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Bernd Weinkauf: Chronik von Auerbachs Keller. Foto: Ralf Julke
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Bernd Weinkaufs reich bebilderte Chronik von Auerbachs Keller

Um diese Lokalität ranken sich Mythen und Sagen. Auerbachs Keller ist weit über Leipzig hinaus bekannt. Das Restaurant hat einen Ruf, den nur wenige Restaurants haben. Und das hat natürlich mit der alten Faust-Legende zu tun. Aber war Dr. Faustus jemals hier? Und woher kommt der Fassritt? Keiner hat sich mit der ganzen Geschichte so intensiv beschäftigt wie der Schriftsteller Bernd Weinkauf.

Hartmut Zwahr: Abschiednehmen. Foto: Ralf Julke
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Abschiednehmen: Der erste Teil des Lebensromans des Leipziger Historikers Hartmut Zwahr

Hartmut Zwahr hat sich Großes vorgenommen. Die Leipziger kennen den 1936 geborenen Bibliothekar und Historiker noch als Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Uni Leipzig. Die Position bekleidete er bis 2001. Der Sax-Verlag hat schon sein Buch „Ende einer Selbstzerstörung“ übernommen, in dem Zwahr das niederschrieb, was viel zu wenige ostdeutsche Wissenschaftler 1989 taten: Die realen Ereignisse dieses Herbstes zu erfassen. Man ahnte schon, wie er tickt.

Norbert Marohn: Sah Tiere. Foto: Ralf Julke
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Sah Tiere: Norbert Marohns bissige Notate zum Zeitgeschehen

Norbert Mahron mag Außenseiter. Er hat schon über einige dicke Bücher oder Erzählungen geschrieben. Wobei das Wort Außenseiter eher verwirrt. Es geht um Unangepasste, Rebellen, Anarchisten, Anderslebende – also vor allem Männer, die nicht ins übliche bürgerliche Bild passen. Eigentlich wie der Autor selbst, der mit diesem „Sah Tiere“-Buch zuspitzt, was ihm an die Leber geht.

Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR. Foto: Ralf Julke
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Nach Auschwitz: Warum die Geschichtsforschung zur DDR sich gründlich ändern muss

Auf den ersten Blick ist das wieder so ein Buch mit schwerer Kost: 21 Beiträge von Historikern, Politik- und Sozialwissenschaftlern zu einem Thema, das einem eigentlich erledigt schien: die DDR und ihr Umgang mit dem Erbe des Nationalsozialismus. Im Januar 2017 fand dazu eine Tagung statt – eben mit diesem eher verwirrenden Titel „Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR“. Hatte denn die DDR nicht ihren staatlich verordneten Antifaschismus?

Kai von Kindleben: Stülpner Karl. Foto: Ralf Julke
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Das Leben des berühmten Stülpner Karl als große Foto-Roman-Erzählung

Im Erzgebirge ist er wohl nie aus der Erinnerung der Menschen verschwunden. Und außerhalb wurde er spätestens mit der legendären Verfilmung mit Manfred Krieg als Stülpner Karl berühmt. Mehrere Biografien über das Leben des „Robin Hood des Erzgebirges“ sind auch erschienen. Und trotzdem ließ die Gestalt den Fotografen Kai Kretzschmar alias Kai von Kindleben nicht los. Er wollte den Wildschützen unbedingt in Aktion versetzen.

Michael Hametner: Gerd Pötzschig. Valeurs. Foto: Ralf Julke
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Michael Hametners große Hommage an den Maler Gert Pötzschig: Valeurs

Wenn Michael Hametner so ein Buch über einen Leipziger Maler schreibt, dann geht er immer wieder um das Objekt seiner Neugier herum, grübelt, wägt ab, versucht zu verstehen. Man merkt die ganze Zeit, dass hier einer aus einem anderen journalistischen Metier (der Literatur) kommt und dass er auf Kunst mit den seltsamen Augen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks schaut. Die Schubladen sind allgegenwärtig.

Das Eichsfeld. Foto: Ralf Julke
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Ein dicker Band mit lauter eindrucksvollen Karten: Das Eichsfeld

2015 war es, da erschien der erste Band der eindrucksvollen Reihe „Landschaften in Deutschland“ in neuem Layout. Nicht ganz zufällig war es der Band „Leipzig“, der in seiner kompakten Datenfülle zeigte, was Landeskundler alles über eine geografische Örtlichkeit zu erzählen haben. Jetzt haben sie wieder drei Jahre Arbeit in den nächsten Band, die Nr. 79 in der Reihe, gesteckt: „Das Eichsfeld“.

Alberto Schwarz: Das Alte Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Das Alte Leipzig: Mit Alberto Schwarz durch 300 Jahre Leipziger Baugeschichte

Eigentlich ist es kein Postkartenbuch. Obwohl der Titel „Das Alte Leipzig“ an einst beliebte Leipziger Postkarten-Serien erinnert. Die waren deshalb so beliebt, weil sie die längst als „romantisch“ empfundenen Reste mittelalterlicher Bebauung zu einer Zeit festhielten, als Leipzigs Architektur sich in rasendem Tempo modernisierte. Das Ergebnis ist: Von historischen Bauepochen ist in Leipzig fast nichts mehr zu finden. Also macht sich Alberto Schwarz auf die Suche.

Udo Köpke: Die Vergötterung der Märkte. Foto: Ralf Julke
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Udo Köpke: Die Vergötterung der Märkte oder Mit 100 PS in die Klimakatastrophe

Ein Zeitalter geht zu Ende. Eigentlich wissen es alle – aber Menschen sind eine seltsame Spezies: Sie können nicht aufhören, wenn ihre Sucht angefixt ist. Udo Köpkes Buch bindet drei große Geschichten zusammen, die selbst Journalisten und Politiker oft nicht zusammenbringen, obwohl sie alle zusammengehören: den entfesselten Kapitalismus, den Klimawandel und das absehbare Ende des Ölzeitalters. Denn Kapitalismus ist Ölzeitalter. Und was dann?

Franka Bloom: Mitte 40, fertig, los. Foto: Ralf Julke
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Franka Blooms zweiter Roman „Mitte 40, fertig, los“

Nun ja, dieses Buch zu lesen hat ein bisschen länger gedauert. Das liegt am Stoff. Einem Stoff, der sich auf dem deutschen Buchmarkt gut verkauft, denn das Bedürfnis nach Lebens-Ermutigungs-Literatur ist groß. Wohl auch und gerade bei Frauen. Was lesen eigentlich Männer, wenn sie ermutigt werden wollen? Aber Männer lesen ja nicht. Das ist so un-männlich, nicht wahr? Und da das hier garantiert kein Mann liest, kann ich einfach loslegen.

Klaus Simon: Zur Welt kommen. Foto: Ralf Julke
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Klaus Simon: „Zur Welt kommen“ oder Wie alles mit allem verbunden ist

Um das Büchlein bin ich gedanklich mehrfach herumgelaufen: Bespricht man es noch? Unseren Lesern ist das doch alles klar! Spätestens, seit wir die jüngsten Bücher von Richard Dawkins besprochen haben. Dann weiß man eigentlich, dass ein wissenschaftlicher Blick auf die Welt glücklich macht. Denn dann tut sich die faszinierende Größe eines Kosmos auf, den wir nur staunend bewundern, aber nie ganz erfassen können.

Gela Tschkwanawa: Unerledigte Geschichten. Foto: Ralf Julke
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Unerledigte Geschichten: Ein mitreißender Roman über das Überleben im Krieg, die Freundschaft und die Sache mit den Frauen

Mit ein klein wenig Verspätung kommt dieses Buch nach Deutschland. Erstmals veröffentlicht wurde es 2008 in Tbilissi. Das ist die Hauptstadt Georgiens. Und in Georgien lebt Gela Tschkwanawa im Exil. Denn geboren ist er in Sochumi. Aber das gehört zu Abchasien. Und genau das ist Thema seines Romans, der zurückblendet in einen der vielen vergessenen Kriege der jüngeren Zeit. In diesem Fall dem Sezessionskrieg Abchasiens.

Karin Reich: Der Briefwechsel Emil Artin - Helmut Hasse. Foto: Ralf Julke
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Der Briefwechsel Emil Artin – Helmut Hasse und die Frage nach dem Anständigbleiben in finsteren Zeiten

So langsam mausert sich die Archiv-Reihe in der Edition am Gutenbergplatz zu einer kleinen historischen Bibliothek der Mathematik in Deutschland. Ausgehend von den großen Mathematikern, die zum Teil auch in Leipzig wirkten, wird die Reihe zu einem Puzzle der Mathematik in den vergangenen 200 Jahren. Und manchmal auch eine, die die Grenzen der Mathematik überschreitet. Mathematiker sind auch nur Menschen. Oder auch: Mathematiker sind auch Menschen.

Poesiealbum 339: Utz Rachowski. Foto: Ralf Julke
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Ein spätes Poesiealbum für den nachdenklichen Dichter aus dem Vogtland

Mit seinem Hamlet-Gedicht war Utz Rachowski auch in der jüngst in der Reihe „Poesiealbum neu“ erschienenen Auswahl „Worthaft. Texte politischer Gefangener“ vertreten. Er war nie so präsent als dissidentischer Dichter wie etwa Lutz Rathenow oder gar Wolf Biermann. Und wahrscheinlich würde er sich auch verwahren, in dieser Schublade zu landen. Denn eigentlich ist er ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie schnell sensible Dichter in die Mühlen der DDR-Behörden gerieten.

Der Leipziger Elsterstausee. Foto: Ralf Julke
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Das dicke, reich bebilderte Buch zur kompletten Geschichte des Elsterstausees

Das Aus für den Elsterstausee kam 2017, als Leipzigs Stadtrat der Argumentation der Stadtverwaltung folgte, dass eine Rettung des Elsterstausees viel zu teuer wäre – 4 Millionen Euro allein wegen der neu zu bauenden Dämme. Damit scheiterten auch die Bemühungen des Fördervereins Elsterstausee, diesen einst beliebtesten Leipziger See zu retten. Aber wer erinnert sich noch? Das Buch hilft jetzt dabei.

Willy Weglehner: Die Geschäftsstelle. Foto: Ralf Julke
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Eine Beamtenposse mit starker Neigung zur Wirklichkeit: Die Geschäftsstelle

Die Suche auf Willy Weglehners Homepage spuckt zwar zu den Namen Ilf und Petrow keinen Treffer aus. Aber Ilja Ilf und Jewgeni Petrow sind, wenn man es recht bedenkt, die eigentlichen Vorbilder für das, was Willy Weglehner in seinen Büchern anstellt. Man kann den Olymp auch um Michail Sostschenko und Nikolai Gogol erweitern. Denn eins wussten die Russen nur zu gut: Ämter und Behörden führen ein bizarres Eigenleben. Und Revisoren und Ministerialbeamten ist nicht über den Weg zu trauen.

Hans Walser: Der Würfel. Foto: Ralf Julke
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Mit Hans Walser die erstaunlichen Welten des Würfels erkunden

Der Würfel ist ein braves und unschuldiges Wesen. So auf den ersten Blick. Eine klare dreidimensionale Figur. Gar nichts Kompliziertes, so beim ersten Betrachten. Aber Hans Walser wäre kein ausgebuffter Mathematiker und Pädagoge, wenn er mit diesem scheinbar so simplen Klotz nicht allerlei Dinge anstellen könnte, die Leute mit gutem Vorstellungsvermögen so richtig in Aufregung versetzen können.

Kathrin Aehnlich: Grenzgänge. Foto: Ralf Julke
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Kathrin Aehnlichs „Grenzgänge“ – ein Reisepaket zu Traum-Orten und fast vergessenen Gefühlen

Das hat sie mit Thomas Fritz gemein oder mit Bernd Schirmer, mit Andreas Reimann oder Kathrin Wildenberger: Für Kathrin Aehnlich sind Grenzen etwas, das man überschreitet, überfliegt oder überfährt. Seit 29 Jahren ist dieses Land offen und wir können in die Welt fahren und nachschauen, was es da alles Spannendes zu entdecken gibt. Manchmal auch einfach mit spontanem Entschluss in letzter Minute – so wie in der Papst-Geschichte „Niemandsland“.

Norbert Bunge: Porträts. Foto: Ralf Julke
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Die nur scheinbar beiläufigen Porträts des Norbert Bunge

Eigentlich hätte man erwarten können, dass mit dem Aufkommen der Digitalfotografie die gute alte Schwarz-Weiß-Fotografie endet. Aber bunte Farben lenken ab. Sie zeigen zwar eine farbenfrohe Welt. Und in der leben wir ja tatsächlich. Aber sie erschlagen den Betrachter oft, fixieren die Sicht aufs bunte Ganze, helfen aber nicht wirklich, den Blick aufs Wesentliche zu konzentrieren. Und auch Norbert Bunge bleibt dem Schwarz-Weiß-Film treu.

Martin Gumpert: Hölle im Paradies. Foto: Ralf Julke
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Martin Gumperts biografische Rückschau „Hölle im Paradies“

Das erste Buch von Martin Gumpert – seinen „Samuel Hahnemann“ aus dem Südverlag – haben wir an dieser Stelle nicht nur wegen Hahnemanns Zeit in Leipzig besprochen, sondern weil Gumpert auch zu den ersten Autoren des legendären Kurt Wolff Verlages gehörte, wo zwei Gedichtbände von Martin Gumpert erschienen, der zeitweilig viel zu sehr vergessen war. Auch dieses Buch beweist es.

Katharina Kleinschmidt: Duft- & Heilöle. Foto: Ralf Julke
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Eine kleine Stippvisite in der Welt der Duft- und Heilöle

Klar: Frauen lieben so etwas. Es muss duften. Aber es geht nicht nur ums Duften in Katharina Kleinschmidts kleinem Ratgeber zu Duft- und Heilölen. Dazu begleiten diese die Menschheitsgeschichte schon zu lange. Und dass einige ätherische Öle aus Pflanzen auch noch heilende Kraft haben, gehört ebenfalls schon die ganze Zeit dazu.

Bettina Baier: Der Leipziger Krystallpalast. Foto: Ralf Julke
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Das große Buch zum Leipziger Krystallpalast

Es gibt mittlerweile so viele Bücher zum alten Leipzig, dass man das Gefühl bekommt, es sei jetzt alles zu allem erzählt. Aber dann kommt so ein Buch, leuchtet mal in eine Ecke genauer hinein – und siehe da: Klar, das Areal des alten Krystallpalastes war eine Leerstelle. Und das war sie auch deshalb, weil sich vorher niemand wirklich damit beschäftigt hat.

Hans-Gert Gräbe: EAGLE-Starthilfe. Computeralgebra im Abitur. Foto: Ralf Julke
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Die Grammatik der Computer oder Computeralgebra im Abitur

Hans-Gert Gräbe ist Informatikprofessor an der Universität Leipzig und er mag junge Leute mit mathematischem Denkvermögen. Und er nimmt auch kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, mehr junge Leute in der Schule zum mathematischen Denken zu befähigen. Gerade deshalb, weil in immer mehr Berufen ohne mathematische Logik nichts mehr geht. Denn das steckt ja hinter seinem Plädoyer für Computeralgebra.

Herbert Frauenberger, Michaela Koschak: Die Wetterküche. Foto: Ralf Julke
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Die Wetterküche oder Was das Wetter mit dem Reigen unserer schönsten Rezepte zu tun hat

Der eine ist Spitzenkoch, die andere erzählt den Leuten in Dreiland, wie das Wetter wird. Und dahinter steckt dann noch ein Verlag, der seit Jahren immer neu Bücher herausbringt, die den Bewohnern einer konsumwütigen Gegenwart erzählen, was eigentlich eine gute Küche mit Gesundheit, Jahreszeiten und Aufmerksamkeit für unsere Umwelt zu tun haben. Ergebnis: Ein Buch über die Küche im Wandel von Wetter und Jahreszeiten. Und über Wolken, Regen und Schnee.

Magdalena Jagelke: Ein gutes Verbrechen. Foto: Ralf Julke
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Magdalena Jagelkes „Ein gutes Verbrechen“

Der Umschlagtext gibt noch Hoffnung: „Die Tochter kämpft und überlebt.“ Das klingt fast so, als hätte es die Heldin in Magdalena Jagelkes Geschichte am Ende geschafft, hätte das Trauma der fehlenden Mutter überwunden und ihren Platz im Leben gefunden. Ist es denn „ein gutes Verbrechen“, wenn Mütter ihre Töchter verlassen?

Paul Schönberger, Stefan Schimmel: Kaisertage. Foto: Ralf Julke
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Kaisertage: Was die Aufzeichnungen der Kammerdiener und Adjutanten über die letzten Regierungsjahre Wilhelms II. verraten

Kaisertage – das klingt wie Kaiserwetter und Kaiserschmarrn. Darum geht es aber gar nicht in diesem Buch – oder besser: nur indirekt. Und es geht auch eher nicht um die Kammerdiener und Adjutanten Kaiser Wilhelms II., auch wenn ihre Aufzeichnungen den Hintergrund bilden für diesen konzentrierten Blick auf Wilhelm II. in den Jahren 1914 bis 1918. Es erklärt einiges von dem, was damals geschah.

Klaus Auerswald: Sonst kommst du nach Schwedt! Foto: Ralf Julke
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Klaus Auerswalds Buch „Sonst kommst du nach Schwedt!“ neu aufgelegt

Dieses Buch ist seit 2010 schon zweimal in verschiedenen Verlagen aufgelegt worden – und jedes Mal war es vergriffen. Nun hat es der Sax Verlag ins Programm aufgenommen. Und es liest sich so beklemmend wie 2010. Und der Ortsname hat sich eh bei vielen Männern im Osten tief eingebrannt. Schwedt war eine Drohung für alle, die in der NVA zum Gehorsam gedrillt wurden.

Oliver Decker, Elmar Brähler (Hrsg.): Flucht ins Autoritäre. Foto: Ralf Julke
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Das Buch zur neuesten „Autoritarismus-Studie“ aus Leipzig

Politik ist Psychologie. Das weiß niemand besser als die Mitarbeiter des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung an der Uni Leipzig. Seit 2002 untersucht die Leipziger Arbeitsgruppe um Elmar Brähler und Oliver Decker die rechtsextremen Einstellungen in Deutschland. Mehrfach sorgten ihre „Mitte“-Studien für einen Aufschrei in den Medien. Jetzt heißen sie nicht mehr „Mitte-Studien“. Aus einem guten Grund.

Rübezahl. Neu erzählt von Thomas Bachmann. Foto: Ralf Julke
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Thomas Bachmann packt seine Rübezahl-Geschichten in eine Erzählung vom Wandern, Obdachfinden und Ernstnehmen

Im Frühjahr präsentierte der Lychatz Verlag schon sein großes Rübezahl-Buch, mit dem der alte, verwandlungsfähige Berggeist aus dem Riesengebirge endlich wieder einen Platz in unserer Erinnerung bekommen soll. Ganz weg war er nie. Aber einige Ausgaben waren wirklich schon ganz schön angejahrt. Der Leipziger Autor Thomas Bachmann hat ja geholfen, die Rübezahl-Geschichten zu übersetzen.

Cornelius Pollmer: Randland. Foto: Ralf Julke
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Randland: Mit Cornelius Polmer unterwegs im renitenten Osten

Es gehört zu den großen Irritationen der letzten drei Jahre, wie stark es Ostdeutschland und insbesondere Sachsen geschafft haben, dauerhaft in den großen Medien präsent zu sein. Es muss nur irgendwo krachen, brennen oder chaotisch werden – und schon sind alle Kamerateams und Chefreporter aus jenen Medien vor Ort, die um den Osten seit 28 Jahren einen Bogen gemacht haben. Ist ja irgendwie Unland, Dunkelzone oder – wie Cornelius Pollmer es jetzt nennt – Randland.

Hagen Kunze: Gin. Foto: Ralf Julke
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Ein kleines Buch über die große Welt des Gin

Es gibt einige Filme, in denen er eine ganz und gar nicht bescheidene Rolle spielt: der Gin. Bei James Bond zum Beispiel, der seinen Martini aus Gin, Wodka und Lillet regelrecht zelebriert. Geschüttelt natürlich, nicht gerührt. Eine Genießernase vor dem Filmpublikum. Seitdem hat der Gin eine Renaissance erlebt. Nicht nur bei einsamen Wölfen.

Ferdinand Stolle: Geist ist in Leipzig aber etwas sehr Rares. Foto: Ralf Julke
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Ferdinand Stolles Leipzig-Buch: Eine biedere kleine Stadt mit Zensoren, ein bisschen Freiheit und zwei kleinen Revolutionen

Es ist erstaunlich, dass noch kein Leipziger Verlag sich dieses Autors angenommen hat. Vielleicht aber auch nicht. Denn irgendwie stimmt ja Ferdinand Stolles Feststellung noch immer – womit er es ganz ähnlich sieht wie Lessing und Andreas Reimann: Für kluge Köpfe ist Leipzig kein einträgliches Pflaster. Und zu seiner Zeit war es sogar ein gefährliches. Aber da wundert man sich doch, warum sich noch kein Leipziger Verlag drum gekümmert hat. Es ist eine Geschichte des rebellischen Geistes.

Carola Ruff: Fast Food selbst gemacht. Foto: Ralf Julke
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Fast Food selbst gemacht: Schnell, lecker und viel gesünder

Oft muss es ja schnell gehen mit dem Essen. Man hat Hunger, es ist schon spät, oder man hat nicht viel Zeit für ein richtiges Kochvergnügen. Was tun? Zu Fast Food greifen? Den Pizza-Boten kommen lassen, schnell mal zum Döner-Imbiss springen? Aber Fast Food ist doch ungesund! – Nicht immer, meint Carola Ruff. Und schon gar nicht, wenn man es selbst herstellt.

Klaus W. Hoffmann, Thomas Leibe: Der verhexte Zirkus. Foto: Ralf Julke
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Wie Thomas Leibe die Geschichte vom verhexten Zirkus erst so richtig zum aufregenden Abenteuer macht

Wenn Thomas Leibe aus Halle ein Buch illustriert, dann könnte man beinah alle Texte weglassen, denn seine deftigen humorvollen Bilder erzählen selbst Geschichten. Man merkt seinen Bildern an, dass er im Herzen Karikaturist ist. Seine Karikaturen erscheinen z. B. im „Eulenspiegel“. Aber wenn er Kinderbücher illustriert, wird es erst richtig deftig. Motto: Wenn schon Spaß, dann richtig.

Richard Dawkins: Forscher aus Leidenschaft. Foto: Ralf Julke
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Forscher aus Leidenschaft: Ein buntes Puzzle herrlicher kleiner Schriften zur Verteidigung der menschlichen Vernunft

Es ist erstaunlich: Zu Beginn des 21. Jahrhunderts kämpfen wir nun wieder gegen ein Dunkelmännertum, das eigentlich in dieser Vernunftfeindlichkeit zuletzt im 17. Jahrhundert zu finden war. Es wird an Verschwörungstheorien und Astrologie geglaubt, an göttliche Pläne und heimliche Kräfte. Und umso mehr fällt ein Bursche auf, der seit Jahrzehnten mit Witz und Sarkasmus für die Benutzung des gesunden Menschenverstandes wirbt.

Philipp Kirschner: Leipzig in neuem Licht. Foto: Ralf Julke
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Mit Philipp Kirschner Leipzig in einem neuen Licht entdecken

Leipzig ist eine Stadt aus Licht. So wie jeder andere Ort auf dieser Erde auch. Zumindest dort, wo keine versmogten Himmel verhindern, dass man die Sonne noch sieht. Und Sonnenauf- und -untergänge. Und Fotografen wie Philipp Kirschner, die auf Hausdächer krabbeln, um dieses Leuchten über der Stadt mit der Kamera einzufangen. Aber: Sieht man in Leipzig nicht immer nur dasselbe?

Carola Ruff: Kartoffeln, vielseitig & beliebt. Foto: Ralf Julke
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Kartoffeln: Ein Büchlein für alle, die sich mit der beliebten Erdknolle noch nie ernsthaft beschäftigt haben

Braucht es eigentlich noch ein Loblied auf die Kartoffel? Die Erdknolle, den Erdapfel? Das Nachtschattengewächs, das aus deutschen Küchen schon lange nicht mehr wegzudenken ist? Als wäre sie immer dagewesen. Aber bekanntlich musste ja Friedrich II. von Preußen seinen Bauern erst königlich befehlen, die Knolle anzubauen. Sonst hätten sie es nie gewagt. „Kenn ich nich, ess ich nich.“ Kennt man das nicht irgendwie?

Jacek Joav Schäfer-Jasinski: Der Kleine Prinz kommt zurück. Foto: Ralf Julke
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Der Kleine Prinz kehrt zurück oder Die Frage nach dem Glück, das wir nicht mehr sehen

Wer kennt ihn nicht, den kleinen Prinzen aus Antoine de Saint-Exupérys berühmten Buch „Le petit prince“ von 1943, das ich nun beinah ein Kinderbuch genannt hätte. Aber eigentlich ist es ja keins. Eigentlich ist es ein Traumbuch. Ein Buch darüber, wie wir gern wären, wenn wir aufmerksamer wären und mitfühlender, als wir sind. Wir – auf unserem kleinen Planeten. Ein Buch, das zu immer neuen anderen Büchern anregt.

Olja Savičević: Sänger in der Nacht. Foto: Ralf Julke
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Olja Savičevićs Roman über eine Liebe, die im Strom des Vergessens zu verschwinden droht

Pomela sucht Fink. Sie ist erfolgreiche Drehbuchautorin für Vorabend-Telenovelas, er ist Graffiti-Künstler. Vor Jahren waren sie liiert, haben sich gefunden, wie zwei sich selten finden. Doch dann haben sie sich getrennt. So wie sich zweie trennen, die sich abgrundtief lieben, aber es miteinander nicht aushalten, weil einer von beiden seine Freiheit braucht wie die Luft zum Atmen. Doch jetzt ist Fink verschwunden.

Sabine Ebert: Schwert und Krone. Zeit des Verrats. Foto: Ralf Julke
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Zeit des Verrats: Der dritte Band aus Sabine Eberts großem Barbarossa-Epos

Scheinbar ist er der große Held in dieser gewaltigen Romanreihe, die Sabine Ebert gleich begann, nachdem sie mit den Romanen zu den „sächsischen Jahren“ 1813 und 1815 fertig war: Friedrich I., genannt Barbarossa, deutscher Kaiser und König und eine der eindrucksvollsten Gestalten der deutschen Geschichte. Aber in Wirklichkeit sind bei Sabine Ebert die Frauen die Heldinnen. Starke und eindrucksvolle Frauen, die ihren Männern mindestens das Wasser reichen können.

Der israelische Schriftsteller Amos Oz. Bild: Buchcover Suhrkamp Verlag
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Liebe Fanatiker – Drei Plädoyers von Amos Oz

Die Überschrift ist mitnichten als Imperativ zu verstehen. Der israelische Schriftsteller Amos Oz, ehemals Unteroffizier der israelischen Armee und dann seit längerem schon Friedensaktivist, meint es ernst mit der Ansprache an das Gewissen. Essayistisch und immer auch ironisch versucht Oz in seinen Gedanken und Überlegungen einen Weg zum Frieden in der Welt zu finden. Seine Welt ist Israel, das frühere Palästina, wo er 1939 geboren wurde.

Gerd Danigel: Berlin - damals und heute. Foto: Ralf Julke
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Gerd Danigels fotografische Zeitrevue: Berlin – damals und heute

Die Leipziger kennen solche Fotobände schon: Leipzig früher und heute. Armin Kühne und Niels Gormsen haben damit beeindruckend gezeigt, wie sich Leipzig nach 1990 völlig gewandelt hat und aus einer grauen Maus ein bunter Pfau wurde. Genauso ging es Berlin. Und das kann der Berliner Fotograf Gerd Danigel eindrucksvoll zeigen. Samt einer verheilenden Wunde, die 28 Jahre lang die Stadt zerriss.

Dunja Hayali: Haymatland. Foto: Ralf Julke
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Dunja Hayalis große Streitschrift für ein modernes und tolerantes Heimatland Deutschland

Wir leben ja in einer Zeit, in der eine kleine Gruppe boshafter Menschen versucht, unsere Gesellschaft zu zerstören – lautstark, durchdringend, arrogant. Und das nicht nur in Deutschland. Keine politische Bewegung ist heute international so gut vernetzt wie die der Rechtsextremen, die mit alten Wörtern wie Volk und Heimat versuchen, die dümmsten aller Schafe einzufangen. Und die nicht nur das öffentlich-rechtliche Fernsehen mit ihrem Kampfbegriff „Lügenpresse“ angreifen.

Alexander Querengässer: Friedrich der Streitbare. Foto: Ralf Julke
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Endlich ein faktenreiches Buch zum Leben und Wirken des ersten Kurfürsten der Wettiner

Man darf durchaus staunen, wie schlecht erforscht die sächsische Geschichte tatsächlich noch ist, auch wenn alle naselang ein neuer Prachtband über August, die Gräfin Cosel oder das schöne Elbflorenz erscheint. Da schreibt so mancher nur von anderen ab und hübscht es auf. Deswegen fällt es richtig auf, wenn sich ein Historiker wie Alexander Querengässer einmal intensiv mit der Aktenlage zu Friedrich dem Streitbaren beschäftigt. Kennen Sie nicht? Dabei gäbe es ohne ihn gar keinen Freistaat Sachsen.

Sofie Cramer, Kati Naumann: Nachtflug. Foto: Ralf Julke
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In „Nachtflug“ lassen Sofie Cramer und Kati Naumann über den Wolken zwei Welten aufeinanderprallen

Am morgigen 23. Oktober erscheint das Buch ganz offiziell: der mittlerweile fünfte Roman der Leipziger Autorin Kati Naumann und der erste, den sie in echtem Teamwork mit der niedersächsischen Autorin Sofie Cramer geschrieben hat. Und ohne ihre Agentin wären die beiden niemals zusammengekommen. Und hätten auch niemals diese verrückte Buchidee verwirklicht. Die eigentlich noch viel verrückter ist als die herrliche „Nachtflug“-Geschichte von Antoine de Saint-Exupéry.

Poesiealbum neu: Peter Gosse zum Achtzigsten. Foto: Ralf Julke
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Ein grünes Heft würdigt den Leipziger Dichter Peter Gosse zu seinem 80. Geburtstag

Es ist die erste „besondere Edition“, die die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik hier als „Poesiealbum neu“ herausgebracht hat. Und auch die Normalausgabe ist limitiert. Also etwas für echte Liebhaber von Lyrik und Verehrer von Lyrikern, die für ganze Dichtergenerationen prägend wurden. Und so eine Rolle spielt der Leipziger Peter Gosse, der jüngst seinen 80. Geburtstag feiert.

Günter Pump: Die besten Rezepte aus Schleswig-Holstein. Foto: Ralf Julke
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Mit Günter Pump in den erstaunlichen Küchen Schleswig-Holsteins unterwegs

Die Reihe mausert sich. Irgendwann gibt es ein ganzes Regal mit quadratisch-praktischen Rezeptsammlungen aus allen Regionen Deutschlands. Und dann hat man direkt vor Augen, wie vielfältig die deutschen Küchen sind. Immer noch. Und alle diese kleinen Kochregionen sind zu Recht stolz auf ihre Besonderheit. Tatsächlich laden diese Bücher ein, das ganze Land einfach mal kulinarisch zu bereisen.

André Herrmann: Platzwechsel. Foto: Ralf Julke
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André Herrmanns „Platzwechsel“ oder Zurück mit allen Gefühlen in der mittelostdeutschen Provinz

Einer unser treuesten Leser warf uns gleich vor, wir würden eine nicht wirklich begründete Jubelmeldung veröffentlichen, als wir ankündigten, für André Herrmanns neuen Roman „Platzwechsel“ seien die Filmrechte schon vergeben worden. Und dann liest man das Buch und weiß schon beim Lesen: Das kann ein gnadenlos guter Film werden. Wenn es nur nicht die üblichen ÖRR-Regisseure in die Hand bekommen.

Michelle Steinbeck: Eingesperrte Vögel singen mehr. Foto: Ralf Julke
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Gedichtetes und Geträumtes von Michelle Steinbeck: Eingesperrte Vögel singen mehr

Mit Michelle Steinbeck hat der Verlag Voland & Quist eine neue große Autorin gewonnen. Eine mit einer richtigen Vor-Geschichte. Darauf spielt schon das Zitat an, das die 1990 geborene Schweizerin ihrem Buch beigegeben hat: Elke Heidenreich „Wenn das die neue Generation ist, dann gnade uns Gott.“ Hinter dem Zitat steckt der Skandal, den Heidenreich 2016 mit ihrem Auftritt im „Literaturclub“ ausgelöst hat.

Freya Klier: Dresden 1919. Foto: Ralf Julke
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Freya Kliers großes Panorama der Stadt Dresden im Jahr 1919

Menschen sind fehlbar. Und meistens sind sie überfordert, die Folgen ihrer Entscheidungen wirklich zu bedenken. Da dominieren Emotionen von Rache, Wut, tiefer Verletztheit und sorgen dafür, dass die Geschichte für Generationen auf katastrophale Gleise gerät. Was hat das mit Dresden im Jahr 1919 zu tun? Eine Menge. Gerade weil Freya Klier sich um die Komplexität eines Jahres bemüht, das bislang eher so mitdümpelte im Schatten von 1918.

Yvonne Kuschel: Der Pullover. Foto: Ralf Julke
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Der Pullover: Eine neue, traumhafte Liebesgeschichte von Yvonne Kuschel

Haben Sie im Traum schon mal ein Schaf namens Ramona getroffen? Oder Sonja, Susanne oder Sophia? Dem Helden dieser von Yvonne Kuschel liebevoll illustrierten Geschichte passiert das. Er ist ein einsamer Wolf, also einer von den vielen heutzutage, denen das Alleinsein passiert, weil sich Gelegenheiten nicht mehr bieten und sowieso Menschen immer vorsichtiger werden, sich aufeinander einzulassen.

Franziska Wilhelm: Die schönsten Abgründe des Alltags. Foto: Ralf Julke
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Franziska Wilhelms Survivaltexte: Die schönsten Abgründe des Alltags

Sie ist das Sternchen im Schkeuditzer Kreuz, die kleine Kesse, die bis jetzt ein bisschen im Schatten der fünf Jungs stand, die das Schkeuditzer Kreuz zu einer durchaus über Leipzig und Schkeuditz hinaus wahrgenommenen Lesebühne gemacht haben. Und für zwei von ihnen gibt es in Franziska Wilhelms Buch auch freundliche Anspielungen. Für einen gleich im Titel.

Mely Kiyak: Haltung. Foto: Ralf Julke
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Haltung: Mely Kiyaks eindringlicher Essay gegen das Lautsein

Ein wenig liest sich der Essay von Mely Kiyak wie ein Kontra zu Anja Reschkes „Haltung zeigen!“. Auch wenn er so bestimmt nicht gemeint war. Eher geht es um eine ganze Menge anderer Kollegen aus der Medienwelt, die uns nun seit zwei, drei Jahren die Ohren zuflöten mit der Mahnung, wir möchten jetzt Haltung zeigen, und uns also irgendwie öffentlich dem menschenfeindlichen Gezeter entgegenstellen oder so. Und dann machen sie doch in ihrem alten Quark weiter.

Marc-Uwe Kling: Der falsche Kalender 2. Foto: Ralf Julke
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Der zweite Falsche Kalender, der die Worte berühmter Sprücheklopfer anderen Sprücheklopfern in den Mund legt

Sein Wappentier ist das Känguru. Und freche Kinderbücher hat er auch schon geschrieben. Seit dem vergangenen Jahr aber verbreitet der Berliner Liedermacher, Kabarettist und Autor Marc-Uwe Kling ein ganz neues Entsetzen unter den Leuten, die in unserer Welt die große Klappe haben. Er packt ihre großmäuligen Sprüche in einen Abreißkalender. Aber nicht einfach so.

Anke Stelling: Schäfchen im Trockenen. Foto: Ralf Julke
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Schäfchen im Trockenen: Der gnadenlos bissige Roman über die schönen verlogenen Reichen von heute

Resi hätte es wissen können. So las sich das Kosthäppchen aus dem Verbrecher Verlag zur Ankündigung dieses neuen Romans von Anke Stelling. Resi ist ihre Erzählerin, von der man nicht so recht weiß: Wie viel Anke Stelling steckt eigentlich in ihr? Und wie viel Enttäuschung über Freunde, die sich entpuppen, wenn es um Geld geht und die Grenzen, die sie ziehen, wenn eine den verlogenen Schein infrage stellt?

Jürgen Weiß: Erfolgreiche Alt-68er. Foto: Ralf Julke
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Erfolgreiche Alt-68er: Wie die „Mathematischen Annalen“ 1868 in Leipzig bei Teubner an den Start gingen

Der Titel dieses Buches ist natürlich eine kleine Provokation, denn mit den 68ern von 1968 haben die bärtigen Herren, die Jürgen Weiß hier würdigt, nichts zu tun. Denn es sind alles 1868er. Und Mathematiker und Verleger. Und das Jahr 1868 steht für das Erscheinen des ersten Bandes der „Mathematischen Annalen“ bei Teubner in Leipzig. Was trotzdem eine kleine Revolution war.

Matthias Lemme, Susanne Niemeyer: Stille Post. Foto: Ralf Julke
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Stille Post: Ein Adventskalender, der das Warten zum Erlebnis macht

Bald hängen sie wieder überall, einige völlig sinnloserweise mit Süßigkeiten gefüllt. Meistens heißen sie Weihnachtskalender, obwohl es eigentlich Adventskalender sind. Sie begleiten uns beim Warten. Einfach so, auch wenn der Verlag natürlich betont, dass es um das Erwarten der „weltbewegendsten aller Nächte“ geht. Es geht tatsächlich um mehr.

Sabine Lemire, Rasmus Bregnhøi: Mira. Foto: Ralf Julke
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Ein turbulentes Jahr im Leben der überhaupt noch nicht verliebten Mira

Ja, was ist das eigentlich? Ein Comic? Nein, komisch ist die Geschichte Miras nicht wirklich. Auch wenn dieses eine Jahr im Leben von Mira wie ein Comicstrip gezeichnet ist. Liebevoll. Das ist unübersehbar. Die beiden Kopenhagener Kreativen Sabine Lemire und Rasmus Bregnhøi kennen das Leben der aufwachsenden Mädchen in diesem Alter, in dem man manchmal noch nicht weiß: Hat es schon angefangen? Oder darf ich noch Kind sein?

Sandra Binder, Daniel Fernández: O du fröhliche. Foto: Ralf Julke
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O du fröhliche: Die Geburt eines Weihnachtsliedes im eisigkalten Winter 1816 in Weimar

Es heimelt mal wieder, auch wenn die riesigen Paletten mit Gebäck und Süßigkeiten in den Supermärkten eher wie Schlachtschiffe aussehen, die sich mit Gewalt durchs Angebot pflügen und den Käufern mit Wucht ins Bewusstsein hämmern, dass jetzt wieder zentnerweise Weihachten gekauft werden sollte. Doch nachdenkliche Verlage werden nicht müde daran zu erinnern, dass es bei Weihnachten um etwas völlig anderes geht.

Lisa Welzhofer: Kibbuzkind. Foto: Ralf Julke
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Wie Lisa Welzhofer ihren Vater fand und den Schlüssel zu ihrer eigenen Lebensgeschichte

Der Titel klingt, als handele es sich um eine Israel-Geschichte. Eine der vielen Ich-will-mal-versuchen-Israel-zu-verstehen-Geschichten. Aber das ist Lisa Welzhofers Suche nach der eigenen Herkunft ganz und gar nicht. Auch wenn die Suche nach ihrem Vater sie in einen Kibbuz am See Genezareth führt. Tatsächlich schreibt die Stuttgarter Journalistin aber eine berührende Familiengeschichte, wie sie viel zu selten geschrieben wird.

Ethel Scheffler, Sylke Tannhäuser: So isser, dor Saggse! Foto: Ralf Julke
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So isser dor Saggse! oder warum Ordnung, Fleiß und Bedrahchn das Maß aller Dinge sind

Es waren zwar die Sachsen, die in letzter Zeit medial so unangenehm auffielen. Aber gestern haben ja nun alle den Tag der Deutschen Einheit in gemeinsamem Missmut gefeiert. Jana Hensel, das derzeitige ostdeutsche Starlet aus Leipzig/Ostberlin, hat ja schon via „Zeit“ die Abschaffung dieses ungeliebten Feiertages gefordert. Aber warum sind da gerade die Sachsen so besonders renitent?

Steffi Böttger: Soest an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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In Soest kann man besichtigen, was alles auf eine Kuhhaut passt

Am Ende verschlägt’s einen auch noch nach Soest. Das ist jetzt etwas frech formuliert. Aber wer mit Steffi Böttger auf Städtetour geht, der geht nicht nur mit einem „Alles prima!“-Gefühl auf Reisen. Der bekommt auch gleich noch gesagt, worüber sich die Städtereisende mächtig gewaltig geärgert hat. Ein Ärger, den die Leipziger ja nur zu gut nachempfinden können, wenn Steffi Böttger im malerischen Soest über einen hässlichen Kaufhaus-Klotz stolpert.

Katharina von Gathen, Anke Kuhl: Klär mich weiter auf. Foto: Ralf Julke
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„Klär mich weiter auf“ oder noch viel mehr unerschrockene Kinderfragen zum heißesten Thema der Weltgeschichte

2014 erschreckte der Klett Kinderbuch Verlag die Eltern im Land ein bisschen. Da warf der Leipziger Verlag das erste dicke Blätterwerk auf den Markt, in dem die frechen Fragen kleiner Kinder zu Liebe und Sexualität unverblümt beantwortet wurden. So unverblümt, dass man auch als blätternder Erwachsener knallrot werden durfte. Und jetzt gibt’s Nachschlag.

Andreas B. Bengsch, Udo Scheer: Taucher in der Wüste. Foto: Ralf Julke
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Taucher in der Wüste oder Die seltsame Reise des Carl Graff auf der Suche nach einem Ort zum Bleiben

Manchmal passiert es, dass man nicht fertig wird mit einem Roman. Erst recht, wenn er anspruchsvoll ist und der Autor ein Stück seiner Lebensgeschichte in einen größeren Rahmen stellen möchte. So ging es Andreas B. Bengsch, geboren im Aufstand-Jahr 1953, gestorben schon früh, 2017. Zurück blieb sein Romanmanuskript „Taucher in der Wüste“. Eine echte Herausforderung. Kann man so ein Buch überhaupt beenden?

Claudia Kellnhofer: Eine Banane mag ich nicht. Foto: Ralf Julke
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Eine Banane mag ich nicht oder Die Farben der richtigen Erinnerungen

Wenn man so nach und nach ein bisschen älter wird, dann hat man was zu erzählen. Zumindest, wenn man Augen und Ohren aufgesperrt hat und aufmerksam war für die Schicksale seiner Mitmenschen. Aber wer tut das noch? Wer bewahrt noch die Geschichten seines Lebens auf? Setzt sich hin wie Claudio Kellnhofer und tut sich schwer mit der Schreibfeder?

Leipzig-Kalender 2019. Foto: Ralf Julke
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Der Sax-Kalender 2019 entführt wieder in Leipziger Momente jenseits der Hatz

Kaum hat sich dieser sonderbare Dauersommer 2018 in einen richtigen Herbst verwandelt, klopft schon das nächste Jahr an die Tür. Und die Verlage geben ihre Kalender fürs nächste Jahr in den Verkauf, hoffend, das Herz der Käufer wieder anzusprechen. Denn Kalender sind in der Regel Hingucker-Produkte. Sie zeigen oft, was man im Eilen des Jahres selbst gar nicht wahrgenommen hat. Dafür liefen – zum Glück – andere mit der Kamera los.

Franziska Gehm, Horst Klein: Hübendrüben. Foto: Ralf Julke
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„Hübendrüben“: Ein kunterbuntes Bilderbuch über ein Deutschland, als es mal zwei war

Als Franziska Gehm 1974 geboren wurde, gab es noch keine Schlussakte von Helsinki, war Wolf Biermann noch nicht ausgebürgert und Renft noch nicht verboten. Es wehte ein Hoffnungslüftchen durch das Land, in dem sie geboren wurde – dicht an der Grenze, in Sondershausen im heutigen Kyffhäuserkreis. Das Land ist verschwunden. Aber nicht ganz. Deswegen spielt es in Franziska Gehms Kinderbüchern eine wichtige Rolle.

Wolfgang Ischinger: Welt in Gefahr. Foto: Ralf Julke
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Welt in Gefahr: Wolfgang Ischingers Weckruf für ein Europa, das endlich Verantwortung übernehmen muss

Wolfgang Ischinger ist Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz und einer der führenden Experten für Außen- und Sicherheitspolitik in Deutschland. Er war im Auswärtigen Dienst tätig, hat an vielen wichtigen Konferenzen zur Konfliktlösung (etwa der Dayton-Konferenz zum Kosovo) teilgenommen. Er weiß also, was für ein mühsames Geschäft Diplomatie ist. Und wie das mühsam Austarierte heute durch neue Rambo-Politik in Gefahr gerät.

Harald Meller, Kai Michel: Die Himmelsscheibe von Nebra. Foto: Ralf Julke
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Die Himmelsscheibe von Nebra und die Entdeckung eines 4.000 Jahre alten Reiches mitten in Europa

Als Harald Meller 2001 zum ersten Mal von einem besonderen Schatzfund aus dem Süden Sachsen-Anhalts erfuhr, war er gerade frisch auf dem Posten des Landesarchäologen in Halle. Und er ahnte nicht, was für ein Abenteuer in der arg lädierten Scheibe steckte, die auf den Fotos zu sehen war, die ihm sein Berliner Kollege zeigte. Der erste Teil des Abenteuers machte in den Medien schon Furore. Der zweite war ein echter archäologischer Krimi.

Steffi Böttger: Detmold an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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„Detmold an einem Tag“ – Im braven Residenzstädtchen Detmold über Hermann nachdenken und ein paar rebellischen Dichtern begegnen

Man läuft zwar auch in anderen Teilen Deutschlands über richtig historischen Grund – in Mitteldeutschland zum Beispiel. Dazu muss man nicht ins kleine Land Lippe fahren. Kann man aber. Etwa wenn man nahebei den Teutoburger Wald, die Externsteine und das Hermannsdenkmal auf der Grotenburg sehen will. Und natürlich das Städtchen Detmold, dessen Name älter ist als die Stadt.

Benjamin Hasselhorn, Mirko Gutjahr: Tatsache! Foto: Ralf Julke
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Hat Martin Luther seine 95 Thesen nun an die Wittenberger Schlosskirche geschlagen oder nicht?

So richtig toll fand ja der Historiker Benjamin Hasselhorn die Feiern zu 500 Jahren Reformation im vergangenen Jahr nicht. Ihm fehlte das Streitbare, dieses Luthersche „Hier stehe ich“. Und geärgert hat er sich auch über die seltsamen Zungenschläge zum Thesenanschlag 1517. Eine ganze Reihe von Kommentatoren formulierten das Ereignis lieber so, als sei es nur eine hübsche Erfindung. Also doch kein Luther mit Hammer, Nägeln und Thesenplakat?

Moni Port: Das schlaflose Buch. Foto: Ralf Julke
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Das schlaflose Buch und die Frage nach dem Wertvollsten im Leben

Man hat es beinah vergessen, denkt sich so als großer Mensch: Kindsein ist doch ganz einfach. Nicht so kompliziert wie das Leben als Erwachsener. Man futtert, spielt, macht sich schmutzig, will nicht ins Bett und – na ja – dann kann man nicht einschlafen. Weil der ganze Tag so aufregend war. Zum Beispiel. Das kennen auch die Großen. Aber was kann man tun, wenn im Kopf die Show immer weiterläuft und nirgendwo ein Aus-Knopf ist?

Andrea Nabert: Immortelle. Foto: Ralf Julke
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Immortelle – Eine verschriftlichte Liebeserklärung an die Unsterbliche von Korsika

Immortelle? Kenn ich. Jeder deutsche Dichter, der was auf sein sentimentales Gemüt hielt, hat sie bedichtet. Aber das stimmt so nicht ganz. Denn selbst die Immortelle, die Clemens Brentano im „Schnitterlied“ bedichtet, war wohl nur eine schöne bunte Strohblume. Die richtige Immortelle wächst im Süden. Auf Korsika zum Beispiel, wo Andrea Nabert ihre Liebe zu dieser duftenden Heilpflanze entdeckte.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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