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Leipziger Zeitung Nr. 60. Foto: L-IZ
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Leipziger Zeitung Nr. 60: Wer etwas erreichen will, braucht Geduld und den Atem eines Marathonläufers

Na ja: Eine Spinne hat ihr Netz gesponnen und unseren Titelbildfotografen umgehauen. Es ist nun schon so lange Sommer, dass man fasst vergisst, dass es auch noch einen Altweibersommer gibt, in dem die Spinnen ihre Fäden fliegen lassen. Den haben wir jetzt. Und irgendwie klingt auch 60. „Leipziger Zeitung“ so, als hätte da eine fleißige Dame eifrig bis zur Rente durchgehalten – und macht trotzdem weiter. Denn: Gut Ding will Weile haben.

Wo informieren sich Lesehungrige über neue Bücher? Grafik: Murmann Verlag
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Verlage werben auf vielen Kanälen und die wichtige Rolle klassischer Medien

Wo kommen Leute eigentlich auf die Idee, welche Bücher es sich zu kaufen lohnt? Das wollte der 2004 in Hamburg gegründete Murmann Verlag jetzt einmal wissen. Die Frankfurter Buchmesse war ihm Anlass dazu. Und das Ergebnis? Zeigt eigentlich den richtigen, lebendigen Bücherliebhaber, der sich aus den verstreutesten Quellen die Informationen holen muss, um überhaupt zu wissen, was lesenswert ist.

Leipziger Zeitung Nr. 59. Foto: Ralf Julke
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Zwischen Überalterung und verschärftem Polizeigesetz: Der Ostdeutsche, das völlig unbegreifliche Wesen

Da ist sie: Diesmal mit zwei tanzenden Polizeipferden und einem originalen Steinar aus der sächsischen Provinz auf dem Titelbild. Man glaubt ja mittlerweile, die wütenden Ost-Deutschen kommen nun überall hervor und zeigen jetzt das wahre Gesicht des Ostens, wie ja nun schon reihenweise auf Expedition geschickte Kollegen größerer Zeitungen aus dem verschonten Westen meinten feststellen zu können. So bestätigen sich Bilder. So liegt man falsch.

Zusammengewürfeltes Fake mit Scrabble-Steinen.
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Wie die Fakenews-Debatte das Vertrauen in Medien schleichend zerstört

In der Zusammenfassung bringt es Dr. Robert Grimm, im Sozialforschungsinstitut Ipsos Direktor für Public Affairs, so auf den Punkt: „In den Daten wird eine Resignation vor der Komplexität der Lebenswelten und dem Datenüberfluss in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft ersichtlich, in der es schwerfällt, sich in verschiedene Expertensysteme in Politik und Wirtschaft hineinzudenken.“ Am 6. September hat Ipsos eine Umfrage dazu veröffentlicht, bei der 19.243 Personen in 27 Ländern befragt wurden.

Die Nutzung von Lese-Medien 2018. Grafik: Stiftung Lesen
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Junge Menschen lesen digitaler, dafür deutlich weniger Bücher

Die gute Nachricht zum Weltalphabetisierungstag lautet: Noch sind wir eine Lesekultur. Daran hat auch das Aufkommen der „Neuen Medien“ nichts geändert. Denn wer mitreden möchte, der muss lesen können und auch komplexere Texte verstehen. Das ist den meisten Deutschen bewusst, wie eine Umfrage im Auftrag der „Stiftung Lesen“ ergab.

LVZ-Druckerei in Stahmeln. Foto: Ralf Julke
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Wenn sich Druckereien nicht mehr rechnen

Es ist Showtime im Blätterwald. In immer kürzeren Abständen wechseln beim Magazin „Der Spiegel“ die Chefredakteure. Anderswo sitzen sie zwar länger im Chefsessel, haben aber immer weniger zu bestimmen. Und seit geraumer Weile steht die Ankündigung zur „taz“ im Raum, dass es die Zeitung ab 2022 nicht mehr in gedruckter Form geben soll. Was sogar Klaus Staeck ins Grübeln bringt, denn das geruhsame Lesen einer gedruckten Zeitung findet er wichtig.

Der Mann mit dem Deutschlandhütchen ... Foto: Ralf Julke
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Ein Mann mit dem Deutschlandhütchen, beharrliche Radfahrer, ein nachdenklicher Richter und ein hungriges Leipzig im Sommer 1918

Natürlich könnte man es bei dem Mann mit Deutschlandhütchen belassen, der es am 16. August fertigbrachte, dass ein Drehteam der ZDF-Sendung „Frontal 21“ eine Dreiviertelstunde von einer sichtlich überforderten Polizei festgesetzt wurde. Sein Konterfei im unverwechselbaren Stil von Schwarwel ziert das Titelblatt der neuen „Leipziger Zeitung“, die ab jetzt wieder im Handel ist.

Vorsicht, Baustelle. Foto: Ralf Julke
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Warum es auf der L-IZ derzeit manchmal klemmt, quietscht und klappert

Seit Montag, 20. August, geschieht mal wieder Seltsames auf unserer Homepage. Dinge verschwinden, mal setzt die Suchfunktion aus, mal lässt sich ein Artikel nicht aufrufen. Besorgte Leser schicken uns lange E-Mails und wundern sich. Zu Recht. Während wir gleichzeitig aus dem Stadtrat berichten und eine neue Zeitung produzieren, die morgen im Laden liegt. Was ist also los?

Heimat mit Ausrufezeichen. Foto: Ralf Julke
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Wie Radikalisierung im Sprachgebrauch die Wahrnehmung einer ganzen Gesellschaft verschiebt

Heute stolpern wir einfach mal über einen Beitrag von Lenz Jacobsen in der „Zeit“ – „Krasse Meinungen wehen uns mit voller Wucht ins Gesicht“ – in dem er sich mit dem Overton-Fenster beschäftigt. Nie gehört vorher. Aber der Sinn der Definition erschließt sich recht schnell – zumindest dann, wenn man akzeptiert, dass regierende Politiker immer nur das machen, was draußen in der Öffentlichkeit akzeptierte Meinung ist.

Immer so dicht an den Tatsachen wie möglich ... Foto: Ralf Julke
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Wo steht ein Journalist, wenn er sich nicht gemein macht?

Seit 1995 geistert ja ein Spruch durch die Kommentarspalten, der beinah wie ein elftes Gebot klingt, extra für Journalisten geschrieben: „Journalisten dürfen sich nicht gemein machen, auch nicht mit einer guten Sache.“ Der Spruch war schon vorher seltsam. 2016 feierte er eine regelrechte Renaissance – als faule Ausrede. Das war zum Höhepunkt der sogenannten „Flüchtlingsdebatte“. Und man bekam das dumme Gefühl, dass im hohen Himmel der Edelfedern augenscheinlich das Dumpfbackentum sein Comeback feiert.

Nachdem der Alte gegangen war ... Grafik: L-IZ
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Das Tierchen fehlte noch: Die verwirrte Hyäne

LeserclubNatürlich war der Mond angebissen. Sie hatten nur die kleine 5-Watt-Funzel angeschaltet, als der alte Kommissar sich wie ein schlechtes Gewissen in ihre Wohnung drängte. Oder wuchtete. Es kam wohl auf die Perspektive an. Und aus dem Sessel, in dem Herr L. gesessen hatte, als der Alte kam, hatte er bestenfalls eine verwirrende Untersicht auf ein kantiges Gesicht, dem – so betrachtet – die Vertraulichkeit fehlte.

Logo auf dem MDR-Hochhaus in Leipzig. Foto: Matthias Weidemann
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An die soziale Unwucht der Beitragserhebung haben sich die Verfassungsrichter nicht herangetraut

Irgendwie klang das gleich mal wie Mit-Jubel, als die „Zeit“ am Mittwoch, 18. Juli, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Rundfunkbeitragserhebung besprach: „Für ARD, ZDF und Deutschlandradio, deren Legitimation von Rechtspopulisten beharrlich und zusehends aggressiv infrage gestellt wird, dürfte das eine Genugtuung sein.“ Da hat man wohl nicht gemerkt, dass zwar die Rechtspopulisten besonders laut wetterten – aber die Kritik kam viel fundierter aus ganz anderer Richtung. Und das Urteil hat sich um den eigentlichen Streitfall generös herumgedrückt.

Den schießich ab ...! Grafik: L-IZ
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Wir sind alle nur sind Menschen oder Zweifel ist immer angebracht

LeserclubNoch eine kurze Konfrontation? So ein Moment, in dem sich die beiden besten Kollegen aller Zeit anstarren wie zwei wilde Löwen und Kollege Stachelschwein knurrt: „Wozu, zum Teufel, brauchst du meine Hilfe? Du kennst das doch alles besser als ich. Du bist doch mit Don Leone durch die Stadt gebrettert und hast die Hühner aufgescheucht.“ – „Du meinst: die Leute.“ – „Nein, die Hühner.“

Der Verehrer des Hasses ... Grafik: L-IZ
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Wie eine 0,02-Prozent-Bewegung sich die Meinungshoheit in der Demokratie ertrollt

Gehören Sie auch zu den Leuten, die das Gefühl haben, dass alles immer schlimmer wird? Die nach einem Tag am Smartphone denken, dass dieses Land und seine Bewohner längst auf dem wilden Marsch in eine neue Diktatur sind? Oder in Anarchie oder irgendeine andere Art Weltuntergang? Dann hat das einen Grund. Denn zu nichts eignen sich die sogenannten „sozialen Netwerke“ besser als dazu, die Gesprächskultur einer ganzen Gesellschaft zu zerstören. Wer die Meinungshoheit kapert, bestimmt den politischen Ton.

Zeitungsarchiv. Foto: Ralf Julke
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Das Leipziger Medienschiedsgericht hat im Gründungsjahr noch gar nichts entscheiden müssen

Mit viel Getrommel wurde 2016 in Leipzig das Deutsche Medienschiedsgericht mit Sitz auf dem Mediencampus Leipzig aus der Taufe gehoben. 2015 war die sächsische Landesregierung vorgeprescht und hatte diese Gründung initiiert. Jetzt, zwei Jahre nach Gründung, wollte Antje Feiks, medienpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, schon gern mal wissen, was aus der „bundesweit einmaligen Institution“ eigentlich geworden ist.

Leipziger Zeitung: Sommer in der Stadt ... Foto: Ralf Julke
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Die neue „Leipziger Zeitung“ kämmt die Sommeridylle mal gegen den Strich

Misstrauen Sie dem Sommer! Das haben wir unseren Autoren zwar nicht gesagt, aber das ist dabei herausgekommen, als sie losgingen, und das schöne, romantische Leipzig besichtigten. Die Stadt lebt von ihrem Ruf. Was erstaunlich ist, wenn man sieht, wie gleichgültig hier mit all den Dingen umgegangen wird, die wichtig sind im Leben. Mit dem Wasser in unseren Flüssen zum Beispiel.

Suchtmaschine Facebook. Foto: Ralf Julke
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Wer Fan-Pages auf Facebook betreibt, macht sich zum Komplizen der Datensammelei

Die „Absatzwirtschaft“ hat nichts mit Schuhabsätzen oder dem Absatz von Teesieben oder Tauchsiedern zu tun, es ist eine der großen Zeitschriften der Werbevermarkter in Deutschland, all der Werbebuden, die mit aller Macht ihre Konsumbeglückung an den Mann oder die Frau bringen wollen. Es wäre ein Wunder gewesen, wenn man dort das Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) vom 5. Juni zu sogenannten Fan-Pages nicht gleich mal für Pillepalle erklärt hätte. Denn die deutschen Werbevermarkter sind schon vor Jahren eine heiße Allianz mit dem privaten Datensammelportal Facebook eingegangen.

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 55. Foto: Ralf Julke
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Verweigerte Verantwortung, gefährliche Jahnallee, verkorkstes Bildungswesen und Leipzig im Weltkrieg

Es ist keine traurige Zeitung geworden, auch wenn wir ein trauriges Aufmacher-Foto für die neue „Leipziger Zeitung“ gewählt haben. Denn der tragische Unfall am Martin-Luther-Ring hat ja nur gezeigt, wie gefährlich Radfahren in Leipzig ist. Gefährlicher als noch vor wenigen Jahren, denn es sind nicht mehr nur mehr Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs, sondern auch alle anderen Verkehrsarten haben zugelegt. Die Innere Jahnallee ist zum Brennpunkt geworden.

Die verräterische Teetasse. Grafik: L-IZ
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Wissen Sie, was das Böse ist?

LeserclubMan kann aufpassen wie ein Schießhund und dann macht man doch den einen Fehler, der alle Mühe zunichte macht. Herr L. wusste es ja eigentlich, aber es dann von Kollege Stachelschwein so unter die Nase gerieben zu bekommen, das verwirrte zumindest. Das zerpustete auch noch das letzte bisschen Euphorie. Und dabei hatte er sich ja nur verplappert. Die Teetasse hatte ihn verraten.

Vor-Ort-Termin am Froschbrunnen. Foto: Ralf Julke
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OB Burkhard Jung am Froschbrunnen? War er nun da oder war er nicht da?

„War der OBM nun dabei oder nicht?“, fragt Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte in der Runden Ecke und übersendet eine kleine Glosse zu dem, was am Donnerstag, 3. Mai, zur Einweihung des Froschbrunnens auf dem Rabensteinplatz parallel in der L-IZ und auf LVZ Online zu lesen stand. Diese stammt aus dem Kommentarteil der LVZ und lautet: „Bei der LVZ wird darüber berichtet, dass OBM Jung bei der Eröffnung dabei war und es wird sogar zitiert, was er sagte. In einem Artikel über das gleiche Ereignis bei der Leipziger Internetzeitung steht zu lesen, dass der OBM gestern verhindert war und sich vom Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer vertreten ließ.“ Stimmt. Genau das haben wir geschrieben, weil es halt so war.

Leipziger Zeitung Nr. 54. Foto: Ralf Julke
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Leipziger Zeitung Nr. 54: Schärfere Polizeigesetze ersetzen keinen aufrechten Gang

Es war die SPD, die erleichtert aufseufzte, als der Entwurf zum neuen sächsischen Polizeigesetz in der Kabinettsrunde abgesegnet wurde: Die schlimmsten Vorhaben, wie sie im bayerischen Polizeigesetz stehen sollen, werden in Sachsen (noch) nicht übernommen. Aber der Vorgang spricht für sich: Sachsen hat sich wie ein Kleinkind ans Dirndl der bayerischen Kraftmeier gehängt und überspielt die eigene politische Schwäche, indem es die Provinzpolitik der Bayern nachahmt. Ein Thema für die „Leipziger Zeitung“.

Gut geblockt. Foto: Marko Hofmann
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Der Kampf gegen die Werbeblocker oder Das Märchen vom mündigen Internet-Nutzer

Auch der DDV ist eine Lobbyvereinigung. Wenn der Deutscher Dialogmarketing Verband e.V. (DDV) vom mündigen Verbraucher spricht, dann klingelt’s in den Ohren. Nicht ohne Grund betont die Verbraucherzentrale immer wieder, dass es den mündigen Verbraucher nicht gibt. So viele Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGBs) kann kein Mensch lesen, um auch nur im Internet zum „mündigen“, will heißen: Gut informierten Verbraucher zu werden. Aber eigentlich ging es am Bundesgerichtshof am 19. April auch nicht um Mündigkeit.

Blick ins L-IZ-Buchregal. Foto: Ralf Julke
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Warum nicht mal ein Sektempfang die Freude an einem guten Buch übertrumpfen kann

Wissen Sie, was Prioritäten sind? Man lässt den Sektempfang sausen und widmet den geretteten Abend einem Buch. Genau das mache ich heute. Der Sektempfang findet im Leipziger Alten Rathaus statt. Dort bekommt der junge Leipziger Verlag Spector Books heute Abend feierlich den Sächsischen Verlagspreis 2018 überreicht. Damit macht der Freistaat darauf aufmerksam, was die eher kleinen Verlage in Sachsen wirklich leisten – nicht nur für die Leser und Autoren.

Leipziger Zeitung Nr. 53. Foto: Ralf Julke
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Die neue Leipziger Zeitung Nr. 53 beschäftigt sich mit Kulturkämpfen, alten Revolutionen und den Mühen der täglichen Zukunft

Die Leipziger Buchmesse war auch 2018 wieder die Begegnung von Welten, ein Kosmos der geistigen Auseinandersetzungen. Das vergisst man gern, wenn ständig von Promis, Mangas und den paar rechtsradikalen Verlagen geredet wird. Wer die wirklich wichtigen politischen Bücher der Messe auch nur wahrnehmen wollte, der müsste ins Rennen gekommen sein. Logisch, dass die aktuelle „Leipziger Zeitung“ Nr. 53 eine geworden ist, die sich mit zentralen Fragen der Gegenwart und den Schatten der Vergangenheit beschäftigt.

Wer profitiert eigentlich von der Dgitalisierung in unseren Schulen? Foto: Ralf Julke
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Wird mit unterschiedlichen Datenschutzregeln die Meinungsfreiheit von Bloggern und anderen Web-Informationen ausgehebelt?

Ach ja, das Internet. Es ist da. Aber so richtig in den Köpfen angekommen ist es noch nicht. Obwohl es in den vergangenen Jahren die Informationskultur gründlich verändert hat. Selbst die großen Rundfunksender prügeln sich ja um das Recht, im Internet Zeitung machen zu dürfen. Und dafür wird auch schon mal der Rundfunkstaatsvertrag umgeschrieben – samt Datenschutz. Und auf einmal scheinen Fernsehsender etwas zu dürfen, was Bloggern untersagt ist.

Google-Suchergebnis zu Sahra Wagenknecht am 26. Februar 2018. Screenshot: L-IZ
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Liefert der Google-News-Algorithmus seriöse Ergebnisse oder verstärkt er die persönliche Filterblase?

Die großen Internet-Konzerne und ihre Arbeitsweise geraten derzeit zu Recht in die Diskussion. Jahrelang haben sie sich mit dem Verweis auf ihre Algorithmen aus der Verantwortung gestohlen. Aber das Versagen dieser Plattformen ist auch ein Lernprozess. Denn was richten Plattformen und Suchmaschinen eigentlich an, wenn sie immer mehr persönliche Daten auslesen und die Nutzer in ihren Blasen einschließen? Wer bekommt also welche Ergebnisse? Thema für eine Studie mit reger Beteiligung.

Eingang zur Stadtbibliothek am Wilhelm-Leuschner-Platz. Foto: Ralf Julke
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Fast 4,9 Millionen Entleihungen in der Leipziger Stadtbibliothek 2017

Wenn Susanne Metz, Leiterin der Leipziger Stadtbibliothek, und Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke zum Termin einladen, um die neuen Jahresausleihzahlen der Bibo vorzustellen, geht man ja mit gewissen Befürchtungen zu dem Termin. Dann erwartet man beinah, dass sie mit trauriger Miene verkünden, dass die Ausleihzahlen eingebrochen sind. Die Leute lesen ja nicht mehr. Jedenfalls nichts, was länger als 140 Zeichen ist.

Leipziger Zeitung Nr. 52. Foto: Ralf Julke
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Warum so eilig oder Wie wird man wieder Herr seiner Zeit?

„Warum so eilig?“, fragt Michael Freitag gleich im Editorial zur neuen „Leipziger Zeitung“ Nr. 52, die schon heute Abend ausgefahren wird an die bekannten Verkaufspunkte. „Was für eine Hast in dieser Welt. Die Ereignisse überschlagen sich scheinbar und zwischendurch wird medial eingeordnet, nachgefragt, kommentiert und berichtet.“ Und auf Seite 16 fragt Konstanze Caysa: „Wer ist Herr der Zeit?“ Ja, wer eigentlich? Eigentlich doch der, der mehr erfährt, weil er oder sie in Ruhe liest.

Schon lange nicht mehr das Normale: ein Fernseher in jeder Wohnstube. Foto: Ralf Julke
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Kann Fernsehen tatsächlich den Unternehmergeist in ganzen Regionen befeuern?

Auf die Idee muss man erst mal kommen: Die Reichweiten westdeutscher Fernsehprogramme im Osten zu erfassen und das mit der Bereitschaft, Unternehmen zu gründen, zu vergleichen. Der Ansatz, den Viktor Slavtchev, Ökonom am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), und sein Co-Autor Michael Wyrwich für eine Studie gewählt haben, ist pfiffig. Aber was sagt das Ergebnis wirklich aus? Dass Fernsehen Unternehmer macht? Nicht wirklich.

Suchtmaschine Facebook. Foto: Ralf Julke
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Ein Netzangebot mit dem Suchtpotenzial von Alkohol, Nikotin und Zucker

Erstaunlich, was ein Post von Facebook-Chef Mark Zuckerberg auslösen kann, in dem sich der selbsternannte Weltverbesserer auf einmal (ziemlich spät) zerknirscht zeigt über das, was er mit seinem elektronischen Süßwarenladen eigentlich angerichtet hat. Auf einmal werden auch die Analysen der Medien gründlicher und zeigen, was Facebook tatsächlich tut: Es manipuliert seine Nutzer wie ein Zigarettenkonzern. Und es macht Geschäfte mit moralisch fragwürdigen Handlungen.

Die Zeitung machen, statt machen lassen. Foto: Ralf Julke
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Die Verführung der kleinen Macht oder Wer sitzt denn da im Mauseloch?

"Darf eine Zeitung Haltung zeigen?", fragten wir hier am 16. Januar. Ja, war die Antwort. Das muss sie sogar. Und: Sie muss es begründen. Sie muss Argumente, Fakten, Hintergründe liefern, um klar zu machen, warum sie eine solche Haltung einnimmt. Erst dann kommen die hübschen Leckerbissen des Journalismus, die sich zumeist in Rubriken mit dem frivolen Titel "Kommentar" verstecken. Auch wenn viele Kollegen glauben, Kommentare seien dazu da, um "Meinung zu machen".

Ein kleiner Fehler ... Grafik: L-IZ
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Niemand hört die Telefone braver Redakteure ab

Leserclub"Mooooooooooooment, mein lieber L.!" - Da war Kollege Stachelschwein aber hellhörig geworden. Da kam der Spürhund in ihm durch, der manche Leute noch immer in dieses Metier treibt. Leute, denen nicht genügt, was "in der Zeitung" steht. Und die auch nicht glauben, was ihnen Herren mit maßgeschneiderten Anzügen und jovialem Schulterklopfen erzählen. Auch wenn der Groschen meist erst später fällt. "Da hast du mir aber etwas unterschlagen."

Die Leipziger Zeitung Nr. 51. Foto: Ralf Julke
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Silvesterknaller, Treuhandschatten, Sondierungs-Gerumpel und eine Stadt in der Nahverkehrs-Klemme

LZ/Inhalte der Ausgabe 51Da mischte dann auch "Friederike" noch ein bisschen mit. Ganz vorsichtig brachte der Fahrer die druckfrischen Exemplare der Leipziger Zeitung ins Büro. Morgen werden auch die Verkaufsstellen beliefert. Bei so einem Sturm darf man sich auch um die Auslieferer sorgen, die das mit dem Fahrrad machen. Eigentlich das richtige Fahrzeug für eine bodenständige Leipziger Zeitung. Nur der Sturm ...

Kompromissweihnachtsmann. Foto: Ralf Julke
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Darf eine Zeitung Haltung zeigen?

Die F.A.Z. vollbringt zuweilen einen erstaunlichen Spagat. Da steht schon mal neben dem Leitartikel voller Gejammer der üblichen Ökonomen über den geplanten „Steuerirrsinn“ der möglichen neuen Großen Koalition ein ausführlicher Gastbeitrag von Robert Habeck, dem Spitzen-Grünen aus Schleswig-Holstein, der zuvor schon in der FAS erschien. Neben der Orakelei der üblichen Wirtschaftsexperten ein nachdenklicher Text darüber, warum Politik derzeit in der „Matrix“ zu stecken scheint.

Alle für einen. Foto: Ralf Julke
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Geschwätz ist wichtiger als Information oder Der wohltätige Herr Zuckerberg

Fakenews beginnen damit, dass Worte umgedeutet werden. So wie bei Newspeak in „1984“. So ein simples Wort wie Wohlbefinden, mit dem jetzt der mächtige Facebook-Chef Mark Zuckerberg öffentlich gemacht hat, was die Spatzen schon lange von den Dächern pfeifen: Sein Netzwerk hat die Prominenz von Informationsseiten (also auch den Wert von Zeitungen wie der unseren) herabgesetzt. Die Nutzer bekommen die seriösen Nachrichten nicht mehr prominent angezeigt. Dafür verkündet Zuckerberg seine Art von „sozialem Wohlbefinden“.

Verräterische Spuren. Grafik: L-IZ
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Hausbesuch beim Alten

LeserclubUnd wer war jetzt dran? – Eigentlich du. – Nein, du warst dran. – Nein. Von dir fehlt die Geschichte mit dem alten Kommissar. – Die hab ich dir längst gegeben. – Ja, wie so ein typisches Herr-L.-Papierchen. Willst du den Mann eigentlich lächerlich machen? – Käme mir nie in den Sinn. Aber ein bisschen Mitgefühl ... – Mitgefühl? – Sind wie hier im Rundfunk oder bei der Zeitung?

1984-Wandbild in der Braustraße. Foto: Ralf Julke
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Im Jahr 1 der Kriegserklärung von Facebook an alle klassischen Medien

Zeitungen müssen sich ändern. Sie müssen da prägnanter werden, wo die Massenmedien zerfasern, weil die Jagd nach Quote und Aufmerksamkeit ihre Grundlagen zerfrisst. Das war eine nicht ganz unwichtige Erkenntnis aus diesem seltsamen Jahr 2017, das am Ende noch viel schräger wurde, als anfangs zu erwarten war. Facebook hat ja bekanntlich ganz offiziell den Krieg gegen die klassischen Medien ausgerufen.

Den kann doch kein Schwein trinken ... Grafik: L-IZ
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Ein Polizeichef lässt Dampf ab

LeserclubDass dieses eigenartige Tete-á-tete von fünf Burschen mit der Intelligenz zweier ausgetrockneter Apfelsinen überhaupt noch eine Rolle spielte, hat natürlich mit dem unermüdlichen Fleiß meiner Wenigkeit zu tun. Mit dem Beharrungsvermögen eines Ochsen, der am Montagmorgen so frisch wie ein abgerauchter Zigarettenstummel ins Büro gestürmt kam und natürlich nichts anderes tat, als gleich mal die Kaffeequetsche anzuschalten und einen gewissen Kommissar X. aus seinen blütenweißen Büroträumen zu klingeln.

Böse Bildinterpretationen: Versteckt sich hier die Polizei etwa? Foto: L-IZ.de
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Kommentar „Silvester-Randale in Connewitz“ oder: Was man mit Bildern alles machen kann

Wer in den vergangenen 24 Stunden die überregionalen Gazetten anklickte oder am gestrigen Abend die Tagesschau sah, fand zur Jahresendfeier in Leipzig vor allem zwei Worte: Connewitz und Randale. Nicht in einer oder zwei Zeitungen – nein, überall. Dies könnte nun bedeuten, Leipzig hätte in diesem Jahr unter einer besonderen Beobachtung gestanden, also Spiegel, Bild, MoPo, Tagesschau, MDR usw. waren alle auf der Straße in Leipzig unterwegs. Natürlich waren sie das nicht, das Mediengeschäft funktioniert längst „aus der Ferne“.

Die toten Hunde im Garten Don Leones. Grafik: L-IZ
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Die toten Hunde im Garten Don Leones

LeserclubWir alle sehen immer nur die Oberfläche der Dinge. Das, was wir sehen dürfen. Vielleicht auch das, was wir uns zu sehen trauen. In dieser Geschichte bin ich zwar – aus der Perspektive von Kollege S. – ein naiver junger Mann, der nicht merkt, wann ihn die gewiefteren unter den in grauen Flanell gekleideten Gentleman regelrecht verarschten. Aber meine Naivität war eine andere.

Immer einen angespitzten Bleistift parat ... Grafik: L-IZ
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Ehrenwerte Tierchen

LeserclubVielleicht war es ganz gut, dass L. nicht las, was der Blasse da drüben in seiner Zeitung mit den fetten Schlagzeilen die ganze Zeit schrieb, während L. glaubte, große Tiere zu jagen. Und dabei selbst der Gejagte war. Denn dass die Herrschaften mit ihren großen Sombreros so austickten in dieser Woche, hatte wenig bis nichts mit dem zu tun, was wir selbst die ganze Zeit schrieben. Das war denen egal wie Haferbrei.

Don Leones himmlisches Tröpfchen. Grafik: L-IZ
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Mamma Mias Hexenküche

LeserclubWo Kollege S. glaubte, in einer Chandlerschen Ganovenklamotte gelandet zu sein, wurde Herr L. das Gefühl nicht los, in einer Teufelskomödie gelandet zu sein, in der sich alles in irren Kreisen auf den großen Hexensabbat zubewegte. Auch wenn er bei Don Leone nie so recht wusste, welche Rolle der spielte – die des Magiers oder die des ausgebufften Wohnungsverwalters. Aber was war dann Mamma Mias Hexenküche?

In welche Sch... Grafik: L-IZ
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In welche Scheiße waren wir da wieder geraten?

LeserclubIn welche Scheiße waren wir da wieder geraten? Na gut, es war keine besonders neue Scheiße. Seit sie aus dem alten Kreisblättchen so eine Art freundliches Revolverblatt gemacht hatten, das dem kleinen Städtchen so einen gewissen Geruch von Zündpulver, Angstschweiß und Moschus verpasst hatte, hatten wir schon öfter bis zu den Ärmelschonern in der Brühe gestanden. Und in so einer Situation lernt der Gentleman, freundlich grinsend die Klappe zu halten.

Das übliche Malheur. Grafik: L-IZ
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Herr L. braucht einen Partner fürs Finale

LeserclubUnd es kam der Tag, an dem Herr L. nur ein weißes Blatt ablieferte. Mit Kaffeefleck. Und einen konsternierten Kollegen Stachelschwein erlebte, der das Blatt von vorn bis hinten beäugte. „Was wird das jetzt? Hast du keine Lust mehr, deine Geschichte zu Ende zu erzählen?“ – „Na ja“, sagte L. Und tupfte den frisch vergeudeten Kaffee von seiner Tischplatte. Die Tastatur hatte er ja vorsorglich schon mal beiseite gestellt.

Daumen hoch für Dieter. Foto: Ralf Julke
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Populismus in der Blase und 15 Minuten Ruhm für die Dieters dieser Zeit

Eigentlich haben die Forscher der Universitäten Mainz und Zürich nicht wirklich viel herausgefunden, als sie 7.000 Artikel aus Printmedien auswerteten und mehr als 2.000 Leser in vier europäischen Großstädten – Berlin, Zürich, Paris und London – befragten, wie Medienberichterstattung über Populismus nun ihre Sicht auf die populistischen Argumente beeinflusst.

„Median“-Ausgabe 8: Auf und ab. Foto: Ralf Julke
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Das neue „Median“-Heft nimmt die demografische Katastrophe in Mitteldeutschland mal facettenreich unter die Lupe

Für FreikäuferRoland Mey und sein Hallenser Mitstreiter Bernward Rothe haben Recht: Die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gehören verschmolzen zu einem Bundesland. Nicht weil „Mitteldeutschland“ so hübsch klingt, sondern weil die wirtschaftlichen und demografischen Bedingungen das erzwingen. Sogar mit unheimlicher Wucht. Man vermutet das Thema gar nicht hinter dem Titel „Auf und ab“ für das neue „Median“-Magazin der Metropolregion Mitteldeutschland.

Leipziger Zeitung Nr. 50. Foto: L-IZ
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Über das Trotzdem-Zeitungmachen, alte Sachsen-Seligkeit, die Bedeutung des Kuschelns und die Träume der Leipziger

Die Weihnachtsausgabe der „Leipziger Zeitung“ ist auch eine kleine Jubiläumsausgabe: die Nr. 50. Was natürlich reizt, eine Jubiläumsfeierausgabe draus zu machen. Haben wir aber nicht gemacht. Nur den Moment, uns mal kurz zu besinnen, haben wir genutzt, und diesmal auch das Zeitungsmachen selbst thematisiert. L-IZ-Leser kennen es schon: Wie denkt man Zeitung in einer Zeit, in der die Fakenews-Produzenten sich dicke machen?

Leipziger Amtsblatt vom 27. Februar 2016. Screenshot: L-IZ
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SPD-Fraktion wünscht sich Verteilpunkte fürs Amtsblatt und eine prominentere Verlinkung auf leipzig.de

Man darf es nicht unterschätzen, das Leipziger Amtsblatt. Auch wenn es manche Leipziger nicht immer bekommen, manche es auch nicht lesen, wenn es kommt. Denn es ist ja nun einmal ein Amtsblatt – voller amtlicher Nachrichten. Und bei der Information der Leipziger über die Stadtpolitik die Nr. 2 – gleich nach den lokalen Medien. Aber wie sichert man eigentlich die Verteilung, will die SPD-Fraktion wissen.

Leipziger Zeitung Nr. 49. Foto: Ralf Julke
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Von hungrigen Wölfen, Müllskandalen und strammen Professoren kurz vor Hitler

Was passt eigentlich alles hinein in so eine „Leipziger Zeitung“, wenn man tüchtig komprimiert? Eine Menge. Und doch immer zu wenig. Gerade in so einer Zeit, in der ein paar elitäre Herren sich als Schafe vermummen und die Demokratie infrage stellen. Elite sind ja immer die anderen, nicht wahr? – Die Wölfe zum Beispiel, deren Abschuss die edlen Jägermeister und Schafszüchter in der Lausitz jetzt fordern. Wölfe? Natürlich: Die Geschichte von Isegrim dreht sich weiter in Sachsen und wird immer politischer.

Wie knackt man diese Nüsse? Foto: Ralf Julke
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Backfire-Effekt: Wie heißt denn der objektive Oberschlaukopf in unserer Redaktion?

Nicht jeder Dieter ist so ein Dieter, wie wir ihn in unserem Beitrag „Dieters Leserbrief oder Wie man Kommunikation gezielt zerstört“ geschildert haben. Und mancher fühlt sich angesprochen, obwohl er gar nicht gemeint war. Aber reagiert trotzdem, so wie Dieter Krause, der tatsächlich emsig mitliest bei uns. Und auch eine dezidierte Meinung hat zu den Themen der Zeit. Und zu Medien.

Disruption eines Kugelschreibers. Foto: Ralf Julke
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Was die Disruption im gesellschaftlichen Gespräch mit Medien anrichtet

Dieters „Leserbrief“, über den wir hier gerade gesprochen haben, wirft natürlich ein Schlaglicht auf das, was in den letzten Jahren in Medien und Politik passiert ist. Sogar ziemlich systematisch passiert ist. Denn es haben sich Kommunikationsstrukturen etabliert, die mit Kommunikation nicht mehr viel zu tun haben. Und trotzdem sieht es ganz so aus, als hätte die Sache System.

Dieter. Foto:L-IZ
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Dieters Leserbrief oder Wie man Kommunikation gezielt zerstört

Leserbriefe sind etwas Kostbares. Jedenfalls dann, wenn sich Leser wirklich Mühe geben, ihre Gedanken auszuformulieren, einen neuen Sachverhalt zu schildern oder gar konstruktive Kritik zu üben. Das kann auch zugespitzt sein – aber sachlich muss es sein. Deswegen landen auch viele Einsendungen, die bei uns als „Leserbrief“ eintrudeln, im Papierkorb. Auch im virtuellen. Und eigentlich hätte Dieters Leserbrief auch dort hingehört. Aber er ist ein zu schönes Beispiel für eine zunehmend gestörte Kommunikation heutiger Tage.

Ein kleiner selbstgebauter Garten der Steine. Foto: Ralf Julke
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Vom weltfremden Klippklapp und dem Garten der Steine in Kyoto

Für Freikäufer Die Frage, wie Journalismus beschaffen sein müsste in einer pluralen Gesellschaft, ist am Freitag, 10. November, ab 13:15 Uhr Thema bei der vom Zentrum für Europäische & Orientalische Kultur (ZEOK) e.V. im Neuen Rathaus veranstalteten 2. Fachkonferenz Integration 2017 unter dem Schwerpunkt „Medien, Migration und Integration: Der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft?!“. Keine Frage: Medien haben einen gewaltigen Anteil daran, wie Migration und Integration wahrgenommen werden.

Ausländeranteil in der Bundesrepublik 2015. Grafik: Bundesamt für Statistik
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Wie zeigt man Integration, wenn selbst die politischen Gremien von weißen alten Männern dominiert werden?

Ich weiß nicht, ob es einer von uns schaffen wird, am Freitag, 10. November, im Neuen Rathaus an der 2. Fachkonferenz Integration 2017 teilzunehmen, die unter dem Schwerpunkt „Medien, Migration und Integration: Der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft?!“ stattfindet. Eingeladen hat das Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur (ZEOK) e.V.. Das Thema ist wichtig. Auch wenn ich den Eindruck habe, dass die Fragen falsch gestellt sind.

"Bild"-Montagen mit "düsteren Visionen". Screenshots: L-IZ
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Leipzig wehrt sich gegen Schwarzmalerei der „Bild“-Zeitung

Seit Dienstag, 24. Oktober, diskutiert Leipzig über die sechs von OBM Burkhard vorgestellten Szenarien für eine mögliche Mobilität in Leipzig im Jahr 2030. Zumindest ein Teil der Stadt tut es. Ein anderer badet in düsteren Bildern. So düster, dass jetzt auch Leipzigs Verwaltung mit einer deutlichen Kritik in die Öffentlichkeit geht.

Stephan Russ-Mohl: Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde. Foto: Ralf Julke
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Alle Menschen leben in Filterblasen und die meisten ahnen es nicht mal

Die High-Tech-Jungs aus dem Silicon Valley haben zwar meist die große Klappe. Aber sie wissen nicht wirklich, was sie tun. Sie sind Techniker und sehen alles, was sie planen, umsetzen und milliardenfach wirken lassen, durch die Brille von Ingenieuren. Sie beschäftigen sich nicht wirklich damit, was ihre tollen neuen Erfindungen mit dem Menschen anstellen. Und welche fatalen Effekte sie verstärken. Sie erfinden ja keine neuen Menschen – aber multiplizieren die Schwächen des alten.

Leipziger Zeitung Nr. 48. Foto: Ralf Julke
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Zwischen Weiterso, Mut zum Wolf und der Frage nach der Zukunft der Demokratie

Manches hat sich ja überschlagen in den letzten Tagen. Erst trat die Kultusministerin zurück, dann – nach dem Debakel zur Bundestagswahl, bei dem die sächsische CDU hinter der AfD landete – auch noch Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Logisch, dass es beide auf die Titelseite der neuen „Leipziger Zeitung“ geschafft haben. Denn da kündigt sich was an.

Bernie Sanders: Unsere Revolution. Foto: Ralf Julke
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Wenn Politikberichterstattung zum schrillen Entertainment geworden ist

Für FreikäuferEs wird zwar viel geschrieben über Fakenews in heutigen Medien. Und in Kürze besprechen wir auch mal ein kluges Buch dazu, in dem sich einer, der nicht so vergesslich ist, damit beschäftigt, wie Desinformation schon immer Teil der Medienwelt war. So brav und aufmerksam, wie sich einige klassische Medien heute geben, waren sie nicht immer. Die offene Flanke war immer die prekäre Nähe zum Zirkus.

Informationsmüll. Montage: L-IZ
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Warum 90 Prozent aller Mails in unserer Redaktion sofort in den Papierkorb wandern

Wie viele E-Mails haben Sie schon gelöscht, wenn Sie um 10 Uhr aufs Ziffernblatt der Computer-Uhr schauen? 20, 50, 100? Vielleicht sind es in einer Redaktion ein paar mehr, weil viele Leute da draußen glauben, sie müssten uns unbedingt als Weiterverbreiter ihrer Nachrichten gebrauchen, die keine Nachrichten sind. Die meisten Leute können Wichtiges nicht von Unwichtigem unterscheiden. Und Werbung schon lange nicht mehr von Nachricht. Aber manche Mails haben noch ein grausameres Schicksal: Sie werden ungeöffnet expediert.

Zwei Unzeitgemäße Zeitgenossen in zeitlosen Filterblasen. Foto: Ralf Julke
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Wie die Echokammern des Internets die Abschottung und Blasenbildung der Gesellschaft befördern

Demokratie betont zwar die Herrschaft des Volkes. Aber so, wie einige Leute dieser Tage wieder über Volk reden, haben sie sichtlich nicht begriffen, dass das Wort das Gegenteil meint von „Wir sind ein Volk“. Das Arbeitspapier nimmt zwar die Lüge vom „einigen Volk“ nicht auseinander. Zumindest nicht direkt. Aber indirekt. Denn wo Medienwelten zersplittern, leben auch die Menschen in unterschiedlichen Blasen. Echokammer nennen es die Autoren.

MDR-Sendezentrale in Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Sächsische Staatsregierung hat die Reform des MDR-Staatsvertrages mit politischer Sturheit ausgebremst

Für FreikäuferDas Unbehagen, das seit einiger Zeit durch die Bundesrepublik wallt, hat auch mit einem gewissen Misstrauen in die öffentlich-rechtlichen Sender zu tun – weniger in die Sender selbst, als in ihre Unabhängigkeit und Staatsferne. Für Aufsehen sorgte 2014 das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum ZDF-Staatsvertrag, das auch ein Schlaglicht auf die ARD-Sendeanstalten warf. Aber nach einem anfänglichen Zucken setzt Sachsens Regierung beim MDR-Staatsvertrag auf Mauern und Verschieben.

Wirbel zur Beilage im Hintergrund bei der DDVG. Foto: L-IZ.de
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Madsack, die AfD und ein bisschen SPD: Es geht nicht um Geld!

Seit einigen Tagen geistert eine Meldung über die Fachportale und einige Medienseiten, welche wohl den eigentlichen Zustand der deutschen Regionalzeitungen treffend beleuchten dürfte. Oder besser ihren finanziellen Zustand und den Umgang mit Wahlwerbung für die AfD. Genauer dreht es sich um die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ) und die „Neue Presse“ (beide Madsack-Verlag, u. a. auch LVZ & DNN), welche gerade mit der Beilage der „Alternative“ ihr Wahl-Werbe-Geld verdienen müssen. Und dabei erklären, es ginge um Demokratie.

Leipziger Zeitung Nr. 47. Foto: Ralf Julke
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Ein Blitzlicht in einen drögen Wahlkampf, in dem alle ungelösten Probleme unter den Tisch gelächelt werden

Für alle LeserDass diese „Leipziger Zeitung“ so kurz vor der Bundestagswahl sich mit der Wahl und ihren Vorgeplänkeln beschäftigen würde, war absehbar. Aber wie geht man mit einem Wahlkampf um, in dem alle wichtigen Themen abmoderiert werden und so getan wird, als sei alles bestens und wir könnten einfach so weitermachen? Erstaunlich ist da eher, dass es an so vielen Stellen hakt und trotzdem alle so fröhlich sind.

Blieb übrigens friedlich. "Die" Antifa war bereits am 2. September 2017 schon einmal in Wurzen. Foto: L-IZ.de
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Linksextremismus: Eine ZDF-Doku macht Stimmung mit falschen Fakten

Nach den Gewalttaten beim G20-Gipfel in Hamburg haben Medien und Politiker den „Linksextremismus“ wieder für sich entdeckt. Während einige Journalisten um einen differenzierten Blick bemüht sind – sowohl im „Spiegel“ als auch im Fernsehmagazin „Panorama“ fanden sich beispielsweise sachliche Beiträge – gehen die Regierenden einen anderen Weg. Dieser führt so weit, dass die Innenminister der Union mittlerweile fordern, die Strafbarkeit des Landfriedensbruchs zu erweitern. So sollen künftig auch jene Personen strafrechtlich verfolgt werden, die Gewalttätern „Schutz in der Menge bieten“.

Fehlt da was? Montage: L-IZ
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Der programmierte Stumpfsinn der Algorithmen

Diese Serie scheint doch zu einer Art Mittelstreckenrennen zu werden. Wer dranbleibt, weiß, dass wir uns eine Menge Gedanken darüber machen, warum Journalismus heute so in der Krise steckt. Oder zu stecken scheint. Denn eigentlich steckt er nicht in der Krise. Er ist nur unter Beschuss geraten. Es gibt eine Menge Leute, die wären froh, wenn es keinen unabhängigen, kritischen Journalismus mehr gäbe. Einen, der ihnen auf die Finger guckt und hinter die Kulissen schaut.

Martin Dulig, Landesvorsitzender der SPD Sachsen. Foto: Götz Schleser
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TV-Duell zur Bundestagswahl: Dulig fordert zweite Runde, die Linke sah Koalitionsverhandlungen

Kaum war das TV Duell gelaufen, haben sich bereits zwei Parteien in Sachsen umgehend zu Wort gemeldet. Eine hatte einen Kandidaten in der Sendung, die andere wie so viele nicht. Während Rico Gebhardt, Fraktionschef der Linken im Landtag Sachsen, nach den Alltagsthemen im Duell fragt, fordert der sächsische SPD-Vorsitzende Martin Dulig ein zweites TV-Duell. Die Sendung sei einfach „wirklich schlecht“ gewesen, so der amtierende Wirtschaftsminister Sachsens. Letztlich stellen beide die Zukunft dieser Art der „Duelle“ infrage.

Facebook-Auftritt der Stadt Leipzig. Screenshot: L-IZ
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Freibeuter-Anfrage zu den „social media“-Auftritten der Stadt Leipzig

Ein gewisses Unbehagen verspürte die Freibeuter-Fraktion im Leipziger Stadtrat bei der Betrachtung der „social media“-Auftritte der Leipziger Stadtverwaltung. Irgendwie sei da zwar irgendwie eine Art Dialog der Verwaltung mit den Bürgern entstanden. Aber geht da auch alles mit rechten Dingen zu? Hat die Stadt überhaupt Standards oder herrscht da Wildwuchs?

Arbeitsinstrumente. Foto: Ralf Julke
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Informelles Fastfood, instrumentalisierte Lügen und der falsche Glaube an „Die Wahrheit“

Zeichen und Wunder geschehen nicht gerade. Aber so langsam kehrt da und dort ein wenig Bedenklichkeit ein nach all dem Gebrüll über Fakenews und Lügenpresse und postfaktisch und wie der Kladderadatsch sonst so noch genannt wird. Die „Zeit“ hat mal so ein kleines Interview mit Thorsten Quandt (Kommunikationswissenschaftler aus Münster) und Wolfgang Wippermann (Historiker aus Berlin) dazwischengeschoben.

Leipziger Zeitung Nr. 46. Foto: Ralf Julke
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Altes Misstrauen, zähe Machtkämpfe, eine neugierige Ministerin und die Frage nach der Macht neuer Gedanken

Da musste der Redaktionsmaulwurf ran – zumindest fürs Titelfoto. Stellvertretend für all die Typen, die uns nach dem viel zu frühen Ferienende in Sachsen erschreckt haben mit ihren uralten Ideen und ihrem Tunnelblick auf die Welt. Auf einmal übernahmen graue Eminenzen wieder die Zügel – ob beim Versuch, den HC Leipzig noch einmal als Zeitungsente auszuschlachten, bei wilden Ideen von Waffenverbotszonen in der buntesten Leipziger Ecke oder bei platzenden Visionen für den Nahverkehr.

Die Mischung macht's. Foto: Ralf Julke
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Der Ersatz für bad news heißt nicht Optimismus, sondern Handwerk

Die Teaser, das sind die kurzen Zeilen auf einer Website, mit denen die Leser in den Text eingeladen werden, um dann in der Regel auf „Weiterlesen“ zu klicken. Sie sollen neugierig machen. Aber auch nicht zu viel verraten. Manchmal steht auch Quatsch da. Quatsch, der verrät, dass das Medium irgendwie gewaltig auf dem Holzweg ist. So wie jüngst auf „Spiegel Online“ zu lesen.

Wikipedia. Foto: Ralf Julke
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Im September treffen sich die Wikipedianer zum WikiCon in Leipzig

Es ist kein Zufall, dass sich vom 8. bis 10. September in Leipzig eine ganz besondere Spezies zum Kongress trifft. Den man nicht Kongress nennt, sondern Con: WikiCon 2017. Es sind die Wikipedianer, die sich hier nicht nur zum Erfahrungsaustausch treffen. Das sind die Leute, die die größte Online-Enzyklopädie der Welt Monat für Monat mit neuen Texten füllen, vorhandene aktualisieren, andere auch schon mal löschen. Denn mitschreiben darf eigentlich jeder.

Autowerkstatt. Foto: Ralf Julke
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Warum Journalismus lügt, wenn er nicht fortwährend nach der Zukunft fragt

Was ist, was soll, was müsste Journalismus eigentlich noch in Zeiten, in denen die Welt zugeschüttet wird mit News? Pardon: „News“. All dem Plastik-Müll aus der Dauerwerbeschleife für eine fragmentierte Welt? Wo die Leute eh schon zugeschüttet sind mit Daueralarmierung? „Flüchtlingskrise“, „Finanzkrise“, „Diesel-Gate“? Dass da gewaltig etwas schiefläuft, hat ja sogar Martin Dulig schon mitbekommen.

Leipziger Zeitung Nr. 45: Unsicheres Leipzig? Foto: Ralf Julke
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Leipziger Zeitung Nr. 45: Sicherheit, Hamburg, Bildung und ein Bursche namens Fallada

Ferien vorbei? Die Kinder müssen wieder was lernen? Was tun mit dem Schock der Rückkehr in die Realität? „Leipziger Zeitung“ lesen. Wir haben sie extra ein bisschen später herausgebracht, damit sie nicht im „Sommerloch“ verschwindet. Denn bekanntlich kehrte ja nach den Krawallen in Hamburg Totenstille ein im Land. Hummelsummen, Wiesengebrutzel, sogar die Vögel hörte man zwitschern. Aber René Loch war in Hamburg dabei.

Der Bürgermeister hat alles im Griff. Grafik: L-IZ
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Kollege Stachelschweins Versuch, dem besten aller Bürgermeister von L. gerecht zu werden

Für FreikäuferEin Grund für die stille Verärgerung in der Chefetage der kleinen Lokalzeitung, bei der Herr L. sich seine Brötchen verdiente, war natürlich ein Artikel seines Kollegen S. gewesen. Der war ja ein Momentchen lang überglücklich gewesen, wieder frech wie Bolle richtig wie ein Reporter arbeiten zu dürfen. Der Stoff qualmte ja regelrecht vor lauter Möglichkeiten. Und den eilig anberaumten Pressetermin beim Bürgermeister hatte er sich natürlich nicht entgehen lassen.

Was helfen Leaks, wenn Medien keine Macht haben? Foto: Ralf Julke
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Über das Leaken und die Produktion von guten Nachrichten

Es ist schon erstaunlich, wie viele Dilettanten sich heutzutage in die Politik verirren. Es scheint tatsächlich ein ziemlich verachtetes Gewerbe zu sein, wenn es Menschen wie Donald Trump an die Spitze des mächtigsten Staates der Erde spült. Na gut, das amerikanische Wahlsystem spielt dabei eine Rolle. Aber auch der Blick nach Europa zeigt, wie schnell es Dilettanten zu Präsidenten bringen. Und die haben alle ein Problem mit der Wahrheit.

Mit der Vespa durch L. Grafik: L-IZ
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Festhalten, festhalten!

LeserclubAls hätte es Don Leone darauf angelegt, seine Trophäe noch einmal für die ganze Stadt sichtbar herumzufahren, an all den netten kleinen Cafés vorbei, die fast alle ihm gehörten, hieß es hier „Ciaou, Bella!“ und „Buon giorno!“ dort. Und immer wieder „Festhalten, caro mio!“, wenn er seiner Vespa die Sporen gab. Ein tollkühner Reiter. Grund genug für ein Halleluja?

Facebook, der Gigant unter den Publishern. Foto: Ralf Julke
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Meinungsfreiheit im Zeitalter der kompletten Datenauslese

Die Stellungnahme der Sächsischen Verbraucherzentrale hat noch einmal sehr schön auf den Punkt gebracht, wie falsch mittlerweile fast alle Mediendiskussionen in Deutschland laufen. Während klassische Medienhäuser ihre ausgebildeten Redakteure zu Tausenden entlassen haben und weiter entlassen, entfalten Lobbyvereinigungen, die mit eben dieser professionellen Medienarbeit so gut wie nichts zu tun haben, einen Ringelreihen um das schöne Wort Meinungsfreiheit.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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