Zeitreise

Hofmeister-Haus in der Büttnerstraße (früher Carlsstraße). Im damalige Restaurant "Zum Mariengarten" wurde am 28.01.1900 der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gegründet. Foto: Jan Kaefer
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Sportgeschichte: Entdeckungsreise zum Ursprung des Leipziger Fußballs (Teil 1)

Für FreikäuferLZ/Auszug aus Ausgabe 51Es ist eine historische Entdeckungstour der besonderen Art. Aktuell umfasst sie bis zu 25 Stationen und führt den neugierigen Fußballfan an bedeutungsvolle Orte der Leipziger Fußballgeschichte. Immerhin eine, die den DFB hervorbrachte und zu ersten Kicks an einer heute vollkommen vergessen Stelle führt. An manchem Platz erinnert rein gar nichts mehr daran, dass hier einmal große Spiele stattgefunden haben. An anderen Stellen sind zumindest noch ein paar Grundzüge der früheren Sportanlage zu erkennen. Doch auf einigen Anlagen wird auch heute noch auf traditionsreichem Boden dem Ball hinterhergejagt.

Unsaniert: Ludwigstraße 48 und 46. Eingerüstet im Hintergrund: das richtige Kindheitshaus von Lene Voigt, die Nr. 40. Foto: Ralf Julke
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An welches Haus in Neustadt gehört jetzt eigentlich die Erinnerungstafel für die Dichterin?

Man kann schon durcheinander kommen bei der Suche nach dem Haus, in dem Lene Voigt ihre Kindheit verbrachte. Tom Pauls war nicht der Erste, der vor dem falschen Haus stand und das dann in seinem Buch "Meine Lene" herzerweichend beschrieb und der kleinen Familie Wagner (Alma Maria, Karl Bruno und Helene) einen Umzug andichtete "eine Minute Fußweg" weiter in der Ludwigstraße. Dabei ist Lenchen gar nicht umgezogen.

Paul und Martha Edner im Adressbuch von 1934. Screenshot: L-IZ
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Mister X. wird in Schleußig gefunden

Kein anderer Leipziger Verlag widmet sich so intensiv den anspruchsvollen Zeitungsveröffentlichungen aus der Weimarer Zeit wie der Lehmstedt Verlag. Aus dem fast vergessenen Alltags-Lesefutter hat Mark Lehmstedt längst anspruchsvolle Bücher zu Erich Kästner, Hans Natonek und Heinrich Wiegand gemacht. Und es entstand auch ein kleines Bändchen mit dem frechen Titel „Erloom Se ma giedichst, Herr Amdsrichder!“

Die Johannisgasse 8 1929 im Adressbuch der Stadt Leipzig. Screenshot: L-IZ
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Der Arbeitsplatz des Mister X. in der Johannisgasse 8

Manchmal sind es Seitenwege, die man einschlägt. Mal schauen, was es da zu finden gibt. Und dann stolpert man über Projekte, die verblüffen. Auch weil sie da hinten in Dresden in aller Stille passieren – mit viel Aufwand, so wie das Projekt der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), bei dem sämtliche historischen Adressbücher Sachsens digitalisiert werden. Auch Leipziger. Eine erstaunliche Gelegenheit, einen Verschollenen zu suchen.

Der Eingang des Alten Rathauses am Markt in den 30er Jahren. Foto: NLZ Bilderwoche
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1932: Ein rabenschwarzer Jahreswechsel

Für FreikäuferLZ/Auszug Ausgabe 50Weihnachten steht vor der Tür und das Jahr 1932 geht zur Neige. Der Blick der Leipziger richtet sich schon damals eher nach innen. Die große Politik ist weit entfernt und es sind echte Nöte, die die Messestadt plagen. Zum letzten Mal in ihrer damals dreijährigen Legislaturperiode kommen die Stadtverordneten zusammen. Zeit für die Leipziger Neuesten Nachrichten (LNN) mal so richtig mit der Arbeit des Stadtrates abzurechnen.

Die NLZ fand Ende November 1932 den Mut, eine Streitschrift zu drucken, die sich deutlich gegen die NSDAP wandte. Filiale der NLZ auf der Petersstraße. Foto: NLZ (Bilderwoche, 1926)
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Eine Zeitreise in den Dezember 1932: Prof. Gerhard Kessler gegen Hitler in der Neuen Leipziger Zeitung

Für FreikäuferHeute ist der Leipziger Professor für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Gerhard Kessler, nahezu unbekannt, auch Bilder sind rar. In den Jahren 1927 bis kurz nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler am 30. Januar 1933 war er Professor an der Universität Leipzig und trat am 28.11.1932 mit einem bemerkenswerten Artikel in der „Neuen Leipziger Zeitung“ (NLZ) gegen Hitler und die NSDAP auf. Ein Text, welcher als Zeitdokument viel von dem aufzeigt, wie polarisiert die Gesellschaft Ende 1932 bereits war, wie die Zeit Bismarcks auf Weimar und das dritte Reich danach trifft. Und indirekt, mit welchen Versprechungen die NSDAP damals die Machtübernahme anstrebte.

Die neue City-Filiale der Neuen Leipziger Zeitung auf der Petersstraße. Foto: NLZ (Bilderwoche, 1926)
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Eine Zeitreise in den Dezember 1932: Kurz vor Hitler & ein Uni-Professor in Bedrängnis

Für FreikäuferLZ/Auszug aus Ausgabe 49Willkommen erneut im Jahr 1932. Im Jahr des deutschen Bürgerkriegs, der offiziell nie als Bürgerkrieg gilt, sondern von dem allenfalls unter dem Fast-Schon-Malmot „bürgerkriegsähnliche Zustände“ die Rede ist. Deutschland spürt die Auswirkungen der Bankenkrise, in Leipzig leben im August dieses Jahres unglaubliche 714.800 Menschen. In einer Stadt, in der Grünau nur als grüne Wiese existiert. 103.000 von ihnen sind arbeitslos. Deutschlandweit verlieren allein in der ersten Dezemberhälfte noch weitere 250.000 Menschen ihren Job.

Erinnerungstafel am Rossplatz. Foto: Ralf Julke
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Wie ein CDU-Antrag Karl Marx kurzerhand zum Urvater des Terrorismus gemacht hat

Dass man Dr. Marx kritisch umgehen darf und muss – keine Frage. Mein Kollege Giulio Reger schrieb zwar, die Stadträte, die am Mittwoch, 18. Oktober, ans Rednerpult gingen, hätten sich wohl alle gerühmt, „Das Kapital“ gelesen zu haben. Aber das bezweifle ich. Das Pech des Dr. Karl Marx ist: Die meisten Leute haben nicht gelesen, was er alles geschrieben hat. Auch nicht „Das Kapital“. Deswegen war auch der CDU-Ergänzungs-Antrag so peinlich.

Kurt Masur im Jahr 2009. Foto: Ralf Julke
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Wie Kurt Masur 1989 seine Ehrenbürgerwürde bekam

Für FreikäuferDie Verehrung von Roland Mey für den langjährigen Gewandhauskapellmeister Kurt Masur (1927-2015) ist eine besonders innige. Und lange. Gewachsen ist sie mit dem Leipziger Revolutionskult um Kurt Masur, der seit 1990 regelrecht behängt wurde mit Preisen und Ehrungen für den Herbst 1989, in dem er durchaus eine Rolle spielte. Das mit dem Preisbehängen fing schon im Dezember 1989 an. Was Roland Mey seltsam fand. Da hat er nachgefragt.

Manfred Wurlitzer: Der Rabensteinplatz und seine Umgebung. Foto: Ralf Julke
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Wie Manfred Wurlitzers Heft zum Rabensteinplatz die Planungen der Stadt zur Neugestaltung beeinflusste

Viele Dinge würden in Leipzig gar nicht geschehen, wenn es nicht die fleißige Vorarbeit von Bürgern gebe, die sich für etwas mit ganzer Kraft engagieren und Dinge aus dem Grau des Vergessens holen. Das war beim Rabensteinplatz der Fall, der in diesem Jahr endlich wieder instandgesetzt wurde – wenn auch diesmal ohne Spielplatz und auch noch ohne die Bronzefiguren vom einst beliebten Froschbrunnen.

Polizeigesetz von 2003. Montage: L-IZ
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Wer war für die Polizeireform von 2005 in Sachsen tatsächlich verantwortlich?

Da kabbelt man sich doch tatsächlich mit einem aufmerksamen Leser über die Frage, wer für den ganzen Stellenabbau bei der sächsischen Polizei verantwortlich war. L-IZ-Leser „Neulindenauer“ war sich ganz sicher: „Es fallen also die Richtungsentscheidungen sehr wohl in die von mir erwähnte CDU-SPD-Koalition, auch wenn das von vielen SPD-Akteuren heute nicht mehr gern gehört wird.“ Da hab ich doch lieber noch mal nachgeschaut.

Der eigentliche Kampf der Parteien dreht sich im Vorfeld der Wahl 1932 vor allem um die Arbeiterklasse. Beliebtes Propagandamittel damals sogenannte „Cigarettenbilder“, hier mit dem Untertitel: Deutschland erwacht, aus der Reihe „Werden, Kampf und Sieg der NSDAP“ des „Cigaretten-Bilderdienst“ in Hamburg-Bahrenfeld. © gemeinfrei
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Die Zeitreise ins Jahr 1932: Gewalt, Wahlen und Hunger

Für FreikäuferLEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 45Im Vorfeld der Wahlen vom 31. Juli 1932 haben sich die beiden maßgeblichen Zeitungen in Leipzig spürbar verändert. Waren in den 20er Jahren noch vorrangig lokale Geschehnisse in den „Leipziger Neuesten Nachrichten“ (LNN) enthalten, hat sich die Berichterstattung hier und in der LVZ nunmehr gedreht. Neben einem zunehmenden Blick auf die nationale Berichterstattung, Wahlkampf und Außenpolitik finden sich nun im lokalen Teil vor allem Schilderungen von gewaltsamen Zusammenstößen politischer Gegner und Kommentare über das Weltgeschehen – wenn es um Deutschland geht.

Sportmuseum auf der Dammkrone Zentralstadion. Foto: Stadtgeschichtliches Museum / W. Zeyen
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Leipzigs Sportmuseum feiert 40. Geburtstag und träumt von einem neuen Domizil

1977 war das alles ganz einfach. Da war Sport das Aushängeschild eines Staates, der mit olympischen Medaillen beweisen wollte, dass er die bessere Gesellschaftsordnung hatte. Da eröffnete man kurzerhand ein Sportmuseum in der Sportstadt Leipzig und brachte es in der obersten Etage des Hauptgebäudes am Zentralstadion unter. Mittlerweile erinnert sich auch das Muttermuseum nur noch mit Trauer an die Zeit. Am Sonntag würde das Sportmuseum eigentlich 40 Jahre alt werden.

Die App zum 17. Juni 1953 in Leipzig. Foto: Zwei Punkt Null Marketing
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Jetzt weist eine App den Weg zu den Erinnerungsorten an den 17. Juni 1953 in Leipzig

Es ist zwar kein runder Jahrestag. Aber darauf wartet man in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ eh nicht, wenn es darum geht, wichtige Ereignisse in der jüngeren Leipziger Geschichte im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Eine App soll nun auch sichtbar machen, was am 17. Juni 1953 in Leipzig geschah. Denn Leipzig war einer der Brennpunkte dieses Ereignisses.

Damals noch zentraler Platz auch zu Messezeiten. Der Königsplatz im Jahr 1927. Foto: Pro Leipzig Verlag
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Die „goldenen 20er“ in Leipzig (Teil 5): Weil das heute noch so ist, weil das immer schon so war

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 43Wir leben in supermodernen Zeiten. Meinen wir ja gern. Schaut man sich jedoch so manchen „Megatrend“, also eine langlebige gesellschaftliche Gewohnheit an, stellt man leicht fest, wie 90 Jahre im Rückblick zusammenschnurren. Noch heute trinken wir unseren Kaffee, um ein wenig heller durch den Tag zu hasten, der politische Streit ist uns auch geblieben, das Vermietungsgeschäft an Messegäste läuft und in so mancher Ehe soll es noch so sein, wie in diesem ominösen „Früher“, wo „alles besser war“. Nur die „schlüpfrigen Filme“ schauen wir wohl nun endgültig eher im Heimkino und eine „Auswanderungsberatung“ gehört nicht mehr zum nachgefragten Angebot Leipzigs.

Der neu gestaltete Marktplatz mit dem Eingang zur Untergrundmessehalle. Die Ausschachtungsarbeiten für den weltweit einzigartigen Bau begannen am 23. Mai 1924 nach den Plänen von Carl Crämer. Zur Frühjahrsmesse 1925 wurde das Untergrundmessehaus mit seinen 98 m Länge, 45 m Breite und einer Ausstellungsfläche von 1800 m² für 175 Aussteller erstmals genutzt. (Quelle Wiki). Foto: Pro Leipzig Verlag
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Die „goldenen 20er“ in Leipzig (Teil 4): Verrohte politische Sitten, ein Tafelvorgänger und im Stadtrat rappelts mal wieder

LEIPZIGER ZEITUNG/Ausgabe 42Die Frühjahrsmesse steht an in Leipzig. Umtriebiges Gewimmel gibt es bereits im Vorfeld, es werden einerseits dringend noch Fachkräfte gesucht, andererseits stehen die Bedürftigen am heutigen MDR-Gelände Schlange um ein Stück Fleisch. Im Rathaus wird gestritten was das Zeug hält und so mancher verliert dabei seine guten Sitten und die Fakten aus dem Auge. Und eine sachsenweite Weltberühmtheit dichtet in der Neuen Leipziger Zeitung. Nein, nein. Wir sind immer noch im Jahr 1927 in der aufstrebenden Messemetropole Leipzig.

Der Stadtverordnetensaal im Neuen Rathaus in der Zeit um 1927 mit seiner Kassettendecke und den hölzernen Paneelen. Die Wandmalerei mit antikisierenden Prozessionsmotiven schuf der Kunstmaler Julius Mössel. Bis 2020 soll der Ratssaal umgebaut werden. Foto: Pro Leipzig Verlag
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Die „goldenen 20er“ in Leipzig (Teil 3): Eine echte Prise Weimarer Luft schnuppern oder #MakeMonarchyGreatAgain

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus der Ausgabe 42Das Kaiserreich und seine Anhänger bleiben im politisch fragilen Jahr 1927 weiter präsent. Dies zeigt sich auch an den Personen, welche nun wieder die Geschicke der Deutschen lenken. So auch der oberste Heeresleiter im I. Weltkrieg und „Dolchstoß“-Erfinder, Paul von Hindenburg, welcher nun Reichspräsident in der Republik ist. Und auch unter den gewählten Parlamentariern finden sich genügend Gestrige, die mit der Demokratie nach wie vor nicht viel anfangen können. Eindrücke vom Zeitgeschehen vermittelt wie gewohnt die „Neue Leipziger Zeitung“ (NLZ).

Einladung zur Festveranstaltung für Elsa Asenijeff (Ausschnitt). Grafik: GEDOK
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Am 19. April wird auch Elsa Asenijeff noch nachträglich gewürdigt

Es hat nicht nur Clara Schumann erwischt. Auch eine andere berühmte Frau hat es nicht in den Leipziger Jubiläumskalender geschafft. Sie war ja auch „nur“ Muse, Modell, Dichterin. Und ein bisschen verrückt, scheinbar. Sie ist der Schatten in Max Klingers Biografie: Elsa Asenijeff. Doch wenigstens die Leipziger GEDOK Gruppe feiert ihren 150. Geburtstag.

Leipzig von oben um 1927. Bild: Pro Leipzig Verlag
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Die „goldenen 20er“ in Leipzig (Teil 2): Fake News, Streit um Augustusplatzbebauung und Wohnungsnot im Jahr 1927

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 41Während sich heute die Sorgen im globalen Heptagon Russland, USA, Großbritannien, Deutschland, China und Indien abspielen, ist Reichsaußenminister Gustav Stresemann Anfang 1927 besorgt um die englisch-russischen Beziehungen. Aufgrund der Krise zwischen beiden Staa­ten soll sogar noch mal der „Völkerbund“ zusammentreten – unter Stresemann, der damals sogar den Vorsitz führt. Die Beunruhigung sei aber laut eines diplomatischen Korrespondenten des „Daily Telegraph“, der immerhin damals in der NLZ schreibt, unrichtig gewesen. Fake-News-Alarm!

Der „Deutsche Reichskriegertag“ 1925 in Leipzig gedenkt reichlich militärisch an den Ersten Weltkrieg. Im Jahr 1939 zeigt er dann in Kassel erstmals als „Großdeutscher Reichskriegertag“ den Weg Richtung Zweiter Weltkrieg auf. Vom Brühl kommend – links steht heute ein großer Einkaufstempel – geht‘s hier in die Hainstraße in Richtung Markt. Tausende Leipziger stehen am Straßenrand. Foto: Pro Leipzig Verlag
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Die „goldenen 20er“ in Leipzig (Teil 1): Verdammt lang her?

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 41Nie wieder zweite Liga! So müssen sich die Leipziger in diesen Jahren in der Grün­dungsstadt des DFB (1900) wohl gefühlt haben, angesichts des scheinbar unaufhaltsamen Aufstiegs der nordwestsächsischen Metropole an Elster und Pleiße. Der 1878 gegründete Leipziger Zoo erfreut sich eines weltweiten Renomées, so mancher schaut beim Scharwenzeln über den Königsplatz zu einem der schönsten Rathäuser Deutschlands hinauf. Die Kleinmesse am Cottaweg ist gut besucht, man findet irgendwie sein Aus­kommen in dieser noch jungen Republik.

In Lindenau entstehen die bis heute aus vielen Leipziger Stadtquartieren bekannten Mietskasernen. Hier ein Blick in die frühere Weststraße, einem Teil der heutigen Friedrich-Ebert-Straße. Foto: Pro Leipzig Verlag
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Zeitreise in den Leipziger Westen (5): Zum Abschied die volle Rückseite des Booms

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 40In den vergangenen Teilen aus dem Westteil der Stadt war viel von Aufstieg, Größe und dem Erstarken Leipzigs im Jahr 1891 die Rede. Im letzten Teil wird die Rückseite einer Boomtown sicht­bar, welche auch viel Elend, Prostitution, Dauertrunkenheit und Gewalt erlebte. Dabei traf es vor allem – wie eigentlich so oft in der Geschichte – die Schwächsten, hier vor allem Frauen und neu nach Leipzig gekommenen Menschen. Am weitesten unten in der Rang­ordnung standen demnach eindeutig die Frauen, welche sich oft aus ländlichen Gegenden kommend in Leipzig als Dienstmägde in den Diensten aufstrebender Herrschaften ver­dingten. Und ein ganz übler Geruch von Antisemitismus steigt einem in die Nase.

Karte des mittelalterlichen Leipzig aus der Ausstellung „Leipzig von Anfang an“ im Stadtgeschichtlichen Museum. Archivfoto: Ralf Julke
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Wie klein war eigentlich das Leipzig vor 1217?

Es gibt Momente, da stolpert man über ein Wort. Und ein Rätsel, das auch Enno Bünz beschäftigt hat, als er über die frühe Stadtentstehung Leipzigs im Band 2 der großen Leipziger Stadtgeschichte schrieb: Wie sah eigentlich die Stadt im Jahr 1216 aus? Als Markgraf Dietrich die Leipziger zwang, ihre Stadtmauer niederzureißen?

Erinnerungstafel an den ersten Druckort des „Kapital“ am Rossplatz. Foto: Ralf Julke
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Warum Dr. Marx wieder gelesen wird und eine Reform der Wirtschaftslehrstühle überfällig ist

Am 26. Januar erzählte die „Zeit“ eine schöne Geschichte. Sie besuchte einen Lesekreis angehender Volkswirtschaftler an der Uni Münster, wo man nicht die Bibel liest, sondern ein anderes Mammut-Werk: „Das Kapital“ von Karl Marx. Das übrigens in diesem Jahr einen dicken runden Geburtstag feiert: Vor 150 Jahren erschien der erste Band des „Kapital“. Gedruckt in Leipzig. Daran erinnert sogar eine Gedenktafel.

Erinnerung an Heinrich von Morungen auf der Westseite der Thomaskirche. Foto: Ralf Julke
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Als Leipzig vor 800 Jahren einmal kurz im Mittelpunkt der deutschen Reichsgeschichte stand

Ach, hätten sie doch nur alles aufgeschrieben, auf schönem haltbarem Pergament, in sauberer Kanzleischrift. Aber sie haben nicht. Deswegen geistern diese Jahre 1215 und 1216 seltsam diffus durch die Leipziger Geschichte. Auch als Jubiläum. 800 Jahre Errichtung der Pleißenburg könnte man doch in diesem Jahr feiern, schlägt die LTM vor. Denn 1217 ließ Markgraf Dietrich drei Burgen bauen. Mitten in der Stadt Leipzig.

Der Stolz der Leipziger. 1891 liefen noch die Planungen, 1905 wurde das Neue Rathaus fertiggestellt. Foto: Stadtarchiv Leipzig
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Zeitreise in den Leipziger Westen (Teil 4): Es brennt, die Buchdrucker streiken und ein Freizeitsport wird wissenschaftlich beraten

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 39Doch zuerst einmal geht es wieder um Geld. In Plagwitz müssen endlich neue Schulen gebaut werden, vor allem an „höheren Schulen“ – hier sind noch Realschulen gemeint – ist Mangel. Für manchen Buchdrucker wird im Streik die Luft langsam dünn, doch längst tritt man im Arbeitskampf organisiert auf. Während der Vorläufer der LVB die monatlichen Beförderungszahlen mitteilt, entwickelt es sich rasant – das Postwesen. Und die Kriminalität blüht.

Ein Zeichen neuer Größe Leipzigs. Bereits seit 1870 in der Vorplanung: Der damalige Ratssaal des Neuen Rathaus um 1914. Der Bau fand von 1899 bis 1905 statt. Bild: Stadtarchiv Leipzig
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Zeitreise in den Leipziger Westen (Teil 3): Leipzig will mehr Macht in Sachsen

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 38Das Jahr 1891 ist ein wichtiges in der Messestadt. Enorme Wachstumsraten bei der Bevölkerung durch Eingemeindungen, eine Verwaltung für immer mehr Menschen wird nötig und eine neue politische Kraft macht sich bemerkbar. Die SPD – jahrelang durch den eisernen Kanzler Bismarck mit „Sozialistengesetzen“ traktiert, blüht bei wachsenden Arbeiterzahlen auf. Doch Leipzig hat neben einem wachsenden Machtanspruch als größte Stadt Sachsens auch mit der wachsenden Kleinkriminalität zu kämpfen. Die Zeiten sind rau, geschenkt wird einem nichts.

Ein Blick auf die Leipziger Innenstadt, dem heutigen Augustusplatz. 1914, bereits mit Mendebrunnen. Foto: Stadtarchiv Leipzig
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Zeitreise in den Leipziger Westen (Teil 2): Der „Elster-Saale-Kanal“ entpuppt sich als wohl ältestes Großprojekt

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 38Wenn heute wieder vom „Elster-Saale-Kanal“ als angeblich wichtiges Projekt hier und da die Rede ist, zeigt ein Blick ins Jahr 1891 und die damaligen Berichte der Leipziger „Westend-Zeitung“ den Beginn eines Jahrhundertscheiterns. Doch im Leipziger Westen wähnt man sich bereits damals im Besitz eines großen Plans für die Binnen-Schifffahrt bis an den Hamburger Hafen. Unbekannt dürfte sein, dass man dabei damals noch mit den Gohlisern konkurrierte. Lindenau hingegen erhält in dieser Zeit das heute bekannte Gesicht – ein Bauboom setzt ein. Auch die heute noch bekannte Vermischung von Journalismus und Werbung ist schon damals zu beobachten. Doch wenigstens erfährt man nun so wenigstens rückblickend einen heißen Weihnachtsgeschenktipp.

Blick auf den Westen von Leipzig (Planungsskizze, nicht alles wurde auch so gebaut) im beginnenden 20. Jahrhundert. Zu sehen ist unter Anderem die heutige Jahnallee. Bild: Stadtarchiv Leipzig
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Die Zeitreise in den Leipziger Westen (Teil 1): Ein Dezember im Jahr 1891

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 38Die große Eingemeindungswelle rollt. 1891 ist das Jahr, wo Leipzig nach Westen ausgreift, also Plagwitz, Schleußig und Lindenau eingemeindet. Kurz zuvor oder zeitgleich sind auch die Landgemeinden Neureudnitz, Thonberg, Volkmarsdorf, Neuschönefeld, Neustadt, Sellerhausen, Eutritzsch, Gohlis, Connewitz und Lößnig Teil Leipzigs geworden. Die Einwohnerzahl der Stadt steigt damit um 174.723 auf nunmehr 353.272 Einwohner, das Stadtgebiet Leipzigs verdoppelt sich praktisch über Nacht. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte schwingt sich die Stadt zur größten Metropole in Mitteldeutschland auf.

Erinnerungstafel an die einstige Wohnung der Gottscheds. Foto: Ralf Julke
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Johann Christoph Gottsched bekommt jetzt auch noch eine Festveranstaltung zum 250. Todestag

Sie werden meistens vergessen, diese Dichter und Denker. In Sonntagsreden werden sie beschworen, als wenn die Büttenredner zu Hause die komplette Goethe-Schiller-Sammlung stehen hätten mit Lesezeichen und lauter bewundernden Ausrufezeichen drin. Aber die Wahrheit ist wohl: Sie werden nicht gelesen. Und im Stadtmarketing spielen sie keine Rolle. Dabei ist dieses Jahr auch Gottsched-Jahr.

An der ehemaligen Wohnadresse von Leopold Bartfelds Familie sind seit Mai 2016 Stolpersteine eingelassen. Foto: L-IZ.de
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Ein kleiner Exkurs durch jüdische Sportgeschichte (5): Max und Leo Bartfeld – Eine Leipziger Geschichte von unzähligen

Es sind zwei Menschen, derer seit zwei Jahren beim internationalen Fußballbegegnungsfest stellvertretend für viele Menschen jüdischen Glaubens gedacht wird: die Brüder Max und Leo Bartfeld. Sie beide waren Leipziger, Sachsen, Deutsche und Juden. Max und Leo waren erfolgreiche Kaufleute, engagiert für die Stadt Leipzig und besonders für ihren Fußballclub Bar Kochba, zu deren besonders rührigen Mitgliedern sie zählten. Beide spielten in der 1. Fußball-Herrenmannschaft, wirkten noch in anderen Sportarten des Vereins mit.

Gedenkstein in Leipzig am früheren Standort der 1938 niedergebrannten Synagoge.
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Ein kleiner Exkurs durch jüdische Sportgeschichte (4): Die Zäsur 1935 und das Ende Bar Kochbas + Video

Die Nürnberger Rassegesetze, welche am 15. September 1935 formell auf dem Reichsparteitag der NSDAP beschlossen werden, erschüttern die Überzeugungen im „Reichsbund jüdischer Frontsoldaten“ (RjF) in eine Vereinbarkeit von jüdischem Glauben und dem nationalsozialistischen Führerstaat endgültig. Und verengen gleichzeitig die Möglichkeiten der Makkabi-Bewegung wie auch des Bar Kochba Vereins, in Deutschland zu wirken, deutlich. Was die Nazis von den Bemühungen des RjF halten, zeigt sich im unmittelbar folgenden Verbot jeglicher politischen Tätigkeit bereits 1936 und die Auflösung des Bundes 1938.

Frauenfussballmannschaft im Jahr 1930, Bar Kochba. Foto: SML Kopie v. Orig. Gerda Landsberg
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Ein kleiner Exkurs durch jüdische Sportgeschichte (3): Das Hakenkreuz hält Einzug in Leipzig + Video

Vergleicht man die Zeit ab 1933 mit den Zuständen in der Weimarer Republik, sprechen viele heute noch von den sogenannten „Goldenen 20ern“. Für die jüdischen Sportvereine des Landes sind es in jedem Fall die Jahre, in denen sie an allen regulären Ligen teilnehmen und ihr Vereinsleben weitgehend störungsfrei leben können. Sie sind damit vollständig in das damalige Sportwesen integriert, wenn sie auch intern noch gespalten auftreten.

Der nagelneue Sportplatz von Bar Kochba 1922. Quelle: SML Pauckert S. 131 / Tüpfelhausen e.V.
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Ein kleiner Exkurs durch jüdische Sportgeschichte (2): Bar Kochba wächst immer weiter + Video

Bereits in den Jahren 1922 bis 1924 kann Bar Kochba Leipzig auf 900 aktive Sportler verweisen und ist zu dieser Zeit einer der größten Vereine im Verband der Mitteldeutschen Ballspielvereine. Trotz der Namenswahl tritt Bar Kochba nach außen unpolitisch und neutral auf, was eine Bedingung für die Teilnahme am Ligabetrieb Sachsens der damaligen Zeit war. Mehr noch, Bar Kochba wird auch ein gesellschaftlicher Anlaufpunkt für die Leipziger, wenn der Verein im Krystallpalast oder dem heutigen Schauspiel Leipzig (ehem. Centraltheater) das Chanukka-Fest ausrichtet.

Der Stolz einer wachsenden Stadt. Das Neue Rathaus um 1914 herum. Foto: Stadtarchiv Leipzig
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Ein kleiner Exkurs durch jüdische Sportgeschichte (1): Bar Kochba – Leipziger Sport unter dem Davidstern + Video

Seit gerade einmal drei Jahren ist die Erinnerung an einen Teil Leipziger Stadtgeschichte dank der Bemühungen des Tüpfelhausen e.V., der Initiative 1903, dem Netzwerk Blau-Gelb und dem Sportmuseum Leipzig Stück um Stück ins Gedächtnis der Stadt zurückgekehrt. Der einstige jüdische Sportverein „Bar Kochba“ prägte nicht nur die Sportlandschaft der Messestadt und das jüdische Gemeindeleben mit. Er war bis zu seiner Auflösung 1939 in Folge der Novemberpogrome 1938 in Leipzig ein wichtiges Stück Heimat für die jüdischen Mitbürger der Stadt. Was über die Geschichte des Vereins und die Tage vom 7. bis 13. November 1938 bislang bekannt ist, beschreibt diese Serie.

Die Eisenbahnstraße um 1904. Bild / Postkarte von Harald Stein
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Vor 130 Jahren (5): Eine Zeitreise in den Leipziger Osten des Jahres 1886

Es riecht nach Boulevard im Reudnitzer Tageblatt, denn ein gesellschaftliches Ereignis kündigt sich an. Damals wie heute mit großen Worten und ohne Quelle für die wichtigen Insiderinformationen gepriesen. Gleichzeitig steigt der Fleischverzehr, was die „lokale Schlachtsteuer“ steigen lässt. In Sellerhausen haben derweil die Bürger die Nase gestrichen voll und rufen nach mehr Transparenz des Gemeinderates. Gleichzeitig werden Erfindungen verkündet, während der Handel noch sehr stark reguliert ist. Und eine bekannte Leipziger Zeitung klopft perspektivisch an die Tür.

Droschke, Polizei und Straßenbahn auf einem Bild vor dem Rathaus auf dem Markt von Leipzig vereint. (1914) 1886 begannen die ersten Erschließungen dazu auch auf der Eisnebahnstraße. Foto: Stadtarchiv Leipzig
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Vor 130 Jahren (4): Eine Zeitreise in den Leipziger Osten des Jahres 1886

In den alten Zeitungsmeldungen des Reudnitzer Tageblattes finden sich heute in scheinbaren Kleinigkeiten Informationen, die, geht man etwas in die Tiefe, durchaus Einblick in die Zeit der beginnenden Industrialisierung Leipzigs geben können. So geht es dieses Mal um einen Finder einer Geldbörse, erfassten Straftaten im November 1885, die Anzahl der Todesfälle im Leipziger Osten binnen einer Woche und der journalistische Umgang mit Polizeimeldungen vor 130 Jahren. Vor allem aber ist es finster auf den Straßen, der Winter schlägt zu zum Jahresbeginn 1886. Und die Kinder im Viertel gehen einer beliebten Freizeitbeschäftigung in den Treppenhäusern nach.

Die Melchiorstraße als Beispiel der typischen Bebauung aus dem Ende des vorletzten Jhd.s in Neuschönefeld. Foto: Harald Stein
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Vor 130 Jahren (3): Eine Zeitreise in den Leipziger Osten des Jahres 1886

Das nachfolgende Ereignis erscheint heute vielleicht nebensächlich, doch damals war der Nachrichtenwert hoch. Die Leipziger Vororte haben selten mehr als einen Arzt für alle Einwohner, immerhin für einige tausend Personen. Von daher war das Wohlbefinden von Herrn Dr. med. Kohl für die Bewohner des Leipziger Ostens nicht unwichtig. Zumal die meisten noch durch eine Hausbeleuchtung tappern mussten, welche den Namen kaum verdient. Unterdessen bekommt der Osten das erste Mal echte Wachstumsschmerzen, vor allem entlang der Eisenbahnstraße – es wird Geld benötigt. Und die Polizei wird angefordert, weil an der Konradstraße vermehrt Steine fliegen.

Volkmarsdorf 1860. Quelle: wikicomm
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Vor 130 Jahren (2): Eine Zeitreise in den Leipziger Osten des Jahres 1886

Schauen wir mal nach Volkmarsdorf, wo auch das Sterben mit der wachsenden Bevölkerung Schritt hält und manchem der Weg zum bisherigen Friedhof zu weit scheint. Also wird eifrig im Reudnitzer Tageblatt räsoniert, ob es nicht ein eigener in Volkmarsdorf werden solle. Auch die heute prägende Lukas-Kirche steht noch nicht, doch das wachsende Selbstbewusstsein der Bewohner und ihre Menge ruft nach einem neuen Gotteshaus im Viertel. Dabei erregt man sich kräftig über die Bauweise einer anderen Leipziger Kirche und lehnt den „überaus widerwärtigen Eindruck“ dieser schlankweg ab. Und mal wieder geht es um Zucht und Ordnung beim Nachwuchs.

Die Hauptstraße von Schönefeld um 1900 herum. Foto: Stadtarchiv Leipzig
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Vor 130 Jahren (1): Eine Zeitreise in den Leipziger Osten des Jahres 1886

Die Zeitreise ist zurück. Es wurde quasi auch irgendwie – Zeit dafür. Und erst recht Zeit wurde es, mal nach Osten zu schauen. In den Teil Leipzigs, der auch in unserer, genau, Zeit wieder etwas attraktiver wird, nachdem er jahrzehntelang irgendwie das Stiefmütterchen der Stadt war. Dies ist vor 130 Jahren ähnlich, doch der Zustrom an neuen Bewohnern wächst, es muss gebaut, gelebt und gehandelt werden. Steigen wir also ein in die ersten Tage des Jahres 1886, als Neustadt-Neuschönefeld, Sellerhausen, Volkmarsdorf, Schönefeld, Neuschönefeld und Reudnitz noch nicht dieser enge und weiter wachsende Ballungsraum sind wie heute.

Einladung zum 1. Robert-Kraft-Symposium. Grafik: Freundeskreis SF Leipzig e.V.
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Leipzig bekommt nicht nur das erste Robert-Kraft-Symposium, sondern auch gleich noch einen mutigen Verlag für Robert Kraft

Anlässlich seines 100. Todestags in diesem Jahr findet am 15. und 16. Oktober 2016 in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig das erste Symposium rund um den Schriftsteller Robert Kraft statt. Robert wer? Am 10. Mai ist sein 100. Todestag ganz still und heimlich an den Leipzigern vorbeigegangen. Denn seine Karriere hat der Sohn eines Weinhändlers woanders gestartet: ausgerechnet in Dresden.

Leipzigs Bevölkerungsentwicklung 1825 bis 2000 / 2015. Grafik: L-IZ
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Vor 150 Jahren setzten Leipzigs Stadtverordnete die Gründung eines statistischen Büros durch

Wo hängt es? Wo klemmt es in einer Stadt wie Leipzig? Das wollten die Stadtväter auch schon vor 150 Jahren wissen. Damals wurde – auf Anregung der Stadtverordneten – die Anstellung eines Aktuars und eines Expedienten für ein erstes kleines statistisches Büro beschlossen. Ja nicht zu viel und ja nicht zu teuer. Das klang schon irgendwie wie die Stadtverwaltung von heute.

Emil-Fuchs-Straße an der Rosentalgasse. Foto: Ralf Julke
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Was steht an der Rosentalgasse und verrät nicht, was es ist?

Es gibt allerlei Relikte, die in Leipzig ziemlich beziehungslos herumstehen. Man stolpert drüber, fragt sich, was das ist – und in der Regel steht es nicht dran. Und man ist ja sowieso schon verwirt, wenn man - wie Wolfgang Stoiber, Vorsitzender des NuKLA e.V. - immerfort auf Spurensuche ist nach Leipzigs Gewässer- und Auenlandschaften. Auch das ist ein reines Rätselspiel.

Schwanenteich mit Opernhaus. Foto: Ralf Julke
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Der Mann, der dem klassizistischen Leipzig ein Gesicht gab

Na gut, es war kein runder Geburtstag, der sich da am 13. Juli 2016 zum 200. Mal jährte, nur ein Todestag. Aber in diesem Fall bekamen wir den kleinen Erinnerungsanstoß aus dem Rathaus: Da war doch was! Natürlich. Und es wäre eigentlich auch in diesem Jahr eine kleine Jubiläumsausstellung wert gewesen. Denn kein anderer prägte das klassizistische Leipzig so stark wie der Stadtbaudirektor Johann Carl Friedrich Dauthe.

Reste der Omnibusgesellschaft Heuer im Waldstraßenviertel. Foto: Ralf Julke
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Im Waldstraßenviertel, wo Leipzigs erste Omnibusgesellschaft ihren Sitz hatte

LeserclubLeipzig und sein Nahverkehr. Wie alt ist das Thema eigentlich? Stillschweigend haben die Leipziger Verkehrsbetriebe in diesem Jahr 120 Jahre „Elektrische“ gefeiert. Aber mit Strom ging es ja nicht los, sondern mit Pferden. Am 18. Mai 1872 nahm die Leipziger Pferdeeisenbahn (LPE) ihren Betrieb auf. Aber auch das war nicht der Beginn des Leipziger Nahverkehrs. Der war schon zwölf Jahre früher.

Arnolt Bronnen: Deutschland. Kein Wintermärchen. Foto: Ralf Julke
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Ein Kurzbesuch mit Arnolt Bronnen im Leipzig von 1956

Es gibt Bücher, die bringen einen auf Ideen. Zum Beispiel, mal wieder in anderen Büchern nachzulesen, die man seit Jahren nicht angefasst hat. Ein solches Buch ist Fancis Neniks „Doppelte Biografieführung“, das wir morgen an dieser Stelle besprechen. Da stolpert man dann über einen gewissen Schriftsteller Bronnen. Zwar im Zusammenhang mit „Schwarze Pumpe“. Aber war da nicht was 1956?

Die Schlippe an der Moeckernschen Straße nach ihrem Umbau. Foto: Ralf Julke
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30 Meter Fußweg, gut gepflastert, zwischen Studentenpfarrer Siegfried Schmutzler und dem roten Feldpostmeister Julius Motteler

Wie wäre es denn mit Kurt-Masur-Gässchen? Wenn denn schon alle möglichen Leute unbedingt ein Plätzchen nach dem jüngst verstorbenen Kapellmeister benennen wollen. In Gohlis gibt es seit Monatsbeginn eines: Eine hübsche Schlippe zwischen Eisenacher Straße und Möckernscher Straße. Eigentlich ein Unikum aus Urzeiten, als hier zwischen mehreren Häusergrundstücken ein handtuchbreiter Streifen einfach frei blieb.

Die Gustav-Freytag-Straße in Connewitz. Foto: Ralf Julke
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Gustav Freytags Lieblingsbierlokal ist heute eine große Baugrube

Es gibt eine Menge Gelegenheiten zum Feiern, die Leipzig versäumt. Zum Beispiel, weil es keinen gibt, der im Rathaus eine Vorlage schreiben könnte: Jubiläum 2016, 1.000 Euro für ein Geburtstagspicknick auf dem Burgplatz. Aber wer hat denn da Geburtstag an diesem 13. Juli? Gustav Freytag heißt der Mann. Heute wäre er 200 Jahre alt geworden. Aber wo sollte man das in Leipzig feiern?

Blick über die Ausgrabungsfläche an der Nonnenmühlgasse. Foto: Ralf Julke
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Spuren von Krieg, Töpfern, barocker Gartenlust und einem Dorf der Jungsteinzeit

In dieser Woche haben die Mitarbeiter des Landesamtes für Archäologie ihre Grabungen an einem besonderen Stück Leipziger Boden beendet. Das Wachstum der Stadt verschafft ja auch ihnen jede Menge aufregender Arbeit. Denn wenn alte Brachen für Neubau vorgesehen sind, dann dürfen die Archäologen graben in Erdschichten hinunter, die seit Jahrhunderten niemand angerührt hat.

Roland Mey: Kurt Masur entzaubert ... Foto: Ralf Julke
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Warum Kurt Masur kein Revolutionsheld ist und die Hochschule für Musik ihre Geschichte aufarbeiten muss

Gerade nimmt ja die Kurt-Masur-Gedächtnis-Musik in Leipzig neue Bergschleifen, geht es einigen Akteuren gar nicht schnell genug, den im Dezember 2015 verstorbenen Gewandhauskapellmeister irgendwie großartig und dauerhaft zu ehren im Leipziger Stadtraum. Schon seit Jahren geht zumindest Roland Mey dieser Zirkus auf den Keks. Jetzt hat er eine neue Streitschrift veröffentlicht.

Salomonstraße 3: ein langweiliger Parkplatz. Foto: Ralf Julke
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Am Dienstag, 10. Mai, ist Friedrich-Gerstäcker-Day

Diesen Geburtstag nehmen wir vorweg. Damit, wer mag, vielleicht sogar hingehen kann: Salomonstraße 3. Da steht zwar kein Haus, auch kein Denkmal, nicht mal ein geschnitzter Pirat. Aber wo sonst sollte man den 200. Geburtstag eines der berühmtesten Leipziger Schriftsteller feiern? Am 10. Mai wäre Friedrich Gerstäcker 200 Jahre alt geworden.

Die Ernst-Hasse-Straße auf dem Stadtplan der Stadt Leipzig. Karte: Stadt Leipzig
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Die andere Seite des Statistik-Direktors Ernst Hasse

Am 24. fragte die „Zeit“ online: „Wen wir ehren. In deutschen Städten heißen Straßen immer noch nach Kolonialverbrechern und Sklavenhändlern. Warum?“ Im Beitrag beschäftigte sich Christian Kopp mit den Straßen, die in deutschen Städten noch immer an den deutschen Kolonialismus und seine Hauptakteure erinnern. Das ist auch in Leipzig noch heute der Fall.

Brache an der Querstraße: Hier hatte der Turm-Verlag mal seine Adresse. Foto: Karsten Pietsch
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Grimms Märchen aus dem Turm-Verlag. Eine Buchstadt-Erinnerung.

Nicht dass uns für diese Serie die Orte ausgegangen wären, aber die Leipziger Buchmesse läuft gerade, Bücher über Schlösser und Burgen gibt’s da bestimmt viele. Buchverlage sind auf ihre Art auch Schätze und Schlösser. Leipzigs Graphisches Viertel ist bis auf das Haus des Buches und einzelne Adressen Vergangenheit.

Das Schloss der Markgrafen wie es sich Studierende aus Mainz 2015 vorstellten. 3-D-Simulationen in Varianten in der Ausstellung „Leipzig - Von Anfang an“ im Stadtgeschichtlichen Museum. Foto: Karsten Pietsch
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Martin Luthers „Pleißenburg“. Die Disputation 1519. Glaube und Macht. Auftakt.

Protzig stehen sie da, und ein Hauch Romantik umgeistert ihre Zinnen, Tore, Bäume und Parks von Schlössern, Burgen und Herrenhäusern, selbst dann noch, wenn sie längst verlassen sind. Manches Haus zeigt neuen Putz, frische Farbe, ausgebesserte Details an Skulpturen, Fenstern und Fassaden. Glück haben sie gehabt, diese alten Bauten, wenn sich jemand um sie kümmert.

Max Reger in seiner Leipziger Wohnung. Foto: Stadt Leipzig
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Eine Spurensuche nach dem Leipziger Musiker, dessen 100. Todestag sich im Mai jährt

Denkbar nüchtern bringt die Stadt Leipzig auf den Punkt, warum im Jahr 2016 unbedingt der 100. Todestag von Max Reger gewürdigt werden sollte: "Reger, der sich kompositorisch in der Tradition von Bach und Brahms sah, hatte ab 1907 bis zu seinem Tod im Jahr 1916 eine Professur für Tonsatz und Komposition am Königlichen Konservatorium Leipzig sowie 1907 bis 1908 den Posten des Universitätsmusikdirektors inne und schuf hier die von ihm sogenannten 'Herzblutwerke'."

Gellert in 3D: Die Matrix für das neue Gellert-Medaillon. Foto: Rapidobject GmbH
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Originalgrabplatte Christian Fürchtegott Gellerts ist wieder vollständig und auf dem Johannisplatz startet ein Erinnerungsprojekt

Es war auch ein Gellert-Jahr, das 2015 gefeiert wurde. 1715 wurde der seinerzeit berühmteste deutsche Schriftsteller, der als Poetikprofessor in Leipzig wirkte, in Hainichen geboren. Begraben ist er heute auf dem Leipziger Südfriedhof. Aber die eigentliche Grabplatte hängt im Grassi-Innenhof - seit Montag, 14. Dezember, auch wieder mit dem Bildnis Gellerts.

Titel des ersten Bandes der Leipziger Stadtgeschichte. Cover: Leipziger Universitätsverlag
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Der 1. Band der Stadtgeschichte bietet eine dritte Himmelsrichtung – aber richtig ist wohl die vierte

Den Umschlag des ersten Bandes zur Leipziger Stadtgeschichte schmückt ein heiß umstrittenes Bild: die älteste Darstellung der Stadt Leipzig. Bis 2001 galt der im Auftrag des Leipziger Rates angefertigte Holzschnitt zu den Zerstörungen des Schmalkaldischen Krieges 1547 als älteste erhaltene Stadtansicht. "Es kam einer kleinen Sensation nahe, als vor wenigen Jahren in der Universitätsbibliothek Würzburg eine Ansicht Leipzigs aus dem Jahre 1537 entdeckt wurde."

Der zur Freigabe eingewickelte Obelisk und der Hauptbahnhof im Hintergrund. Foto: Ralf Julke
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Gleich neben der Fernbushaltestelle zeigt der Obelisk, welchem Transportmittel wirklich die Zukunft gehört

Jetzt haben die Busreisenden, die in der Goethestraße auf ihre Fernbusse warten, wieder ein paar Sitzmöglichkeiten mehr. Am Freitag, 4. Dezember, wurde der neu aufgestellte Eisenbahnobelisk in der Schwanenteichanlage hinter der Oper Leipzig wieder der Öffentlichkeit übergeben. Jetzt steht er wieder da, wo er ursprünglich 1878 hingestellt worden war.

Porträt Max Schwimmers. Foto: Leipziger Antiquariat e. k.
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Eine Geburtstags-Vortrags-Ausstellung für den Künstler und Kritiker Max Schwimmer

Geburtstage liegen allerhand am Wege, wenn man sie nur alle unterbekommt in seinem Kalender und den Überblick behält über die Berühmten und Gefeierten. Einer hat am 9. Dezember Geburtstag, wäre 120 Jahre alt geworden, wenn ihm so ein Methusalem-Alter beschieden gewesen wäre: Max Schwimmer, einer aus der goldenen Generation, könnte man fast sagen. Zumindest aus einer besonderen Generation.

Titel des ersten Bandes der Leipziger Stadtgeschichte. Cover: Leipziger Universitätsverlag
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Premiere für den ersten Band der Leipziger Stadtgeschichte am 24. November

Den Dienstag, 24. November, können sich Freunde der Leipziger Geschichte schon einmal rot anmalen im Kalender. Dann wird der Band 1 der neuen "Geschichte der Stadt Leipzig", der die Leipziger Geschichte von den Anfängen bis zur Reformation behandelt, zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. An die Buchpräsentation um 18 Uhr in der Universitätsbuchhandlung Leipzig schließt sich eine Signierstunde mit dem Herausgeber Enno Bünz an.

„Francke und der König“, Eine Theaterführung als Aktion des Neuen Theaters für die UNESCO-Welterbelisten-Bewerbung der Franckeschen Stiftungen inszeniert und gespielt von Matthias Brenner, Hilmar Eichhorn (König Friedrich Wilhelm) und David Kramer (Francke). Foto: Karsten Pietsch
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„Wie macht er das, Francke?!“ Der König visitiert ein Waisenhaus in Halle/Saale

Protzig stehen sie da, und ein Hauch Romantik umgeistert ihre Zinnen, Tore, Bäume und Parks von Schlössern, Burgen und Herrenhäusern, selbst dann noch, wenn sie längst verlassen sind. Manches Haus zeigt neuen Putz, frische Farbe, ausgebesserte Details an Skulpturen, Fenstern und Fassaden. Glück haben sie gehabt, diese alten Bauten, wenn sich jemand um sie kümmert.

Direkt auf dem Weg in Auerbachs Keller: Goethe auf dem Naschmarkt. Foto: Ralf Julke
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Vor 250 Jahren begann Goethe in Leipzig das Leben, die Liebe und auch ein bisschen Jura zu studieren

Muss man es noch erwähnen? Goethe war hier. Deutschland ist zwar nicht das Land der Dichter und Denker, wie gern behauptet wird. Aber zumindest kennt man den einen oder anderen Dichter und feiert ihn auch fleißiger als den einen oder anderen Kriegsherren oder König. Und da Goethe manchmal reiselustig war, war er auch an vielen erstaunlichen Orten - vom Bodetal bis zum Brocken, in Wetzlar, Weimar und auch in Leipzig. Das jährt sich nun.

Das über den Kasematten der alten Pleißenburg errichtete Neue Rathaus. Foto: Karsten Pietsch
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Auf der Suche nach Leipzigs Pleißenburg unter Tage … Das 2. Kapitel

Protzig stehen sie da, und ein Hauch Romantik umgeistert ihre Zinnen, Tore, Bäume und Parks von Schlössern, Burgen und Herrenhäusern, selbst dann noch, wenn sie längst verlassen sind. Manches Haus zeigt neuen Putz, frische Farbe, ausgebesserte Details an Skulpturen, Fenstern und Fassaden. Glück haben sie gehabt, diese alten Bauten, wenn sich jemand um sie kümmert.

Hauptgang der alten Kasematten unter dem Neuen Rathaus. Foto: Karsten Pietsch
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Auf der Suche nach Leipzigs Pleißenburg unter Tage … Das 1. Kapitel

Protzig stehen sie da, und ein Hauch Romantik umgeistert ihre Zinnen, Tore, Bäume und Parks von Schlössern, Burgen und Herrenhäusern, selbst dann noch, wenn sie längst verlassen sind. Manches Haus zeigt neuen Putz, frische Farbe, ausgebesserte Details an Skulpturen, Fenstern und Fassaden. Glück haben sie gehabt, diese alten Bauten, wenn sich jemand um sie kümmert.

Christoph Birkmann. Foto: Sammlung Bach Archiv Leipzig
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Christine Blanken hat einen Bach-Kantatendichter in Nürnberg aufgestöbert

Der Birkmann war's! Und wer noch? Es sieht ganz so aus, als ob sich einige Rätsel um die Arbeitsweise des Leipziger Thomaskantors Johann Sebastian Bach jetzt als etwas entpuppen, was man in modernen Zeiten Teamwork nennt. Dass Bach sich seine Texte beim Librettisten bestellt hat, war bekannt. Aber die meisten dieser Autoren waren bislang nicht fassbar. Aber jetzt hat man einen erwischt: Birkmann hieß er.

Im Stadtmodell im Alten Rathaus sehen wir eine exakt dokumentierte und vermessene Ansicht von 1823. Der Turm steht an derselben Stelle. Aus der Pleißenburg wurde das Neue Rathaus. Die vorgelagerte Bastion ähnelt der Moritzbastei. Foto: Karsten Pietsch
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Hat Leipzig ein Schloss? Gekrönte Häupter kassierten nur Steuern und kamen zur Messe mal gucken.

Protzig stehen sie da, und ein Hauch Romantik umgeistert ihre Zinnen, Tore, Bäume und Parks von Schlössern, Burgen und Herrenhäusern, selbst dann noch, wenn sie längst verlassen sind. Manches Haus zeigt neuen Putz, frische Farbe, ausgebesserte Details an Skulpturen, Fenstern und Fassaden. Glück haben sie gehabt, diese alten Bauten, wenn sich jemand um sie kümmert.

Das Vocalconsort Leipzig. Foto: Thomas Mothes
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Zum 400. Todestag von Thomaskantor Seth Calvisius lädt das Vocalconsort Leipzig am 27. September zum Konzert ein

Ein Universalgelehrter als Thomaskantor? Heute unvorstellbar. Aber vor der Bach-Ära war das durchaus nicht abwegig. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis Thomaskantoren sich reineweg aufs Komponieren und Musizieren spezialisieren konnten. Denn eigentlich waren sie ja Lehrer an der Thomasschule. Und einige der Bach-Vorläufer waren echte Gelehrte. Wie dieser hier, der vor 400 Jahren starb.

Christian Gottlob Frege. Porträt von Anton Graff (vor 1781). Foto: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
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Leipzigs berühmter Bankier Christian Gottlob Frege bekommt eine Ausstellung zum 300. Geburtstag

Noch ein berühmter Leipziger feiert in diesem Jahr seinen 300. Geburtstag: Christian Gottlob Frege, der Gründer des berühmten Bankhauses, an das heute noch die Fegestraße, die Liviastraße und das Fregehaus erinnern. Das Fregehaus ist in der Katharinenstraße 11 zu finden. Schmiedeeiserne Gitter im Treppenaufgang erinnern noch daran, dass das mal ein Bankhaus war. Zumindest zu Goethes Zeit.

Der fünfstämmige Silberahorn ist gefällt, der Eisenbahnobelisk steht noch am alten (falschen) Ort. Foto: Ralf Julke
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Der Eisenbahnobelisk bekommt wieder seinen angestammten Platz an der Goethestraße

An der Fernbushaltestelle in der Goethestraße ist es dieser Tage noch enger geworden als zuvor. Nebenan ist ein großes Areal abgesperrt worden und Schlamm kündet von den Eingriffen des Amtes für Stadtgrün und Gewässer in die Grünanlage. "Eisenbahnobelisk kehrt an seinen historischen Standort zurück", hatte das Amt am 21. August gemeldet. Der Obelisk steht freilich noch dort, wo er nun schon seit rund 50 Jahren stand.

Übersichtskarte über die Dörfer westlich von Leipzig 1880. Quelle: Stadtarchiv
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Wie teuer ist die Industrialisierung für ein Dorf wie Lindenau? Die Leipziger Zeitreise (11)

LeserclubDie beiden Räuber sind weg, die Lindenauer Schulden aber nicht. Über eine halbe Million Mark an Verbindlichkeiten hat die Gemeinde nunmehr, schätzt aber selbstverständlich die Lage nicht als bedrohlich ein. Ganz im Gegensatz zur Lage der Kinder westlich von Leipzig. Diese drohen moralisch zu verkümmern, weil ihre Eltern von früh bis spät arbeiten. Aber die Familienverhältnisse sind nicht allein schuld, einen dankbaren Sündenbock kannte man damals wie heute...

Übersichtskarte über die Dörfer westlich von Leipzig 1880. Quelle: Stadtarchiv
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Schwerer Raub in Barthels Hof: Die Leipziger Zeitreise geht weiter (9)

LeserclubSitte und Moral haben auch Ende des 19. Jahrhunderts Durchsetzungsprobleme. In Plagwitz werden auf abenteuerliche Art und Weise Briefmarken gestohlen, in Großzschocher schnappte ein ehemaliger Zuchthäusler elf Pfund Fleisch aus der Auslage und in Barthels Hof wird ein Comptoirist hinterrücks mit dem Hammer drangsaliert. Aber die Polizei hat schon eine Spur, weil Räuber auch schon damals dumm sind. Doch werden sie die beiden fassen?

Übersichtskarte über die Dörfer westlich von Leipzig 1880. Quelle: Stadtarchiv
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eBay-Kleinanzeigen 1886-Style: Die Leipziger Zeitreise geht weiter (8)

Leserclub In der Nonnenstraße möchte jemand sein „52er Spezial Herold“ loswerden, das Wochenblatt ist voll mit Schlafstellen-Anzeigen. Derweil klaut im Plagwitzer Rathaus jemand den Fußabtreter und die Katechismusunterredungen in der Lindenauer Nathanelkirche waren auch schon mal besser besucht. Immerhin: Die Pferde-Eisenbahn verzeichnet ein gutes Jahr mit stark steigenden Fahrgastzahlen, verzichtet aber auf die Fahrpreiserhöhungen im August. Es war nicht schlecht...

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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