Begriffsklärung

Der Begriff “Doppelhaushalt” bezieht sich auf ein Haushaltsystem, das für einen Zeitraum von zwei aufeinanderfolgenden Jahren erstellt wird. Im Gegensatz zum herkömmlichen jährlichen Haushalt, der nur für ein Jahr gilt, plant der Doppelhaushalt oder auch Zweijahreshaushalt die finanziellen Ressourcen und Ausgaben für einen Zeitraum von zwei Jahren im Voraus.

Bei der Heinrich-Böll-Stiftung kann man alles genauer nachlesen: https://kommunalwiki.boell.de/index.php/Doppelhaushalt

OBM Burkhard Jung und Torsten Bonew stellen den Leipziger Doppelhaushalt für die Jahre 2023/2024 vor. Foto: Ralf Julke

OBM Burkhard Jung und Torsten Bonew stellen den Leipziger Doppelhaushalt für die Jahre 2023/2024 vor. Foto: Ralf Julke

Gründe für die Einführung

Die Einführung erfolgte in Deutschland auf Ebene der Länder und Kommunen. Das Ziel war, eine langfristigere Finanzplanung zu ermöglichen und die Verwaltung von Finanzmitteln effizienter zu gestalten. Diese Umstellung auf den Doppelhaushalt begann in den 1990er Jahren als Reaktion auf die steigende Komplexität und Unsicherheit in der Haushaltsplanung.

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Der Doppelhaushalt sollte zum einen eine stabilere Finanzplanung ermöglichen, indem er längerfristige Perspektiven für Investitionen und Projekte schafft. Dies erwies sich als besonders wichtig in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und volatiler Finanzmärkte. Zum anderen sollte der Zweijahreshaushalt den Verwaltungsaufwand reduzieren, der mit der jährlichen Haushaltsaufstellung verbunden ist. Dies ermöglichte eine effizientere Nutzung der Ressourcen und eine bessere Ausrichtung auf langfristige Ziele.

Vorteile

Der Doppelhaushalt bietet mehrere Vorteile. Er schafft eine größere Planungssicherheit für öffentliche Einrichtungen, da sie ihre Finanzen über einen längeren Zeitraum planen können. Dies ist besonders wichtig für Investitionen in langfristige Projekte, wie zum Beispiel den Bau von Infrastruktur oder die Entwicklung von Bildungsprogrammen. Die längere Planungsperspektive ermöglicht es den Verantwortlichen auch, Finanzmittel effizienter zu nutzen und strategischer einzusetzen.

Ein weiterer Vorteil des Zweijahreshaushalts liegt in der Reduzierung des Verwaltungsaufwands. Die jährliche Haushaltsaufstellung erfordert erhebliche Ressourcen in Bezug auf Zeit und Personal. Durch die Umstellung können diese Ressourcen effektiver eingesetzt werden, da die Planungszyklen seltener sind.

Insgesamt trägt der Doppelhaushalt dazu bei, die finanzielle Stabilität zu stärken, die Verwaltung zu optimieren und langfristige Entwicklungsziele besser zu verfolgen.

Leipziger Zweijahreshaushalt

Federführend für Leipzig ist Torsten Bonew, Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen.

Link zur Website mit den detaillierten Informationen zu den aktuellen Haushalten, den Vorschlägen der Fraktionen im Stadtrat und den Dokumenten (als Download): https://www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung/stadtverwaltung/haushalt-und-finanzen

Einleitungstext veröffentlicht am: 18.11.2023

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