Lehrermangel

Schule im Herbst. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Gespräche zur Lösung des Lehrerproblems in Sachsen sind wieder am Knauserkurs der Regierung gescheitert

Am Donnerstag erst, 29. September, protestierten 25.000 sächsische Schüler gegen die Bildungspolitik der CDU. Selbst die SPD schaut mit zunehmender Frustration auf die seltsamen Spiele von Kultus- und Finanzministerium. Am Freitag, 30. September, brachte es die sächsische Staatsregierung fertig, die Gespräche zur Deckung des Lehrerbedarfs mit den Lehrervertretungen krachend scheitern zu lassen.

Schülerprotest 2012 in Leipzig. Genützt hat es wenig damals. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Am 29. September wird wieder gegen die katastrophale sächsische Bildungspolitik demonstriert

In Sachsen steht die Bildungspolitik völlig auf dem Kopf. Während die Regierung die Erfüllung ihrer Hausaufgaben verweigert, Stunden schwänzt und Klassenarbeiten vergeigt, erzählen jetzt die Schüler der Kultusministerin, wie Bildung organisiert werden muss. Am Dienstag lud der LandesSchülerRat zur Pressekonferenz nach Dresden. Am Donnerstag, 29. September, wird demonstriert.

Von außen schön bunt: die Schule am Adler. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

In Leipzig fallen 6 Prozent aller Schulstunden aus und es fehlen schon jetzt über 200 Lehrer

So Mancher bescheinigt der Leipziger Stadtverwaltung eine deutlich größere Mühe beim Beantworten von Fragen aus dem Stadtrat, als sich etwa die Staatsregierung gibt, um Landtagsanfragen zu beantworten. Selbst der eine (Ex-NPD) Stadtrat bekommt ausführlich Antwort. Sogar dann, wenn die Daten eigentlich sogar online verfügbar sind. Aber das Problem, das abgefragt wurde, brennt auch dem Sozialbürgermeister auf den Nägeln.

Das Ideal der sächsischen Schule: lehrer- und schülerfrei. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Sachsens Regierung hat den Lehrermangel seit 2012 systematisch herbeiorganisiert

Die sächsischen Kultusminister haben es gründlich versemmelt. 2006/2007, als der alte Tarifvertrag auslief, hätte das Umsteuern bei der Lehrereinstellung beginnen müssen. Tausende Lehrer hatten mit Stunden- und Gehaltsverzicht geholfen, das System über den Berg zu bringen, dem die Schüler abhandengekommen waren. Nun sind die Schüler wieder da. Aber die Lehrer fehlen. Ein brandheißes Thema, über das am Montag, 19. September, diskutiert werden soll.

Von außen schön bunt: die Schule am Adler. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Gerade an Sachsens Oberschulen dünnt das Fremdensprachenangebot aus, Auslosungen werden immer öfter zur Regel

Eigentlich hatten CDU und FDP einst mit breiter Brust verkündet, sie wollten die sächsischen Mittelschulen besser machen, aufwerten und den Kindern die Chance geben, auch noch nach der 6. Klasse ans Gymnasium zu wechseln. Der neue schmucke Titel Oberschule sollte dafür stehen. Aber man macht eine Schule nicht besser, wenn man spart, kürzt und nicht mal genügend Fremdsprachenlehrer hat.

Gerade in Leipzig haben viele junge Lehrkräfte sofort wieder gekündigt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

In Leipzig kündigen neu angestellte Lehrer am häufigsten

Das war dann schon heftig, was die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Cornelia Falken, jetzt aus einer Antwort der Kultusministerin erfuhr: Gerade Leipziger Schulen scheinen mittlerweile ein Problem zu haben, für Lehrer noch attraktiv zu sein. Hier gab es im neuen Schuljahr schon die meisten Kündigungen von Lehrern im sächsischen Vergleich.

Protest gegen die sächsische Lehrerpolitik im Jahr 2012. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Auch im Doppelhaushalt 2017/2018 stehen bisher nicht genügend Gelder, um junge Lehrer für Sachsen begeistern zu können

Eigentlich müsste die wichtigste Frage im Dresdner Kultusministerium jetzt lauten: „Wo kriegen wir jetzt Lehrer her?“ Denn eines hat der mittlerweile katastrophale Start ins Schuljahr 2016/2017 ja gezeigt: Sachsen ist nicht mehr in der Lage, seinen Lehrerbedarf zu decken. Aus vielerlei Gründen. Einer ist: Die Kultusministerin will es gar nicht.

Zumindest am Schulgebäude hübsch getrennt. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Sparkonzepte der sächsischen Regierung produzieren immer mehr Löcher bei der Sicherung des Lehrernachwuchses

Es ist nicht nur hochgradig peinlich, was Sachsens Kultusministerin zum Schuljahrsbeginn 2016 eingestehen musste, es ist das Eingeständnis eines systematischen Versagens. Dem Freistaat Sachsen gelingt es nicht mehr, genügend Lehrer für den Schuldienst einzustellen. Und das liegt nicht - wie Brunhild Kurth so selbstsicher erklärte - am Arbeitsmarkt, auf dem „wir nicht die Lehrerinnen und Lehrer, die wir benötigen – weder in Quantität noch in Qualität finden.“

Seit 2012 Dauerthema in Sachsen: Lehrer fehlen. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

So langsam hat auch die SPD die Nase voll vom Lavieren der CDU beim Thema Lehrereinstellungen

Einen kleinen Einblick, wie schwer es dem kleinen Koalitionspartner SPD fällt, den schweren Koloss CDU zur Änderung einer seit Jahren praktizierten verhängnisvollen Politik zu bewegen, gab am Dienstag, 21. Juni, die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sabine Friedel. Kurz zuvor hatte Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) zugeben müssen, dass sie über 200 Lehrerstellen zum Schuljahresbeginn nicht besetzen kann.

Protestbanner mit der Mahnung Lehrstellen KEINE Leerstellen1
·Bildung·Leipzig bildet

Kultusministerin Brunhild Kurth kann den zunehmenden Lehrermangel in Sachsen nicht mehr kaschieren

Da hilft auch kein Schönreden mehr, kein Zeigen mit dem Finger auf andere. Seit vier Jahren ist Brunhild Kurth (CDU) Kultusministerin in Sachsen. Vier Jahre lang hat sie es irgendwie geschafft, die Löcher zu stopfen in Sachsens Schulen. Mehr schlecht als recht. Doch am Donnerstag, 16. Juni, musste sie vor dem Hauptpersonalrat der sächsischen Lehrer Farbe bekennen. Die Löcher lassen sich nicht mehr stopfen.

Leerstellen: Schülerprotest von 2012. Foto: Marko Hofmann
·Politik·Sachsen

Dresdens Kultusministerium stöhnt über hausgemachte Probleme und sucht hängeringend nach qualifiziertem Lehrpersonal

Da sag noch einer, es hätte nicht genug Warnungen gegeben. Doch nun jammert das sächsische Kultusministerium, dass es nicht genug qualifizierte Lehrkräfte gäbe und man sich dem Menetekel gegenübersieht, das schon lange von Seiten vieler Medien und auch von Seiten der Lehrergewerkschaft sowie von Elterninitiativen prophezeit wurde: Bildungsnotstand. Doch genau der droht nun, nachdem man wundersamerweise in Dresden feststellt, dass es nicht genug ausreichend passendes Lehrpersonal geben wird.

Katharina Schenk (SPD)
·Bildung·Leipzig bildet

Juso-Vorsitzende fordert von Sachsens Kultusministerin eine echte Überarbeitung ihres Schulgesetzentwurfes

In der „Sächsischen Zeitung“ vom 25. Mai versuchte Sachsens Schulministerin Brunhild Kurth einmal zu erklären, warum ihr vorgelegter Entwurf zum neuen Schulgesetz nicht wirklich so neu aussieht und warum Koalitionspartner SPD schon angekündigt hat, dass dieser Entwurf noch gründlich überarbeitet werden müsse. Und dabei trat sie der SPD gleich noch einmal ordentlich auf die Füße.

Protestbanner mit der Mahnung Lehrstellen KEINE Leerstellen1
·Bildung·Leipzig bildet

Personaldecke voller Löcher, an jeder sechsten Leipziger Schule ist der lehrplanmäßige Unterricht nicht vollständig abgesichert

100 Prozent Personalabdeckung im Grundbereich der sächsischen Schulen - das heißt nichts anderes als: Hier wird haarscharf auf Kante geplant. Nicht mehr. An etlichen Schulen sogar weniger, wie jetzt eine Landtagsanfrage der bildungspolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion, Petra Zais, ergab. Und gerade Schulen in Leipziger Problemvierteln sind betroffen.

Seit 2012 Dauerthema in Sachsen: Lehrer fehlen. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Sächsische Knauserpolitik verprellt junge Lehrer, 71 Stellen konnten zum 1. Februar nicht besetzt werden

Und wieder stellt sich heraus, dass Sachsen es nicht schafft, genügend Lehrer einzustellen. Zwar sollte die Einstellung neuer Lehrer im Schuljahr 2015/2016 deutlich anziehen. Doch selbst von den geplanten 760 neuen Lehrkräften fehlen 71. Da ist nicht nur der LandesSchülerRat Sachsen entsetzt, der erst am 23. Februar zum Termin bei Bildungsministerin Brunhild Kurth gewesen war.

Stühle im Klassenraum.
·Bildung·Leipzig bildet

Noch immer völlig ungeklärt: Warum schmeißen angehende Lehrer in Sachsen so häufig ihr Studium hin?

Meinungsbildungsprozesse in einer Demokratie dauern immer länger, werden immer komplizierter. Manchmal gehen komplette Schul- und Studienzeiten darüber hinweg. Wie beim Thema der Lehrerbildung in Sachsen. Und sechs Jahre im Politikbetrieb sind nichts, wie die hochschulpolitische Sprecherin der Grünen im Sächsischen Landtag, Dr. Claudia Maicher, nun feststellt.

Seit 2012 Dauerthema in Sachsen: Lehrer fehlen. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Neueinstellung von Lehrkräften sichert auch 2016 nicht den regulären Schulunterricht in Sachsen ab

Am Donnerstag, 10. Dezember, verkündete die Sächsische Bildungsagentur, dass sie insgesamt 760 Lehrerinnen und Lehrer zum 1. Februar 2016 neu einstellen will. Das klingt nach richtig viel. Aber nicht nur der Landesschülerrat bezweifelt, dass damit der Unterricht gesichert werden kann. Sachsens Kultusministerium ist immer noch auf Sparkurs. Mit dramatischen Folgen.

Von außen schön bunt: die Schule am Adler. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Sachsens Kultusministerium gibt sich von Entwicklung der Schülerzahlen überrascht und bekommt deftige Kritik vom Landesschülerrat

Nicht nur der Landesschülerrat hat nun seit Monaten darauf gewartet, dass das sächsische Kultusministerium endlich genaue Zahlen zu Schulen, Schülern, Lehrern und Klassengrößen im Schuljahr 2015 / 2016 vorlegt. Da die allgemeinbildenden Schulen die Zahlen im September melden mussten, hätte das Zahlenwerk spätestens im Oktober vorliegen müssen. Aber selbst am 3. Dezember gab es nur ein paar Alibi-Zahlen.

Martin Dulig. Foto: SPD Sachsen
·Politik·Sachsen

SPD-Landeschef mahnt eine Wiederbelebung des öffentlichen Dienstes in Sachsen an

Geht die Zeit des Personalabbaus in Sachsen zu Ende? Die Bürger warten ja drauf. Und mit drastischen Worten beschrieb das Martin Dulig, Vorsitzender der sächsischen SPD und stellvertretender Ministerpräsident, am Samstag, 7. November, auf dem Landesparteitag der SPD in Görlitz: "Der Öffentliche Dienst wurde geringgeschätzt und abgebaut, mit der Folge, dass wir inzwischen große Probleme haben, unsere staatlichen Aufgaben ordentlich zu erfüllen."

Schulabbrecherquote von Ausländerkindern: Sachsen auf dem vorletzten Platz. Grafik: INSM / Bildungsmonitor
·Bildung·Leipzig bildet

Die Lobhudelei des Bildungsmonitors der INSM kommt nur bei der Regierungskoalition noch gut an

Sachsen wird nicht regiert. Sachsen wird nur noch verwaltet. Was in den vergangenen Jahren als "Reform" angepriesen wurde, war nie mehr als ein Sparprogramm. Die wichtigsten Themen, die über die Zukunftsfähigkeit des Landes und seiner Regionen entscheiden, bleiben liegen, werden politisch einfach verweigert - der Strukturwandel in der Lausitz genauso wie der soziale Wohnungsbau oder die Bildungsstruktur.

Ordner in Reih' und Glied - Gesammelte Werke eines Jägers. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Lehrer-Leben (1): Caipi für die faulen Ferien-Säcke

„Lehrer brauchen Liebe“ titelte das evangelische Magazin Chrismon im Januar. Ist dem so? Warum denn ausgerechnet Lehrer? Sie wissen schon, das sind die hier: vormittags Recht, nachmittags Faulenzia, Ferien bis das Badehandtuch stinkt und ein Arbeitszimmer voller Ordner: Hurra, ich unterrichte morgen zum 135. Mal dieselbe Stunde. Die brauchen mehr Liebe? D i e? Ach, ich weiß nicht. Weniger Vorurteile wären schon gut. Mich muss keiner lieben, aber ich will mich auch nicht für meinen Beruf und dessen Vorzüge rechtfertigen müssen. Es kann ja immerhin jeder Lehrer werden. Und was bedeutet schon Vorzüge? Ich gehe gar nicht so gern baden.

Kein Politiker in Sachsen kann sagen, er habe es nicht gewusst: Schülerprotest von 2012. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Leipzig beim Schulausfall in Sachsen einsam an der Spitze

Von wegen "geschafft". All die mit riesigem Tamtam im Wahlkampf verkündeten Sondermaßnahmen, um das Personalproblem in Sachsens Schulen in den Griff zu bekommen, haben nichts genützt. Auch das Schuljahr 2014/2015 ist mit zu wenig Lehrpersonal gestartet. Und in den Schulen hat sich das Ausfallproblem an Schulstunden weiter verschärft, musste der Landesschülerrat jetzt erneut feststellen.

Über Schulqualität entscheiden nicht die geputzten Schilder, sondern die verfügbaren Lehrer. Foto: Marko Hofmann
·Politik·Sachsen

Für das SPD-Schwerpunkt-Thema Bildung gibt’s im Doppelhaushalt 2015/2016 deutlich mehr Geld

Da war die L-IZ ein wenig vorlaut am Wochenende, als sie der sächsischen SPD sehr kleine Spielräume bei der Gestaltung der Politik in der neuen Regierungskoalition attestierte. Das stimmt so nicht, konterte am Montag, 20. April, Dirk Panter, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag. Ein Vierteljahr Ringen um den neuen Doppelhaushalt des Freistaats liegt hinter ihm. "Wir haben ganz schön viel erreicht", sagt er.

Das Werbeblatt des sächsischen Kultusministeriums für Lehramtsabsolventen aus anderen Bundesländern. Cover: Freistaat Sachsen / SMK
·Bildung·Leipzig bildet

Jahrelang verprellte Sachsen seinen Lehrernachwuchs – jetzt wirbt der Freistaat um Lehrer aus anderen Bundesländern

Hat das überhaupt noch etwas mit vorausschauender, nachhaltiger Politik zu tun, was der Freistaat in den letzten Jahren im Umgang mit seiner Lehrerschaft praktiziert hat? Sei es bei der Vergütung, sei es bei der Einstellung von neuen Lehrern? Nicht wirklich. Fünf Jahre predigte die Regierung, man hätte genug Lehrer und hätte auch vorgesorgt. Doch am Freitag, 6. März, startete das Kultusministerium eine Werbeaktion für Lehrer aus anderen Bundesländern.

Turm der Schillerschule in Gohlis. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Eine Frage von der ersten Bank: Wann Schülern Schule wieder Spaß macht

LeserclubHaben Sachsens Lehrer überhaupt noch ihre Schüler auf dem Schirm? Ja, sind sie sogar beratungsresistent? Phillip Dorn besucht die 11. Klasse des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Leipzig-Gohlis. Der baldige Abiturient hat schon einige Erfahrungen mit Lehrern gemacht. Sein Fazit nach elf Jahren: Zu wenige Werte würden vermittelt, soviel danach geschaut, Leistung in Zahlen auszudrücken. Dabei wollen Schüler doch keine Zauberei. Sie wollen einfach nur ernst und mitgenommen werden…

Die Ernst-Pinkert-Schule in Leipzig-Volkmarsdorf. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

6.100 neue Lehrkräfte? Nimmt Sachsens neue Regierung den Lehrermangel endlich ernst?

Ganz mutig schienen CDU und SPD zu sein, als sie im Oktober in ihren gemeinsamen Koalitionsvertrag schrieben: "Wir ersetzen jede Lehrerin und jeden Lehrer, die aus dem Schuldienst ausscheiden, 1:1 und tragen dem Anstieg der Schülerzahlen, den deutlich gestiegenen Ausbildungsverpflichtungen der Schulen und dem erhöhten Bedarf für die schulische Inklusion angemessen Rechnung. In dieser Legislaturperiode werden wir mindestens 6.100 neue Lehrerinnen und Lehrer unbefristet einstellen.”

Schule am Floßplatz in Leipzig. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Sachsens Kultusministerium flickt die Löcher im Schulbetrieb immer mehr mit Leuten ohne Lehrerausbildung

Am Donnerstag, 19. Februar, feierten zwar CDU und SPD die ersten 100 Tage ihrer neuen gemeinsamen Regierung in Sachsen. Und die SPD sprach sogar von einem "politischen Richtungswechsel". Aber der wird sich frühestens bemerkbar machen, wenn der neue Doppelhaushalt des Landes beschlossen ist. Bis dahin aber wird so weitergewurstelt wie gehabt. Das bestätigen auch die neuen Zahlen zu den Lehrereinstellungen in Sachsen.

·Bildung·Leipzig bildet

1.000 neue Lehrer für Sachsen? Das reicht nicht mal zum Löcherstopfen

Der Druck war schon 2010 da, 2011 auch, 2012 langsam eskalierend. Ihren wichtigsten Bildungspolitiker opferte die sächsische CDU, um einen von kaltem Controller-Denken geprägten Sparkurs bei den Lehrern im Land durchzuziehen. Den Kultusminister, der wagte, sich vorsichtig zu räuspern, opferte sie gleich mit. Wozu braucht's Lehrer im Land? Doch alle Notplänchen halfen nichts. Im Wahlkampfjahr 2014 muss Sachsen die Zahl der Lehrereinstellungen erhöhen. Und die Regierung verkauft es gleich mal als tolle Tat.

·Bildung·Leipzig bildet

Auch SPD erhöht Druck auf Landesregierung: Der Lehrernachwuchs muss jetzt eingestellt werden

Am Dienstag, 13. Mai, kam die Warnung schon einmal aus der Linksfraktion. Deren bildungspolitische Sprecherin Cornelia Falken warnte davor, dass Sachsen die Funktionsfähigkeit seiner Schulen riskiert, wenn es jetzt nicht genug junge Lehrer einstellt. Am Mittwoch, 14. Mai, legte die SPD nach. "Sachsen braucht endlich ein Personalentwicklungskonzept für seine Schulen, damit im Interesse unserer Kinder der Unterricht in den kommenden Jahren vernünftig gestaltet werden kann", mahnt deren Fraktionsvorsitzender Martin Dulig.

·Bildung·Leipzig bildet

Bildung in Sachsen: Wenn Referendare Kritik üben …

"Hurra, wir sind fertig!" Ein Satz, der nicht jedem sächsischen Studienreferendar in diesen Tagen über die Lippen kommt. Von den 150 Leipziger Absolventen für das Gymnasium haben nur neun (!) eine Anstellung an einem staatlichen Gymnasium in Sachsen bekommen. Kein Wunder, dass der Frust tief saß. Zur "Feierlichen Zeugnisübergabe" am Mittwoch, 10. Juli, machten die Junglehrer ihrem Ärger Luft und gewährten Einblick in die Ausbildungsrealität. Sie fühlen sich vom Land Sachsen getäuscht. Die Medien mussten sie wieder ausladen.

·Bildung·Leipzig bildet

Bildung: Kultusministerium stellt Referendare und Schulen auf harte Probe

Sachsen will innovativ sein. In Bildungsfragen ist es das gewiss nicht. Oder eben anders kreativ. So hat das Sächsische Kultusministerium im Mai an die Gymnasialdirektoren durchgestellt, dass Referendare in der zweijährigen Ausbildung im zweiten Jahr künftig zwölf Unterrichtsstunden pro Woche halten sollen - statt der bisherigen acht bis zehn. Ein Kurs in der Sekundarstufe II möge bitte pro Fach auch dabei sein. Die Referendare reagierten misslaunig, die Schulleiter sehen sich vor organisatorische Probleme gestellt und erwarten Reaktionen besorgter Schüler und Eltern.

·Bildung·Leipzig bildet

Bewerberansturm auf Universität Leipzig: Junge Leute wollen Lehrer werden – nur an Physikern mangelt’s

Wäre da nur ein wenig Vernunft in der ministerialen Höhe Dresdens und der Wille, Prozesse tatsächlich zu gestalten - und nicht mit fadenscheinigen Argumenten eine Ideal-Politik zu machen, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat ... Wäre da nur ... Sachsen könnte sein Lehrerproblem tatsächlich lösen. Die jungen Leute wären bereit. "Allein für das Lehramt hat die Universität Leipzig in diesem Jahr 7.000 Bewerbungen bekommen", erklärte die Rektorin der Uni Leipzig letzte Woche vor der Immatrikulationsfeier im Gewandhaus zu Leipzig.

·Bildung·Leipzig bildet

5. Oktober – Internationaler Tag des Lehrers: Auch das Statistische Landesamt bestätigt den Lehrermangel in Sachsen

Der 5. Oktober ist der Internationale Tag des Lehrers. Für das Sächsische Landesamt für Statistik Grund genug, einmal die neuesten Zahlen zu Lehrern in Sachsen zusammenzustellen. Und die Zahlen machen deutlich, dass der Stundenausfall in Sachsens Schulen nicht nur mit fehlenden Lehrern zusammenhängt, sondern auch damit, dass weiterhin viele nur in Teilzeit arbeiten (können).

Melder zu Lehrermangel

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Scroll Up