Fake News

Grafik der LVB.
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Nachdenken über … ein ÖPNV-Unternehmen, das „X“ den Abschied gibt

Da tun die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) mal etwas Vernünftiges – und schon beginnen im Stadtrat die Irritationen. Am 28. November verabschiedeten sich die LVB ganz offiziell von der Social-Media-Plattform X, vorher bekannt als Twitter. Aber seit Elon Musk dort das Sagen hat, sind alle Schleusen geöffnet für „Falschinformationen, Verschwörungserzählungen und Hetze“, wie die LVB feststellen. […]

Cover des Buches.
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In der Social-Media-Falle: Eine radikale Abrechnung mit den Herren der toxischen Plattformen

Warum kümmern wir uns eigentlich nicht um das, was unsere Demokratie tatsächlich kaputtmacht, regelrecht in ihrem Kern zerstört? Denn da geht es um Respekt, das Wissen um unsere Gesellschaft, das Reden miteinander. Also einen zutiefst menschlichen Umgang. Doch der ist in den letzten Jahren regelrecht zermahlen worden durch jene riesigen, unregulierten Plattformen, die im Sprachgebrauch […]

Cover des besprochenen Buches.
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Lüge, Hass, Krieg: Die Heilige Dreifaltigkeit des rücksichtslosen Machtdenkens seit 3.000 Jahren

Einen Traktat nennt Paul Sailer-Wlasits seinen Text zu einem hochaktuellen Thema. Das gleichzeitig ein uraltes ist. Es begleitet die Menschheit nämlich, seit es Kriege gibt. Denn Kriege entstehen nicht aus dem Nichts. Alle Kriege beginnen mit Lügen. Das hat eine philosophische Dimension. Aber auch eine politische und eine psychologische. Denn Machteliten haben längst gelernt, wie […]

Nur ein bisschen Trinkgeld für die Freien Journallisten.
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Kommentar: Ein Offener Brief der Freischreiber an Redaktionen, Verlage und Medienhäuser

Die Inflation trifft auch Journalistinnen und Journalisten. Und besonders hart jene, die nicht festangestellt sind und sich als Freischaffende bei großen Medienhäusern verdingen müssen. Viele dieser Medienhäuser haben in den vergangenen Jahren ihre Sparmaßnahmen sowieso schon auf dem Rücken der Freien ausgetragen. Doch der Freischreiber e. V., der Berufsverband freier Journalistinnen und Journalisten, will das […]

Jeden Tag aufs Neue. Grafik: L-IZ
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Westsicht, Ostsicht: Vertrauen in Medien fängt im Lokalen an

In seinem Arbeitspapier für die Otto-Brenner-Stiftung „30 Jahre staatliche Einheit – 30 Jahre mediale Spaltung“ ging Lutz Mükke auch auf das unterschiedliche Vertrauen ein, das Ost- wie Westdeutsche den Medien entgegenbringen. Die fehlende Identifikation der Ostdeutschen mit ihrer Repräsentanz in den Massenmedien sei ein Grund dafür, dass das Vertrauen im Osten geringer sei.

Anzeigenblatt zum Verteilen aufgestapelt. Foto: Ralf Julke
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Das Klima für die (ostdeutschen) Regionalzeitungen wird rauer

Wie lange geht das noch gut? Wer dieser Tage Straßenbahn fährt, sieht ja die Kolleg/-innen aus dem Hause LVZ im Straßenbahn-TV emsig Werbung machen für ihre Arbeit. In kurzen Slogans erklären sie, dass sie für die Leser/-innen immerfort auf Achse sind. Schon im April gab es eine ähnliche Aktion an den Werbesäulen in der Stadt. Eine Zeitung kämpft um Aufmerksamkeit. Das ist ein ungewohnter Zustand für die Leipziger Volkszeitung.

Emotionen ersetzen keine Faktenprüfer. Foto: Ralf Julke
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Die eigentlich unersetzbare Rolle der Journalisten als Spielverderber

Nach Weihnachten gab es ja bekanntlich den jüngsten Chaos Computer Congress auf der Leipziger Messe. Dort hielt der junge IT-Experte David Kriesel auch einen Vortrag über die Verspätungen der Deutschen Bahn. Er erzählte, wie er die Daten sammelte und auswertete. Und die „Zeit“ bat ihn dann zum Interview, um zu erzählen, wie er das gemacht hatte und was das für die DB AG bedeutet. Aber am Ende stellte die Interviewerin Lisa Hegemann eine entscheidende Frage nicht. Und bekam trotzdem eine Antwort.

Da hat Volker sich wohl verschrieben. Foto: Marko Hofmann
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(Cyber-)Bullying: Eine Frage der Gerechtigkeit oder doch die einer kränkenden „Leistungs“-Gesellschaft?

Wenn man Zeitung macht, sollte man sich auch manchmal Fragen stellen wie: Wie gehen wir eigentlich mit Menschen um? Welches Menschenbild vermitteln wir? Wie berichten wir über Menschen? Denn wie wir alle auf andere Menschen schauen, das prägen Medien. Und zwar nicht nur in die eine Richtung, wenn „mächtige“ Männer und Frauen von ihnen bewertet oder gar niedergemacht werden. Sondern auch in die andere Richtung.

Biomare in der KarLi. Was ist dran an den Vorwürfen des schlechten Mitarbeiterumgangs und den unberechtigten Kündigungen? Foto: Ralf Julke
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Wenn eine konservative Zeitung einen Leipziger Bio-Streit kommentiert

Seit ein paar Wochen tobt ein veritabler Streit. Zuerst listete der Leipziger Lebensmiteilfachhändler Biomare die Produkte der Spreewälder Hirsemühle aus – nicht weil sie den ökologische Standards des Unternehmens nicht genügten, sondern weil der Inhaber der Spreewälder Hirsemühle ein bekannter AfD-Mann ist. Und Biomare begründete die Auslistung auch öffentlich. Erstaunlicherweise bringt es jetzt gerade die wirtschaftsnahe F.A.Z. fertig, ihm dabei indirekt Scheinheiligkeit zu unterstellen.

Juan Moreno: Tausend Zeilen Lüge. Cover: Rowohlt Verlag
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Wenn es immer nur um Klickzahlen und Leserhasche geht

Es war ein ganz sensibler Punkt, den der Deutsche Presserat am Dienstag, 17. September, thematisierte. Einer, der den Kern dessen berührt, was einige Medien in der Gegenwart unter Journalismus verstehen. Denn da hat sich etwas verschoben, schon lange vor dem Aufkommen von Facebook & Co., die dem Journalismus mit sturen Algorithmen den Garaus zu machen versuchen.

Durchs Wasserglas betrachtet. Foto: Ralf Julke
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Wenn Westdeutsche dem Osten erklären, er solle doch mal ein großes überregionales Medium gründen

Zwei Beiträge großer westdeutscher Medien erfreuten uns am Freitag, 23. August. Einmal der „Spiegel“-Beitrag „MDR-Termin in Chemnitz. Wo rechts das letzte Wort hat“ über das erwartbare Versagen des MDR bei der Aufarbeitung der Ereignisse in Chemnitz vor einem Jahr. Und zum anderen die erstaunliche Empfehlung der „Zeit“: „Ostdeutsche Medien braucht das Land“.

Logo auf dem MDR-Hochhaus in Leipzig. Foto: Matthias Weidemann
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Aufstehen Leipzig schreibt an den Ministerpräsidenten: Wie bekommt man wieder bessere Berichterstattung ins Fernsehen?

Man hat lange nichts mehr von der Sammelbewegung #aufstehen gehört, zuletzt im Februar, als Mitgründerin Sahra Wagenknecht nach Leipzig zu Besuch kam. Aber sie ist nicht verschwunden. Sie arbeitet weiter. Zum Beispiel auch in einer Themengruppe Medien und Journalismus. Die hat jetzt einen Offenen Brief an Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) geschrieben. Es geht um den Rundfunk und eine ausgewogene Berichterstattung.

2014 in Schleußig eingefangen. Foto: Marko Hofmann
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Was linkser Journalismus mit Faust Zwo zu tun hat

Nun haben wir es auch noch Schwarz auf Weiß: Die L-IZ gehört zum „linken Meinungsspektrum“. Zumindest aus Sicht des Peterssteinweges, also so von Norden nach Süden geschaut. So jedenfalls bestätigt es uns ein Kollege aus dem Hause LVZ in einer Stellungnahme für den Deutschen Presserat. Dort hatte sich nämlich einer unserer Kollegen über einen LVZ-Beitrag beschwert. Er hätte dazu auch einen kritischen Artikel in der L-IZ schreiben können. Aber so was nimmt ja keiner ernst, nicht wahr?

Straßenplakat vorm LVZ-Gebäude 2015. Foto: Ralf Julke
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Wie RND mit 1-Stunde-Geschichten die Abo-Zahlen hochtreiben will

Was passiert eigentlich, wenn man sich vom Tempo der renditegetriebenen Social-Media-Konzerne vorgeben lässt, wie Journalismus funktionieren muss? Das ist ja keine ganz neue Frage. Sie beschäftigt Medienhäuser und ihre Inhaber seit ungefähr 2004 massiv, seit Facebook & Co. auch die Grundlagen der klassischen Medien zerstören. Was dann mit Import einer Vokabel aus dem Englischen als Disruption bezeichnet wird.

Graffiti in Leipzig. Foto: Marko Hofmann
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Wenn die angelernten Muster nicht mehr zur widerborstigen Wirklichkeit passen

Journalisten haben ihre Scheuklappen und ihre rosaroten Brillen – wie alle anderen Menschen auch. Und sie haben Sichtweisen, an denen man sogar erkennt, aus welcher Schule sie kommen, mit welchen Vorurteilen sie auf die Welt sehen. Selbst dann, wenn sie sich redlich bemühen, diese „Voreinstellungen“ irgendwie aufzulösen. So wie Mathias Müller von Blumencron am 27. Mai beim „Tagespiegel“. „Spitze zu“, hat er bei „Spiegel“ und F.A.Z., wo er vorher tätig war, gelernt.

Wahlplakate im Clara-Park. Foto: Ralf Julke
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Lauter unpolitische Wilde da im Osten

Einen Effekt beobachteten am Wahlsonntag, 26. Mai, nicht nur L-IZ-Leser: Die großen Zeitungen und Sender ignorierten die hellblauen Wahlergebnisse im Osten geradezu auffällig. Man staunte etwas verblüfft über die Grünen und sang ansonsten viele Lieder über den „Niedergang der großen Volksparteien“. Das erwischte dann auch ein paar Medienprojektanten im schönen Westen unverhofft. Auch welche mit ostdeutschem Stallgeruch.

Ort der Sendung „Fakt ist ...!“ am 27. Jnaur 2020, der LVZ-Sitz am Peterssteinweg. Foto: Ralf Julke
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Gibt es auch die LVZ bald nur noch online?

„Das Jahr 2019 wird bitter“, schrieb Markus Brauck am 26. Februar in einem Kommentar auf „Spiegel Online“, in dem er sich mit den jüngsten Hiobsbotschaften vom deutschen Zeitungsmarkt beschäftigte. Kurz zuvor geisterte die Nachricht durchs Land, Dumont wolle seine Lokalzeitungen verkaufen. Eine Nachricht, die DuMont eher zurückhaltend dementierte.

Alles wird gut. Foto: Marko Hofmann
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Ein kleines Plädoyer für aufmerksame Entschleunigung

Schon im Dezember veröffentlichte die „Süddeutsche“ einen schönen Artikel, der sich mit der Frage beschäftigte, wie das Gelbwesten-Phänomen in Frankreich derart schnell an Aufmerksamkeit gewinnen konnte und was das mit den Anfang 2018 von Facebook geänderten Algorithmen zu tun hat. Nach den massiven Missbrauchsaffären im Präsidentschaftswahlkampf hatte Facebook die Timeline radikal verändert. Im Unternehmenssprech: back to the roots.

Es betrifft nicht nur den „Spiegel". Foto: Ralf Julke
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Was der „Fall Relotius“ mit Bequemlichkeit, Vorurteilen und blinden Flecken in Redaktionen zu tun hat

Seit vier Tagen beschäftigt der „Fall Claas Relotius“ nicht nur den „Spiegel“, der diese dreiste Fälscherkarriere jetzt auch zum Hauptthema seines gedruckten Magazins gemacht hat. Auch die anderen Großen kommentieren, analysieren und sorgen sich. Man kommt gar nicht hinterher, alles zu lesen. Und hat dennoch das Gefühl: Das eigentliche Problem wird eifrigst umschifft.

Prof. Gabriele Hooffacker. Foto: HTWK Leipzig
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Medienwissenschaftler der HTWK Leipzig träumen noch ein bisschen von Bürgerreportern im Lokaljournalismus

Es könnte so schön sein. Mindestens 20 Jahre alt sind die Träume vom Bürgerjournalisten, der den professionellen Redaktionen hilft, das richtige Leben vor Ort abzubilden. Begonnen hat ihn einst die BILD und andere – und es wieder gelassen. Mit mehreren Projekten zu dem Thema hat sich nun auch die HTWK Leipzig beschäftigt. Hätte ja klappen können. Aber wie zieht man Bilanz für einen Versuch, der nur mit lauter Hoffnung endet?

Aktuelle Homepage der Sächsischen Zeitung. Screenshot: L-IZ
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Die Sächsische Zeitung führt am 23. November ein moderneres Abo-Modell ein

Die Zeit des Experimentierens ist zwar nicht vorbei. Aber es ist schon erstaunlich, wie ein großes Medium nach dem anderen zu Lösungen greift, die dem klugen Leser nahelegen, über sein Verhältnis zum Informiertsein nachzudenken. Denn eines ist längst Fakt: Wer sich nur „kostenlos“ informiert, gerät genau in dieses Tohuwabohu der rasenden News, in dem immer mehr Menschen ihre Orientierung verlieren. Jetzt tut die „Sächsische Zeitung“ den überfälligen Schritt.

Zusammengewürfeltes Fake. Foto: Ralf Julke
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Wie die Fakenews-Debatte das Vertrauen in Medien schleichend zerstört

In der Zusammenfassung bringt es Dr. Robert Grimm, im Sozialforschungsinstitut Ipsos Direktor für Public Affairs, so auf den Punkt: „In den Daten wird eine Resignation vor der Komplexität der Lebenswelten und dem Datenüberfluss in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft ersichtlich, in der es schwerfällt, sich in verschiedene Expertensysteme in Politik und Wirtschaft hineinzudenken.“ Am 6. September hat Ipsos eine Umfrage dazu veröffentlicht, bei der 19.243 Personen in 27 Ländern befragt wurden.

LVZ-Druckerei in Stahmeln. Foto: Ralf Julke
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Wenn sich Druckereien nicht mehr rechnen

Es ist Showtime im Blätterwald. In immer kürzeren Abständen wechseln beim Magazin „Der Spiegel“ die Chefredakteure. Anderswo sitzen sie zwar länger im Chefsessel, haben aber immer weniger zu bestimmen. Und seit geraumer Weile steht die Ankündigung zur „taz“ im Raum, dass es die Zeitung ab 2022 nicht mehr in gedruckter Form geben soll. Was sogar Klaus Staeck ins Grübeln bringt, denn das geruhsame Lesen einer gedruckten Zeitung findet er wichtig.

Heimat mit Ausrufezeichen. Foto: Ralf Julke
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Wie Radikalisierung im Sprachgebrauch die Wahrnehmung einer ganzen Gesellschaft verschiebt

Heute stolpern wir einfach mal über einen Beitrag von Lenz Jacobsen in der „Zeit“ – „Krasse Meinungen wehen uns mit voller Wucht ins Gesicht“ – in dem er sich mit dem Overton-Fenster beschäftigt. Nie gehört vorher. Aber der Sinn der Definition erschließt sich recht schnell – zumindest dann, wenn man akzeptiert, dass regierende Politiker immer nur das machen, was draußen in der Öffentlichkeit akzeptierte Meinung ist.

Immer so dicht an den Tatsachen wie möglich ... Foto: Ralf Julke
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Wo steht ein Journalist, wenn er sich nicht gemein macht?

Seit 1995 geistert ja ein Spruch durch die Kommentarspalten, der beinah wie ein elftes Gebot klingt, extra für Journalisten geschrieben: „Journalisten dürfen sich nicht gemein machen, auch nicht mit einer guten Sache.“ Der Spruch war schon vorher seltsam. 2016 feierte er eine regelrechte Renaissance – als faule Ausrede. Das war zum Höhepunkt der sogenannten „Flüchtlingsdebatte“. Und man bekam das dumme Gefühl, dass im hohen Himmel der Edelfedern augenscheinlich das Dumpfbackentum sein Comeback feiert.

Der Verehrer des Hasses ... Grafik: L-IZ
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Wie eine 0,02-Prozent-Bewegung sich die Meinungshoheit in der Demokratie ertrollt

Gehören Sie auch zu den Leuten, die das Gefühl haben, dass alles immer schlimmer wird? Die nach einem Tag am Smartphone denken, dass dieses Land und seine Bewohner längst auf dem wilden Marsch in eine neue Diktatur sind? Oder in Anarchie oder irgendeine andere Art Weltuntergang? Dann hat das einen Grund. Denn zu nichts eignen sich die sogenannten „sozialen Netwerke“ besser als dazu, die Gesprächskultur einer ganzen Gesellschaft zu zerstören. Wer die Meinungshoheit kapert, bestimmt den politischen Ton.

Frederik Weinert: Die Sprache der Rechten. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Frederik Weinerts „Die Sprache der Rechten“ und die Entkernung der zahnlos gewordenen Medien

Spannendes Thema, sagt man sich. Hat sich also mal einer hingesetzt und analysiert, wie „die Rechten“ uns täglich manipulieren. Ist ja ein Mega-Thema: Fakenews, Lügengeschichten, pathetischer Blödsinn, Heimatgesülze, Flüchtlingsgerede und Homophobie in allen Nuancen. Lauter Stoff, einmal wirklich das Netzwerk der Manipulation aufzudröseln. Aber das wird wohl noch Jahre auf sich warten lassen. Dazu fehlt den deutschen Medienlehrstühlen die Power, das Geld und der Biss.

Vor-Ort-Termin am Froschbrunnen. Foto: Ralf Julke
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OB Burkhard Jung am Froschbrunnen? War er nun da oder war er nicht da?

„War der OBM nun dabei oder nicht?“, fragt Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte in der Runden Ecke und übersendet eine kleine Glosse zu dem, was am Donnerstag, 3. Mai, zur Einweihung des Froschbrunnens auf dem Rabensteinplatz parallel in der L-IZ und auf LVZ Online zu lesen stand. Diese stammt aus dem Kommentarteil der LVZ und lautet: „Bei der LVZ wird darüber berichtet, dass OBM Jung bei der Eröffnung dabei war und es wird sogar zitiert, was er sagte. In einem Artikel über das gleiche Ereignis bei der Leipziger Internetzeitung steht zu lesen, dass der OBM gestern verhindert war und sich vom Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer vertreten ließ.“ Stimmt. Genau das haben wir geschrieben, weil es halt so war.

Gut geblockt. Foto: Marko Hofmann
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Der Kampf gegen die Werbeblocker oder Das Märchen vom mündigen Internet-Nutzer

Auch der DDV ist eine Lobbyvereinigung. Wenn der Deutscher Dialogmarketing Verband e.V. (DDV) vom mündigen Verbraucher spricht, dann klingelt’s in den Ohren. Nicht ohne Grund betont die Verbraucherzentrale immer wieder, dass es den mündigen Verbraucher nicht gibt. So viele Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGBs) kann kein Mensch lesen, um auch nur im Internet zum „mündigen“, will heißen: Gut informierten Verbraucher zu werden. Aber eigentlich ging es am Bundesgerichtshof am 19. April auch nicht um Mündigkeit.

Suchtmaschine Facebook. Foto: Ralf Julke
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Ein Netzangebot mit dem Suchtpotenzial von Alkohol, Nikotin und Zucker

Erstaunlich, was ein Post von Facebook-Chef Mark Zuckerberg auslösen kann, in dem sich der selbsternannte Weltverbesserer auf einmal (ziemlich spät) zerknirscht zeigt über das, was er mit seinem elektronischen Süßwarenladen eigentlich angerichtet hat. Auf einmal werden auch die Analysen der Medien gründlicher und zeigen, was Facebook tatsächlich tut: Es manipuliert seine Nutzer wie ein Zigarettenkonzern. Und es macht Geschäfte mit moralisch fragwürdigen Handlungen.

Die Zeitung machen, statt machen lassen. Foto: Ralf Julke
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Die Verführung der kleinen Macht oder Wer sitzt denn da im Mauseloch?

"Darf eine Zeitung Haltung zeigen?", fragten wir hier am 16. Januar. Ja, war die Antwort. Das muss sie sogar. Und: Sie muss es begründen. Sie muss Argumente, Fakten, Hintergründe liefern, um klar zu machen, warum sie eine solche Haltung einnimmt. Erst dann kommen die hübschen Leckerbissen des Journalismus, die sich zumeist in Rubriken mit dem frivolen Titel "Kommentar" verstecken. Auch wenn viele Kollegen glauben, Kommentare seien dazu da, um "Meinung zu machen".

Kompromissweihnachtsmann. Foto: Ralf Julke
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Darf eine Zeitung Haltung zeigen?

Die F.A.Z. vollbringt zuweilen einen erstaunlichen Spagat. Da steht schon mal neben dem Leitartikel voller Gejammer der üblichen Ökonomen über den geplanten „Steuerirrsinn“ der möglichen neuen Großen Koalition ein ausführlicher Gastbeitrag von Robert Habeck, dem Spitzen-Grünen aus Schleswig-Holstein, der zuvor schon in der FAS erschien. Neben der Orakelei der üblichen Wirtschaftsexperten ein nachdenklicher Text darüber, warum Politik derzeit in der „Matrix“ zu stecken scheint.

Alle für einen. Foto: Ralf Julke
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Geschwätz ist wichtiger als Information oder Der wohltätige Herr Zuckerberg

Fakenews beginnen damit, dass Worte umgedeutet werden. So wie bei Newspeak in „1984“. So ein simples Wort wie Wohlbefinden, mit dem jetzt der mächtige Facebook-Chef Mark Zuckerberg öffentlich gemacht hat, was die Spatzen schon lange von den Dächern pfeifen: Sein Netzwerk hat die Prominenz von Informationsseiten (also auch den Wert von Zeitungen wie der unseren) herabgesetzt. Die Nutzer bekommen die seriösen Nachrichten nicht mehr prominent angezeigt. Dafür verkündet Zuckerberg seine Art von „sozialem Wohlbefinden“.

1984-Wandbild in der Braustraße. Foto: Ralf Julke
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Im Jahr 1 der Kriegserklärung von Facebook an alle klassischen Medien

Zeitungen müssen sich ändern. Sie müssen da prägnanter werden, wo die Massenmedien zerfasern, weil die Jagd nach Quote und Aufmerksamkeit ihre Grundlagen zerfrisst. Das war eine nicht ganz unwichtige Erkenntnis aus diesem seltsamen Jahr 2017, das am Ende noch viel schräger wurde, als anfangs zu erwarten war. Facebook hat ja bekanntlich ganz offiziell den Krieg gegen die klassischen Medien ausgerufen.

Wie knackt man diese Nüsse? Foto: Ralf Julke
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Backfire-Effekt: Wie heißt denn der objektive Oberschlaukopf in unserer Redaktion?

Nicht jeder Dieter ist so ein Dieter, wie wir ihn in unserem Beitrag „Dieters Leserbrief oder Wie man Kommunikation gezielt zerstört“ geschildert haben. Und mancher fühlt sich angesprochen, obwohl er gar nicht gemeint war. Aber reagiert trotzdem, so wie Dieter Krause, der tatsächlich emsig mitliest bei uns. Und auch eine dezidierte Meinung hat zu den Themen der Zeit. Und zu Medien.

Disruption eines Kugelschreibers. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Was die Disruption im gesellschaftlichen Gespräch mit Medien anrichtet

Dieters „Leserbrief“, über den wir hier gerade gesprochen haben, wirft natürlich ein Schlaglicht auf das, was in den letzten Jahren in Medien und Politik passiert ist. Sogar ziemlich systematisch passiert ist. Denn es haben sich Kommunikationsstrukturen etabliert, die mit Kommunikation nicht mehr viel zu tun haben. Und trotzdem sieht es ganz so aus, als hätte die Sache System.

Dieter. Foto:L-IZ
·Bildung·Medien

Dieters Leserbrief oder Wie man Kommunikation gezielt zerstört

Leserbriefe sind etwas Kostbares. Jedenfalls dann, wenn sich Leser wirklich Mühe geben, ihre Gedanken auszuformulieren, einen neuen Sachverhalt zu schildern oder gar konstruktive Kritik zu üben. Das kann auch zugespitzt sein – aber sachlich muss es sein. Deswegen landen auch viele Einsendungen, die bei uns als „Leserbrief“ eintrudeln, im Papierkorb. Auch im virtuellen. Und eigentlich hätte Dieters Leserbrief auch dort hingehört. Aber er ist ein zu schönes Beispiel für eine zunehmend gestörte Kommunikation heutiger Tage.

Ein kleiner selbstgebauter Garten der Steine. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Vom weltfremden Klippklapp und dem Garten der Steine in Kyoto

Für Freikäufer Die Frage, wie Journalismus beschaffen sein müsste in einer pluralen Gesellschaft, ist am Freitag, 10. November, ab 13:15 Uhr Thema bei der vom Zentrum für Europäische & Orientalische Kultur (ZEOK) e.V. im Neuen Rathaus veranstalteten 2. Fachkonferenz Integration 2017 unter dem Schwerpunkt „Medien, Migration und Integration: Der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft?!“. Keine Frage: Medien haben einen gewaltigen Anteil daran, wie Migration und Integration wahrgenommen werden.

Ausländeranteil in der Bundesrepublik 2015. Grafik: Bundesamt für Statistik
·Bildung·Medien

Wie zeigt man Integration, wenn selbst die politischen Gremien von weißen alten Männern dominiert werden?

Ich weiß nicht, ob es einer von uns schaffen wird, am Freitag, 10. November, im Neuen Rathaus an der 2. Fachkonferenz Integration 2017 teilzunehmen, die unter dem Schwerpunkt „Medien, Migration und Integration: Der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft?!“ stattfindet. Eingeladen hat das Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur (ZEOK) e.V.. Das Thema ist wichtig. Auch wenn ich den Eindruck habe, dass die Fragen falsch gestellt sind.

Die Saale bei Kreypau. Foto: Gernot Borriss
·Politik·Region

Wie ein Papier von 1934 zur Baugenehmigung für den Elster-Saale-Kanal hochgejubelt wurde

Für FreikäuferEs klang schon seltsam, als die „Mitteldeutsche Zeitung“ in Halle am 8. März 2016 meldete: „Saale-Elster-Kanal Baurecht seit über 80 Jahren?“ und die „Leipziger Volkszeitung“ am 11. Mai 2016 nachzog „Saale-Elster-Kanal erlebt Comeback – Alte Papiere von 1934 befeuern neue Pläne“. Zwei Artikel, die zeigen, wie auch zwei alte Regionalzeitungen klassische Fakenews produzieren.

Grünau. Foto: Gernot Borriss
·Politik·Brennpunkt

Baudezernat korrigiert auch noch eine verdrehte „Bild“-Geschichte zu Grünau

Man kann zwar viel in der Leipziger Stadtpolitik personalisieren, denn vieles hat tatsächlich mit Personen zu tun. Etwa mit dem Oberbürgermeister, der eine unübersehbar steuernde Rolle in mehreren Bereichen der Stadtpolitik hat. Aber in der Regel sind auch Stadtratsvorlagen der Verwaltung Teamarbeit. Erst recht, wenn es um die Beantragung von Wohnungsbaufördermitteln geht. Nur hat „Bild“ selbst aus diesem Antrag etwas völlig anderes herausgelesen.

"Bild"-Montagen mit "düsteren Visionen". Screenshots: L-IZ
·Bildung·Medien

Leipzig wehrt sich gegen Schwarzmalerei der „Bild“-Zeitung

Seit Dienstag, 24. Oktober, diskutiert Leipzig über die sechs von OBM Burkhard vorgestellten Szenarien für eine mögliche Mobilität in Leipzig im Jahr 2030. Zumindest ein Teil der Stadt tut es. Ein anderer badet in düsteren Bildern. So düster, dass jetzt auch Leipzigs Verwaltung mit einer deutlichen Kritik in die Öffentlichkeit geht.

Stephan Russ-Mohl: Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Alle Menschen leben in Filterblasen und die meisten ahnen es nicht mal

Die High-Tech-Jungs aus dem Silicon Valley haben zwar meist die große Klappe. Aber sie wissen nicht wirklich, was sie tun. Sie sind Techniker und sehen alles, was sie planen, umsetzen und milliardenfach wirken lassen, durch die Brille von Ingenieuren. Sie beschäftigen sich nicht wirklich damit, was ihre tollen neuen Erfindungen mit dem Menschen anstellen. Und welche fatalen Effekte sie verstärken. Sie erfinden ja keine neuen Menschen – aber multiplizieren die Schwächen des alten.

Bernie Sanders: Unsere Revolution. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Wenn Politikberichterstattung zum schrillen Entertainment geworden ist

Für FreikäuferEs wird zwar viel geschrieben über Fakenews in heutigen Medien. Und in Kürze besprechen wir auch mal ein kluges Buch dazu, in dem sich einer, der nicht so vergesslich ist, damit beschäftigt, wie Desinformation schon immer Teil der Medienwelt war. So brav und aufmerksam, wie sich einige klassische Medien heute geben, waren sie nicht immer. Die offene Flanke war immer die prekäre Nähe zum Zirkus.

Informationsmüll. Montage: L-IZ
·Bildung·Medien

Warum 90 Prozent aller Mails in unserer Redaktion sofort in den Papierkorb wandern

Wie viele E-Mails haben Sie schon gelöscht, wenn Sie um 10 Uhr aufs Ziffernblatt der Computer-Uhr schauen? 20, 50, 100? Vielleicht sind es in einer Redaktion ein paar mehr, weil viele Leute da draußen glauben, sie müssten uns unbedingt als Weiterverbreiter ihrer Nachrichten gebrauchen, die keine Nachrichten sind. Die meisten Leute können Wichtiges nicht von Unwichtigem unterscheiden. Und Werbung schon lange nicht mehr von Nachricht. Aber manche Mails haben noch ein grausameres Schicksal: Sie werden ungeöffnet expediert.

Fehlt da was? Montage: L-IZ
·Bildung·Medien

Der programmierte Stumpfsinn der Algorithmen

Diese Serie scheint doch zu einer Art Mittelstreckenrennen zu werden. Wer dranbleibt, weiß, dass wir uns eine Menge Gedanken darüber machen, warum Journalismus heute so in der Krise steckt. Oder zu stecken scheint. Denn eigentlich steckt er nicht in der Krise. Er ist nur unter Beschuss geraten. Es gibt eine Menge Leute, die wären froh, wenn es keinen unabhängigen, kritischen Journalismus mehr gäbe. Einen, der ihnen auf die Finger guckt und hinter die Kulissen schaut.

Arbeitsinstrumente. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Informelles Fastfood, instrumentalisierte Lügen und der falsche Glaube an „Die Wahrheit“

Zeichen und Wunder geschehen nicht gerade. Aber so langsam kehrt da und dort ein wenig Bedenklichkeit ein nach all dem Gebrüll über Fakenews und Lügenpresse und postfaktisch und wie der Kladderadatsch sonst so noch genannt wird. Die „Zeit“ hat mal so ein kleines Interview mit Thorsten Quandt (Kommunikationswissenschaftler aus Münster) und Wolfgang Wippermann (Historiker aus Berlin) dazwischengeschoben.

Die Mischung macht's. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Der Ersatz für bad news heißt nicht Optimismus, sondern Handwerk

Die Teaser, das sind die kurzen Zeilen auf einer Website, mit denen die Leser in den Text eingeladen werden, um dann in der Regel auf „Weiterlesen“ zu klicken. Sie sollen neugierig machen. Aber auch nicht zu viel verraten. Manchmal steht auch Quatsch da. Quatsch, der verrät, dass das Medium irgendwie gewaltig auf dem Holzweg ist. So wie jüngst auf „Spiegel Online“ zu lesen.

Autowerkstatt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Warum Journalismus lügt, wenn er nicht fortwährend nach der Zukunft fragt

Was ist, was soll, was müsste Journalismus eigentlich noch in Zeiten, in denen die Welt zugeschüttet wird mit News? Pardon: „News“. All dem Plastik-Müll aus der Dauerwerbeschleife für eine fragmentierte Welt? Wo die Leute eh schon zugeschüttet sind mit Daueralarmierung? „Flüchtlingskrise“, „Finanzkrise“, „Diesel-Gate“? Dass da gewaltig etwas schiefläuft, hat ja sogar Martin Dulig schon mitbekommen.

Was helfen Leaks, wenn Medien keine Macht haben? Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Über das Leaken und die Produktion von guten Nachrichten

Es ist schon erstaunlich, wie viele Dilettanten sich heutzutage in die Politik verirren. Es scheint tatsächlich ein ziemlich verachtetes Gewerbe zu sein, wenn es Menschen wie Donald Trump an die Spitze des mächtigsten Staates der Erde spült. Na gut, das amerikanische Wahlsystem spielt dabei eine Rolle. Aber auch der Blick nach Europa zeigt, wie schnell es Dilettanten zu Präsidenten bringen. Und die haben alle ein Problem mit der Wahrheit.

Facebook, der Gigant unter den Publishern. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Meinungsfreiheit im Zeitalter der kompletten Datenauslese

Die Stellungnahme der Sächsischen Verbraucherzentrale hat noch einmal sehr schön auf den Punkt gebracht, wie falsch mittlerweile fast alle Mediendiskussionen in Deutschland laufen. Während klassische Medienhäuser ihre ausgebildeten Redakteure zu Tausenden entlassen haben und weiter entlassen, entfalten Lobbyvereinigungen, die mit eben dieser professionellen Medienarbeit so gut wie nichts zu tun haben, einen Ringelreihen um das schöne Wort Meinungsfreiheit.

Der Kollege Roboter braucht keinen Schlaf. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Wenn Roboter die Sportreporter aus der Mannschaft kegeln

Man schaut sich um und sieht, wie immer mehr einst seriöse Medien überdrehen, wie sie ihre Überschriften immer brandgefährlicher machen, gar auf Menschenjagd gehen, Panik schüren und das ganze Land in eine Stimmung schreiben, die direkt in eine chaotische Politik münden muss. Denn so ein Spiel mit Emotionen, mit purer Angst, kann nicht gutgehen. Die Konkurrenz aber „schafft“ noch viel mehr.

Ohne kritischen Journalismus geht's nicht. Foto: Ralf Julke
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Der Bosbach-Moment und die nervende Notwendigkeit professioneller Kritik an jeder Politik

Ich habe da so ein Gefühl. Natürlich kann es trügen. Wie jedes Gefühl trügen kann. Es ist dieser Moment in der Talkshow von Sandra Maischberger, in dem Wolfgang Bosbach aufspringt und embrassiert die Talk-Runde verlässt. Auf den ersten Blick nur eine völlig eskalierte Talkrunde, passend zu den Hamburger Ereignissen um G20. Auf den zweiten Blick ein Hoppla-Erlebnis für die mögliche Zukunft des Journalismus.

MDR-Zentrale in Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Wenn Öffentlich-Rechtliche auch noch Internetzeitung machen wollen

Da hat sich Michael Hanfeld noch sehr zurückgehalten, als er am Dienstag, 11. Juli, eine Wortmeldung des Vorsitzenden des HR-Rundfunkrats, Harald Brandes, mit dem ursprünglichen Titel „Presseähnliche Telemedienangebote wünschenswert“ kommentiert. Ein Titel, der dann noch einmal weichgespült wurde. Obwohl sich am Inhalt nichts änderte. Die Granden des Öffentlich-Rechtlichen wollen tatsächlich den ganzen Kuchen, nicht nur die Hälfte.

Der Kaffee steht bereit ... Foto: Ralf Julke
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Warum Journalismus mit Vielfalt und Vielstimmigkeit tatsächlich erst beginnt

Alle Welt redet über Fakenews, per Gesetz sollen sie aus der Welt geschafft werden. Ein IT-Gigant glaubt, seine Nutzer würden ein Mittel dagegen finden: Putz und weg, oder was? Und jeder User von irgendetwas glaubt zu wissen, was und wie Journalismus auszusehen hat. DER Journalismus, der eine einzig richtige. Die gute Nachricht lautet: Es gibt ihn nicht. Alles, was Sie darüber gehört haben, ist Fakenews.

Am Tag der Pressefreiheit zur Debatte versammelt: Jonas Kahl, Markus Walther, Peter Hense, Jürgen Kasek, Robert Dobschütz und Michael Weickert (vlnr.). Bild: L-IZ.de (Videoausschnitt)
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Videobericht: Drei Vorträge und eine spannende Debatte zum Thema Justiz, Hatespeech & Fakenews im Netz + Audio

Seit einigen Jahren sehen sich Journalisten, aber auch Politiker und Leser mit scheinbar neuen Herausforderungen und Bedrohungen konfrontiert, die unter anderem mit der wachsenden Bedeutung des Internets und der Sozialen Medien zusammenhängen. Eine von der Leipziger Rechtsanwaltssozietät Spirit Legal veranstaltete Diskussion am Dienstagabend, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, widmete sich unter dem Titel „Hass im Netz“ im Intercity Hotel vor allem den Themen Fake News und Hate Speech. Auf dem Podium versammelten sich zu drei Vorträgen mit Dr. Jonas Kahl, Peter Hense und Markus Walther praxisnahe Juristen zum Thema. Flankiert wurde der Abend von CDU-Stadtrat Michael Weickert, Grünen-Sprecher für Sachsen, Jürgen Kasek und Robert Dobschütz (L-IZ.de) in der anschließenden gemeinsamen Debatte.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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