unser Überleben. Und die Zeichen stehen gar nicht gut. Denn auf das, was da auf uns zukommt, sind wir nicht vorbereitet. Ein Roman wie ein Gedankenexperiment.

Francis Bacon: Über die Dreistigkeit, über den Argwohn und über die Prahlerei. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Über die Dreistigkeit, über den Argwohn und über die Prahlerei: Bacons gesammelte Essays mit Gille-Collagen neu aufgelegt

Man könnte es glattweg als eine kleine Hommage an die scheidende Rektorin der Universität Leipzig Beate Schücking lesen, was der Verlag Faber & Faber hier vorgelegt hat. Denn diese Essays des berühmten englischen Staatsmanns, Philosophen und Wegbereiters der Empirie Francis Bacon gab 1940 erstmals der Anglist und Shakespeare-Forscher Levin Ludwig Schücking heraus. Übersetzt hat sie übrigens dessen Ehefrau Elisabeth Schücking.

Nico Mateew: 10 Tage im Herzen der Ferne. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

10 Tage im Herzen der Ferne: Wie Nico Mateew in Albanien den Mut fand, die Tretmühle der Karrieregesellschaft zu verlassen

Nico Mateews Buch ist eine einzige Liebeserklärung – einerseits an das völlig unterschätzte Land Albanien, und zum anderen an ein Leben, von dem die gehetzten Bewohner des deutschen Wohlstands fast nur noch träumen. Wenn überhaupt noch. Das Paradies liegt hinter uns und ganz bestimmt nicht in den Wohlstandsversprechen einer Gesellschaft, die ihre Mitglieder zu Ratten im Laufrad gemacht hat.

Tassilo Wengel: Mediterrane Kräuter. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Mediterrane Kräuter: Wie man den Reichtum der Kräuterwelt aus dem Mittelmeerraum in den eigenen Garten bekommt

Es wird wärmer in Deutschland. In vielen Regionen wird bald mediterranes Klima der Normalzustand sein. Gleichzeitig entdecken immer mehr Menschen den Wert einer eigenen Küche und der Selbstversorgung aus dem eigenen Garten wieder für sich. Und das Schöne ist: Die meisten mediterranen Kräuter für die Küche sind längst heimisch bei uns, mitgebracht von den Römern und den mittelalterlichen Mönchen.

Forschende fordern einen neuen Aufbruch im internationalen Bemühen zum Schutz der Biodiversität. Das Foto zeigt einen startenden amerikanischen Goldspecht (Colaptes auratus L.). (Bild: Marten Winter, iDiv)
·Bildung·Forschung

Ein Forderungspapier zur biologischen Vielfalt: Schluss mit der Verantwortungslosigkeit beim Schutz der Artenvielfalt

Es geht schon lange nicht mehr nur um die bedrohliche Klimaerwärmung. Längst hat menschliche Rücksichtslosigkeit auch dafür gesorgt, dass ganze Biotope verschwinden, Meere, Wälder und Graslandschaften als Lebensraum zerstört werden und das Artensterben weltweit in einem Tempo im Gange ist, das es auf der Erde so seit über 60 Millionen Jahren nicht gab. Und niemand scheint gewillt zu sein, dem Massensterben Einhalt zu gebieten. Dabei ist das überfällig und möglich, wie ein Papier feststellt, an dem auch iDiV-Forscher aus Leipzig mitgeschrieben haben.

Ingrid Brodnig, eine österreichische Autorin mit Wissensvorsprung und lebensnahen Tipps zum Umgang mit Verschwörungserzählungen. Foto: Screen Video FES
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Video: Verschwörungsmythen, Halbwahrheiten, Desinformation in Zeiten von Corona + Video

Eigentlich sollte die aufklärende Debatte natürlich mit Publikum an verschiedenen Orten in Sachsen stattfinden. Kurzfristig, wie so vieles, legte die Friedrich Ebert Stiftung, nachdem die Corona-Zahlen im Freistaat durch die Decke gingen, die einzelnen Veranstaltungen zusammen und am 23. November 2021 ins Netz. Was sicher den Nachteil der fehlenden Begegnung für das dennoch zahlreiche Publikum mit den beiden Hochkarätern Ingrid Brodnig und Michel Kraske mit sich brachte. Und doch den Vorteil bot, die bekannte österreichische Autorin und den deutschen Fach-Journalisten in einer gemeinsamen Veranstaltung und so auch vergleichbare Linien zwischen den Ländern zu erleben. Verschwörungsmythen, Halbwahrheiten und Desinformationen: längst ein gemeinsames Problem im deutschsprachigen Raum.

Michael Maul: Bach. Eine Bildbiografie. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Bach. Eine Bildbiografie: Michael Maul erzählt das Leben des Thomaskantors in 141 Bildern und Geschichten

Dieses Buch war eigentlich schon eine ganze Ecke früher geplant – nämlich zum Bachfest 2020, als Leipzig unter dem Motto „BACH – we are family!“ zum Treffpunkt für Bachfreunde und Chöre aus aller Welt werden sollte. Und dann musste das Bachfest wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Die große Bach-Community hätte sich über eine zweisprachige Biografie auf neuestem Forschungsstand natürlich riesig gefreut.

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Rektorinnenwahl an der Uni Leipzig: Ein Offener Brief und wenig Zuspruch für universitätseigene Kandidatin

Die Juristin Eva Inés Obergfell ist nach der Medizinerin Beate Schücking die zweite Frau in der Geschichte der Universität Leipzig, die das Rektorat leiten wird. Die von der Humboldt-Uni Berlin kommende Juraprofessorin setzte sich am Dienstag, 23. November 2021, im Erweiterten Senat der Uni deutlich gegen die universitätseigene Kandidatin Rose Marie Beck durch. Vor der Wahl hatten Studierende der Universität in einem Offenen Brief fehlende Transparenz und schlechte Kommunikation bezüglich des Todes des dritten Kandidaten vorgeworfen. Die aktuell noch amtierende Rektorin Beate Schücking wies die Vorwürfe zurück.

Anhand von Spielen lernen und üben Menschen, mit anderen zu kooperieren oder zu konkurrieren. Foto: 123RF | lightfieldstudios
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Die Regeln einer Gesellschaft lernen: Spiele spiegeln die Kultur wider, in der Kinder aufwachsen

Erwachsene haben meist längst vergessen, dass alle die Regeln, die sie immer im Kopf haben, eigentlich künstliche Regeln sind, Regeln, die Kindern erst beigebracht werden müssen. Aber eben nicht mit langweiligen Ermahnungen, sondern mit Spielen, von denen man landläufig denkt, dass ja alle Kinder so spielen. Aber diese Annahme ist falsch – in Spielen kann man solidarisches Verhalten lernen, aber auch das Gegenteil: gnadenlosen Wettbewerb. Ein Forschungsergebnis aus Leipzig.

Peter Mattmann-Allamand: Deglobalisierung. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Deglobalisierung: Ein Versuch zu verstehen, warum Globalisierung und Wachstumszwang auch unsere Demokratie zerstören

Es ist schon so: Wahrscheinlich ist unsere Gegenwart tatsächlich so komplex, dass viele wichtige Debatten und Streitgespräche nicht mehr stattfinden. Und ein paar Heilige Kühe gibt es ja auch noch. Über die sich selbst Parteien zerstreiten können, die sonst eigentlich nicht zimperlich sind. Was den Allgemeinmediziner und einstigen Mandatsträger der Grünen Partei in der Schweiz, Peter Mattmann-Allamand, bis heute umtreibt.

Caroline Vongries: Napoleon und die Frauen. Foto: Ralf Julke
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Napoleon und die Frauen: Die immense Rolle starker Frauen in der Geschichte des Kaisers der Franzosen

Eigentlich war ja 2021 auch so eine Art Gedächtnisjahr: Vor 200 Jahren starb der verbannte Napoleon Bonaparte auf St. Helena, gerade einmal 51 Jahre alt, an Magenkrebs wie sein Vater. Knapp 20 Jahre lang hatte er Europa regelrecht auf den Kopf gestellt. Hoffnungsträger und Tyrann, Modernisierer und Usurpator. Als „Mann mit vielen Gesichtern“ schildert ihn Caroline Vongries in diesem Buch, bevor sie sich den Frauen widmet, die in seinem Leben eine Rolle spielten.

Die Nikolaikirche Zeitz – oder das, was von ihr geblieben ist. Foto: Jwaller, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=45191163
·Bildung·Zeitreise

Verlorene Kirche in Sachsen-Anhalt: die Nikolaikirche Zeitz

Kirchenbauwerke gehören in Mitteldeutschland zu fast jedem Ort. Im Alltag sind sie bekannt als Wahrzeichen, Ortsmittelpunkt oder Orientierungsmarke, sie haben architektonisch, kunsthistorisch und regionalgeschichtlich vielfältige Bedeutung. Doch die Zukunft vieler Kirchen ist bedroht: Dutzende von ihnen haben ihre Funktion verloren, einige sind bereits spurlos aus dem Ortsbild verschwunden.

Lutz Heydick: Mitteldeutsche Flüsse. Foto: Ralf Julke
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Mitteldeutsche Flüsse: Mit Lutz Heydick den Reichtum der mitteldeutschen Flusslandschaften entdecken

Mitteldeutschland ist eine Flusslandschaft. Das merkt man nicht erst, wenn mal wieder ein großes Hochwasserereignis Städte unter Wasser setzt. Dutzende Städte in Mitteldeutschland sind nach den Flüssen benannt, an denen sie liegen – von Chemnitz bis Ilmenau, von Saalfeld bis Elsterwerda. An den drei wichtigsten Flüssen der Region hat Lutz Heydick schon bilderreiche Flussradwanderungen beschrieben. Wäre jetzt nicht die vierte Flusswanderung dran?

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Überm Schreibtisch links – Einsam oder einzigartig?

„Der Starke ist am mächtigsten allein.“ So heißt es zu Beginn in Schillers letztem großen Drama „Wilhelm Tell“. Den zögernden Nationalhelden beschreibend, der sich dem Aufstand gegen die habsburgische Tyrannei noch nicht anzuschließen vermag. „Bedürft ihr meiner zu bestimmter Tat, dann ruft den Tell, es soll an mir nicht fehlen.“

Wolfgang Seidel: Die Braut des Holländers. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Braut des Holländers: Ein gewaltiges Plädoyer für die Frauen in 29 Opern

Ist das jetzt nur ein Faible? Natürlich nicht. Auch wenn es einen wie den Münchener Autor Wolfgang Seidel natürlich auch wegen der Frauen, der begnadeten Sängerinnen in die Oper zieht. Aber was er mit diesem Buch macht, ist dennoch ein Novum. Denn einfach ums schöne Aufzählen der berühmten Frauengestalten in der Oper geht es ihm gar nicht. Denn nichts erzählt derart eindrucksvoll vom Zustand der Gesellschaft wie die Rolle der Frau. Auch und gerade auf der Bühne. Ohne Frauen und ihre Liebe ist Oper undenkbar.

Die HTWK an der Karl-Liebknecht-Straße. Foto: Lucas Böhme
·Bildung·Leipzig bildet

Streit an der HTWK eskaliert: StuRa will Abwahl des Rektors erreichen – der weist Vorwürfe zurück + Update

An der Leipziger HTWK schwelt schon länger ein Konflikt zwischen dem StudierendenRat (StuRa) und dem Rektorat. Im Kern geht es um Vorwürfe des StuRa, das Rektorat würde sich systematisch einem Dialog verweigern und hätte vor vier Wochen eine Gruppe von Studierenden im Büro ohne Gespräch abgewiesen. Jetzt soll sogar die Abwahl des Rektors, Prof. Dr. Mietzner, erreicht werden – der weist die Vorwürfe gegen sich zurück.

Tobias Bamborschke: Schmetterling im Winter. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Schmetterling im Winter: Die zutiefst melancholischen Tage-Texte des Sängers Tobias Bamborschke

Da hat sich Tobias Bamborschke tatsächlich selbst an die Princess 100 gesetzt und seine Texte fein säuberlich ins Schreibmaschinenlayout gebracht. Ohne Tippfehler. Auch die Zeichnungen im Buch stammen vom Sänger und Texter der Independent-Band Isolation Berlin. Ein kleines Gesamtkunstwerk. Nur Gedichte sind es eigentlich nicht. Auch wenn sie Sven Regener fantastisch findet.

Christoph Bigalke, Jens-Uwe Korsowsky: Was bleibt uns. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Was bleibt uns: Christoph Bigalkes surreale Fotos vom Jetzt und drei Vor-Zeit-Geschichten von Jens-Uwe Korsowsky

Es hätte auch ein Jubiläumsband werden können zu 30 Jahre Deutscher Einheit. Der Leipziger Fotograf Christoph Bigalke würde kein Problem haben, so einen Band mit eindrucksvollen Fotos aus dem Jahr 1990 ff. zu füllen. Und natürlich trotzdem einen echten Bigalke-Band damit erschaffen, schwebend in jenem verwirrenden Raum, in dem wir nie so recht wissen: Träumen wir? Oder sehen wir jetzt tatsächlich die ganze Irritation unseres Lebens, die wir sonst so gern ausblenden?

Die Rezepte unseres Lebens. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Rezepte unseres Lebens: Eine animierende Reise in die Lieblingsrezepte ostdeutscher Familien

Was ist wirklich wichtig im Leben? Was bleibt in Erinnerung? Was gibt uns das Gefühl von Zuhause? Ziemlich oft landet man bei solchen Fragen bei Omas Kochbuch im Regal und den Gerichten unserer Kindheit. Manchmal auch gleich beim Klassiker aus dem Verlag für die Frau „Wir kochen gut“. Aber was kommt dabei heraus, wenn man die Ostdeutschen bittet, ihre Lieblingsrezepte einzusenden?

Grabungsgebiet des Nektanebos-Tempels im Gebiet des einstigen Heliopolis. Foto: Simon Connor
·Bildung·Forschung

Neue Erfolge für ägyptisch-deutsche Forschungskampagne: Grabungsteam findet Zeugnisse aus der Geschichte des Heliopolis-Tempels

Schon in den vergangenen Jahren konnten die Forscher um den Leipziger Ägyptologen Dietrich Raue aufregende Entdeckungen im Grabungsfeld des antiken Heliopolis in Ägypten machen. Nun hat ein ägyptisch-deutsches Grabungsteam bei gerade abgeschlossenen Ausgrabungen im Nordosten Kairos weitere bedeutende Zeugnisse aus der Geschichte der Tempelstadt Heliopolis gefunden.

Das neue Kartenangebot im Online-Stadtplan: Leipzig 1913. Screenshot: L-IZ
·Bildung·Zeitreise

Leipzigs Online-Stadtplan: Einfach umschalten auf die historische Karte von 1913

Stück für Stück wächst der Online-Stadtplan der Stadt Leipzig. Es kommen immer wieder neue Funktionen hinzu – Bike+Ride-Stationen etwa, Windkraftanlagen, Wertmarkenverkaufsstelen. Oder auch neue Karten wie die Luftbilder von 1990. Seit September ist auch die schon länger versprochene Grundkarte mit dem historischen Stadtplan hinterlegt, auf die jetzt das Amt für Geoinformation und Bodenordnung aufmerksam machte. Man kann jetzt also auch bequem ins Leipzig des Jahres 1913 hineinzoomen.

Eberhard Schröter: Walzerfahrt zum Mond. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Walzerfahrt zum Mond: Lauter Geschichten aus einer Kindheit im Lindenau der 1960er Jahre

Kinders, wie die Zeit vergeht. Aber irgendwie ist es wohl so: Jetzt gehen auch die um 1955 Geborenen in Rente. Da hat man auf einmal Zeit. Und auf einmal merkt man, dass man ja ein ganz schön seltsames Leben erlebt hat. Mit Erinnerungen, die schon die Kinder nicht mehr teilen, weil sie in einer völlig anderen Welt aufgewachsen sind. Der in Leipzig geborene Journalist und Schriftsteller Eberhard Schröter hat jetzt seine Kindheitsgeschichten in Lindenau in diesem Buch versammelt.

Samira El Ouassil, Friedemann Karig: Erzählende Affen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Erzählende Affen: Warum die falschen Märchen uns daran hindern, unsere Welt zu retten

Wir erzählen uns unser Leben. Wir können gar nicht anders. Auch nicht in der Corona-Pandemie. Samira El Ouassil und Friedemann Karig hätten dieses Buch auch ohne die Corona-Pandemie schreiben können. Es ist ja nicht unsere erste Krise, die zeigt, wie sehr Geschichten, gute und schlechte Erzählungen, uns umgeben. Wir denken in Geschichten, ohne Narrative ergibt die Welt für uns denkende Affen keinen Sinn. Wir sind nicht wirklich ein Homo sapiens, auch wenn wir uns das nur zu gern einreden. Wir sind vor allem ein Homo narrans.

Die Stadtkirche Muskau. Foto: Ekkehard Brucksch (Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Urhebers)
·Bildung·Zeitreise

Verlorene Kirche in der sächsischen Oberlausitz: die Stadtkirche Muskau

Kirchenbauwerke gehören in Mitteldeutschland zu fast jedem Ort. Im Alltag sind sie bekannt als Wahrzeichen, Ortsmittelpunkt oder Orientierungsmarke, sie haben architektonisch, kunsthistorisch und regionalgeschichtlich vielfältige Bedeutung. Doch die Zukunft vieler Kirchen ist bedroht: Dutzende von ihnen haben ihre Funktion verloren, einige sind bereits spurlos aus dem Ortsbild verschwunden. Zeit zur Erinnerung an verschwundene Kirchen – und was mit ihnen unwiderruflich verloren gegangen ist.

Stefan Heym: Flammender Frieden. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Flammender Frieden: Stefan Heyms (Anti-)Kriegsroman von 1944 erstmals in deutscher Sprache

Michael Müller hat recht, wenn er im Nachwort schreibt: „Flammender Frieden ist mithin auch ein erstaunlich aktueller Roman.“ Und das will schon etwas heißen für einen Roman, der 1944 erstmals unter dem Titel „Of Smiling Peace“ in den USA erschien und jetzt erstmals auf Deutsch vorliegt. Müller ist Gründungsmitglied der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft. Aber sein Satz ist mehr als Werbung für einen der markantesten Autoren (Ost-)Deutschlands.

Anja Stiller: Gesünder leben mit weniger Zucker. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Gesünder leben mit weniger Zucker: Ein Büchlein, das den Abschied vom Zuckerwahnsinn erleichtert

Schummeln Sie ruhig dieses Büchlein in den Nikolausstiefel. Mit dem Schokonikolaus und den süßen Keksen. So klein es ist, so hilfreich wird es sein, wenn die Beschenkten anfangen, sich ein bisschen eingehender mit den Folgen eines entfesselten Zuckerkonsums zu beschäftigen – den niemand anders drosseln kann als sie selbst. Denn die Industrie, die uns überzuckerte Nahrung in rauen Mengen zur Verfügung stellt, denkt nicht mal dran, ihre Zuckerbomben zu entschärfen.

Jörn Daberkow: Leipzig Außergewöhnlich. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Leipzig Außergewöhnlich: Wie ein Hamburger seine neue Heimat Leipzig mit der Kamera entdeckt

Es ist zwar nicht der erste Fotoband zu Leipzig, aber er ist wirklich etwas Besonderes. Er zeigt nämlich, wie man die Schönheit dieser Stadt entdecken kann, wenn man völlig neu hier ist und nicht nur den üblichen Sehenswürdigkeiten seine Aufmerksamkeit schenkt. Und Jörn Daberkow war völlig neu hier, als er 2018 nach Leipzig kam. Frisch importiert aus der großen Hafenstadt Hamburg.

Ekkehardt Oehmichen: Woher? Wohin? Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Woher? Wohin? Acht Geschichten mit Migranten, die in Frankenberg eine neue Heimat fanden

Darf man das eigentlich fragen? Woher? Wohin? Wahrscheinlich nicht, wenn man mit der Tür ins Haus fällt. Ihre Geschichten erzählen Menschen in der Regel erst, wenn es ein Vertrauen gibt, das gegenseitige Gefühl, dass man sich respektiert und vor allem auch interessiert. Dann kann man – wie Ekkehardt Oehmichen – losgehen und sich die Geschichten von Menschen erzählen lassen, die in Sachsen Zuflucht und Heimat gefunden haben. Genauer: im 14.000-Einwohner-Städtchen Frankenberg in der Nähe von Chemnitz.

Enno Seifried: Deutschland zu Fuß. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Deutschland zu Fuß: Mit dem Leipziger Enno Seifried über 3.000 Kilometer von Sylt bis in die Alpen

2019 war noch ein glückliches Jahr. Wir wussten es nur nicht. Ein Jahr ohne Corona-Pandemie in Deutschland, ohne all die Einschränkungen. Ein Jahr, in dem sich der Leipziger Enno Seifried entschloss, Deutschland einfach mal von Nord nach Süd zu durchwandern. Und das nicht auf dem direktesten Weg, sondern auf einer großen Schleife, 3.442 Kilometer durch ein Land, dessen Schönheit wir einfach vergessen haben.

·Bildung·Forschung

Erstmals gebündelt: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig veröffentlicht zweisprachiges Recherche-Tool zu „Leipziger Opfern im Nationalsozialismus“

Viele Leipziger Opfer des Nationalsozialismus waren im Leipzig jahrzehntelang vergessen, völlig aus dem Stadtgedächtnis verschwunden, wenn man von der Ehrung kommunistischer Widerstandskämpfer einmal absieht. Oft wurden ihre Geschichten erst nach der Wiedervereinigung wieder ans Tageslicht gebracht. Die Forschung ist noch längst nicht beendet. Höchste Zeit, einmal in einer Recherchedatenbank zusammenzuführen, was inzwischen bekannt ist. Man findet sie im Alten Rathaus, kann sie aber auch online ansteuern.

Tischkalender „Leipzig 2022“. Foto: Ralf Julke
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Leipzig: Ein Tischkalender mit viel Schnee und Aufmerksamkeit für das Licht in der Stadt

Oha, wir leben noch. Spätestens, wenn die Kalender fürs kommende Jahr auf dem Tisch liegen, merkt man jedes Mal, dass wieder ein Jahr vergangen ist. Dass man nicht von einem unaufmerksamen BMW-Fahrer im Drogenrausch überfahren wurde, auch nicht von einem rechts abbiegende Lkw an der Ampel oder einem Stück abstürzendem Weltraumschrott aus der Spur geworfen. Die Bäume stehen zwar kahl. Aber jeder Sonnenstrahl erinnert einen an die erleuchtete Schönheit der Welt.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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